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Trautwini
... mit einem deutlichen Fingerzeig wies Trautwini die Träger an, die Sänfte der Aurelierin ganz sachte ab zu setzen und dem übrigen Gefolge deutete er an, dass sie hier warten sollten. Wie lange waren sie schon nicht mehr auf den Märkten Rom´s gewesen? Es kam ihm selbst schon wie eine Ewigkeit vor. Und verglichen mit den Märkten in Mogontiacum war in Rom einfach alles größer, überschwänglicher, aber auch unübersichtlicher. Es war später Vormittag und die Sonne brannte bereits jetzt vom Himmel herab. Kopfschüttelnd sah sich Trautwini um, benetzte mit der Zunge seine spröden Lippen und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Wo sollten sie nur anfangen?
"Trautwini ...?" ertönte es plötzlich aus dem Inneren der Sänfte, deren Vorhänge zum Schutz vor der Sonne und allzu neugierigen Blicken zugezogen waren. "Warum halten wir? ... hast du endlich gefunden wonach ich suche?"
"hnggg ... " augenblicklich zuckte Trautwini zusammen und drehte sich zur Sänfte hin um: "Ja, domina? ... Ich meine, nein domina noch nicht! Einen Moment Geduld bitte. ... Ich war schließlich auch lange nicht mehr in Rom! Und ich muss mich auch erst orientieren, wo wir den ganzen Kra..ehm, die vielen schönen Sachen finden, die wir suchen!" verteidigte sich Trautwini so gut es ging. „...Und außerdem bin ich Leibwächter und kein Einkaufsberater!“ fügte er stumm in seinen Gedanken hinzu. Erstaunlicher Weise blieb es, auf seine Worte hin, in der Sänfte völlig ruhig. Trautwini stutzte, war aber sehr zufrieden über den offensichtlichen Erfolg seiner Worte. Also wandte er sich wieder um, nahm das kleine Wachstäfelchen mit den Notizen hervor, welches ihm die Herrin in die Hand gedrückt hatte und ging die zu erledigenden Dinge noch einmal der Reihe nach durch. „Also, was brauchen wir alles...“, begann er murmelnd mit sich selbst zu reden.“hm, hm ... ein paar vestis longa, eine blaue palla, eine grüne palla, hm, hm ...nachsehen, was es auf dem Sklavenmarkt so alles gibt, hm ... Schuhe, hm, Schmuck, Ringe, Spangen... ein Diadem, dann einen exotischen Badezusatz oder eine schöne fibula für Deandra und Helena....hm, hmmm?„Trautwini stockte, als er die ganze Liste überflog und schob abwägend die Unterlippe vor. Wollte die denn halb Rom aufkaufen? Kopfschüttelnd las er weiter: „ ... einen guten Wein für den Onkel und einen für Cotta, hm, hmmm? .. einen Kamm und eine Bartschere für Lupus? hm, hm Spielsachen für Sisenna und so weiter und so weiter ...“
Seufzend schob Trautwini die Tafel zurück unter sein Gewand. Das sah eher nach einer Lebensaufgabe aus, als nach einem einfachen Einkaufsbummel. Er bezweifelte stark, dass sie das alles an einem Tag würden kaufen können. Hilflos blickte er sich wieder um. Wenn er sich doch nur etwas besser mit solchen Dingen auskennen würde, oder wenn zumindest jemand vorbei käme, der in solchen Dingen bewandert wäre und den man fragen könnte.