Cinya

  • Ich konnte nicht umhin zu bemerken, mit welchem Gefolge der Flavier unterwegs war. Mir bewusst, das jeder Senator sein Gefolge hatte, doch schien mir das Gefolge des Flaviers etwas übertrieben und war wiedermal kurz davor ihn mit einem Patron zu vergleichen. Dabei fiel mir aber etwas auf, das mir so bisher noch nicht bewusst gewesen war : Der Flavier mochte auf mich gerade eitel wirken, wie er es zu geniessen schien, sich in Rom in der Mitte seines Gefolges zu präsentieren, doch fühlte sich mein Patron nicht auch am wohlsten in der Mitte seiner Soldaten ? Beide mochten doch sehr verschieden sein, aber auch ähnlichkeiten konnte ich nicht bestreiten.

    "Der Preis für diese Sklavin ist in der Tat ins Unerträgliche gestiegen,"
    meinte ich zu Albina, wirklich erstaunt über die Preise, welche manche für eine Sklavin zu zahlen bereit war. Den Gedanken des Flaviers, das nach dem Feldzug die Preise für Sklaven sinken würden, wollte ich nicht weiter verfolgen. "Ich habe aber auch mal gehört, das schon über 10.000 Sesterzen für einen Sklaven gezahlt wurden."


    Das Gespräch mit dem Flavier war etwas, das ich unbedingt in meinen nächsten Brief an meinen Patron erwähnen müsste, besonders das Vorschicken des Sklaven um zu Versuchen den Namen von Albina zu erfahren würde ich erwähnen müssen.

    "Es ist in der Tat erstaunlich gewesen, ich fragte mich sowie so, warum ihm nicht bewusst war, das du eine Tiberia bist. Schliesslich wart ihr beide bei denM Begräbnis seiner Verlobten."

  • "10 000 Sesterzen?" fragte Albina und konnte nur den Kopf schütteln. Soviel konnte ihr eine Arbeitskraft kaum wert sein. "Nunja, das muss jeder selbst wissen. Ich würde nicht auf die Idee kommen soviel für eine Sklavin auszugeben."


    Albina schaute sich noch einmal zu der jungen Frau um, die nun einen neuen Besitzer hatte und hoffte insgeheim, dass er ihr ein guter Herr sein würde.
    Wieder an Cato gewandte meinte sie dann.


    "Ja, ein wenig verwundert war ich auch. Obwohl ich ihn auch nie erkannt hätte um ehrlich zu sein. Vielleicht hatte er in Anbetracht der Situation kein Auge für so etwas, ich weiß es nicht." Sie hing ein wenig ihren Gedanken nach, bevor sie weitersprach. "Er tut mir Leid. Er scheint ein netter Mensch zu sein, soweit ich das beurteilen kann und der Tod von Claudia scheint ihn noch immer sehr zu berühren."
    Albina wusste nur allzugut wie der Flavier sich fühlen musste, und gerade deshalb hatte sie solches Mitleid mit ihm.

  • Auch ich fragte mich, wer auf die Idee kommrn könnte soviel Geld für einen Sklaven auszugeben, das konnte eigentlich nur jemand, der nie sein Geld selbst verdienen musste. Ich ertappte mich bei dem Gedanken, das man von diesem Gels fast die ganze Subura sättigen könnte.
    Aber gut, das waren sicher Gedanken, die den reichen Leuten fremd waren.


    Zwar konnte ich mir nicht vorstellen, das, selbst wenn dieser Flavier auf dem Begräbnis Albina nicht wahrgenommen hatte, irgendjemand aus seinem Gefolge hatte das sicher getan und ihn dann informieren können.


    Aber gut, ich war nur ein einfacher Freigelassener, was wusste ich schon.


    Allerdings ihn zu erkennen, war sicher schwer gewesen.


    "Er war damals sicherlich nicht rasiert, so wie es die Tradition verlangt. Und er scheint immer noch zu leiden," stimmte ich Albina zu. "Allerdings glaube ich, meinem Patron würde die Art nicht gefallen, wie er dieses nach Aussen kommen lässt. So was tut man nicht, da ist er ganz wie sein Grossvater."

  • 52 Aureii. 5200 Sesterzen. Er hielt gedanklich fest, nur noch die hübschesten Sklavinnen zu importieren, denn das brachte ihm gutes Geld ein. Verdammt gutes Geld sogar. "Verkauft an den Decurio, um 52 Aureii!" Er widerstand dem Drang, seine Hände geschäftsbewusst zu reiben und stemmte eine Hand in seine Hüfte. "Willst du sie gleich hier bezahlen und mitnehmen, oder soll ich sie dir liefern und ein Zeichen in den Nacken brennen, Dominus?"

  • Blinzelnd sah der Artorier den Sklavenhändler an, dann schüttelte er den Kopf und ging auf ihn zu. Woher der Mann wusste, dass er ein Decurio war, wollte er lieber gar nicht wissen. "Nein, bloß nicht brennen, nur die üblichen Dokumente, ich nehme sie dann gleich mit. Ich will ihr doch keine unnötigen Schmerzen zufügen lassen." Er war nicht unbedingt ein Liberaler, aber unnötige Gewalt und Schmerzen - selbst bei Sklaven, hasste er. "Komme morgen zur Casa Artoria und du wirst deine 52 Aureii erhalten."


    Sim-Off:

    ist überwiesen

  • Zitat

    Original von Quintus Tiberianus Cato
    ...


    "Ja, das mag es gewesen sein." sinnierte Albina über die Beerdigung. Beim besten Willen konnte sie auch nun das Gesicht des Flaviers nicht mit dem Mann, den sie vor ser Beedigung gesehen hatte, vereinen.


    "Vielleicht hast du Recht. Vitamalacus ist nicht der Mensch, der seine Gefühle nach außen trägt. Weniger noch als die meisten, die ich kenne." sprach sie dann. Sie erinnerte sich an die wenigen Momente in denen sie überhaupt Gefühlsregungen an ihm wahrgenommen hatte und da war sie, weil er sie mochte, noch eine der wenigen, die das überhaupt von sich behaupten konnten.


    "Es war schon ungewöhnlich, einem Mann solchen Ranges Gefühle dieser Art anzusehen. Aber dennoch verstehe ich ihn. Ich denke man kann es damit entschuldigen, dass er so völlig unvorbereitet damit konfrontiert wurde." grübelte sie dann. Sie wusste einerseits wie er sich fühlen musste und andererseits auch, dass Cato selbst schon einmal einen so geliebten Menschen verloren hatte.

  • Ich starrte den dunkelhaarigen Römer nur wenige Meter vor mir an. Das war also der Mann, der am meisten für mich geboten hatte, der Kerl, der sich nun mein Besitzer nennen wollte. Ich schalt mich Ruhe zu bewahren, auch wenn die Worte des schleimigen Sklavenhändlers mir dieses Unterfangen nicht leichter machten. Ich kam nicht umhin, den Käufer einen Moment lang, erleichtert anzusehen, als er die Frage nach einem Brandmal verneinte, bereute es aber schnell wieder. Für mich, hatte er das sicherlich nicht getan, vielleicht wollte er mich verschenken, vielleicht meinen Körper so unbeschadet wie möglich halten.
    Das Hanf der Fest zugezogenen Fessel, schnitt mir in das Fleisch, als die Helfer des Hehlers mich zurückzogen, um sie mir zu lockern. Meine Fußfesseln wurden mir abgenommen, die anderen locker beibehalten, sodass der Käufer selbst entscheiden sollte, in wieweit er dem Frieden traute. Kurz nahm man mich noch nach hinten, während ich den Römer unablässig musterte, dann brachte man mich zu ihm, ich schenkte den verbliebenen Sklaven noch einen aufmunternden Blick, der Nächste von ihnen, war schon auf das Podeum geschoben worden, während man mich voranschob, einem neuen Lebensabschnitt entgegen, ob gut oder schlecht, war mir noch nicht klar.

  • Der Artorier nickte und unterhielt sich mit dem Sklavenhändler, während er das Geschäft abwickelte. Er nahm eine Papyrusrolle mit dem Kaufvertrag entgegen und ging dann auf Cinya zu, sie kurz musternd und dann die Fesseln von ihren Handgelenken lösend. Ob es Narretei war, Vertrauen oder ein Test, das sagte er nicht, denn er schwieg. Dann hob er die Mundwinkel und winkte sie mit sich mit.
    "Komm, Mädchen. Erst einmal brauchst du etwas hübscheres als diese Fetzen, in denen dich der Sklavenhändler rumlaufen ließ.", meinte er aufmunternd und ging dann los. In die Richtung der anderen Stände auf dem Markt.

  • Immernoch misstrauisch ließ ich mir die Fesseln abnehmen und spürte langsam wieder Blut in meinen Fingern. Ich betrachtete den Mann vor mir. Der Römer besaß rabenschwarzes Haar, doch sonst eigentlich nichts, was ihn von anderen seines Volkes unterschied. Ausgenommen der dunklen Augen vielleicht, die jetzt auf mir ruhten.


    Mich überraschte sein Angebot, mir Kleidung zu kaufen weniger -denn natürlich wollte er dies nicht meinetwegen tun, sondern damit er einen schöneren Anblick hatte. Einmal sah ich noch zurück, dann ließ ich das Podest und den Sklavenhändler hinter mir.
    Zögernd folgte ich dem Römer.

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