• Zitat

    Original von Decius Germanicus Corvus
    (...)


    Überrascht schaut Timokrates den Praefectus an. Dann lacht er verstehend (man könnte es auch "hysterisch" nennen) auf: "Ach so, mich meinst du! Ich dachte, du hättest jemand Anders gemeint. Na, was mich angeht... Ich find den da drüben ganz schick..." Timokrates deutet vollkommen undeutlich irgendwie in die linke Kurve, wo sich im Moment eigentlich ungefähr alle Fahrer tummeln. "... aber so genau sieht man das hier ja auch nicht. Schade, dass hier keine einheimischen Talente gefördert werden. Wer ist den dein Favorit, Eparchos?"

  • Der Präfekt schien es sich schon zur Gewohnheit gemacht zu haben, diplomatische Zurückhaltung an den Tag zu legen. Wer ihn als Offizier in Germanien erlebt hatte wäre vielleicht erstaunt gewesen.
    Abwehrend hob er die Hände: “Oh, ich kenne mich im Rennsport zu wenig aus. Der Beste und Schnellste soll gewinnen. Aber meine Frau ist eine glühende Anhängerin der Blauen. Das ist ein Rennstall in Rom. Aber ich glaube, ein blaues Gespann ist heute nicht mit dabei.“


    Auch er versuchte zu erkennen, wie das Rennen sich eigentlich entwickelte.

  • Timokrates betrachtet beiläufig die Arena, als er dem Präfekten zuhört. Dann wendet er sich wieder zu ihm. "Der Beste und Schnellste ist eine gute Wahl, ich denke, ich werde es auch so halten. Ehrlich gesagt, mir geben diese Rennsportarten auch nicht so viel." Etwas begeisterter meint er weiter: "Ich habe gehört, manche Städte veranstalten künstliche Seeschlachten! Das wäre doch auch was für Alexandria! Eine Schlacht draußen am Hafen, sowas wäre sicherlich begeisterungsfähig - " Timokrates stockt kurz. "Deine Frau...? Die Dame da...? Verzeihung, wo bleiben nur meine Manieren." Er verbeugt sich und grüßt unaufgeforderterweise die Erste Dame der Provinz, wobei er ihr für einen kurzen Moment tief in die Augen schaut. "Die Ehre ist ganz meinerseits, Verehrteste. Hast du dich in unserer schönen Stadt schon eingelebt?"

  • So während der vierten Runde verlor Maximus Didius Metellus den Fahrer der Weißen, Fortunatus, etwas aus den Augen, während er sich zunehmend von Helios bedrängt sah. Dieser nahm die Zügel fester in die Hand und brülte unverständliche Worte zu seinem Gespann. Fortunatus gelang es, sich etwas abzusetzen und einen leichten Vorsprung auf den Didier herauszufahren.


    Ioshua war ganz in seinem Element, so daß die anderen Zuschauer deutlich sehen konnten wie er mitging, mitleidete und jede spannende Sekunde durch seinen ganzen massigen Körper fuhr. Lipodoros machte seine Sache ganz ordentlich, ließ sich nicht von dem Fahrer der Roten, Halil Torkebal, abschütteln, sondern setzte diesem energisch nach. Dafür krachte es in den Kurven einumsanderemal, was Ioshua jedesmal aus der Haut fahren ließ.
    Er sah zu Timokrates und dem Praefecten, wo sich sein Geschäftspartner gerade an die Gemahlin des kaiserlichen Statthalters ranzumachen schien, und meinte dabei witzelnd zum Praefecten


    "Es scheint, Wagenrennen sind noch nicht der Nationalsport von Alexandria." * ;)


    Gerade als er diese Worte ausgesprochen hatte, und einen Moment nicht auf die Bahn geschaut hatte, setzte Helios auf der langen Geraden direkt vor der Tribune zu einem spektakulären Überholmanöver an, vorbei an Maximus Didius Metellus, was die Angehörigen des gelben Rennstalls zu einem frenetischen Jubelschrei veranlassen ließ. Er hatte seine Pferde derart nach vorne getrieben, daß er den Roten einfach links liegen ließ.


    Unterdessen behakten sich am Ende des Feldes Themistocles und Quintus Arius weiter eifrig um das Schlußlicht. Die Achsen beider Wagen bretterten über den Wüstensand und krachten immer wieder gegeneinander. Von hinten indes nahte schon Patroklos, der kurz davor war, das Feld zu umrunden.


    Sim-Off:

    * Für Bond-Liebhaber: ;) Anlehnung an die Worte Auric Goldfingers aus Goldfinger: » Golf ist noch nicht der Nationalsport von Südkorea. «

  • Zitat

    Original von Ioshua ben David
    Unterdessen behakten sich am Ende des Feldes Themistocles und Quintus Arius weiter eifrig um das Schlußlicht. Die Achsen beider Wagen bretterten über den Wüstensand und krachten immer wieder gegeneinander. Von hinten indes nahte schon Patroklos, der kurz davor war, das Feld zu umrunden.


    Verfluchterweise kann sich Arius nicht von diesem Themistocles absetzen. Seine Konzentration wendet er ein um das andere mal dem gegnerischen Gespann zu. Im dichten Staub, aufgewirbelten Sand, in der schlechten Spur der Vordermänner stoßen die Wagen sogar mehreremale zusammen. 'Verdammt!' zischt er vor sich hin und peitscht nach vorne. 'Dieser verdammte Hurenbock.' Er hat alle Mühe das Gespann unter Kontrolle zu halten, eine ideale Linie zu finden. Zu allem Überfluss kostet der Zweikampf Zeit. Während er sich auf den Kampf konzentrieren muss, können die anderen vorne in aller Ruhe auf Zeit fahren. Dass Patroklos sich schon hinter ihm auf der langen Geraden in Sicht fährt, weiß er noch nicht.

  • Zitat

    Original von Timokrates Kyrenaikos
    (...)
    Etwas begeisterter meint er weiter: "Ich habe gehört, manche Städte veranstalten künstliche Seeschlachten! Das wäre doch auch was für Alexandria! Eine Schlacht draußen am Hafen, sowas wäre sicherlich begeisterungsfähig - "
    (...)


    “Eine Naumachie? So etwas hat es in Rom früher auch schon gegeben. Dort gibt es sogar eigens die Naumachia Augusti, ein Bauwerk, dass nur für diesen Zweck errichtet worden ist. Aber ich selbst habe nie eine gesehen, denn diese Art von Veranstaltungen sind ruinös kostspielig und finden deshalb nur noch sehr selten statt. Auf den Rängen der Naumachia Augusti wächst das Gras inzwischen schon kniehoch, habe ich gehört. Bei einer Naumachie sind die Kosten nicht nur wegen der Ausstattung so hoch, sondern auch weil die Totalverluste bei den Wettkämpfern sehr viel höher sind als bei gewöhnlichen Gladiatorenwettspielen. Wollte man so etwas aber sogar noch im tiefen Wasser eines Hafens veranstalten, wird man vermutlich überhaupt keine Kämpfer finden, fürchte ich.“

  • Nun klinkte sich Ioshua ebenfalls in das Gespräch ein und meinte
    "...oder man lotst ein paar Piraten in die Mündung vor Alexandria. Dann bekäme die Flotte was zu tun und die Zuschauer ihr Spektakel." Das Extravagante war Ioshua nicht fern. Vielsagend sah er bei den Worten zu Timokrates.


    Unterdessen überrundete der führende Patroklos das streitende Gespann am Ende des Feldes, während Helios den weißen Fahrer attackierte. Es sah alles nach einem Doppelsieg der Aurata aus.

  • Timokrates grinst in sich rein als er Ioshuas Antwort hört. Daran merkt man mal wieder, wer zuhause in schönes Tuch gehüllt ist und Däumchen dreht, während sich sein Geld wie von Alleine vermehrt und wer wirklich aufs Meer hinaus fährt um Handel zu treiben. Wahrscheinlich denkt der Tylusier, Piraten wären wären verwegene Seefahrer mit Holzbein und Augenklappe oder so...
    Ironisch antwortet er mit dem Blick auf Ioshua: "Ich glaube, das mit den Piraten wäre keine gute Idee. Ein paar Küstenbewohner mit Fischerbooten zu attakieren klingt nicht sonderlich spektakulär. Anderseits: Vielleicht gefällt es den Alexandrinern ja doch, denn die Küstenbewohner sind meistens Kopten. Aber wenn es gut ankommen würde, würde die Gefahr bestehen, dass auf Dauer sämtliche Küstenstreifen des Mittelmeeres entvölkert würden, sicher nichts, was ein guter Ökonom verantworten könnte. "
    Dann schaut er wieder zu Corvus. "Aber die Idee mit dem Hafenbecken halte ich für gar nicht so schlecht. Man könnte den Kibotos bequem dafür herrichten oder noch besser, irgendeine Stelle am Mareotissee. Und noch seetüchtige, aber nicht mehr verwendete alte Schiffe gäbe es genug in Alexandria. Die Kosten wären also nicht allzu hoch.
    Und wenn man zu Tode Verurteilte als Besatzung heranziehen würde, wäre auch die Frage der Freiwilligkeit geklärt. Oder noch besser: Zu Tode Verurteilte gegen die Flotte. Die zu Tode Verurteilten dann natürlich ohne richtige Waffen. Dann hätte man auch noch eine ordnungsgemäße Exekution von staatlicher Seite her..."

    Timokrates ist so in seine Idee vertieft, dass er fast gar nicht merkt, was auf der Rennbahn passiert, aber dann sieht er, wie der attackierte weiße Fahrer strauchelt und sich überschlägt, eine Szene, die Aufgrund ihrer Brutalität Timos schakalhaften Charakter sofort begeistert.
    "Obwohl: Vielleicht lassen wir es lieber doch beim Wagenrennen..."

  • Je länger der Eutheniarchos sprach, desto skeptischer schaute der Praefectus Aegypti ihn an.
    “Also, ich denke auch das Wagenrennen angemessener sind. Soweit ich weiß sind Gladiatorenkämpfe in Alexandria auch bei weitem nicht so populär wie in Rom. Oder täusche ich mich da? Wir Römer hegen ohnehin das Vorurteil, die Menschen der griechisch geprägten Welt würden am allerliebsten das Theater besuchen und bestenfalls in der Dichtkunst miteinander wetteifern. Ich weiß das dieses Vorurteil falsch ist, aber trotzdem habe ich den Eindruck, dass Wettkämpfe mit allzu kriegerischem Hintergrund für Alexandria nicht geeignet sind.“


    Das sagte Corvus, obwohl er wusste das es – zumindest ist Rom – bei Wagenrennen viel eher einmal zu Ausschreitungen kam als bei Gladiatorenspielen.

  • Timokrates schaut ahnungslos umher. "Gladiatorenspiele mag man hier eigentlich nur deswegen nicht, weil sie rhomäisch sind, genau wie Garum. Schaulustiger Mob ist schaulustiger Mob, ob Rom oder Alexandria macht da nicht so einen großen Unterschied, denke ich. Beides sind große Städte mit einen hohen Anteil von Menschen, deren hauptsächliche Sorge es ist, etwas zu essen zu bekommen, nicht, welcher Lyriker heute am Gymnasion vorträgt. Zumindest sind die wesentlich gewaltsameren Wagenrennen bei den breiten Schichten des Volkes populärer als die Agone, wo sich eingeölte Athleten zum friedlichen Wettkampf treffen."

  • “Die Alexandriner mögen Garum nicht? Bei den Göttern, wie kann man sich ohne Garum ernähren?! Das ist doch ein unverzichtbarer Bestandteil einer jeden halbwegs verfeinerten Küche! Garum, ich bitte dich, Garum gehört einfach auf den Tisch!“

  • Da hat Corvus den Richtigen getroffen...


    "Aber nur wenn es sich dabei um den echten "Baelo Claudia" handelt! Nur die Makrelen der hispanischen Küste können den unglaublichen und authentischen Geschmack bieten und die Rezeptur kriegt sonst sowieso keiner hin! Da ist es mir vollkommen egal, was die Leute sagen von wegen Marktanteilsvorteile und schlechte Behandlung der Arbeiter, ich werde immer den "Baelo Claudia" kaufen. Auch wenn noch so viele meinen, der lusitanische "Lacobriga" wäre besser, egal, ob zu Fisch, Geflügel oder einfach so aufs Brot- auf meinem Tisch kommt nichts Anderes..."

  • Corvus war da scheinbar doch an einen wahren Feinschmecker geraten.
    “Also weiß zumindest EIN Alexandriner den vorzüglichen Geschmack guten Garums zu schätzen.", stellte er zufrieden fest. :)
    "Als ich noch in Germanien war habe ich 'Freya Mercurioque' bevorzugt, dass dort von einem ortsansässigen Produzenten hergestellt wird. Aber ich fürchte, er exportiert seine Waren nicht bis nach Alexandria. Ich werde deine Empfehlung dankbar aufnehmen und sie an die Küche des Statthalterpalastes weitergeben. 'Baelo Claudia' sagst du? Ist das auf dem Markt zu bekommen?“

  • Zitat

    Original von Timokrates Kyrenaikos
    Timokrates ist so in seine Idee vertieft, dass er fast gar nicht merkt, was auf der Rennbahn passiert, aber dann sieht er, wie der attackierte weiße Fahrer strauchelt und sich überschlägt, eine Szene, die Aufgrund ihrer Brutalität Timos schakalhaften Charakter sofort begeistert.
    "Obwohl: Vielleicht lassen wir es lieber doch beim Wagenrennen..."


    Auch Ioshua ist von dieser spektakulären Aktion überrascht, so daß er seinen Kopf herumreißt. Der weiße Fahrer kann sein Gespann nicht mehr kontrollieren, es schert aus, plötzlich hebt der Wagen des Gespannes ab, den Fahrer schleudert es aus den Wagen und von den Rängen ertönt ein langgezogenes "Ooohhhhh....".
    Sofort eilen die Sanitäter und der Leibarzt der Factio Albata in die Arena, um den verletzten Fahrer aus der Gefahrenzone zu tragen. Fortunatus dürfte somit für mindestens mehrere Wochen ausfallen. Wieso sich der Praefect und Timokrates dabei ausgerechnet über Garum unterhalten, ist dem Tylusier schleierhaft. ;)


    Unterdessen fällt Lipodoros ein wenig ab und kann das Tempo des roten Halil nicht mehr mitziehen. Dieser sieht bereits seinen Factiokollegen Metellus im Rücken und es entwickelt sich ein internes Factiorennen um den - nach dem Ausfall von Fortunatus - dritten Platz.

  • Ein kurzes schadenfrohes Grinsen huscht über Timokrates Gesicht, als er den Unfall auf der Fahrbahn sieht, dann meint er wieder zum Eparchen: "Aha! Liquamen in Germania. Was es nicht so alles gibt. Woraus machen die den da? Aus Forellen? Karpfen? Eidechsen?
    Aber um wieder darauf zurück zu kommen: Natürlich gibt es "Baelo Claudia" auf dem Markt. Ich denke, es gibt keinen Ort in der gesamten Oikomene, in dem du ihn nicht finden würdest. Das Unternehmen dort hat nämlich eine sehr rigorose Strategie: Statt das Garum mühsam in Handarbeit herzustellen, wird es in Massenbetrieben verarbeitet, so dass man alle Welt zum selben Preis beliefern kann. Deshalb und wegen des vielgerühmten Rezeptes, das jedoch angeblich nur IV Menschen im Reich kennen dürfen (nicht einmal der Basileus) hat Baelo Claudia beinahe ein Garummonopol inne..."


    Sim-Off:

    Leider nicht in der WiSim, sondern nur historisch - bis jetzt zumindest. ;) [Kurzinfo]

  • Es sah gut aus für die Factio Aurata, so wie Verus es überblicken konnte und Arius hatte endlich diesen gewissen Biss, den man als guter Fahrer brauchte. Verus streckte seinen Kopf etwas weiter über das Geländer hinweg, um die Fahrer näher zu beobachten. Ja, es war ein gutes Rennen, man konnte zufrieden sein, ob wohl Arius immer noch die selben Fehler machte aber die würden sich hoffentlich bessern.


    Verus streckte sich kurz und trank wieder einen Schluck aus seinem Becher, bevor er sich zu den anderen Gästen des Rennes begab.


    "Salve, ich hoffe ich störe nicht...", sprach er mit einem freundlichen Lächeln als er in die kleine Gruppe blickte.

  • “Salve!“, begrüßte auch Corvus den ihm unbekannten Mann. Aber er wurde in diesem Moment von einem Unfall abgelenkt, der sich auf der Rennbahn ereignet hatte. Das eigentliche Unglück hatte er nur halb mitbekommen, weil ihn das Gespräch über Garum abgelenkt hatte. Doch jetzt beobachtete er wie einige Männer auf die Bahn rannten um eilig den verletzten Wagenlenker zu bergen.

  • Uh Oh! Da hat der Rhomäer aber Glück, dass kein anderer Alexandriner und viele andere Rhomäer in der Nähe sind. Ein solcher Satz im Gewühl des Marktes gesprochen hätte sicherlich zu ein paar Körpermodifikationen chiropraktischer Natur und einer neuen, grünblaugrauen Gesichtsfarbe führen können. Schmunzelnd meint Timokrates: "Du warst noch nicht oft im Osten, was Rhomäer?"

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