kapeleion archaon

  • Lyros:


    "Der bin ich. Da hast du Recht. Und wer bist du, mein Junge? Siehst ganz schön ausgehungert aus. Bräuchtest mal was Ordentliches für den Magen. Hast du Geld? Aber naja, zeig mal erstmal den Brief von Herrn Nikolaos." Er nahm das Schriftstück entgegen und las es aufmerksam. Hätte Herbal die Wendung dein Herr Nikolaos nicht verloren oder unterschlagen, durch die sich Nikolaos sehr deutlich dem Lyros als Hausherr aufdrängte und zugleich vaterähnlicher Schutzherr, hätte sich Lyros an die noch ausstehende Pacht der letzten Monate erinnert gefühlt, und er hätte alles in Bewegung gesetzt, um dem Herbal so rasch wie möglich ein reichhaltiges Mahl aufzutischen und ihm das beste Zimmer zu richten. Nun aber blieb Lyros gelassen, und in seiner Gelassenheit wuchs das Misstrauen. Er musterte Herbal von Kopf bis Fuß. Der junge Mann erschien ihm reichlich abgerissen.
    "So so, Nikolaos schickt dich also? Wer bist du überhaupt, dass du die Ehre hast, dich Gast des Nikolaos nennen zu dürfen und dich auf seine Kosten von mir durchfüttern zu lassen?" Lyros war nicht direkt unfreundlich, doch sein Misstrauen schwang auch in seiner Stimme mit. "Herr Nikolaos ist nicht so unbekannt, dass seinen Namen nicht auch die Bettler vor dem Isistempel wüssten... ."

  • Während Lyros den Zettel las hatte Herbal eine seiner Hände in seinem Beutel. Dies tat er eigentlich, damit kein anderer hinein greifen konnte. Doch in diesem Fall fand er etwas. es fühlte sich an wie Papyrus. Doch alles aus Papyrus musste abgegeben sein. Panisch zog er den Fetzen hervor. Es war der Rest der Anweisung an Lyros. Der Papyrus war wohl zu brüchig gewesen für seinen Beutel. Herbal machte sich eine geistige Notiz sich einen Beutel mit einem Extrafach für Papyri zuzulegen. Doch was sollte er nun tun? Die Reaktion des fetten Wirtes riss ihn aus seinen Gedanken.


    "Ich bin Herbal Gisco, des Exegeten neuer persönlicher Schreiber. Ich mag zwar aussehen wie ein Bettler, bin es jedoch nicht. Du siehst aus wie ein säumiger Pächter, bist es jedoch sicher auch nicht, oder? Hier."


    Damit drückte er Lyros noch den Rest der Anweisung in die Hand. Herbal lehnte sich weit aus dem Fenster mit seinem Kommentar. Doch er war sich nahezu vollkommen sicher seinen Finger in eine offene Wunde zu legen. Selbst wenn er ein Bettler sein sollte, konnte er ihn nun nicht gut hinauswerfen. Lyros war erpressbar, solange er er seine Pacht nicht gezahlt hatte.


    Es lässt dich der Herr, Nikolaos grüßen.


    "Das gehört noch zur Anweisung des Nikolaos. Der Papyrus hat leider meine Tasche nicht überlebt. Entschuldige!"

  • Lyros:


    Den ansonsten herzliche Lyros, der auch über einen guten Witz auf seine Person lachen konnte, ärgerte die hinterlistige Bemerkung des abgerissenen jungen Mannes. Was mochte Nikolaos ihm erzählt haben? Bei allem Respekt für Nikolaos spürte der fette Wirt eine tiefe Verachtung für Herbal. Du Arsch, dachte er. Äußerlich ließ er sich wenig anmerken von seinem Ärger. Seine Unterlippe zuckte ein wenig, sein Blick wurde eisig und durchdringend.
    "Meine Pacht geht dich einen Scheißdreck an, Bursche.", knurrte Lyros. Im nächsten Moment tat es ihm leid. Wenn der Bursche wirklich der Schreiber des Nikolaos war, war ein solches Verhalten natürlich fehl am Platz. Als er den Fetzen Papyrus in die Hand gedrückt bekam, bestätigte sich seine Befürchtung.


    "Ähm ja... Gar kein Problem... Folge mir doch bitte. Ich werde dir dein Abendessen in einen Nebenraum bringen, damit du deine Ruhe hast... Gedulde dich eine zeitlang, nach dem Essen ist dein Zimmer gerichtet... Soll ich dir eine Badewanne auf dein Zimmer bringen lassen? Einen frischen Chiton für dich werde ich auch irgendwo auftreiben, deine alten Sachen kannst du dann nachher mir geben, ich lasse sie waschen..."


    Lyros war sichtlich ins Schwitzen gekommen. Seine ungehobelte Bemerkung versuchte er nun mit besonderem Eifer wieder ins Reine zu bringen.
    Er zischte dem Sklavenjungen Memmos, der neben ihm hinter dem Schanktisch aufgetaucht war und das Gespräch zum Teil verfolgt hatte, unwirsch einige Anweisungen zu, die Herbal jedoch nicht verstehen konnte, da Lyros schnell, leise und in einem eigenartigem Idiom sprach. Anschließend wandte er sich wieder dem Gast zu.


    "Komm mit." Er führte Herbal in eines der hinter der Säulenhalle des großen Hofes liegenden Speise- und Empfangszimmer, die besonderen Gästen vorbehalten waren.

  • Mit unbewegter Miene hielt Herbal dem Blick Lyros stand und fand seine Vermutung in dessen Reaktion bestätigt. Ein feines Lächeln umzuckte Herbals Mundwinkel. Doch er war nicht hier um Lyros Probleme zu machen. Allerdings wollte er das Verhältnis von Anfang an geklärt wissen. Er kam nicht als Bittsteller. Das war er Nikolaos gegenüber. Lyros gegenüber war er jedoch Kunde, noch dazu einer, der nicht säumig werden konnte. Und als solcher wollte er sich behandelt wissen. Dies hätte er sich auch durch Höflichkeit versichern können, doch am heutigen Tag war er so sehr von so vielen Menschen enttäuscht worden, dass er für niemanden ein freundliches Wort übrig hatte.


    "Eine Badewanne wäre wünschenswert. Wenn nicht schon dringend notwendig."


    Ein wenig Selbstironie war das einzige, das er Lyros zur Versöhnung anbieten konnte. Dann folgte er ihm um sich zunächst verköstigen zu lassen.

  • Lyros:


    "Memmos!", rief der Wirt in Richtung des Küchenhofes. "Bereit' dem Herrn ein Bad und lass' die Wanne auf sein Zimmer schleppen." Anschließend schon er den Türvorhang beseite, hinter dem ein kleines Speisezimmer lag. "Bitte nimm doch Platz", sagte Lyros und deutete auf die Speiseliegen, die um einen niedrigen, runden Tisch mit einer großen Platte standen. "Das Essen kommt bald."

  • Dankbar nahm Herbal platz. Im Haus seines Vaters hatten sie, auf kleinen Schemeln sitzend, von einem Tisch gegessen der den Namen kaum verdiente. Sie hätten sich zwar mehr leisten können, doch seine Mutter war sparsam und der Vater geizig gewesen. An diese beiden dachte er während er auf das Essen wartete. Und an seinen Großvater mit seinen Geschichten und wie er ihm beigebracht hatte sich seiner Haut zu erwehren, als er noch selbst gehen konnte. Doch er war kein Kämpfer. Zwar hatte ihm die Gosse einige Prügeleien aufgezwungen, denen er sich gestellt hatte, doch meist hatte er eher andere angestiftet ihn zu verteidigen.
    Nun aber kämpfte er gegen die Trauer, gegen die Tränen und gegen die Müdigkeit die ihn zu überkommen drohte. Er sah das Lächeln seiner Mutter vor sich und den strengen, doch gütigen Blick seines Vaters. Er würde sie nie wiedersehen. Sie waren tot. Allmählich brannte sich diese Erkenntnis in sein Hirn. Er war kurz davor hemmungslos loszuheulen, doch dann bewegte sich der Vorhang und Herbal riss sich zusammen.

  • Lyros:


    Lyros sprach meist sehr gerne mit seinen Gästen, besonders gerne mit interessanten. Doch Herbal ließ er allein. Mit einem Nicken verabschiedete er sich und zog sich aus dem Speiseraum zurück.
    Nach einiger Zeit kamen Memmos und ein anderer Bediensteter mit Platten voller Fleisch, Brot, Käse und einer großen Kanne verdünnten Wein durch den Türvorhang. Das Mahl war reichhaltig, vielleicht etwas zu reichhaltig für den ausgehungerten Magen des Herbals, doch das konnten natürlich die Küchenjungen nicht wissen. So kehrten sie während Herbal aß einige Male mit weiteren Tellern und Schüsseln zurück.

  • Herbal hatte Glück. Vor lauter Gedanken an die Ereignisse des Tages und lauter Erschöpfung aß er so langsam, dass er nicht in Gefahr geriet sich den Magen zu verderben. Nur die Menge war enorm. Irgendwann winkte Herbal ab. Mehr konnte er nicht essen, außerdem musste er morgen früh raus. So wie er Lyros einschätzte würde der bald wieder den Raum betreten, nachdem seine Jungs ihm berichtet hatten, dass Herbal nichts mehr wollte.

  • Memmos:


    Herbal sollte sich täuschen. Lyros kam nicht. Immer noch grollte der fette Wirt ob der Tatsache, dass da jemand gewagt hatte, ihn an noch seine noch ausstehende Pacht zu erinnern. Nun saß Lyros in seinem kleinen Schreibzimmer und versuchte herauszufinden, wo er noch Geld auftreiben könnte, um die Pacht so rasch wie möglich zu begleichen.
    Statt seiner kam Memmos in das Speisezimmer. Schweigend und mit verängstigter Miene räumte er das Geschirr und die Speisereste vom Tisch.
    "Der Wirt läßt ausrichten-", begann Memmos leise und mit stockender Stimme. "-, dass dein Zimmer nun bereit ist. Dort steht auch eine Wanne mit heißem Wasser und ein Sklave wird dir behilflich sein beim Waschen. Frische Kleidung liegt auf deinem Bett. Deine alten Sachen kannst du dem Sklaven geben. Sie werden morgen in eine Wäscherei gebracht." Grußlos verließ Memmos den Raum.

  • Wer kam war nicht Lyros selbst sondern einer der Bediensteten. Herbal war es egal. Dass er sich allerdings nun dem Bad und dann dem Schlaf hingeben konnte, war ihm sehr recht. Er folgte Memmos in der Annahme, dass dieser ihn zu seinem Zimmer geleiten würde, was dieser auch tat. Dort fand er alles vor wie beschrieben und zu seiner absoluten Zufriedenheit. Ehe er sich endgültig zur Nachruhe begab, wies er den Sklaven an, ihn morgendlich stets früh zu wecken, schließlich hatte er nicht vor, je mit Unpünktlichkeit zu glänzen.

  • Der Sklave beteuerte, er würde dies natürlich tun. Dann verabschiedete er sich von Herbal, wünschte ihm eine gute Nacht und nahm dessen Schmutzwäsche mit. Die Badewanne hatten zuvor andere Diener aus dem Zimmer entfernt. Der Sklave schob die Tür hinter sich zu, sodass Herbal ungestört schlafen konnte. Der Lärm der Gaststube drang nur sehr leise in das obere Geschoss des Hauses. Herbals Zimmer lag über dem Flügel des Hauses, in dem Lyros seine Schreibstube hatte und in dem auch das Bad und einige Vorratsräume lagen, sodass es hier besonders ruhig war. Nur von der Straße drangen gelegentlich das Klappern von Pferdehufen und Wagenräder, die Flüche der Fuhrleute, das Gelächter Betrunkener, die Geräusche von Streitigkeiten und von lautstarken Bruderschwüren, das vertraute Gemurmel von Menschen auf dem Heimweg, das Bellen von Hunden, das Schreien von Katzen durch die schmale, von hölzernen Läden verschlossene Fensteröffnung. Da die Wände sehr dick waren und über diesem Raum noch weitere lagen, war es angenehm kühl in Herbals Zimmer. Feine Vorhänge vor Fenster und Tür sperrten Ungeziefer aus. Dennoch schwirrten an der Decke die unvermeidlichen Stechmücken. Doch über Herbals Bett hing ein feinmaschiges Netz, sodass er nicht zur Beute würde in dieser Nacht. Die Mücken würden sich ein anderes Opfer suchen.

  • Nach einem relativ langen Fußmarsch erreichten sie das Gasthaus, das ihnen beschrieben wurde. Da gerade ein Gast die Gaststube verließ stand die Tür offen und die Brüder betraten das Haus. In einer Ecke erspäten sie noch einen leeren Tisch, an den sie sich auch sogleich setzten.


    "Bin ich froh, wenn wir jetzt was zu essen bekommen. Und für ein Bad würde ich es fast mit Kerberos aufnehmen."


    Nach kurzem Warten kam auch schon jemnd der ihre Bestellung aufnehmen wollte.


    "Chaire, ich hätte gerne einen mit Wasser verdünnten Wein."


    Dann wandte er sich wieder an seine Brüder:


    "Unser Geld wird nicht lange reichen. Habt ihr eine Ahnung was wir machen sollen um an Geld zu kommen?"

  • Endlich sitzen...oh ja, sein Hintern war etwas mitgenommen vom Kamelreiten. Er streckte sich erst einmal und pflanzte sich dann gemütlich auf einen freien Platz.
    "Endlich wieder was vernünftiges zwischen die Zähne, ja...und bezahlbare Thermen wird es hier wohl auch geben."
    Er bestellte ebenfalls verdünnten Wein und beantwortete dann Ánthimos' Frage.
    "Habt ihr schonmal vom berühmten Museion gehört? Das ist eine riesige Bibliothek mit einer integrierten Schule. Als Schüler erhält man freie Unterkunft und Verpflegung. Wär das nicht was für uns?"

  • "Na ja, lesen und schreiben können wir ja. Was sollen wir denn dort noch lernen?" Ànthimos war zwar nie ein schlechter Schüler gewesen, aber er bevorzugte ein Stadion eben jederzeit einem staubigen Studierzimmer. "Und die geben uns Essen, Trinken und Unterkunft, damit wir etwas lernen? Wo kann ich mich eintragen?", fügte er mit einem Lächeln hinzu. Das wäre zumindest ein guter Start in Alexandria.


    "Weißt du, wo wir da hinmüssen? Dann können wir vielleicht gleich nach dem Essen gehen und sparen uns eine Übernachtung. Das Geld können wir sicher sinvoller unter die Händler bringen."

  • Der Wirtshauspächter Lyros:


    Lyros hatte die Fremden schon bei deren Eintreten neugierig gemustert. Seltsam ähnlich sahen sie sich, auch wenn der eine kräftig gebaut, gleich einem Athleten (oder Landarbeiter) war, während der andere dagegen einen etwas schmächtigen Eindruck machte.
    "Chairete", erwiderte Lyros den Gruß der Gäste. Gerade wollte er nach Wünschen der Männer fragen, da kam ihm der athletisch gebaute Mann zuvor. "Sehr gerne", säuselte der Wirt. Dann wandte er sich in Richtung der Türöffnung zum Küchenhof. "Memmos! Rühr' sofort deinen Arsch hierher und bringe dreimal* Wein." ... "Ja, natürlich so wie's die Griechen mögen. Wir sind nicht in Barbarien, auch wenn dein reudiger Vater da herkommen sollte. Komm' schon, Esel!"
    Lächend wandte er sich wieder an die Gäste. "Seid mir herzlich willkommen. Ich bin Lyros. Kann ich euch außer Wein noch etwas bringen lassen? Ich habe heute vorzügliches Fleisch im Hause. Wollt ihr euch nur kurz stärken, oder gedenkt ihr, länger zu bleiben?"
    Memmos, der Küchenjunge kam vom Küchenhof herein und hatte augenscheinlich seine Schwierigkeiten, drei große Krüge, mit Wein gefüllt, und drei Becher aus glasiertem Ton zu tragen. Mühsam behielt er das Gleichgewicht. Nachdem der Junge seine Last auf dem Schanktisch abgestellt hatte, verschwandt er rasch wieder.
    "Verzeiht die Unannehmlichkeit; die Trichter im Schanktisch sind gerade nicht zu gebrauchen-" Er deute auf die Löcher, in die für gewöhnlich der Wein gegossen wurde, um unten von Krügen und Bechern aufgefangen zu werden; die darin eingelassenen Trichter aus Ton waren tatsächlich teils zerbrochen, teils gesprungen. "-gestern Abend hat hier ein Säufer um sich geschlagen. Wir hatten alle Mühe, ihn auf die Straße zu treiben, beinahe hätte ich die Stadtwache rufen lassen." Lyros zuckte entschuldigend mit den Schultern. "Auch drei Stühle hat der Scheißkerl mir zerschlagen. Nun ja, lasst euch davon nicht stören, zum Wohl!" Lyros lachte aus seinem gewaltigen Leib heraus.



    Sim-Off:

    *Ich gehe mal davon aus, dass ihr zu dritt hier seid, auch wenn der eine Bantototakis noch nicht hier ist ;).


    Angebote gibt's gleich in der WiSim.

  • Sim-Off:

    Ja, wir sind zu dritt hier, Ilias ist unser schweigsamer Bruder ;)


    Er wandte sich Lyros zu und musste auch ein wenig schmunzeln:
    "Das macht uns natürlich keine Umstände. Wir sind froh ein solch angenehmes Wirtshaus gefunden zu haben. Das Fleisch klingt hervorragend, aber bei der momentanen Hitze, hätte ich gerne etwas leichtes. Sei doch so nett und bringe mir zwei Käsebrote."
    Eigentlich hätte er gerne einen oprdentlichen Braten gegessen, aber solange sie nicht wussten wie es weitergeht, mussten sie mit ihren beschränkten Mitteln haushalten. Vor allem bei den Massen, die Ànthimos für gewöhnlich zu verdrücken pflegte.


    "Ob wir länger hierbleiben, wissen wir noch nicht. Das müssen wir erst noch besprechen." Jetzt wartete er darauf, was seine Brüder wohl bestellten. Waren sie ebenso vernünftig?


    Sim-Off:

    Ich hab den Landwein und die Käsebrote in der WiSim bezahlt.

  • Sim-Off:

    So ich hab mich auch eingefunden!


    Ilías schaute sich um. Dann überflog er die Seißekarte und verfolgte das Gespräch mit weit aufgerissenen Ohren. Das hört sich gut an.


    "Ich nehme das gleich und einen verdünnten Wein bitte."


    Dann wandte sich Ilías Timos zu und wartete dessen Bestellung ab.


    Sim-Off:

    Muss ich jez auch die Sachen in der WiSim gezahlen oder steht mir ds frei???

  • Sim-Off:

    So, Wein und Brot mit Käse sind bezahlt. :]



    Timos wollte Ánthimos gerade antworten, merkte dann aber, dass der Wirt ihnen seine Aufmerksamkeit geschenkt hatte und bestellte deshalb ebenfalls noch ein Käsebrot. "Kein Problem guter Mann. Solang der Wein nicht verdorben ist, trinke ich ihn aus jedem Gefäß." zwinkerte Timos und prostete seinen Brüdern zu. Der Wirt war ein ziemlich beleibter Mann und als seine Lache nun durch den Raum schallte, lief Timos ein eigenartiger Schauer den Rücken herunter.


    Dann kam Timos plötzlich eine Idee.
    "He Wirt, sag was kannst du uns über das Museion erzählen?" Mal sehen, was ein Bürger Alexandrias so darüber zu sagen hatte.



    Edit: Zweiter Absatz hinzugefügt. ;)

  • Lyros, der Wirtshauspächter:


    "Zum Wohl, meine Herren!", sagte Lyros und brach wieder in sein ihm eigenes Gelächter aus. Er hielt sich den Bauch und schwankte ein wenig. Doch sein Gewicht tat sein übriges für die Erdverwurzelung des Wirtes.
    Mit unverhohlener Neugier beugte er sich über den Schanktisch und hörte den Gästen zu, während er das Brot an sie verteilte, das Memmos inzwischen hereingebracht hatte. "Lasst es euch schmecken. In ganz Alexandria gibt es keine Speisen, die besser sind als bei mir. Nunja, vielleicht doch, im Statthalterpalast... ." Er lachte.


    "Das Museion? Nun, dort treiben sich die übelsten Gestalten herum." Hahahahahahahah.... Lyros kratzte sich am Kinn. "Die Gelehrten: Entweder häufiger im Puff als in der Bibliothek oder aber lichtscheu und blass. Manche werden nur noch mit ihren Büchern wolllüstig. Aber alle ohne Ausnahme: Verdorben! Und das bis ins Mark. Können nicht Maß halten wie jeder anständige Bürger. Wenn einer von euch mal in der Bibliothek sucht, wird er auf manchen Büchern Weinflecken sehen und in den Regalen Opiumreste. Dann wieder kann sich so ein Gelehrter monatelang einsperren und lebt nur von Wasser, Äpfeln und Papyrus. Entweder Lüstling oder Bestie; oder aber mal versoffen und verhurt bis über beide Ohren und dann wieder Priester. Und fressen können die, die Gelehrten! Wenn ein Gelehrter sich doch einmal dazu bequemt, also wenn unter seinen Büchern hervorgekrochen kommt, was bei manchen gar nicht häufig ist, frisst er den Hain des Paneions leer, wenn man ihn nicht zurückhält. Ob ihr's glaubt oder nicht, in einen Gelehrten passen mehr als eine Giraffe, ein ganzer Schweinestall, sieben Amphoren Wein, natürlich unverdünnt! das Wasser zähle ich noch gar nicht hinzu!, dazu alles was im Nildelta wächst. Doch die Gelehrten haben natürlich ihren Verstand, da können sie selbst entscheiden, ob sie essen wollen, ob sie wolllüstig sind und woran, oder aber ob sie grinsend in ihrem Zimmer sitzen und uns anständige Bürger auslachen! Das ist eine Löwenhöhle, nein ein Schlangennest ist das Museion, nehmt euch in acht, meine lieben Kinder!"
    Lyros machte eine theatralische Geste der Entrüstung und der Bestürzung, eher er, unterdrückt doch deutlich, grinste. Wie konnte der Mann, der das Museion nie betreten hatte (er hielt es eher mit Hermes und mit Dionysos), dies alles so genau wissen und farbenprächtig erzählen... ?




    Sim-Off:

    Ilías: Musst du natürlich nicht ;).
    @Alle: Hört nicht zu sehr auf Lyros ;)

  • Ànthimos musste lachen Selten hatte er solch ein Seemannsgarn gehört.


    "Du scheinst mir wohl deinen hervorragenden Wein sehr zu genießen. Oder du nimmst deine Gäste gerne auf den Arm. Aber sei unbesorgt: Ich bin Athlet und weis sehr wohl was mir gut bekommt und was nicht. Daher werde ich mich sicher nicht in der Bibliothek verkriechen und Opium rauchen." Hierbei warf er seinem älteren Bruder einen ernsten blick zu. "Allerdings kann es durchaus sein, dass ich das ein oder andere Freudenhaus von innen sehen werde." Zwinkerte der dem Wirt zu. Dann wandte er sich wieder an seine Brüder.
    "Wir brauchen zuerst eine Unterkunft und Geld. Außerdem müssen wir schauen, dass wir so schnell wie möglich das Bürgerecht bekommen. Wir können gerne erstmal im Museion wohnen, aber ihr wisst: Ich bin nicht dzu geeignet stundenlang Bücher zu wälzen. Ich möchte ins Stadion und meine Gegner besiegen. Und Bilder verkaufen kann ich erstmal auch nicht, weil mir dazu die Materialien fehlen. Ob uns jemand Geld leiht?"

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