Arbeitszimmer des Medicus Germanicus Avarus

  • "Wo habt ihr es gesehen? Ich sah bei meinen zwei Rundgängen keine Risse in den Bögen. Da ihr sagt, die Bodenbeschaffenheit sei zu weich, müßte aber das Gebäude nach unten gerutscht sein, weil der Boden eben nach gab. Also bitte sagt mir wo, oder wir schauen es uns zusammen an..."

  • Die Zeit lief uns davon, keiner arbeitete mehr auf der Theaterbaustelle und alle Sklaven, Tagelöhner, Handwerker waren auch nicht beim Tempelbau zu verdingen.
    Aventurinus war verschwunden und ich zermarderte mir den Kopf, wo in Gottes Namen Fehler gemacht wurden.
    Bodenproben? Hatte man entnommen... doch an allen Stellen? Nun wer weiß das schon noch? Berechnungen zur Gewichtslast und Verteilung dieser? Auch dies war geschehen! Selbst das Material war das Geplante gewesen und die Mischungsverhältnisse stimmten!


    Also was tun? Betonunterfütterungssegmente einfügen? Das würde uns um Monate zurück werfen, am Ende war es aber vielleicht von Nöten... sollte ich noch warten? Der Winter kam näher, Frost und eisige Winde, was sollten wir tun? Ich las schon länger einige Bücher, aber sowas...


    Mit Druck wendete ich meinen Geist einem anderen Thema zu, es gab soviel zu tun...

  • *klopfklopf*
    etwas zaghaft klopfte Tiberius an die Tür seines Vettern.. Hallo Medicus, bist du da? fragte er und betrat nachdem er kurz gewartet hatte das Arbeitszimmer... drinnen saß sein Vetter fieberhaft über seine Baupläne vertieft


    Salve Vetter,
    verzeih mir wenn ich störe, doch ich wollte fragen wann du mir endlich dein wunderbares Landgut zeigen wolltest... wo doch nun kürzlich dieser "Vorfall" dazwischen gekommen ist, über den überall so diskutiert wird

  • Verwirrt schaute ich auf... ja du hast Recht, ich hatte es dir versprochen...
    Nun laß uns hinunter zur Taverna gehen, dort stehen zwei Pferde, damit erreichen wir es recht schnell.


    Ich stand auf und trat nach ihm durch die Türe.

  • Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    "Wo habt ihr es gesehen? Ich sah bei meinen zwei Rundgängen keine Risse in den Bögen. Da ihr sagt, die Bodenbeschaffenheit sei zu weich, müßte aber das Gebäude nach unten gerutscht sein, weil der Boden eben nach gab. Also bitte sagt mir wo, oder wir schauen es uns zusammen an..."


    Vom ursprünglichen Stand A hat sich das Gebäude gleichmässig in Position C gesenkt und nicht, wie Du vermutet hast in Position B, womit auch keine Risse entstanden sind.
    Dies kann aber durchaus noch geschehen. Ich habe auch dies skizziert. (Position D).


    Nach meinen Berechnungen ist folgender Rettungsplan möglich:
    Unterminierung an Postion e, an dieser Stelle muss ein stabiles Fundament eingesetzt werden.
    Danach Unterminierung an Postion f mit analogem Verfahren.
    Iupiter gebe, daß sich das Gebäude auf das niedrigere Bodennivaeu absenkt.


    Als Alternative sehe ich nur einen Abriss mit anschließendem Neubau auf festem Untergrund.

  • "Die Schräglage des Gebäudes läßt sich vermessen, hm, wie kommst du darauf, das sich das Gemäuer auch an Punkt f noch senken wird? Wenn die Bodenbeschaffenheit nur bei e lose oder locker ist, wird dies nicht eintreten und wir haben ein schiefes Theater..., aber immernoch besser als ein eingestürztes. Ok, wir sollten die Unterfütterungen in Auftrag geben, machst du das bitte. Meine Zeit ist doch arg in Mitleidenschaft gezogen."

  • Traianus betrat das Arbeitszimmer seines Bruders.


    Salve Medicus!
    Ich habe eben ein Beschwerdebrief wegen Dir erhalten, von Catus dem Mann der Zicke öhm Oryxa. :)
    Du mögest Dich doch bitte entschuldigen.
    Tue es, der Familie zuliebe und auch Dir! Ich bestehe darauf!
    Ich möchte nicht das wegen sowas die Famila schräg angeschaut wird und es zwischen uns einen Unfrieden gibt!

    Pater Familias der Gens Germanica


    Academicus Milititaris Cursus Numero II

  • Etwas hoch stand er ja schon der Staub, aber aus Rücksicht auf wichtige Dokumente, hatte Medicus des den Sklaven verboten, diesen Raum zu betreten, oder gar zu säubern. Unter Aufsicht würden sie es tun müssen.... schon bald.
    Aus dem Vorzimmer der Insula hatte er einen Brief aus Rom mitgenommen, den er nun entrollte, er war amtlicher Natur, das erkannte er bereits an dem purpurnen Bändchen, was das Papyrus zusammen hielt.


    "Ahha..." entfleuchte es ihm und er wußte nur zu gut, wie Felica darauf reagieren würde, wenn er jetzt so wenige Tage vor seinem Jubilar verschwinden würde. So setzte er ein Schreiben auf und überlegte dabei bereits, wer es nach Rom, über die vereisten Alpen schaffen würde. "Wirklich wahr wir brauchen eine Tabellarii dispositi."

  • Seit dem Morgen geisterte er schon durch die Stadt, etliche Wege die er lange nicht mehr ging, nun ein Raum der seinen Zweck auch entfremdet war. Statt darin zu arbeiten, stand er leer.
    Felicia wünschte sich ja schon lange ein eigenes Bad, vielleicht war dieser Raum ja groß genug dafür. An seiner Rückseite befanden sich noch drei kleinere Vorratskammern, man könnte die Wände heraus brechen lassen und einige neue Balken einziehen. Der Boden war mit Holzplanken ausgelegt, Mosaike sollten es schon werden, darunter die Hypokaustenheizung. Das Becken mit fünf mal fünf Metern -zwar klein-, aber gemütlich warm. Treppen von vorn und korinthische Säulen an den Ecken. Es würde einiges kosten...


    Er kratzte sich am Kopf.


    Vielleicht würde ja Traianus etwas dazu geben, schließlich war es seine Villa. Kurz ließ er die Bilder noch durchs Gedächtnis wandern, verzog ab und zu vergnügt das Gesicht und schloss dann die Tür hinter sich.


    Es war leer geworden, die Öllampen formten warme Lichter, die neuen Schneestürme drückten die Flocken herein. Selbst die massiven Holzverschläge an Fenstern und Türen konnten da nur wenig ausrichten.


    Im Versammlungsraum angekommen, stieß er auf die selbe Leere, nur Paulus wuselte herum und tat Arbeiten,für die die jungen Sklaven da waren.

  • "Ave Agilis, ich hoffe der Ritt war nicht zu beschwerlich? Komm doch herein, wir müssen uns nicht im Stehen unterhalten."


    Mit einen kräftigen Ruck öffnete er die Türe und zündete das Kohlebecken an, dann ein zwei Ölkessel zum besseren Licht.


    "Setz dich doch..."


    Avarus nahm auf der anderen Seite des Tisches Platz und schaute Agilis fest an.


    "Unser Verhältnis hat sich ein wenig geändert, ich als dein und vieler anderen ihr neuer Vorgesetzter möchte dich verstärkt einsetzen. Die letzten Wochen waren recht gemütlich für dich, du hast dadurch Kraft getankt, nun du wirst sie in den nächsten Tagen brauchen."


    Er ordnete einige Pergamente, eigentlich legte er sie aber nur zur Seite und stütze die Ellenbogen auf den Tisch.


    "Solange ich noch kein neues Arbeitszimmer habe, in welcher Provinz auch immer, wird dieser Raum hier dein Hauptanlaufpunkt sein. Ich werde die Sklaven instruieren, das dein Weg frei durch die Casa sein darf. Schnelligkeit soll auch in Zukunft dein Zugpferd sein."


    In den Stuhl lehnte er sich zurück, dann fuhr Medicus fort.


    "Ich möchte, das du zuerst nach Hispanien reist. Mir sind gar unglaubliche Dinge von dort zu Ohren gekommen, überbringe dieses Schreiben..."


    Er griff in eine Schublade und reichte ihm eine Pergamentrolle.


    "Es soll an die Praefecti Vehiculorum Fabia Marciana persönlich überbracht werden. Sollte es Probleme geben, bitte eile zurück und ich werde selbst nach Hispanien reisen, um mir ein Bild zu machen.
    Sollte es reibungslos verlaufen, reise weiter nach Italien und nimm bitte dieses Papyrus..."


    Wieder kramte er in der Schublade, bis er endlich den richtigen Farbfaden erblickte und übergab ihm das Schreiben.


    "...mit. Es soll an die kaiserliche Kanzlei überstellt werden, ich sehe Publius Decimus Lucidus als den richtigen Empfänger, sollte dies nicht so sein, bitte folge seinen Anweisungen.


    Nach diesen Sendungen möchte ich dich mit Bericht hier zurück erwarten.


    Soweit klar?"

  • "Natürlich, Legatus."


    Er stand auf, verabschiedete sich und eilte hinaus. Sein Pferd wurde noch immer von einem Sklaven gehalten, man hätte es auch anbinden können. Es war immerhin bissig kalt. Er packte die Schreiben je in eine Averta und machte sich auf den Weg. Hoffentlich würde er ein Schiff finden, das verkürzte die Reisezeit um ein Vielfaches.

  • Es klopfte...


    "Herein."


    Er schaute von seinen Ideen auf und erblickte Agilis.


    "Ah, sehr schön, komm rein und setz dich. Schneller als mein Leibsklave, frag mich wo der Bursche bleibt.


    Was hast du für Pergamente?"

  • Er begrüßte seinen Vorgesetzten und hängte die beiden Avertas über einen Stuhl. Dann setzte er sich auf einen Zweiten und packte die Taschen aus. Schweigend überreichte er die Fracht, um dann doch hinzu zu fügen:


    "In Italien habe ich die nötigen Informationen von Secundus Flavius Felix erhalten, doch wurde dort auch vor kurzem ein Praefectus Vehiculorum berufen..."

  • "Nein. Doch mußte ich in Hispanien recht lange auf eine Antwort warten, was einen kleinen Verzug der Reise mit sich brachte."

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