[Grundausbildung] Gaius Terentius Primus

  • Primus erhob sich und fragte:
    Die Offiziersdienstgrade sind an ihrer Rüstung, unter Umständen an Helmen zu erkennen,...wie erkenne ich einen Optio, einen Tessarius.?/I]
    Er sah den Centurio an und fuhr fort
    [I]Muss ich einen Duplicarius als Vorgesetzten grüßen?...wie verhält es sich
    beim Medicus? Ist er Vorgestzter?

  • "Für dich ist eigentlich jeder Vorgesetzter. Aber hören musst du nur auf Tesserarius und drüber, wobei es bei den Legionären auch ratsam ist."


    meinte Crispus, dann erklärte er genauer.


    "Der Centurio trägt bekanntlich einen quergestellten Helmbusch, im Kasernendienst einen Rebstock. Der Stab des Optios besitzt eine Kugel am oberen Ende, auf seinem Helm ist öfter der Parade-Helmbusch zu sehen. Der Tesserarius hat kein Kennzeichen. Da reicht's, wenn du unseren kennst. Sulpicius Superbus übrigens.


    Die Stabsoffiziere tragen extravagantere Kleidung und sehen komplett anders aus - das merkst du dann schon."


    erklärte er dann genauer.

  • Primus nickte verstehend, während Sergius ein wenig hilflos drein blickte.
    Es war im Grunde wie in der Fauna,...die schillernsten hatten den beachteten Auftritt. Aber wie war das mit dem Helmbusch,...?
    Er dachte die Crista würde nur im Feldeinsatz quer getragen...?!
    Wie auch immer,...einfach alles grüßen war nie verkehrt.

  • "Dann können wir ja die Sache für heute morgen beenden!"


    stellte Crispus fest, als sich niemand mehr meldete.


    "Wir sehen uns heute Mittag auf dem Exerzierplatz - mit richtiger Kampfausrüstung! Abite!"


    Damit war der Unterricht tatsächlich beendet und der Centurio verließ die Schola.

  • Die drei sahen sich an und blieben noch eine Weile sitzen.


    [I]Ich muss noch meine Toga waschen...[/I]
    meinte Sergius. Rufus nickte geistesabwesend.
    Primus entgegnete,
    In Ordnung, wir sehen uns nachher in der Unterkunft,...ich muss noch was erledigen.Die drei standen auf und gingen ihrer Wege.

  • Lupus sah ein paar Legionäre an der Casa des Tribuns vorbei gehen, bevor ein eintrat.
    Einer von den dreien, die gerade miteinander sprachen kam ihm bekannt vor.
    Er wirkte auf ihn als sei es ein Terentier,...der große Mann daneben hing an seinen Lippen während er sprach.
    Ein kleinerer Mann stellte gerade eine Frage...
    Worum es wohl ging?
    Er würde Alienus auf den Mann ansprechen.

  • Primus sah an den Himmel,...nicht mehr lange bis Mittag.
    Was hatte der Centurio vor?
    Kampfausrüstung? Sollte es heute etwa ernst werden?
    Er konnte nur hoffen, daß hierbei nichts passierte.
    Vor ihm tauchten Sergius, Rufus und die Anderen auf...
    Sergius trug sein Scutum und Pilum.
    Dankbar nahm er ihm die Waffen ab und nickte den Anderen zu.
    Nach einer Weile, sie gingen gerade durch die Porta Principalis Sinistra, meinte Rufus:...was meinst du, Primus,...was hat Crispus vor?
    Primus zuckte mit der Schulter und nahm den Scutum näher an den Körper.


    ...keine Ahnung Rufus....warten wir´s ab! Er lächelte seine beiden Kameraden an,...was sollte er ihnen denn auch sonst sagen?

  • Der Centurio erschien inzwischen und zwar in denkbar schlechter Laune. Der Tesserarius hatte ihn mit irgendwelchen Problemen genervt. Auf dem Weg zum Exerzierplatz sah er einen Zivilisten, der scheinbar einem Tribun etwas verkaufen wollte...


    Wortlos ging er vorbei auf den Campus.


    "Milites venite!"


    befahl er.

  • Die Probati sammelten sich und warteten auf weitere Befehle.


    Primus hatte den Eindruck, daß der Centurio sehr angespannt schien.
    Dabei hoffte er dieser Zustand hatte nichts mit der folgenden Übung zu tun.
    Die Unwissenheit warum man hier in vollen Waffen auf dem Exerzierplatz stand, pisackte ihn genauso wie die anderen Porbati.

  • "Die Formationen sind verdammt wichtig für euch. Wer sie in der Schlacht nicht einhält, gefährdet sich und alle anderen. Und er wird von mir höchstpersönlich zu Tode geprügelt, wenn ich ihn in die Finger krieg."


    erklärte er kurz allgemeines.


    "Die legendärste Formation ist wohl die Testudo, die Schildkröte. Sie dient zum Anrücken gegen Festungen oder Pfeilhagel. Es ist wichtig, den Panzer dicht zu halten, egal was passiert. Die Vorderen halten also ihre Scuta aneinander, die linke Seite die seinen nach außen. Der Rest macht ein Dach über alle.


    Los, wir probieren's gleich aus!"


    Er trat ein Stück zurück, dann brüllte er


    "Teeestudo!"

  • Natürlich einfacher gesagt als getan... Die Probati formierten sich und jeder brachte seinen Schild wie befohlen in Position.
    Mit einem dumpfen Geräusch und einem vernehmlichen Aua! flog Sergius Galea auf den vorderen "Dachscutum".
    Der Probati hinter Sergius war deutlich kleiner als dieser und hatte in seinem Eifer das Scutum unter den Nackenschild von Sergius Galea gestoßen.


    Generell erinnerte die Schildkröte eher an ein Dromedar...so sehr ragte Sergius heraus. Todtraurig sah er den Centurio an,...dafür konnte er nun wirklich ncihts.


    Beim nächsten Mal würde er sich bücken müssen daqchte Primus leicht grinsend und übergab Sergius seine Galea die er für ihn aufgehoben hatte.

  • Der Centurio sah sich das Grauen schweigend an. Alles war völlig durcheinander, dieser Riese schien keine Kniegelenke zu haben...


    "Das ist ein Witz! Tu' deinen Quadratschädel runter, Sergius!
    Das ganze nochmal!"


    brüllte er und begann von neuem.


    "Milites in aciem venite!"


    "Testudo!"

  • Nach anfänglichem Grinsen der Kameraden holte sie die Stimme des Centurio wieder zurück auf den Exerzierplatz.
    Primus meinte,
    Sergius, am besten gehst du nach hinten! ...und bück´dich ein wenig, damit das Dach dicht ist!
    Sie formierten sich auf´s neue und diesmal klappte es besser. Es gelang ihnen eine geschlossene Formation zu bilden.
    Primus raunte,
    Aufpassen Kameraden,...er prüft schon mal recht derbe. Haltet die Scuti fest!
    Er hatte neulich gesehen, daß bei anderen Probati die Testudo durch Zerren an einem Scutum massiv gestört wurde und so die Funktion hinfällig wurde.

  • Tatsächlich bewegte sich der Centurio wie ein Raubtier, das seine Beute angreift, auf die Testudo zu. Eine echte hätte wohl Kopf und Beine eingezogen. Den Probati blieb nichts anderes übrig, als die Lücken zu schließen, sodass der Centurio sich direkt aufs Dach der Testudo schwingen konnte.


    Das erste Scutum klappte um und Crispus brach ein, doch dann kletterte er über die Schultern eines stöhnenden Probatus wieder auf das Dach und brüllte


    "Die Testudo muss fest sein! Damals wurden auf meinen Armen Fechtkämpfe ausgetragen, da werdet ihr doch wohl einen alten Centurio tragen können!"


    Immer weiter kletterte er auf dem Dach herum...

  • Nachdem sie die Lücke wieder geschlossen hatten, bemühten sie sich die Formation zu halten.
    Immer wieder stöhnte ein Probatus vor Anstrengung auf, wenn der Centurio auf seinem Teil der Testudo stampfte.
    Alter Centurio,...dachte Primus....trotzdem ist er recht schwer...
    Am liebsten würde er ihn abwerfen, wie einen übermütigen Knaben von einem Pferd fällt, weil er sich übernommen hat.
    Der Gedanke ließ ihn grinsen. Doch in diesem Moment schien der Centurio auf ihm zu stehen.
    Primus setzte seine ganze Kraft ein um nicht in die Knie zu gehen.
    Über sich hörte er das Kratzen der genagelten Caligae des Centurio,...sie klangen fast so wie Krallen einer Raubkatze.
    Das Dach der Testudo hielt stand.
    Hinter sich hört er Sergius brummen,
    Man sollte ihn abwerfen,...was trampelt der denn auf uns herum? ...und nachher heißt es wieder das Scutum sei ...Uff...
    Der Satz blieb unvollendet, weil jetzt Sergius als Unterlage diente.
    Primus sagte zu den Anderen,
    Er ist jetzt hinten! Entweder springt er jetzt ab, oder...Also aufpassen Leute!
    Es entstand eine Phase der Erwartung. Primus hörte sein Herz schlagen, das Atmen der Männer. Offensichtlich stand er immer noch auf Sergius Scutum, der das mit einem verächtlichem Grinsen zur Kenntnis nahm. Sicherlich wußte der Centurio auf wem er stand.
    Beim Mars, stöhnte der Probati neben Sergius, ...wir sind doch nicht die Via Appia!

  • Der Centurio ging tatsächlich bis ganz nach hinten und sprang rasch wieder auf die Erde. Dann umkreiste er die Formation, sodass er wieder vorn zum Stehen kam.


    "Na also."


    bemerkte er und befahl dann


    "In aciem venite!"


    Nun kam eine weitere Erklärung.


    "Jetzt kommen wir zur Reiterabwehr. Kavallerie ist oft ein Problem für Infanterie, da sie die Formation zusammenbrechen lassen, indem sie hineinstürmen. Daher bilden wir einen Schildwall, der weniger leicht zu überspringen ist. Die zweite Reihe stellt dazu ihre Scuta auf die der ersten und hält gut fest. Die dritte Reihe hält ihre Pila aus den Schlitzen heraus, sodass wir eine Stachelwand haben. Auch das lässt sich üben."


    Er trat etwas näher und brüllte


    "Schiiildwall!"

  • Kaum war der Befehl verhallt knieten sich die ersten hin und die Hintermänner schoben ihr Scutum über das der Knieenden. Es entstand eine mehr oder weniger dichte Wand.
    Die übrigen schoben ihre Pili durch die Schnittpunkte der Scuti und achteten dabei wie ihre Kameraden darauf, daß sie genügend Stand hatten um einen Kavallerieangriff zu begegnen und sich nicht gegenseitig zu behindern.
    Primus sah nach rechts und links,...sah ganz gut aus...für das erste Mal.
    Ob so etwas allerdings gegen Kavallerie im vollen Galopp mit eingelegten Lanzen standhielt?
    Nun, Crispus schien das zu glauben, ...also war es auch so. Hier zählte wohl eher die Abschreckung für die Pferde...sie sahen eine hohe Wand und würden abbremsen.


    Dann wollen wir mal hoffen, daß der Gegner keine gepanzerten Rösser oder gar Elefanten hat...geschweige denn griechische Wagen... murmelte Rufus.
    Er kniete vor Primus und sah umständlich zu ihm hoch.
    Primus nickte und peilte durch eine Lücke an einem Pilumschaft vorbei um zu sehen was der Centurio vorhatte...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!