Salutatio (Klienten und Bittsteller können direkt hier erscheinen)

  • Zitat

    Original von Quintus Claudius Lepidus
    Es dauerte auch nicht sehr lange, bis Lepidus seine Patron begrüßte. >Salve Patronus, ich habe zwei, drei Anliegen, die ich dir gerne vortragen würde jedoch möchte ich mich als erstes bei dir erkundigen, ob ich etwas für dich erledigen kann? Botengäne, Geld eintreiben oder einfach nur das einschüchtern von Zahlungssäumigern? Was kann ich für dich tun. Übrigens, dein letztes Anliegen, deine Person und deine Vorhaben zu unterstützen habe ich selbstverständlich durchgesetzt.<
    Auch wenn dies gerade im Kreise der Familie nicht schwer war.


    Zwar hatte Durus in letzter Zeit wenige Anträge in den Senat eingebracht, aber er war sich sicher, dass Lepidus auch in Zukunft für seine Sache arbeiten würde. Sonstige Aufgaben hatte er zur Zeit allerdings nicht - zumindest keine, die sich für einen jungen Aristokraten eigneten!


    "Gut, gut. Was kann ich für dich tun?"


    fragte er daher.

  • Na einer doch etwas längeren Phase des sammelns und Gedanken zurechtlegens kam Lepidus schließlich zum Punkt.
    >Meine Dienstzeit als Tresvir Capitalis endet in Kürze. Deswegen wollte ich mit dir die weitere Vorgehensweise besprechen Patronus<
    Auch wenn Lepidus jetzt sowieso eine Antszeit pausieren musste und sich diversen Weiterbildungen und Kursen widmen wollte, war es eine sehr gewichtige Angelegenheit, die er nicht ohne seinen Patron festlegen wollte.
    >Desweiteren trete ich mit einer doch etwas ungewöhnlichen Bitte an dich heran. Ein sehr guter Freund von mir. Titus Duccius Vala sein Name, hat die Wahlen zum Cursus Honorum erfolgreich hinter sich gebracht und für jenen Duccius Vala erbitte ich deine Gunst und Fürsprache.<
    Zugegeben eine etwas ungewöhnliche Bitte, doch hatte selbst Lepidus bei seiner letzten Kandidatur zum Cursus Honorum viel Zustimmung aus dem Lager um Vala erhalten.

  • "Nun, was sind deine Pläne?"


    fragte Durus knapp und betrachtete Lepidus erwartungsvoll. So wie er ihn kannte, hatte er bereits welche.


    Dass es dann jedoch plötzlich um einen ganz anderen jungen Mann ging, erstaunte den alten Tiberier ein wenig. Duccius Vala...irgendwo hatte er diesen Namen schon einmal gehört! Nur wo?


    "Meine Gunst und Fürsprache? In welcher Angelegenheit?"


    Hatte dieser Duccius etwa etwas ausgefressen?

  • Lepidus hatte schon seine Vorstellung doch war es für ihn wichtig, ob sein Patron diese Vorhaben für gut befand.
    >Meine Pläne sehen so aus, das ich mich während der Pause nach meiner Amtszeit um den Cursus Iuris kümmern möchte. Desweiteren wollte ich dich um Rat fragen bezüglich eines Militärtribunates. Ich weiß das dies für Patrizier eigentlich keine Pflicht ist. Doch der ein oder andere des Patrizierstandes hat dies doch in Anspruch genommen. Würdest du mir zu diesen Schritt raten oder wäre dies für mich verschwendete Zeit? Diese Zeit könnte ich zum Beispiel beiwohnen diverser Strafverhandlungen nutzen. Auch möchte ich mich jetzt vermehrt dem Cultus Deorum widmen.<
    Dies würde Durus sicher mit einem Wohlwollen aufnehmen. Eine andere Sache wäre ja auch, das Lepidus Rom wieder verlassen müsste. Er war ja gerade dabei erst richtig Fuß zu fassen.


    Was die Sache mit Vala betraf, so war hier ein langsames Vorgehen gefragt. Es sollte auch nicht der Eindruck entstehen, Lepidus würde seinen Patron ausnutzen, um einen seiner Freunde zu fördern.
    >Soweit ich informiert bin, möchte Duccius Vals den Posten eines Decemviri litibus iudicandis bekleiden. Dieser Wunsch muss jedoch auch im Senat seine Zustimmung finden. Dafür bitte ich dich um Fürsprache.<
    Doch die Posten eines Decemviri litibus iudicandis waren gern gesehen, vielleicht war sehr viel Fürsprache gar nicht vonnöten.

  • Aufmerksam hörte der Patron seinem Klienten zu. Alles in allem klang es nicht dumm - auch Durus hätte gern einmal etwas Legionsluft geschnuppert!


    "Ich kann dir das Militärtribunat wärmstens empfehlen, Claudius. Gerade in unseren Zeiten brauchen wir immer wieder fähige Senatoren, die Erfahrung auch im militärischen Bereich mitbringen. Gerade, wenn du weiter kommen wirst, ist ein Kommando eigentlich unabdingbar."


    Zwar hatte Durus es auch ohne Statthalterschaft und Legionskommando geschafft, doch wurde er dafür gelegentlich nicht nur von den Homines Novi belächelt. Ein Römer musste nunmal für seinen Staat kämpfen!


    Die zweite Angelegenheit war etwas anders. Er kannte Duccius Vala kaum und wusste auch nicht, warum er diesen unterstützen sollte. Daher blieb er unverbindlich:


    "Ich werde sehen, was ich für Duccius Vala tun kann."

  • Lepidus war fast in etwa derselben Meinung wie sein Patron, nur war Lepidus schon einen Schritt weiter in seinen Gedanken. Manchmal musste man ihn etwas bremsen sonst wurde es schnell unübersichtlich.


    >Von dieser Seite hatte ich diese Thematik nicht betrachtet Patronus. Da werde ich mich als nächstes um das Examen an der Academia kümmern.<
    Den Cursus Iuris würde er auch nach dem Tribunat absolvieren können.
    Schließlich müsste ja nach dem erfolgreichen Examen - davon ging Lepidus aus - auch noch der Antrag für das Tribunat eingereicht in der Kanzlei eingereicht werden.



    Die zweite Sache, wegen der ich bei Durus angefragt hatte, stimmte mich zufrieden. Und wie er Durus kannte, war dies auch nicht einfach irgendeine Phrase.



    >Ich danke dir Patronus, vielleicht ergibt sich ja mal die Gelegenheit dir Duccius Vala bei einer Cena oder ähnlichem in der Villa Claudia vorzustellen.<

  • Das war dann schon alles was Lepidus ansprechen wollte, vorerst jedenfalls. Jetzt würde er noch seinem Patron um etwaige Anliegen fragen und dann für die weiteren Klienten Platz machen.
    >Dies wäre dann vorerst alles Patronus, kann ich noch etwas für dich tun, ansonsten würde ich mich erst einmal wieder zurückziehen.<

  • Kurz nachdem Lepidus die Villa Tiberia betreten hatte, war er auch schon bei Durus angekommen. Zwar war noch eine kleine Schlange an Menschen, Klienten und Bittstellern vor ihm aber Lepidus kannte die Vorgänge und so geduldete er sich noch etwas, bis er an der Reihe war.

  • Heute hatte Durus wenig Lust auf die Salutatio, sodass er die Bittsteller rasch abhandelte. Als er allerdings Claudius Lepidus erblickte, erinnerte er sich doch, dass er noch irgendetwas mit ihm hatte besprechen wollen - richtig! Mit einem Fingerzeig bedeutete er ihm, näher zu treten.


    "Salve, Claudius! Wie geht es dir? Hast du es dir mit dem Militärtribunat überlegt?"

  • Die Salutatio wurde heute im Schnelldurchlauf abgehandelt.
    Doch als Lepidus an der Reihe war winkte ihn sein Patron heran.
    >Salve Patronus, danke der Nachfrage aber derzeit gibt es wenig, wo ich etwas auszusetzen habe. Das Millitärtribunat ist fest eingeplant. Hierzu benötige ich jedoch noch das Examen Primum. Hierfür habe ich mich vorgestern angemeldet und wenn alles gut geht, kann ich zur nächsten Wahlperiode mein Tribunat antreten.<
    Dies war momentan das wichtigste, was es in Lepidus Wirkkreis zu berichten gab.
    >Wie geht es dir, kann ich etwas für dich erledigen oder zuarbeiten?<
    Schließlich kam Lepidus nicht jeden Morgen in die Villa Tiberia um die Hand aufzuhalten.

  • Durus nickte knapp, als Lepidus so gute Nachrichten brachte. Währenddessen überlegte er jedoch bereits, wie er auf sein Anliegen kommen konnte - und schon lieferte ihm der Claudier eine Steilvorlage:


    "Erledigen...erledigen würde ich es nicht nennen, Claudius. Ich habe eigentlich eher ein Angebot für dich."


    Er machte eine dramatische Pause und fuhr dann nach einem tiefen Atemzug fort.


    "Hast du eigentlich schon eine Verlobte? Oder ist dein Vater bereits in Verhandlungen mit irgendeiner Familie? Wie du weißt, ist es wichtig hier in Rom, eine Frau vorweisen zu können, nicht nur für viele Priesterämter!"

  • Jetzt wurde es interessant. Durus hatte derzeit nichts, was Lepidus hätte für ihn erledigen können jedoch ein Angebot.
    Interessiert lauscht Lepidus den weiteren Worten seines Patrones.
    >Ein Angebot?!<




    Die weiteren Worte von Durus ließen Lepidus aufhorchen und sinnieren zugleich.>Ich habe weder eine Verlobte noch steck mein Vater in einer etwaigen Verhandlung zu solch einer.< Gegen die Begründung von Durus hatte Lepidus nichts einzuwenden nur konnte er sich noch nicht denken, welches seiner Schäfchen Durus ins trockene bringen wollte.

  • "Das ist natürlich günstig..."


    meinte Durus knapp und ging dann sofort in medias res.


    "Meine Cousine Tiberia Arvinia - du kennst sie vielleicht - musste kürzlich unerfreulicherweise ihre Verlobung zu Aurelius Orestes auflösen. Nun sind wir auf der Suche nach einem geeigneten Gatten und - ich muss sagen: Du bist mir sofort in den Sinn gekommen."


    Genaugenommen war dies gelogen: Zuerst hatte Durus natürlich die Single-Senatoren abgeklappert. Doch da sich bei diesen niemand interessiert gezeigt hatte, kamen nun die potentiellen Senatoren an die Reihe - und da war Lepidus natürlich ganz oben auf der Liste!


    "Wie du vielleicht weißt, liegt mir das Wohl meiner Arvinia sehr am Herzen, aber ich bin sicher, dass du ein guter Ehemann sein würdest."


    In jedem Falle in Prestige! Außerdem war eine Verbindung zur Claudia sowieso praktischer als zur Aurelia, zu der schon so viele Verbindungen bestanden!

  • Tiberia Arvinia war zwar nicht die Person, die Lepidus oft zu Gesicht bekam dennoch hatte er sie schon einmal auf eine der vielen Cena´s gesehen und das ein oder andere Wort gewechselt.
    >Ich muss sagen dass das Angebot recht interessant klingt Patronus.<
    Eigentlich war dies auch nicht eine Sache, wo Lepidus lange überlegen musste. Eine Verbindung zu den Tiberiern war auf keinen Fall zu verachten und nur darum ging es schließlich.
    >Sollte die Verbindung zustande kommen Patronus, wovon ich ausgehe, kann ich dir versichern, das ich Arvinia ein guter Ehemann sein werde.<

  • Das war allerdings eine sehr rasche Entscheidung! Aber wer konnte schon ein solches Angebot abschlagen, dazu von seinem eigenen Patron? Daher lächelte der alte Tiberier zufrieden und meinte


    "Sehr, sehr gut. Es gibt noch einige Formalitäten zu klären, dann würde ich Dich einmal zum Essen einladen, damit ihr euch näher kennen lernt."


    Immerhin wollte er Orestes zumindest die Chance lassen, sich noch einmal zu Wort zu melden - schon aus Respekt vor den Aureliern!

  • Im Atrium stand bereits eine größere Gruppe Männer in Togen, die teilweise ein wenig ob der nun auch herbstlichen Temperaturen am Morgen fröstelten. Einige unterhielten sich interessiert, während einige wenige, offenbar gesellschaftlich höher gestellte Klienten offenbar sogar Geschäfte abschlossen.


    Dann endlich begann die Salutatio: Tiberius Durus erschien, grüßte die Anwesenden und empfing von allen ein


    "Salve Domine!"


    Anschließend zog er sich ins Tablinium zurück, wo er einen nach dem anderen empfing. Nach einiger Zeit kam auch Aurelius Lupus an die Reihe. Man führte ihn in das Büro des Hausherrn, der auf einem Stuhl thronte, umgeben von Sklaven, die teilweise Tabulae hielten, teilweise aber auch mit Sportulae ausgestattet waren.


    "Salve, Aurelius...Lupus?"


    Der alte Tiberier hatte sich trotz der Einflüsterung von Privatus den Namen nicht sicher merken können, sodass sein Gruß fast wie eine Frage klang.

  • Es gab ganz offensichtlich noch andere Frühaufsteher, aber Sextus hatte auch nicht angenommen, sofort an die Reihe zu kommen. So nutzte er die Zeit, indem er hier und dort leise ein kleines Gespräch anfing. Die meisten waren zu sehr mit sich und ihren eigenen Wünschen bei dieser Salutatio beschäftigt, aber hier und dort entwickelte sich doch ein kleines Gespräch. Es war nicht einfach, die Richtige Mischung aus Ablenkung während des Wartens und Aufmerksamkeit in Richtung Hausherren zu finden, aber Sextus versuchte sein bestes. Immerhin würde jede Information, die er durch Beobachten des Tiberiers gewann, ihm helfen, diesen einzuschätzen. Und im Moment gab es eigentlich nichts, das wichtiger wäre, als dies, denn wenn er sich durch ein Klientenverhältnis an ihn gebunden hatte, wäre es zu spät, eine Fehlentscheidung zu bemerken. Sextus hasste Risiken, die nicht abschätzbar waren. Und hier musste er sich bereits darauf verlagern, Erfahrungen aus Schätzwerten zu approximieren.


    Irgendwann bekam dann er das Zeichen, dass er vortreten dürfe. Sogleich wurde er von dem Tiberier begrüßt, wenngleich etwas zögerlich. Aber was sollte er auch anderes erwarten, er war bislang in Rom ein nichts. Mit ein wenig Hilfe würde sich das aber hoffentlich sehr zügig ändern.
    “Salve, Tiberius Durus.“ Sextus ging auf das Zögern nicht ein und verzichtete auf eine unnötige Bestätigung, dass der Tiberier mit dem Namen richtig lag. Das war zum einen peinlich und zum anderen zeigte fehlender Widerspruch ja an, dass er richtig lag.
    “Ich danke dir, dass du mich empfängst, obwohl so viele deiner Klienten auf deinen Rat noch warten.“ Sextus hatte überlegt, ob er erst auf die obligatorische Gegenfrage warten sollte, was er hier wolle, aber er hatte sich bereits auf den wenigen schritten hier vor den Tiberier dazu entschieden, etwas Tatendrang zu zeigen. Hoffentlich, ohne aufdringlich hierbei zu erscheinen, denn das wollte er wahrlich nicht. “Zu denen ich mich selbst bald gern zählen würde, sofern du gewillt bist, mein Patron zu werden.“
    Jetzt allerdings wartete auf die Fragen, die der Tiberier wohl haben mochte. Er war hier, um nach einem Patronat zu fragen, nicht, um es zu erbetteln.

  • Auf die Schnelle hatte Durus natürlich nicht viel über Aurelius Lupus in Erfahrung bringen können, doch als angesehener Senator war es natürlich selbstverständlich, dass er Klienten annahm, wenn sie ihn darum baten.


    "Du weißt, dass ich von meinen Klienten Gefolgschaft erwarte, ihnen aber auch Schutz und Hilfe biete?"


    fragte er dennoch nach, denn ein Klient, der sich nicht um ihn scherte, war ja letztendlich überflüssig!

  • Unter all den Fragen, die er hätte stellen können – Familie, Herkunft, Pläne, Leumund – war die nach Treue die erste, die dem Tiberier in den Sinn kam. Sextus nickte leicht und verbuchte diese Information wie alle weiteren, die er sich über die verschiedenen Leute, die ihm einmal nützlich sein sollten, erarbeitet hatte. “Selbstverständlich. Dies ist Sinn und Zweck eines Patronates.“ Sextus machte sich nichts vor. Er würde niemandem blinden Gehorsam leisten und selbstverständlich zuerst an sich selbst denken. Aber natürlich wäre er nie so dämlich, einen Mann auf diese Weise erst um Unterstützung zu bitten, und ihn dann zu hintergehen, nur weil ihm danach war. Natürlich würde er dem Tiberier eine Gegenleistung zu erbringen haben. Natürlich war dies eine langfristige Bindung. Und natürlich würde er auch das ein oder andere beachten müssen, was ihm hinderlich erschien. Nur war die Kosten-Nutzen-Rechnung dieser Sache eben dergestalt, dass sich trotz dieser Einschränkungen ein nicht zu unterschätzender Nutzen ergab.

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