Praefectus Alexandriae et Aegypti

  • Nachdem Quintus Minidius Geminus die Antwort aus Rom erhalten hatte, hatte er Befehl erlassen, dass seine Subpraefecten sich bei ihm einfinden sollten. Beide waren auch erfreulich pünktlich, auch wenn es noch früh am Morgen war. Aber Minidius geminus wollte diese Sache gleich nach dem Frühstück besprochen haben, so dass er den restlichen Tag nicht mehr daran würde denken müssen. Das ganze militärische Zeug war weit weniger nach seinem Geschmack, als er zugeben würde. Eigentlich sollte er den Kaiser darum ersuchen, dass die Classis auch einen „richtigen“ Praefectus bekommen sollte, und nicht nur ihn in Personalunion, aber das konnte er dem Kaiser doch so nicht schreiben!


    So oder so, jetzt war Zeit für das Militär, und seine Subpraefekten waren zur Stelle. Also schlug Minidius Geminus den Tonfall an, von dem er dachte, er wäre militärisch.
    “Ah, kommt her und steht bequem! Ich will nicht groß ausholen und herumschwadronieren, sondern komme direkt zum Punkt. Ich habe einen Brief aus Rom bekommen, in dem diverse Versetzungen erwähnt wurden, darunter auch die von euch beiden.“
    Zuerst wandte sich Minidius Geminus dem erfreulicheren Teil mit einem Lächeln zu. “Volcatius, ich bin sehr stolz auf deine Leistung. Du hast alle Fähigkeiten gezeigt, die einem Ritter angemessen sind, und hast großes Geschick bei der Verwaltung gezeigt. Dein Patron und ich haben uns also beim Kaiser für dich bemüht, und du erhältst hiermit deinen Versetzungbefehl zur Legio VII Claudia in Viminacium. Moesia Superior wird eine kühle Abwechslung sein zu der Hitze hier. Ich bin mir sicher, dass du dort genauso glänzen wirst, wie hier. Sobald dein Ersatz aus Rom hier eingetroffen ist, wirst du Abreisen. Das müsste in den nächsten drei bis vier Wochen soweit sein. Die Mannschaft deines Schiffes wird dich dann noch bis Salonae in Dacia bringen.“
    Mit einem Lächeln überreichte Minidius Geminus den Marschbefehl, drückte seinem Subpraefecten noch einmal die Hand, nahm noch Dankesworte und Floskeln entgegen. Und dann wandte er sich dem weniger erfreulichen Teil zu.
    “Du, Petronius, wirst zu den Cohortes Urbanae nach Rom abkommandiert. In vier Tagen geht ein Getreidekonvoi von hier nach Ostia, du wirst diesen mit einem Teil der Classis begleiten. Ich wünsche eine ruhige Begleitung ohne große Zwischenfälle, insbesondere ohne Kreuzigungen bereits Verblichener an fremden Gestaden. Außerdem sollen 200 unserer Männer auf die Classis Misensis verteilt werden. Ich wünsche, dass du diese auswählst und mit dir führst. Am besten solche, die erst kurz bei uns sind und noch eine längere Dienstzeit vor sich haben. Niemand kurz vor seiner Pension!
    Deine Versetzungspapiere erhältst du dann nach deiner Ankunft in Ostia vom dortigen Praefectus.“


    Minidius Geminus atmete einmal tief durch. Das war's, im Grunde genommen. “Ich nehme an, ihr beide habt in den nächsten Tagen noch viel zu tun. Falls ihr noch Fragen habt, wäre daher jetzt der passende Augenblick, sie zu stellen.“

  • Der junge Petronier war überrascht, als Geminus die geplanten Versetzungen ansprach - er hatte sich tatsächlich schon daran gewöhnt, hier ewig versauern zu müssen und von seinem Patron hatte er auch nichts gehört... manchmal fragte er sich, wozu er ihn überhaupt noch hatte.


    Trotzdem war er voll und ganz damit beschäftigt sich zu fragen, wohin man ihn schicken würde, während der Volcatier noch Honig ums Maul geschmiert bekam. Die Worte für ihn waren dagegen weniger blumig - genaugenommen sogar ziemlich sparsam. Lucius presste die Lippen zusammen - das war mehr als ungerecht! Sicherlich hatte Optatus auch keinen ganz schlechten Job gemacht, aber er selbst hatte sich immerhin doch ganz gut gemacht. Klar hatte er am Anfang ein paar taktische Fehler gemacht - aber inzwischen kam ihm so etwas nicht mehr unter!
    Wahrscheinlich lag es daran, dass Geminus ein unverbesserlicher, abergläubischer Spinner war, der es einfach nicht akzeptieren konnte, dass jemand wie Lucius, der die Götter einfach links liegen ließ, trotzdem so intelligent und erfolgreich war! Das dumme war nur, dass der Praefectus Aegypti nicht irgendwer war, sondern sein Vorgesetzter und dazu noch einer der mächtigsten Equites des ganzen Imperiums!


    Aber egal - er würde nach Rom zurückkehren und bei den Cohortes Urbanae Gelegenheit haben, seine Fähigkeiten bei einem anderen Chef unter Beweis zu stellen. Und diesmal würde er ein bisschen strategischer vorgehen und sich direkt einschleimen - selbst wenn das bedeuten würde, dass er den abergläubischen Spinner geben musste!


    Minidius Geminus würde schon sehen - eines Tages würde Lucius selbst an der Spitze einer Provinz stehen!
    "Keine Fragen, Praefectus Minidius. Wenn es keine weiteren Ankündigungen gibt, würde ich an meine Arbeit zurückkehren. Einige Dinge für die Getreideflotte müssen noch erledigt werden."
    Hatte der Präfekt nicht von einem "Getreidekonvoi" gesprochen? Wahrscheinlich hatte dieser inkompetente Narr vergessen, dass in vier Tagen nicht irgendwelches Korn, sondern die Getreideversorgung Roms für das ganze nächste Halbjahr durch das Mare Internum schippern würde!

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  • Die Subpräfekten salutierten und drehten sich um, um das Büro zu verlassen. Auf dem Weg ärgerte sich Lucius noch ein bisschen, allerdings kam ihm immerhin der Gedanke, dass er zumindest seinen Sekretär mit nach Italia nehmen konnte - von da aus würde er ihn vielleicht leichter zu seiner Einheit versetzt bekommen, sodass er sich nicht mühevoll einen neuen Helfer heranzüchten musste...

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