Ein dunkler Raum, in dem viele Fackeln versuchten die Finsternis zu vertreiben, war zum Ort der wichtigen Entscheidungen geworden. In jeder Ecke befanden sich zwei von ihnen und um einen Tisch zu beleuchten wurden sie in speziellen Ständern dicht um diesen gehalten. Es war der Tagungsraum in dem bald die Würfel fallen würden und viele Köpfe diese gemeinsam trafen. Surenas und Narseh Abgar hatten sich hierher zurückgezogen und scharten ihre besten Männer um sich. Sie überlegten wie man die Römer vertreiben konnte und die großen Legionen besiegen. Die Späher hatten den genauen Zug der Römer berichtet, mitgeteilt wo die Heerlager standen und wie lange es noch dauern würde bis sie Edessa erreichen würden. Alle hatten sich darauf geeinigt die Fremden Eroberer nicht zu nah an die Stadt kommen zu lassen und nun saß man da, brütete über einen Plan wie dieser umzusetzen sei. Schon so einige Pläne waren ausgearbeitet worden und auch wieder verworfen, weil hier und dort erhebliche Bedenken von einigen Seiten geäußert wurden, die einen gerade so mühevoll erdachten Plan zu nichte machten.
Die Fackeln warfen verzerrte Schatten auf die Wand und den Boden und man hatte das Gefühl, dass selbst einhundert Fackeln es nicht vermocht hätten diesen Raum wirklich mit Licht zu füllen. Viel zu düster waren die Gedanken und die Pläne gegenüber dem Vorgehen gegen das Eindringen der Römer in ihr Land. Die beiden Satrap(e) steckten in tiefen Gedanken fest. Sie hatten eine relativ kleine Truppe damit beauftragt das Marschlager in Brand zu setzen und sich ein wenig auszutoben. Zu lange hatten sie einfach den Zug beobachtet und sehen müssen wie sie ihren Marsch immer weiter fortsetzten. Sie sollten nun endlich sehen, dass all ihre Bewegungen beobachtet wurden und man ganz genau wusste wo sie waren und wie man sie doch empfindlich treffen konnte. wenn man es schaffte Vorräte, Zelte und sicher auch den ein oder anderen Mann zu vernichten. würde das Vorankommen sicher nicht mehr so einfach sein. Das würde die Römer vielleicht ein wenig verunsichern. Aber sie wussten auch. dass sie dies von ihrem eigentlichen Ziel, die Stadt einzunehmen, nicht abbringen würde. Dafür waren es zu viele Römer und es würden andere Pläne herhalten müssen. So überlegte man was man noch tun könnte. Es gab so viele Möglichkeiten und man musste die geschickteste und beste Art herausfinden. Kein leichtes Unterfangen. Denn auch die Offiziere hatten ihre Meinungen dazu und wie so oft natürlich alles unterschiedliche Gedanken, Methoden und Formationen, die sich hier und dort schon bewährt hatten in Kämpfen mit anderen..
Schließlich war es Surenas, der einen Vorschlag aufnahm und ihn präzisierte. Er rückte die Karte zurecht und scharrte die Männer hinter sich um ihnen zu zeigen was sein Plan war und auch klar verständlich machte wo die Ziele lagen...