Es war ein sonniger Tag, als unsere Wagen sanft durch Rom schaukelten. Heiß sandte sie ihre Strahlen zur Erde und peinigte die Bodenbewohner mit großer Hitze, die sich in den Straßen und Gassen staute, in den Platten der Straße gespeichert wurde und tausende und abertausende Schweißtropfen verursachte. Uns ging es da nicht anders, und als der Reisewagen, für den wir am Stadttor eine Sondergenehmigung erwirkt hatten, endlich vor der villa Aurelia anhielt, stöhnte ich auf und sandte ein Dankgebet gen Himmel. Noch ehe Caecus vom Kutschbock gesprungen war, stand ich neben dem inzwischen verhassten Reisegefährt und vertraute darauf, dass die Sklaven Prisca aus der Kutsche halfen, denn sie war es, die gerade mit mir fuhr. Deandra befand sich bei Helena, doch es konnte nicht lange dauern, bis auch diese beiden ihrem stickigen Holzgefängnis entflohen.
Inzwischen hatte Caecus gesehen, dass seine Hilfe nicht mehr vonnöten war, und er wandte sich auf der Stelle um und strebte der villa entgegen, um unsere Ankunft anzukündigen. Einige der mitgereisten Sklaven begannen bereits damit, die beiden Gepäckwagen zu entladen, und nur wenig später öffnete sich die porta und der ianitor entsandte weitere kräftige Sklavenhände zum Helfen, damit die Kolonne nicht unnötig lang den Weg blockieren würde. Ich selbst machte mich indes auf den Weg ins Haus und war bereits suchend im atrium angelangt, als ich hastige Schritte vernahm und den Kopf der Quelle des Geräusches entgegen wandte. Die Sklaven, welche an mir und den anderen vorbeiliefen, grüßten Mitsklaven wie Herrschaften freundlich, liebevoll oder einfach nur höflich, eine junge Sklavin von nicht mehr als vierzehn Jahren fiel Deandra um den Hals, ehe sie sich rot im Gesicht hastig zurückzog, und ein schüchterner Sklave warf abwechselnd Helena wie Prisca mehrdeutige Blicke zu.