Praefectus Alexandriae et Aegypti

  • Scipio nickte bedächtig und antwortete dann nachdem sein Chef geendet hatte:


    "Wie du wünscht. Ich werde mich sofort an die Arbeit machen. Soll ich die Schreiben an den Optio und den Strategos gleich aufgeben oder willst du diese zuvor auch noch lesen?"


    fragte er lieber nochmal nach.

  • Scipio verließ das Officium und kehrte nach nicht all zu langer Zeit zurück. In den Händen hielt er das Beileidschreiben für die Gens Iunia. Es war nicht sonderlich lang, aber dennoch nach der Meinung des jungen Magister Officiorum ausreichend.


    "Salve Patron, ich habe das Beileidschreiben fertig."


    Gespannt hielt er Cyprianus das Schreiben hin:




    An die Gens Iunia
    Casa Iunia
    Roma
    Provincia Italia


    Es ist stets eine traurige Angelegenheit Familien über den Tod eines guten Sohnes oder einer guten Tochter Roms informieren zu müssen, doch leider ist dieser Brief ein solcher den keine Familie erhalten will. Es ist meine traurige Aufgabe euch über den Tod der Iunia Urgulania informieren zu müssen. Sie war eine gute Bürgerin Roms die ihren Dienst hier in Alexandria für das Imperium zu verrichten versuchte, auch wenn sie dabei den ausergewöhnlichen Weg der griechischen anstatt der römischen Verwaltung beschritt.
    Urgulania wurde Opfer eines feigen Attentats auf ihr Leben und erlag ihren schweren Verwundungen auf der Stelle. Auch wenn es ein schwacher Trost sein mag, doch kann ich euch versichern das sie nicht hatte leiden müssen.
    Noch sind die Umstände und die Verwantwortlichen des Attentats zu meinem Bedauern noch nicht aufgeklärt, doch seit euch gewiss das ich und meine mir Untergebenen alles daran setzen werden diesen feigen Anschlag aufzudecken und zu sühnen.


    Abschließend möchte ich euch auf diesem Wege mein tiefst empfundenes Beileid aussprechen und euch und der Seele der Verstorbenen das Wohlwollen der Götter erbitten.


    Der Statthalter der Provincia Alexandria et Aegyptus




    Zusätzlich fügte er noch an:


    "Die Schreiben für den Optio und den Strategos sind ebenfalls fertig, diese werde ich morgen in der Frühe selbst bei den entsprechenden Stellen abgeben, das ist sicherer als mit einem Kurier."

  • Er siegelte das Schreiben


    An die Gens Iunia
    Casa Iunia
    Roma
    Provincia Italia


    Es ist stets eine traurige Angelegenheit Familien über den Tod eines guten Sohnes oder einer guten Tochter Roms informieren zu müssen, doch leider ist dieser Brief ein solcher den keine Familie erhalten will. Es ist meine traurige Aufgabe euch über den Tod der Iunia Urgulania informieren zu müssen. Sie war eine gute Bürgerin Roms die ihren Dienst hier in Alexandria für das Imperium zu verrichten versuchte, auch wenn sie dabei den ausergewöhnlichen Weg der griechischen anstatt der römischen Verwaltung beschritt.
    Urgulania wurde Opfer eines feigen Attentats auf ihr Leben und erlag ihren schweren Verwundungen auf der Stelle. Auch wenn es ein schwacher Trost sein mag, doch kann ich euch versichern das sie nicht hatte leiden müssen.
    Noch sind die Umstände und die Verwantwortlichen des Attentats zu meinem Bedauern noch nicht aufgeklärt, doch seit euch gewiss das ich und meine mir Untergebenen alles daran setzen werden diesen feigen Anschlag aufzudecken und zu sühnen.


    Abschließend möchte ich euch auf diesem Wege mein tiefst empfundenes Beileid aussprechen und euch und der Seele der Verstorbenen das Wohlwollen der Götter erbitten.


    Der Statthalter der Provincia Alexandria et Aegyptus
    Appius Terentius Cyprianus


    Ja sehr gut. Schicke es nach Rom und wo die Inuier halt sonst noch sind. Hier in Alexandria haben wir noch einen und ich glaube in Germanien gibt es welche. Aber des wirst du schon herausfinden."

  • Scipio kam nach der Unterredung mit dem Optio zu seinem Chef. Er wollte ihn erst auf den neuesten Stand bringen was der Fall "Iunia U." aufgeworfen hatte damit er dann vor dem Strategos, sollte er denn kommen nicht dumm dastand. So betrat er das Officium von Cyprianus und trat an dessen Schreibtisch heran:


    "Salve Patron. Ich habe einige Informationen für dich die wir vor der Besprechung mit dem Optio und dem Strategos durchgehen sollten."


    Sim-Off:

    ich zieh das einfach mal ein wenig vor.

  • Naja, so wirklich viel hatte der Optio nicht zu berichten gewusst:


    "Nun, so wirklich hilfreich waren die Informationen des Optios nicht. Er hat keine definitiven Verdächtige, er kann so gut wie niemanden ausschließen. Er hat den Strategos bereits besucht und sich dessen Unterstützung gesichert, auch wenn ich stark bezweifle das ihn die Stadtwache sonderlich mit Informationen füttern würde, selbst wenn sie etwas herausfinden sollte."


    Scipio räusperte sich kurz:


    "Alles in allem sind die Informationen des Optios nicht viel Wert. Wir stehen noch genausoweit wie zu Beginn der Untersuchung. Es könnte jeder gewesen sein. Wir haben ungefähr so viele Verdächtige wie diese Stadt Einwohner hat."


    Scipio machte eine kurze Pause und ließ dann seinen Gedanken freien Lauf:


    "Ich persönlich würde ja nicht mal ausschließen das die Prytanen die Iunierin als Bauernopfer missbraucht haben um die Lage weiterhin zu destabilisieren und in Rom ein schlechtes Licht auf die hiesige Administration werfen zu lassen."

  • "Das ist tatsächlich nicht viel, aber immerhin besser als gar nichts. Sind die beiden Herren? Dann schick sie rein. Ich möchte immer noch mit ihnen Sprechen." Nach diesen enttäuschenden Nachrichten wahrscheinlich dringender den je.

  • Scipio zuckte mit den Schultern:

    "Nun, es ist lediglich der Optio hier. Vom Strategos habe ich nichts erhört, weder eine Entschuldigung, noch eine Ablehnung der Einladung zu dieser Unterredung."


    Scipio hatte dem Schreiber des Strategos die Einladung übergeben, danach dachte er passte alles.

  • "Nun ich habe von den Griechen nichts anderes erwartet außer Störfeuer.
    Momentan ist wohl eine Versammlung, wie heißt das noch gleich, ahja eine Ekklesia zwecks der Neuwahlen. Gehe dorthin. Ich möchte Wissen wer dort sich Wählen lässt und ich will wissen, was sie vorhaben für ihre Amtszeit.So sie dann gewählt sind kannst du sie in meinem Namen gleich hierher einladen. Dann kann ich die Pyranten oder wie dies heißt gleich alle auf einmal sprechen.
    Was den Optio angeht. Bring ihn herein."

  • Im Schlepptau des Prudentiers betrat Palaemon das Amtszimmer des Statthalters. Er kannte diesen selbstverständlich noch aus dessen Zeit als Präfekt der XXII., war sich aber nicht sicher, ob sich Cyprianus noch an sein Gesicht erinnern konnte.
    "Salve, Präfekt!" grüßte der Optio - gespannt, was der Terentier ihm zu sagen hatte. Oder von ihm hören wollte.

  • "Nein danke, für mich nicht", verneinte der Optio, der einen klaren Kopf behalten wollte.
    Er wollte eigentlich das, was er dem Prudentier zuvor gesagt hatte, eins zu eins wiederholen, entschied sich dann jedoch für eine ausführlichere Version:
    "Nun, zuerst einmal kann ich eine gute Nachricht vermelden. Aufgrund der Gegebenheiten am Tatort und der unterschwelligen Anschuldigungen, die von Seiten einiger Einheimischer gemacht wurden, habe ich mich entschieden, diejenigen unserer Soldaten zu überprüfen, die sich zur Tatzeit an der Agora aufgehalten haben könnten. Und wie von uns erwartet ist keinem von ihnen etwas in dieser Hinsicht vorzuwerfen."


    Der Septimier ließ diese Aussage einige Sekunden wirken und fuhr schließlich fort: "Darüber hinaus haben wir uns über die Frau informiert. Ganz so untadelig und standesgemäß war ihr Leben wohl nicht. Immerhin war sie als immer noch unverheiratete Frau Besitzerin eines Bordells.
    Wir sind bei unseren Ermittlungen zudem auf eine Verbindung zu einem zwielichtigen Mann gestoßen, einem Perser aus der Südstadt. Einige meiner Männer sind zur Stunde damit beschäftigt, den Mann auszuhorchen. Mehr kann ich dazu noch nicht sagen, aber was es damit auch immer auf sich haben mag, es muss um viel Geld gegangen sein.
    Und dann wäre da noch jenes Phantom aus Rhakotis, das an verschiedenen Orten der Stadt auftaucht und gegen uns Römer hetzt und die Legionssoldaten der Tat bezichtigt. Soweit ich weiß, haben unsere Männer diesen Dudus immer noch nicht ausfindig machen können."


    Palaemon wusste nicht, inwieweit er sich eine persönliche Anmerkung erlauben durfte, tat es dann aber dennoch: "Um ehrlich zu sein: Ich wollte vorschlagen, diese Spuren noch eine Weile zu verfolgen. Und sollten sie sich als unerheblich erweisen, ein paar fremde Kriminelle für die Tat zur Verantwortung zu ziehen."

  • "Wann werden die Untersuchungen denn bezüglich des Persers und dieses Phantoms abgeschlossen sein? Gerade letzterer sollte gefasst werden, sonst habe ich gleichdas nächster problem am Hals und ich kann dann sehr ungemütlich werden. Das kannst du mir glauben Optio!"


    Diese provinz wurde langsam aber sicher zu einem einzigen Ärgerniss

  • "Wenn dieser Perser etwas damit zu tun hat, so denke ich werden wir es noch heute erfahren."
    Die drohenden Worte gefielen dem Optio gar nicht. Für einen Moment kam ihm der Gedanke, dass der Präfekt vielleicht doch seine Finger im Spiel haben könnte und sich über Palaemons aussichtslose Bemühungen insgeheim amüsierte. Dann konzentierte er sich aber wieder auf das Gespräch.
    "Das Problem bei diesem Dudus liegt vor allem darin, dass wir noch nicht einmal genau wissen, ob es sich um einen einzelnen Menschen oder um eine gezielte Kampagne handelt. Seitdem wir verstärkt nach ihm suchen, scheint er jedenfalls untergetaucht zu sein.
    Dieser Fall liegt aber vielmehr im Zuständigkeitsbereich eines höheren Offiziers, weniger in meinem, Präfekt."

    Wer genau den Einsatz der verdeckt ermittelnden Frumentarii plante, wusste er nicht. Vermutlich die Stabsoffiziere oder die Mitarbeiter des Statthalters selbst.
    "Die Vorgesetzten der lokalen Stadtwache scheinen jedenfalls auch nichts Genaueres zu wissen. Oder sie setzen uns absichtlich nicht ins Bild darüber", fügte Palaemon noch hinzu, ein wenig Unzufriedenheit über die Zusammenarbeit mit der Stadtwache andeutend.

  • "In was deine Zuständigkeit liegt oder nicht ist meine Entscheidung immerhin ´bin ich der Befehlshaber aller römischen Truppenteile in der Provinz. Daher wirst du auch weiterhin nach diesem ominösen Mann suchen. Falls du Hilfe brauchst, kannst du ja die neuen Soldaten mitnehmen. Ein wenig Abwechslung kann denen nicht schaden.
    Was die Griechen angeht: Nunja die wollen uns wie immer nichts mitteilen, also verwundert mich das nicht im Geringsten. Spanne sie halt nur mit ein wenn unbedingt nötig, ansonsten lasse sie halt ihre Spielchen treiben. Wir sind nicht auf sie angewiesen.
    Halte mich auf dem laufenden. Gibt es sonst noch etwas?"

  • "Nein, das wäre von meiner Seite alles", erwiderte der Optio. Und fügte noch in einem Tonfall hinzu, der weit zuversichtlicher klang als es der Septimier tatsächlich war: "Wir werden die Suche intensivieren und dich informieren, sobald es etwas neues gibt."

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