...sollte wenige Tage später über die Bühne geschoben werden. Cassella hatte sich selbst einen Wunsch erfüllt, und die kleine Schlampe in seiner Taberna medicusreif geprügelt, als er von seinem Besuch in einem der lokalen Lupanare zurückgekehrt war und ihr Schönling nichtmehr dort gewesen war. In nicht allzu ferner Zeit würde er ihrem Dasein ein Ende setzen, aber bis dahin war noch einiges zu erledigen. Zum Beispiel musste er das Grab finden, das sie heute aufhebeln wollten...
"Wo issen dieser Knilch von letztens?", murrte er, als sie in der Dunkelheit an einem der prägnantesten, weil größten Gräber standen und darauf warteten dass dieser Neue kamen, sowie die zwei Männer die Cassella angesetzt hatte um irgendwo in der Stadt Feuer zu setzen damit sie ihre Ruhe hatten.
Eine Antwort bekam er nicht. Nur ahnunglos schwarze Blick, die er nicht sehen konnte und die ihn nicht sahen.
"Naja, vielleicht hat er Angst bekommen.. soll sich bloß nichtmehr blicken lassen bei uns. Ich würde sagen, dann wirst du dieses Wicht um die Ecke bringen, wa, Lucius?", er schlug ins Leere, und erwischte irgendwo eine Schulter. Der getroffene murmelte irgendwas unverständliches. Irgendwo in der Stadt erklangen nun Schreie, und als wäre es abgesprochen erschienen daraufhin zwei schwarze Schemen am Straßenrand.
"Läuft, Cassella.", flüsterte der eine, während der andere dümmlich kicherte. Sie hatten also nun Ruhe genug ihr Werk zu vollenden.
"Na dann wollen wir mal... welches Grab ist es, Lucius?", fragte der Anführer der Bande wieder ins schwarze hinein, doch plötzlich war es nichtmehr so schwarz, denn eben jener Lucius hatte eine stark abgeschirmte Lampe entfacht.
"Hier lang.. unscheinbar, die Familie schien recht knausrig zu sein. Aber er liegt da, und ich hab mir sagen lassen, man solle nichts darauf geben... der Mann war fett, wie du weißt. Also hatte er Geld genug.", Lucius stolperte voran, Cassella und die drei anderen hinterher. Bis sie schließlich zu einem steinernen Sarkophag kamen, der wirklich nichts vom Wohlstand seines Insassen verriet.
"Das hier ist es? Sicher?", fragte Cassella, erntete aber nur einen verheißungsvollen Blick von Lucius, den er mit einem eindringlichen erwiderte: "Du bist dran, wenn da nichts drin ist, Mann. Jetzt ans Werk."
Die zwei Begleiter holten stumpfe und rostige Stahlstangen hervor, ein Meißel wurde mit einem Hammer langsam zwischen Deckel und Corpus getrieben.. zu langsam, für Cassellas Geschmack.
"Schneller.", drängte er seine Männer zur Eile, "Wir haben nicht die ganze Nacht Zeit."