Auf der Suche - Mitten in einem Saufgelage

  • "Das ist keinesfalls schlimm...reden wir doch einfach etwas über Dich und mich. Ich jedenfalls wurde hier in Rom geboren und war eigentlich auch nur immer hier, und Du?"


    Leicht schmunzelnd betrachtete Tacitus seine Gegenüber und legte wieder seine Hände auf den Tisch.

  • "Auch ich war nie irgendwo anders." Gab Valentina kleinlaut zu. Es verwunderte sie, dass ihr Gegenüber so offen sprach. Aber wenn er es tat, dann dürfte sie das schließlich auch. Sie zog die Schultern hoch, weil sie sonst auch nicht viel erzählen konnte. Ihre Familie hatte kein Geld und demsentsprechend lebten sie auch.
    "Ich wohne mit unserer Sklavin alleine Zuhause. Mein Bruder ist in der Legion und sonst sind auch alle irgendwo verstreut."

  • "Das ist vielleicht auch besser so, wo sollte man schon hinwollen wenn es in Rom doch so schön ist..naja, relativ schön jedenfalls."


    Kurz musste Tacitus grinsen undnickte kurz ihrer Gegenüber zu. Dann hob er eine Augenbraue fragend nach oben.


    "Du wohnst alleine mit einer Sklavin? Und in welcher Legion dient Dein Bruder?"

  • Verlegen sah Valentina auf ihre Hände hinab. Sie wusste nicht einmal in welcher Legion ihr Bruder diente. War sie deswegen nun eine schlechte Schwester? "Als er von Zuhause wegging war das noch nicht klar. Und seit dem hat mich kein Brief von ihm erreicht." Gab sie deswegen ehrlich zu. Sie wusste nicht einmal ob sie es verraten würde, wenn sie es wüsste. "Ist das denn so wichtig?" Ehrlich unwissend hob sie den Kopf wieder und sah ihren Gegenüber, dessen Namen sie immer noch nicht kannte wieder an.


    Dann aber entschied sie das Thema zu wechseln. "Nunja, streng genommen ist sie unsere Sklavin, aber ich sehe sie nicht so." Da glomm schon wieder dieser Funken in ihrem Blick, denn sie auch vor ein paar Tagen auf dem Markt hatte. "Sie hat uns aufgezogen und kümmert sich jetzt um uns, oder sollte ich sagen um mich? Wie eine Sklavin wird sie keinesfalls behandelt. Sie ist soetwas wie die gute Seele des Hauses." Sie lächelte kurz, doch dann wurde ihr klar, dass sie gerade preis gegebene hatte alleine mit einer weiteren Frau in einem großen Haus zu wohnen. Welch grandioser Fang für irgendwelche Diebe! Erschrocken biss sie sich auf die Unterlippe und sah sich um. Aus Angst jemand hätte ihre Unterhaltung mithören können.

  • "Kein Brief? Er hat sich nicht gemeldet und Du weißt auch nicht ob er noch lebt? Naja...es ist nicht wichtig, nur hat es mich interessiert."


    Der Miles nickte und sah noch einmal kurz wieder zu seiner Schwester, bevor er wieder Valentina ansah und kurz die Stirn runzelte.


    "Oh verzeih' ich...ich sollte soetwas nicht fragen...natürlich lebt er noch...wahrscheinlich ist er schon Tribun.."


    Tacitus biss sich auf seine Unterlippe und nickte wieder als Valentina auf die Sklavin kam.


    "Es ist Dir überlassen wie Du sie siehst..ob als Menschen oder als Sklavin, das ist Deine Sache...hm, es ist schön dass sie sich um Dich kümmert und aufpasst."


    Dann bemerkte Der Terentier, dass sie sich umsah und wohl etwas erschrocken war. Besorgt sah er seine Gegenüber an.


    "Was ist?"

  • Ihr Gesprächspartner hatte einen wunden Punkt erwischt als er das aussprach was Valentina schon lange vermutete. Es verging kein Tag an dem sie sich nicht fragte was mit ihrem geliebten Bruder passiert war und warum er sich nicht meldete. Um nicht in aller Öffentlichkeit die Tränen zu zeigen, die sie am Abend in ihrem Zimmer weinte, schloss Valentina die Augen und atmte tief durch.


    Als er sie fragte was los war, schüttelte sie ihren Kopf und meinte leise. "Es ist nichts..." Dann aber fügte sie leise hinzu. "Ich habe nur Angst."

  • Unsicher sah sie ihren Gegenüber an. Sie hatte ja sogar Angst davor mit ihm zu reden. Aber das versuchte Valentina zu überspielen. Hilfesuchend griff sie nach ihrem Becher und drehte ihn in den Händen. "Nunja..." Sie zog die Schultern hoch und versuchte es so klingen zu lassen als wäre es das Normalste auf der Welt. "Wir sind ganz alleine Zuhause. Und unsere Casa ist groß. Zwei Frauen sind kein besonders guter Schutz. Ich habe Angst vor dem Alleinsein." Gab sie ehrlich zu und senkte dann wie zum Beweis wieder den Blick.

  • "Alleine sein...davor hast Du Angst? Hm, das ist kein Problem aber kauf' Dir doch noch ein paar Sklaven oder such' Dir einen schönen Mann der auf Dich aufpasst, bei Deinem Aussehen wird das für Dich ja wohl kein Problem sein."


    Tacitus musste schmunzeln und tippelte mit seinen Finger auf der Tischplatte herum während er summte.

  • Sklaven kaufen? Na wenn das so einfach wäre... Traurig lies Valentina ihren Blick auf der Tisch liegen. Sie musste ja jetzt nicht sagen, dass sie dafür kein Geld hatten. Also log sie und nickte schließlich. "Ja, das würde wohl die beste Möglichkeit sein noch weitere Sklaven zu kaufen."


    Die Bemerkung mit dem Mann und ihrem Aussehen lies sie erröten. In dieser Hinsicht hatte sie wahrlich noch keine Erfahrungen. Sie hob den Blick wieder und meinte scheu. "Nunja, wenn alle Männer mich gleich verhaften, dann sollte ich besser alleine bleiben."

  • "Wieso sollten Dich alle Männer gleich verhaften? Dich würden sie eher entführen um Dich bei sich zu haben."


    Stellte Tacitus lachend fest und umfasste seinen Becher der vorher mit Wasser gefüllt war fester, Tacitus war ziemlich abgehemmt durch den vielen Wein.


    "Und das ist die Wahrheit...verhaften wollte ich Dich auch gar nicht aber Befehl ist nunmal Befehl..."

  • "Mich entführen?" Da Valentina ziemlich behütet aufgewachsen war, verstand sie nicht die zweideutige Bedeutung dieses Scherzes. Zumindest nicht gleich. Erst als er lachte, versuchte sie zu begreifen und glaubte dann den dahinter liegenden Erst zu erkennen.


    "Achso..." Nun lächelte auch sie ein klein wenig. "Und du glaubst wirklich, sie würden mich entführen? Dann bräuchte ich ja fast jemanden, der für meine Sicherheit sorgt." Sie sah ihn nun direkt an. "Jemanden wie dich."

  • "Ja...Dich entführen..."


    Der Terentier nickte lächelnd und spielte etwas mit seinen Fingern ehe er aufsah, seine Mund stand kurz offen als sie sagte dass sie jemanden wie Tacitus bräuchte und er war sichtlich verwundert.


    "Ja...Dich würde sicher jemand entführen aber...aber...wieso jemanden wie mich? Was hat das mit mir..zu tun?"


    Der Miles erwiderte den Blick und sah leicht fragend drein.

  • "Nunja..." Langsam verlor Valentina ihre Scheu. "Mit dir jetzt eigentlich nichts. Aber mit dem was du bist. Deine Aufgabe ist es doch Leute zu beschützen, oder? Für Recht und Ordnung zu sorgen." Sie sah ihn an und ahmte ihn nach indem auch sie ihn fragend ansah.


    "Und deswegen meinte ich, dass ich dich brauchen könnte. Zu meinem eigenen Schutz. Wenn du sagst, dass man mich entführen würde." Sie lächelte wieder. Langsam schaffte es ihr Gegenüber das Eis zu brechen.

  • "Ja...es ist meine grundlegende Aufgabe die Bürger Roms zu schützen und für Recht und Ordnung zu sorgen...natürlich, da hast Du recht."


    Wieder nickte Tacitus und wartete kurz ab, bei ihrem nächsten Satz nickte er auch wieder und sah erst nachdenklich auf die Tischplatte bevor er Valentina lächelnd ansah.


    "Nun...das wäre gar keine so verkehrte Idee...ich könnte, wenn ich Zeit habe und Du mich brauchst meinetwegen darauf aufpassen dass Dir nichts geschieht.."


    Der Terentier musste kurz lachen da er nicht glaubte, dass sie es ernst meinte.

  • Und ob Valentina das Ernst meinte. Und mit einem ebenso ernsten Blick sah, sie ihrengegenüber an. Warum lachte dieser? Dachte er etwa sie machte einen Spaß? "Wann hast du denn Zeit?" Fragte sie vollkommen ernst und wartete auf seine Reaktion. Bis jetzt war es eine angenehme Unterhaltung gewesen und er hatte sich als netter Mensch herausgestellt, aber nun war Valentina doch gespannt was er sagen würde.

  • "Zeit...? Wofür genau denn Zeit..?"


    Tacitus sah Valentina genau an und versuchte abzuwägen ob sie das wirklich ernst meinte und es schien so als ob sie das tat...kurz musste der Terentier wieder schmunzeln und wartete ab was sie sagen würde.

  • Was sie hier tat war vielleicht wirklich Blödsinn. Aber schließlich hatte er damit angefangen. Und einen Rückzieher wollte Valentina jetzt auch nicht mehr machen. Also erwiderte sie gelassen seinen Blick und antwortete ruhig.
    "Na um das zu tun, was du mir gerade angeboten hast. Darauf aufpassen, dass mir nichts geschieht."

  • "Nun...beschreibe mir wo Du wohnst, ich würde Dich dann demnächst aufsuchen und wir könnten alles weitere bereden, Valentina."


    Tacitus musste doch immernoch schmunzeln und sah sie an als ihm etwas einfiel...sie wusste doch noch gar nicht seinen Namen!


    "Ich bin übrigens Lucius Terentius Tacitus...Miles der Cohortes Urbanae."

  • "Freut mich dich kennen zu lernen." Endlich nannte sie ihm seinen Namen. Valentina dachte schon, sie würde diesen niemals erfahren.
    Dann erklärte sie ihm in einfachen, schnellen Sätzen wo sich ihre Casa befand.
    Als sie damit geendet hatte, meinte Valentina zurückhaltend. "Vielleicht sollte ich jetzt gehen. Die Leute mit denen du hier bist warten sicher schon auf dich." Sie deutete zu dem Mann und der Frau an den Nebentisch von welchem Lucius gekommen war.

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