Das Arbeitszimmer des Bibliothekars

  • Sim-Off:

    *seufzt* *hust* Ähm...tja...die Zeit? Hmm...schlechte Entschuldigung...na, vielleicht versöhnt Dich der Text ja wieder ^^.


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    Sosimos lehnte sich zurück und dachte nach. Sein erster Impuls war, den Mann zur Tür zu verweisen und ihn unmissverständlich hinaus zu werfen. Als einer, der ihm Narrateien und Unfung erzählen wollte. Doch Sosimos sah auf die Büsten der alten Bibliothekare. Die dafür gesorgt hatten, dass die Bibliothek so groß war wie zur heutigen Zeit, ein Bollwerk an Wissen aus der ganzen bekannten Welt. Vielleicht war er (also Sosimos natürlich) dazu bestimmt, das Bollwerk auch noch auf die unbekannte Welt auszubreiten (sofern es überhaupt eine Solche gab, aber das lassen wir mal dahin gestellt). Sosimos seufzte und ergriff ein Pergament, das er langsam und bedachtsam beschrieb. "Ich stelle Dich auf Probe ein, Marcus Achilleos! Solltest Du die Wahrheit sprechen und die Lehre ist für das Museion bedeutsam, so werde ich die Probe zur Dauer machen." Sonst nicht, aber Sosimos meinte, dass der Mann das schon verstehen würde.



  • Ich nickte. "Eine Sache möchte ich feststellen. Ich wünsche keine Bezahlung für meine Tätigkeit, zumindest so lange ich auf Probe hier bin. Des weiteren erlaube ich mir, meine Probezeit gleichzeitig als Probezeit für das Museion zu nehmen. Sollte ich der Meinung sein, dass das Museion nicht der rechte Ort für mich ist, werde ich gehen. Unabhängig davon, ob meine Lehre für das Museion bedeutsam ist oder nicht."


    Implizit bedeutete meine Antwort natürlich, dass ich prüfen würde, ob das Museion als Institution, aber auch die hier forschenden Menschen, überhaupt meiner würdig waren. In dieser Klarheit würde ich es aber nie sagen, und der freundliche Tonfall meiner Stimme ließ das Ganze auch harmloser klingen als es war.


    "Und eine Sache wäre da noch: Muss ich jeden unterrichten, der das wünscht, oder kann ich mir eventuelle Schüler aussuchen?"

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    Konzentriert starrte Sosimos auf das Pergament und schrieb mit schwungvoller Handschrift und natürlich dem griechischen Alphabet schon die mögliche Ernennungsurkunde. Erst kurze Zeit später hob er den Kopf und sah verwirrt zu Marcus, denn er hatte dessen Worte nicht wirklich mitbekommen. „Was hat er gesagt?“, fragte er den Gelehrten neben sich. „Ach nichts...nur, dass er Dir sehr dankbar ist, Sosimos!“ Sosimos nickt zerstreut und schrieb weiter. Der andere Gelehrte schüttelte auch schnell den Kopf und deutete Marcus Achilleos seine Worte nicht noch mal zu wiederholen, denn der Mann wußte, daß er damit einen cholerischen Wutanfall bei Sosimos erzeugen würde, wenn er hörte, daß Marcus Achilleos das Museion einer Probe unterziehen wollte, der Institution, die schon so lange Bestand hatte und ein Heiligtum der Musen und des Gottes Apollon war. Sosimos würde es schlicht als unverschämte Blasphemie betrachten, aber den Musen sei Dank war sein Gehör nicht immer das Beste. Gerade als Sosimos fertig war, kam die Frage mit den Schülern. Sosimos nickte.
    „Die Schüler des Museions mußt Du unterrichten, sofern sie es wünschen. Allen anderen gegenüber, die auf der Suche nach Wissen kommen, bist Du nicht verpflichtet.“




  • "Abgesehen davon, dass ich dankbar bin, wünsche ich zumindest für die Zeit der Probe keinerlei Bezahlung. Das hatte dein Kollege vermutlich auch überhört, weil ich recht leise gesprochen habe. Ich möchte auf jeden Fall dem Museion keine Kosten verursachen. Ein Grammateum oder so etwas benötige ich nicht. Ich habe bereits für die Übersetzung der Schriften eine Ecke in der Bibliothek eingerichtet bekommen. Das genügt mir. Eine Tafel oder so etwas, damit ich im Unterricht etwas aufzeichnen kann, wäre noch ganz nett."


    Ich hoffte, dass jetzt klar war, dass ich kein Betrüger war. Denn welcher Betrüger würde schon seine Dienste kostenlos anbieten?

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    Während die Rohrfeder die letzten Buchstaben auf das Papyrus auftrugen, sah Sosimos auf. Keine Bezahlung? Na, das klang schon recht gut in Sosimos Ohren, obwohl er kein Knauserich war, wenn es darum ging, gute Lehrer an das Museion zu holen, dennoch grauste es den alten Gelehrten immer bei der Jonglage mit all dem Geld, was sie auch nur in begrenzter Form hatten. Er nickte höchst zufrieden. "Wunderbar, dann laß' Dir von einem der Schreiber Deine Forschungs-, Lehr- und Wohnräume zeigen und dann wünsche ich Dir viel Erfolg und den Segen der Musen bei Deiner Arbeit. Hast Du sonst noch Fragen?"






  • "Nein, keine weiteren Fragen. Allerdings benötige ich keine Räume. Geographie lernt man am besten draußen, forschen kann ich in der Bibliothek und wohnen tue ich außerhalb des Museions. Brauchst du meine Adresse?"

  • "Chaire ehrenvoller Sosimos, ich Leonidas Kleomenes, Sohn des Kleomenes Kleisthenes, geboren in Antiochia am Orontes, möchte mich bei dir als ein neuer Schüler dieser weltbekannten Lehranstalt vorstellen." sagte Leonidas nervös, während ihm die Schweißperlen von der Stirn herunterrinten. Zu verübel war es ihm nicht, dass er nervös war,denn es würde ja eine einmalige Chance sein Wissen zu sammeln. Plötzlich bemerkt er, dass er das Gespräch des Sosimos und eines unbekannten Mannes unterbrochen hatte und begann so gleich sich mit schmeichelden Worten und Entschuldigungen aus dieser tollpatschigen Misere zu entziehen.

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    ~ Sosimos von Korinth ~


    Wirklich. Das klang wahrlich bescheiden und Bescheidenheit gefiel Sosimos, weswegen er zufrieden nickte und sich bereits wieder der Arbeit widmen wollte, bei der er eben unterbrochen worden war. Er hob jedoch noch mal den Kopf und schüttelte den Kopf. "Nein, Du kannst diese den Sklaven draussen geben, sie kümmern sich um solche Belange." Er nickte Marcus noch einmal zu und widmete sich nun endgültig der Arbeit.






  • Zitat

    Original von Leonidas Kleomenes
    "Chaire ehrenvoller Sosimos, ich Leonidas Kleomenes, Sohn des Kleomenes Kleisthenes, geboren in Antiochia am Orontes, möchte mich bei dir als ein neuer Schüler dieser weltbekannten Lehranstalt vorstellen."...


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    ~ Sosimos von Korinth ~


    Düstere Wolken hingen über den Gemütern jener Männer, deren Gespräch Leonidas wohl unterbrochen hatte. Es war ein Mann mit kurzen, grauen Haaren, dessen Kleidung recht wohlhabend aussah und dann noch Sosimos, mit seinen weißen Haaren und dem weißen Bart. Finster taxierten sich die beiden Männer und Leonidas konnte noch ein: "...dann, Sosimos, wirst Du nicht mehr mit meiner Unterstützung rechnen können." erhaschen ehe Beide aufsahen und zu dem Neuankommenden blickten. Der andere Besucher von Sosimos richtete sich auf, er hatte vorher seine Hände auf dem großen Schreibtisch abgelegt gehabt und sich zu dem Gelehrten vorgebeugt. Er warf Sosimos noch einen ärgerlichen Blick zu, ebenso Leonidas und marschierte aus dem Arbeitsraum hinaus, der groß und erneut an dem Tag lichtdurchflutet war.


    Sosimos' Gesicht zeigte noch die cholerische Röte, die in seinen Kopf geschossen war als er zu Leonidas sah. Seine Augen funkelten noch wütend, aber nicht wegen Leonidas. Dennoch war heute nicht gut Kirschen essen mit dem Gelehrten und seine cholerischen Wutanfälle waren im ganzen Museion berüchtigt. "Chaire, Leonidas!", grüßte Sosimos diesen und deutete auf einen Stuhl. "Du möchtest also Schüler werden, sehr löblich. Bist Du Bürger einer hellenischen oder rhomaeischen Stadt und besitzt einen einwandfreien Leumund?"



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    ~ Sosimos von Korinth ~


    Womit Leonidas alle Voraussetzungen hatte, die es erforderte. Natürlich hätte Sosimos auch ohne diese ihn aufnehmen können, aber der Gelehrte machte ungerne solche Ausnahmen, gerade was die Schüler anging. Große Lichter des Wissens nahm er auch unkonventionell auf. Hin und wieder. Sosimos griff nach einer Schreibfeder und lehnte sich zurück. "Und warum möchtest Du am Museion lernen?", fragte Sosimos.




  • "Ich will eine politische Laufbahn bestreiten und während man für das Wahlrecht die Ephebie abschließen muss, sollte jeder verantwortungsvolle und gewissenhafte Politiker seinen Horizont und sein Wissen am Museion erweitert haben, um gerecht und weise Entscheidungen in seinem Namen treffen zu können." sagte Leonidas während er mit Sosimos durch die Stoa schritt.

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    ~ Sosimos von Korinth ~


    Zielstrebig, das war der Mann augenscheinlich, natürlich konnte selbst bei jemanden, der ganz klar den Aufstieg vor Augen hatte, Bildung nicht schaden, oder gerade dort, war doch Sosimos durchaus eine eifriger Anhänger des Platon und glaubte die Macht in den Händen der Philosophen richtig zu sein. Darum nickte Sosimos. "Gut, dann sollst Du als Schüler aufgenommen werden. Möchtest Du am Museion auch wohnen?"




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    Sosimos von Korinth


    Der alte komissarischer Oberpriester der Musen und des Apollons litt an diesem Tag sehr am Kopf. Doch das war es nicht einmal, dass ihn bedrückte. Ein allgemeines, schwer greifbares Gefühl der Unzufriedenheit hatte ihn ergriffen. Da wagte es einer der Schreiber im Vorraum, ihn zu belästigen.


    "Entschuldige, ein Mädchen möchte dich sprechen..."


    "Dann hol' es rein.", brummte der Gelehrte, ohne den Sklaven anzublicken. Nicht einmal auf eine geschliffene Sprache hatte er geachtet. Was habe ich da gesagt?, fiel ihm plötzlich ein. Ich muss doch niemanden empfangen, wenn ich nicht will... . Er sah auf und wollte den Sklaven anweisen, die Besucherin wegzuschicken, doch schon kam der Sklave zurück, und das nicht allein.

  • Dem Sklaven folgend, kam Seiana recht bald zu dem Zimmer des Sosimos von Korinth. Gerade eben noch im Vorraum hatte sie das Gefühl gehabt, dass sich ihr Magen von innen heraus aufzulösen drohte, so kribbelig war es darin gewesen, aber jetzt, so kurz vor dem Gespräch, wurde das abgelöst von einer Leere. Da, wo gerade noch ihr Magen gewesen war, schien nun ein Loch zu sein. Gedankenfetzen schwirrten durch ihren Kopf, die sie schließlich entschlossen zur Seite schob, als sie den Raum betrat und den alten Mann sah, der dort saß. „Chaire, und die Götter mit dir“, grüßte sie ihn, und blieb weiter in der griechischen Sprache, so wie sie es sich angewöhnt hatte, seit sie in Alexandria angekommen war – wenn sie nicht gerade auf Menschen traf, denen anzusehen war, dass sie Römer waren. Latein sprachen auch einige andere, aber sie fand, dass es einfach höflicher war, die Sprache zu nutzen, die die meisten sprachen. Im Gegensatz zu dem Sklaven hatte ihr Griechisch einen Akzent, der zwar nicht stark war, aber doch die Römerin verriet. „Ich danke dir, dass du es so kurzfristig einräumen konntest, mich zu empfangen.“ Sie machte eine kurze Pause, wartete seine Aufforderung ab und fuhr dann fort: „Ich bin gekommen, um dich um eine Stelle im Museion als Philogos zu ersuchen. Hauptsächlich für den Bereich der Kunst und Literatur, aber ich würde mich gerne auch in anderen Bereichen engagieren – als Lehrkraft, wenn es nötig ist und mein Können dafür ausreicht, oder als Schülerin, um mein Wissen zu erweitern.“

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    ~ Sosimos von Korinth ~


    Ein Mädchen hatte Sosimos erwartet, sah jedoch eher eine junge Frau den Raum betreten. Sich die Schläfen reibend lehnte er sich zurück und ließ die Rohrfeder auf den Tisch herunter sinken, wobei er nicht bemerkte, dass ein kleiner Tintentropfen auf die Steinplatte fiel und sich zu einem schwarzen kleinen See ausbreitete, sogar seine Handkante streifte. „Chaire!“, grüßte Sosimos zurück, seine Stirn war gefurcht und er noch recht gereizter Stimmung, ein Tag, an dem er leicht explodieren konnte. Was in letzter Zeit leider häufiger der Fall war und viele Sklaven schon auf Zehenspitzen vor seiner Tür herum schlichen. „So? Philologin möchtest Du werden? Und Schülerin? Du bist Rhomaeerin?“ Etwas irritiert war Sosimos über das Anliegen schon, denn ihm war nicht ganz klar, was die junge Frau nun genau wollte. „Welche Qualifikationen weißt Du auf, um an dem größtem Wissenshort der bekannten Welt lehren zu dürfen?“



  • Ànthimos betrat das Zimmer von Sosimus. Er hatte den alten Mann noch nie gesehen, allerdings hatte ihm Penelope einiges über ihn erzählt. Der kräftige Athlet verneigte sich leicht vor dem Bibliothekar und blieb erst einmal stehen.


    Nachdem der der Philosoph ihn auffordernd anschaute, begann Anthi zu sprechen.
    "Chaire. Entschuldige bitte die Störung ehrenwerter Sosimus. Mein Name ist Ànthimos Bantotakis Sohn des Kyriákos und der Leándra, und ich würde gerne als Schüler oder als Praktizierender Arzt hier am Museion lernen oder arbeiten."


    Sicher war sein Anliegen merkwürdig formuliert, aber er wusste nicht ob die praktische Erfahrung die er in den letzten Monaten gesammelt hatte, sowie sein angelesenes Wissen schon reichte um richtig zu praktizieren. Er würde das ganz Sosimus überlassen. Denn eines hatte er beim Priester der Isis gelernt: Zu schnell war nie gut, wenn es um die Medizin ging. Also überließ er die Einschätzung dem alten Mann-er würde sicher weise und richtig entscheiden.

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