[Grundausbildung] Gaius Terentius Primus

  • [Blockierte Grafik: http://img227.imageshack.us/img227/4586/equesqg0.gif| Duplicarius


    Selbstverständlich funktionierte alles nicht sofort so gut, wie der Duplicarius es haben wollte. Daher wies er die Probati nach der "Versuchsrunde" noch einmal ausführlich ein, ließ die Männer immer wieder Kreise ziehen. Erst nachdem jeder sich auch im Galopp auf seinem Pferd halten konnte, war er zufrieden und ging zur nächsten Übung.


    "Die Übungspfähle kennt ihr ja. Ihr werdet sie jetzt mit dem Gladius angreifen, während ihr durch sie durchreitet. Für einen Melder is' es manchmal wichtig, sowas zu können."


    Damit trieb er sein Pferd an und machte die Übung vor, indem er zwischen den mannshohen Übungspfählen hindurchritt und auf Gesichthöhe sein Spatha gegen die Stämme schlug - sicher hätte er sogar dem ein oder anderen den Kopf halb abgetrennt!




  • Diese Übung machte Primus deutlich mehr Spaß als die bisherige Ausbildung. War doch bisher Ausbildung einem infanteristischem Muster gefolgt, wies die Reiterausbildung Züge auf, denen Primus die letzten 8 Jahre gefolgt war.


    Nachdem die Probati mehr oder weniger aufrecht ihre Runden gedreht hatten folgten sie dem Beispiel des Duplicarius und schlugen mit ihrem Gladius nach den Übungspfählen.


    Auch hier kam es zu kuriosen Situationen. Die einen, zu intensiv mit dem Pferd beschäftigt, vergaßen mit dem Gladius nach den Pfählen zu schlagen, die anderen hielten sich lieber mit beiden Händen an den Zügeln fest, als irgendwelche Bewegungen zu wagen.


    Primus ritt mit Galopp auf die Pfähle zu, zügelte kurz vorher ab, verlagerte sein Körpergewicht nach vorne und schlug nach dem ersten, rechten „Gegner“, trieb sein Pferd dann weiter, zog es nach links und traf noch zwei weitere Pfähle. Es war etwas anderes nach Pfählen zu schlagen als nach Menschen,...die Wucht des Aufpralls ist beim Pfahl deutlich höher.
    Er war versucht das Pferd auf der Hinterhand aufsteigen zu lassen um die „Pfahlgegner“ vollends zu massakrieren, besann sich jedoch rasch eines besseren und beruhigte das Pferd und klopfte ihm lobend auf den Hals, steckte den Gladius zurück in die Scheide und trabte zurück zur Ausgangsposition.


    Der Vogel aber schoß Sergius ab. Er ritt langsam auf die Pfähle zu, die Füße nur wenige Zentimeter über dem Boden. Bei den Pfählen schlug er mit dem Gladius dermaßen fest nach einem Pfahl, daß sein Gladius tief im Holz verschwand. Das Pferd trottete weiter, Sergius hoffnungslos überfordert ließ das Gladius nicht los und glitt so langsam vom Rücken des Pferdes. So hing er mit verblüfftem Gesichtsausdruck am Griff seines Gladius, während sich sein Pferd, froh seine Last losgeworden zu sein, an ein paar Grasbüscheln gütlich tat.


    Unter dem Gelächter der Kameraden zog er sein Gladius aus dem Pfahl und lief hinter dem Pferd her, welches wiehernd und mit hocherhobenem Schweif vor seiner großen Last Reißaus nahm.


    Primus meinte sogar im Gesicht seines Centurio den Schatten eines Lächelns zu erkennen.

  • [Blockierte Grafik: http://img227.imageshack.us/img227/4586/equesqg0.gif| Duplicarius


    Da der Duplicarius Primus nicht kannte, erkundigte er sich bei dem Centurio nach dem Namen des ungewöhnlich geschickten Probatus.


    Später lachten sowohl der Duplicarius, als auch der Centurio laut los, als Sergius eine dermaßen lächerliche Figur abgab. Vielleicht war der Mann wirklich zu groß um ein Pferd zu reiten und sollte Botschaften lieber zu Fuß abliefern.


    Noch einige Male ließ der Duplicarius die Männer trainieren, ehe er beschloss, dass sie sich einigermaßen gut geschlagen hatten.


    "So, das genügt. Bringt die Viecher wieder ins Gatter und nehmt ihnen die Sättel ab, dann war's das für heute!"


    Alles andere war wohl eher Aufgabe der Kavallerie und mit der Übung würden die Dinge auch klappen.




  • Primus übergab sein Pferd einem der Stallknechte und half dann Sergius sein Pferd einzufangen.
    Der heutige Tag kam ihm im Gegensatz zu den bisherigen Ausbildungstagen seltsam entspannend vor.
    Er stellte fest, daß die Probati allesamt und sonders froh waren, diesen Teil der Ausbildung hinter sich zu haben...
    Ein wenig wehmütig sah er sich die Ställe an.
    Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter,...
    Sergius...
    Gibt es eigentlich irgendetwas, was du nicht kannst? fragte er und schüttelte mit dem Kopf.
    Primus lächelte und nickte.
    ...Schwimmen!
    Dann verlieißen sie die Ställe und Gatter der Reiterei.

  • Wie sonst immer in den Monaten vor Ende des Jahres wehte ein durchdringender Wind durch Germanien, der einen Mark und Bein einfrieren ließ. Heute hatte Reatinus endlich wieder was zu tun und betrat in seinem Sagum gehüllt den Exerzierplatz. Diesmal alleine, weil der Centurio einige Sachen zu tun hatte. Mit einem Dampfwölkchen vor dem Mund und sich die Hände reibend rief er die Probati zusammen, die mehr oder weniger bereit waren.


    "Probati, venite!!"

  • Primus trat mit den Anderen an und wartete auf weitere Befehle.
    Der Optio hatte es gut in seinem Sagum,...die Probati standen ohne den schützenden Mantel in der Kälte. Das Jahr neigte sich dem Ende zu,...und hier in Germania war es anderes als in den südlichen Provinzen. Primus dachte an den milden Winter in Ägypten im letzten Jahr, dachte an die Karawane, an die Überfahrt nach Phapus...
    Ein eisiger Windstoß riss ihn zurück in die Wirklichkeit...irgendwie war er dankbar dafür.
    Gespannt richtete er seine Aufmerksamkeit auf den Optio.
    Was stand heute an?

  • Genau musterte Reatinus die Probati. Wie sie sich aufstellten, wie sie die Stellung einnahmen, wie sie aussahen. Der Centurio hatte gute Arbeit geleistet, und nicht mehr lange, dann würden aus ihnen Männer werden.


    "Probati!", rief er in der Eiseskälte, "Wir werden uns heute mit wichtigen Instrumenten der Kriegsführung beschäftigen! Den Scorpiones!".


    Während er erklärte ging er die Reihe entlang auf und ab. Wie gewohnt mit verschränkten Armen.


    "Das Scorpion ist ein Gerät, mit dem man riesige Bolzen auf die Feinde abschießen kann! Stellt sie euch wie überdimensionale Pfeile vor! Vielleicht habt ihr schon einmal von ´Armbrüsten´ gehört. Eine nicht sehr verbreitete Waffe, aber sie hat viel Schwung! Das Scorpion könnt ihr euch als größere Variante davon vorstellen! Es tut jedoch nicht weh, von einem Scorpion getroffen zu werden! Man ist nämlich schon tot, bevor man Schmerzen verspürt! Das Beste Bild von den Scorpiones könnt ihr euch trotzdem machen, wenn ihr sie selbst seht! Wir gehen jetzt zu den Magazinen und holen und selbige! Abite!"

  • Primus und Sergius begutachteten den Scorpion.
    Im Grunde war es eine Weiterentwicklung der griechischen Palintona durch Marcus Vitruvius Pollio. Er hatte unter Julius Cäsar verschiedene griechische Waffen perfektioniert.


    Im Grunde ein großdimensionierter Bogen auf einem stützendem Gestell.
    Die Sehnenbündel wurden per Winde zurück gekurbelt und mit einem Geschoß bestückt , also ein zweiarmiges Torsionsgeschütz, dessen Schleuderkraft auf der starken Verdrehung zweier Sehnenbündel beruhte, und mit welchem vorzugsweise Steine, große Bleikugeln und balkenähnliche Pfeile in einem Winkel von 45° geschleudert wurden.
    Das Geschoss dieser Scorpione waren eisenbeschlagene Pfeile, die auf einer durch eine Richtschraube vertikal beweglichen Rinne ruhten und so einen variablen Elevationswinkel erhalten konnten.


    Bei größeren Ballisten mussten zahlreiche Männer die Sehnen spannen, teilweise unter Zuhilfenahme von Maschinen,...wie auf den Galeeren.
    Primus hatte noch nie ein solches Geschütz in Aktion gesehen und war gespannt, wie weit es trug.

  • Gut, jetzt waren die Probati bereit für eine Einweisung in den Einsatz der Scorpiones. Reatinus trat zu einem der Geschütze, während sein Sagum im Wind flatterte. Daraufhin begann er zu erklären:


    "Das Scorpion ist relativ simpel und einfach zu nutzen! Über die Kurbel, die an der Seite befestigt ist, spannt ihr es! Danach legt ihr den Pfeil ein und löst die Spannung in der Sehne ruckartig, indem ihr die Kurbel löst!* Das Resultat ist, dass der Pfeil in hohem Bogen auf sein Opfer zufliegt!"


    Im Hintergrund konnte man einige Legionäre beobachten, die recht große Zielscheiben aufstellten, während Reatinus beschäftigt war mit seiner Erläuterung.


    "Nun bemannt ihr in Zweiergruppen die Geräte und übt an den Zielen! Und klemmt euch ja nich´ irgendwo die Finger ein! Abite!"


    Sim-Off:

    *Da war ich mir jetzt nicht sicher, ob die Spannung so gelöst wurde... Schande über mich! -.^

  • Primus und Sergius taten wir geheißen. Sie richteten die Waffe auf die aufgestellten Zielscheiben aus.
    Hiernach kurbelte Sergius und die Sehnen wurden gespannt, ähnlich einem Bogen. Die Kurbelei hatte ein Ende als der Rückholer einrastete.
    Primus legte einen der Pfeile, etwa 2,5 Fuß (75cm) lang in die Rinne mit dem Schaftende gegen die Sehne. Dabei lugte die metallverstärkte Spitze vorne aus der Schildbewehrten Öffnung heraus.
    Er nickte Sergius zu und trat ein wenig zur Seite, hinter den Scorpion.
    Sergius schlug auf den Verschluss, welcher den Rückholer justierte, woraufhin dieser den Verbund löste und die Sehne freigab.


    Der Scorpion ächzte kurz und der Pfeil wurde nach vorn geschleudert, flog einen Bogen und schlug knapp vor dem Ziel in den Boden.
    Primus lugte nach vorn und meinte,
    Die Richtung stimmt,...lass uns mal einen Passus ( 1,5m) vorverlegen.


    Sergius schobmit Primus die Waffe nach vorn. Sie richteten sie auf die Zielscheibe aus und wiederholten den Spannvorgang. Legten den Pfeil ein und ab das Ding!
    Diesmal stimmte die Reichweite! Der Pfeil traf die Zielscheibe rechts untere Hälfte.
    Erneut ausrichten...Schuss, Treffer. Fast mittig...naja,...es war recht windig.
    Die Waffe war auf das Ziel eingeschossen.
    Die beiden grinsten sich an...und Sergius strahlte wie ein Honigkuchenpferd.
    Primus machte Meldung beim Optio.
    Probatus Terentius meldet,...Waffe ausgerichtet und eingeschossen!




    Sim-Off:

    Für alle die es interessiert

    ;)Funktionsweise

  • Der Optio ließ die Probati einfach machen und beäugelte ihre ersten Versuche an den Schussgeräten. Bei den meisten Gruppen musste er sich wirklich fragen, warum man die Sehfähigkeit im Valetidunarium nicht genauer prüfte. Aber Meister fielen ja nicht vom Himmel und an Belagerungsgeräten brauchte man in der Legion gar keine. Ein neuer Versuch wäre trotzdem hilfreich.


    "Gut Probatus, nochmal!", antwortete er dem Terentier. "Los, ich will weitere Versuche sehen! Und diesmal genauer und bedachter!".

  • Sergius staunte nicht schlecht über den Befehl des Optios...
    ...was meint er denn mit bedachter?
    Er nahm den Helm ab und kratzte sich umständlich den Schädel.
    Primus zog die Schultern hoch und entgegnete,...
    Keine Ahnung, me amicus...aber das mit dem Genauer...das bekommen wir sicher hin! Er griff sich einen neuen Pfeil, während Sergius die Sehne spannte. Der Rückholer rastete ein und Primus platzierte den Pfeil in der Abschußrinne. Dann veränderte er ein wenig die Abschusswinkel, die Entfernung stimmte ja, nur den Einschlagwinkel nicht. Peilte an der gedachten Schußbahn entlang zum Ziel...
    Er war zufrieden... gerade war kein Windstoß...
    Sergius jetzt!
    Sergius schlug auf den Auslösemechanismus und den Pfeil schoß in Richtung Ziel. Mit einem satten Geräusch senkte er sich eine Handbreit über dem letzten Treffer höher und mehr zur Mitte in die Zielscheibe.
    Hah! entfuhr es Sergius,...und es hörte sich an wie ein gröhlender Bär.

  • Mit einem kritischen Blick machte Reatinus grobe Fehler ausfindig und korrigierte sie, gab hier und da Hilfestellungen, bis er zum Großteil mit den Fähigkeiten der Probati zufrieden war. Doch Übung konnte nie schaden und der Tag war noch lang. So beschloss der Optio, die Schwierigkeitsstufe etwas anzuheben.


    "Mal sehen, wie ihr euch auf weiterer Entfernung schlagt! 20 Schritte zurück und nochmal!"


    Die Kälte windete immernoch durch den Übungsplatz der Legion. Trotz Sagum musste Reatinus stark niesen und danach schniefen, damit ihm gewisse Nasenflüssigkeiten nicht aus der Nase rinnten. Hoffentlich hatte sich Reatinus nicht erkältet!

  • Sergius und Primus brachten den Scorpion in der gewünschten Distanz in Stellung. Während Sergius die Pfeile holte peilte Primus das Ziel an.
    Er versuchte die größere Distanz durch ein anheben des Abschußwinkels auszugleichen. Wobei der herrschende Wind die Trefferquote weiterhin schmälern würde. Sergius kam an und brachte die Geschosse.
    Pruimus nickte und meinte,
    So müsste es gehen...
    Sie spannten und bestückten die Waffe.
    Der Wind pfiff über den Platz...
    Sie warteten noch einen Augenblick ab.
    Jetzt! rief Primus in einem Windstillen Moment.
    Der Pfeil flog in Richtung Ziel...senkte sich ab und traf den oberen Rand der Scheibe. Sergius drehte sich grinsend um und meinte,
    Das hätte ihm glatt die Rübe rasiert!
    Primus nickte nachdenklich und veränderte den Winkel.
    Der nächste Schuss ging daneben...ein Windstoß lenkte den Pfeil ab und trug ihn vom Ziel weg. Sie warteten ab...
    Schuß...
    Jah...! ...die Richtung stimmte.
    Jetzt hieß es nur noch die Witterung zu beachten.
    Die Waffe war justiert und eingeschossen.

  • Zufrieden begutachtete Reatinus die Schüsse. Beinahe alle trafen. Das reichte nach seinen Ansprüchen, zumal in einem Gefecht viele der Feinde nun auf dem Boden liegen würden. Jetzt war der Optio jedoch gespannt, wie die Probati mit der nächsten und letzten Übung an den Scorpiones klar kommen würden.


    "Probati!", fing er an, "Jetzt bin ich gespannt, ob ihr es schafft, die Scorpiones zu zerlegen! Normalerweise werden diese nämlich in Einzelteilen transportiert und bei Nutzungsbedarf aufgebaut! Versucht euer Glück!". Vielleicht gab es ja einige hier, die sich schon damit auskannten.

  • Sergius machte ein hilfloses Gesicht und zog die Schultern hoch.
    Ach Primus war erstaunt über diesen Befehl.
    Sie betrachteten den Scorpion nun näher.
    Alles was zusammengebaut wird , kann man auch wieder auseinander nehmen...so wie einen Wagen.
    Primus rieb sich das Kinn und betrachtete die Verstrebungen und Bolzen.
    Dann nickte er beiläufig.
    Die beiden Bogenteile waren seitlich ins Holz eingelassen und innen mit je einem Bolzen gesichert Die Lafette war eine orthogonale Verbindung mit Nut und Feder....auch durch Bolzen gesichert.
    Die Bolzen mußte man also lösen und die Teile dann von einander trennen.


    Sie lösten also den Rückholer von der Sehne. Klopften die beiden Bolzen rechts und links an den Bögen heraus und zogen anschließend die beiden Teile heraus.
    Sie lösten die Sehne und legten sie sauber auf den Bögen,...sie war sehr empfindlich gegen Feuchtigkeit und Schmutz.
    Dann suchten sie nach weiteren Bolzen an der Lafette. fanden sie und lösten sie aus dem Verbund. Der Scorpion lag nun in seine Einzelteile zerlegt da.
    Fein säuberlich ordneten sie die Teile um sie notfalls schnell wieder zusammen bauen zu können.
    Primus nickte und machte Meldung.
    Optio! Scorpion zerlegt!
    Man konnte ihn zu Reperaturzwecken sich noch mehr zerlegen, aber es hieß ja Transportfertig...

  • Der Optio nickte. Einige Gruppen standen wirklich unbeholfen da und wussten nicht, was sie jetzt machen sollten. Diesen griff der Optio mehr oder weniger lautstark unter die Arme, bis alle Gruppen nun mit zerlegten Scorpiones da standen.


    "Gut! Jetzt bringt die Scorpiones dorthin zurück, wo wir sie her haben und dann tretet ihr wieder an! Ich habe euch noch etwas zu sagen! Abite!"

  • Primus und Sergius packten den Scorpion zusammen, und zwar so, daß nichts unterwegs verloren ging.
    Die Bolzen packten sie in Primus´Brotbeutel, der war eh´ leer.
    Zum Schluss schlangen sie die Sehne um die Einzelteile. So hatte das Ganze Halt und die Sehne war vor Nässe geschützt.
    Sergius hob vorne und Primus hinten,...so schleppten sie den Scorpion Bausatz wieder zurück zum Horreum.

  • Wieder auf dem Exerzierplatz angekommen sammeln sich die Probati und nehmen vor dem Optio Haltung an. Hoffentlich geht es schnell, der Wind pfeift inzwischen unentwegt und wird ständig kälter.
    Primus trat vor und meldet,
    Optio, melde, die Scorpiones sind wieder im Horreum.
    Hiernach tritt er zurück ins Glied.
    Neben ihm klappert Sergius mit den Zähnen...

  • Alle traten schon wieder auf dem Exerzierplatz und der Optio schaute sie mit zaghaftem Blick an. Er nutzte die Stille, um die Aufregung bei den Probati in die Höhe zu treiben. Reatinus lief die Reihe entlang und verschränkte die Arme hinter dem Rücken, während er sich innerlich bereit machte, den Probati die spannende Nachricht zu verkünden.


    Doch ruckartig verpuffte die Stille.


    "Probati! Ihr habt euch wochenlang schinden und hetzen lassen! Ihr wurdet ausgebildet, vom Centurio und von mir! Wir haben euch bis an eure Grenzen und darüber hinaus geführt! Doch nun ist es für euch Zeit, die Früchte eurer Arbeit zu ernten! Denn ihr wart Waschlappen, und wir haben euch zu halben Portionen gemacht! Ihr seid am Ende eurer Grundausbildung angelangt und dürft euch bald darauf freuen, als Legionäre für den Imperator zu dienen!"


    Er pausierte kurz.


    "Doch das ist kein Grund, euch auf euren Lorbeeren aus zu ruhen! Denn euch erwarten weiterhin viele Jahre Dienst für den Imperator und für das römische Volk! Nun geht, und macht euch für den morgigen Apell bereit! Abite!"


    Das war das erste Mal, dass Reatinus selbst die Ehre hatte, so eine Ansprache zu führen. Normalerweise machte das immer der Centurio.

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