hortus | Im Schatten des Hauses


  • "Jede äußere Form des Staates muss sich nach der inneren Natur der Menschen richtigen, für die sie geschaffen wird. Wäre das Römervolk erfüllt vom Geiste der blühenden Republik, so wäre ich ihr glühendster Fürsprecher. Obschon unser Gemeinwesen an Schlechtigkeit und Ungeheuerlichkeiten diejenigen aller übrigen Menschenalter übertrifft, so erfüllt es mich mit bitterem Stolz euch zu sagen: Wahrhaft bin ich einer der wenigen Republikaner in diesem Staate und doch der eifrigste Verfechter des Prinzipats. Seht ihr es? Zwei und zwei macht vier. Jede Logik verbietet es, dagegen zu sprechen, selbst wenn ich noch so wünschte, zwei und zwei wären fünf. Lobenswert, aber töricht, wer es dennoch tut.
    Mein guter Ursus. Ein Politiker willst du werden. Ich hoffe doch, ein guter. Daher sage ich dir: Das Volk ist nicht Rom. Das Volk sind die Leidenschaften. Willst du dem Volke dienen, so wirst du ein schlechter Politiker sein, ein Werkzeug niederer Triebe. Ein guter Politiker aber lenkt das Volk nach seinem Belieben, ordnet die Wirren völkischer Beschränktheit, schließlich führt die Politik zur Blüte, welche Mäßigung der Leidenschaften genannt werden muss. Dies ist die oberste Tugend im Gemeinwesen, dies ist Rom und Rom muss Ziel der Politik sein."

  • Ursus hörte aufmerksam zu und mußte abermals erkennen, was für ein kluger Kopf Cotta war. Er hatte den Vetter bisher deutlich unterschätzt, das mußte er nun erkennen. Was natürlich für ihn nur ein Grund sein konnte, sich selbst mehr anzustrengen. Denn keinesfalls wollte er hinter ihm zurückbleiben!


    Wie souverän er das Gespräch lenkte und den Onkel damit aus der Reserve lockte! Genial, einfach genial. Man konnte es nicht anders sagen, Ursus war neidisch. Doch lange konnte er über diese Erkenntnis nicht nachgrübeln, denn die Worte des Onkels forderten abermals eine Erwiderung.


    "Du sagst, ein guter Politiker lenkt das Volk nach seinem Belieben. Doch was geschieht denn, wenn jeder Politiker für sich dieses Ziel verfolgt? Die Politik wird handlungsunfähig." Diese Behauptung stellte Ursus einfach mal auf, so wie ja auch Sophus einfach Behauptungen aufgestellt hatte.


    "Ich stimme Dir zu, wenn Du sagst, daß das Volk Führung benötigt, daß nicht jeder Angehörige des Pöbels in der Lage ist, die Führung des Volkes mitzugestalten. Deswegen sitzt nicht irgendwer im Senat. Sondern Männer, meist hoher Geburt und hoher Bildung, die durch die Ableistung öffentlicher Ämter bewiesen haben, daß sie die Zusammenhänge im Staatswesen verstehen, daß sie verläßlich und bereit sind für Rom Opfer zu bringen und hart zu arbeiten. Doch die Führung des Volkes sollte dennoch nicht auf persönlichem Belieben eines jeden Politikers beruhen, sondern sollte auf das Wohlergehen des Volkes und die Sicherung des Reiches gerichtet sein. - Und somit dient der Politiker dem Volk, indem er es führt. Und zwar durchaus mit fester Hand führt."


    Ursus war von der Richtigkeit seiner Worte absolut überzeugt. Sicher klang es nach einem Ideal und er wußte selbstverständlich um Korruption, heimliche Absprachen und die Verfolgung selbstsüchtiger Ziele, ja gar Erpressung mochte manches Mal im Spiel sein. Doch im Großen und Ganzen stimmte es doch!


    "Sieh Dir unseren Kaiser an, er besitzt sehr viel Macht für einen einzelnen Mann. Glaubst Du, er entscheidet nach seinem Belieben, auch wenn er es könnte? Ich glaube das nicht. Ich glaube, er entscheidet so, wie er es für ganz Rom, für das Volk, für das Reich für richtig hält. Und ich sage immer noch: Das Volk, das gesamte Volk, ist Rom, denn ohne das Volk ist Rom nichts. Und hier stimme ich wieder ganz mit Dir überein: Rom muß Ziel der Politik sein."

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Ursus hörte aufmerksam zu und mußte abermals erkennen, was für ein kluger Kopf Cotta war. Er hatte den Vetter bisher deutlich unterschätzt, das mußte er nun erkennen. Was natürlich für ihn nur ein Grund sein konnte, sich selbst mehr anzustrengen. Denn keinesfalls wollte er hinter ihm zurückbleiben!


    Wie souverän er das Gespräch lenkte und den Onkel damit aus der Reserve lockte! Genial, einfach genial. Man konnte es nicht anders sagen, Ursus war neidisch. Doch lange konnte er über diese Erkenntnis nicht nachgrübeln, denn die Worte des Onkels forderten abermals eine Erwiderung.


    "Du sagst, ein guter Politiker lenkt das Volk nach seinem Belieben. Doch was geschieht denn, wenn jeder Politiker für sich dieses Ziel verfolgt? Die Politik wird handlungsunfähig."


    "Der Bauer auf dem Felde züchtigt den störrischen Ochsen, weil er genau weiß, dass ein Vieh zu keiner planvollen Handlung fähig ist. Eben so verhält es sich mit dem Volk. Es ist ein Mittel zum Zweck, ein an sich - wenn richtig gelenkt - kraftvolles, aber im Grunde seiner Natur zutiefst dummes, faules, zauderndes Instrument. Geschickt ist der Politiker dann, wenn dem Vieh die Peitsche wie ein Zuckerbrot erscheint und es gar nicht bemerkt, wie es unter sein Joch getrieben wird, an den einzigen Platz, den ihm die Natur zu geordnetem Handeln geschaffen hat.
    Der rechte Politiker sieht Rom in den Herzen aller guten und aufrechten Männer. In den leidenschaftlichen Abgründen der schlechten und verdorbenen Männer sieht er aber die Gefahr. Und wäre letztere Art in tausendfacher Zahl unter dem Gemeinwesen, ein guter Politiker müsste sie bis auf's Blut bekämpfen - und wenn nur ein einziger aufrechter Römer am Ende übrig bliebe, wäre er das Opfer wert. Junge Menschen pflegen häufig Ansichten wie du. Manche aus Überzeugung, manche aus verweichlichter Erziehung heraus, manche, weil sie schwach im Charakter sind und nach Anerkennung lechzen. Die Schule des Lebens aber ist hart und wird sie schon auf den rechten Pfad zurückführen. So, wie sie einst mich an die Hand genommen hat, wird sie auch dir einmal die wahren Verhältnisse im Staate vor Augen führen."


    Zitat

    Doch die Führung des Volkes sollte dennoch nicht auf persönlichem Belieben eines jeden Politikers beruhen, sondern sollte auf das Wohlergehen des Volkes und die Sicherung des Reiches gerichtet sein.


    "Sicherung des Reiches? Was bedeutet dies? Sicherung seiner Grenzen? Ist es das, was Rom aus dem Nebel der Geschichte erhebt? Sind wir weniger Rom, wenn unser Reich nur auf diese eine Stadt, diesen Hügel, ja, dieses Haus beschränkt wäre? Sind wir mehr Rom, wenn uns noch diese oder jene Provinz durch glückliche Umstände und die Kunst unserer Generale in die Hände fällt? Sind wir demnach vom Kriegsglück abhängig? Dem launenhaften Mars? Was ist dieses Reich, Ursus, was?
    Wohlergehen des Volkes strebst du an. Worin liegt Wohlergehen? In noch mehr Korn, das du vielleicht einmal dem Pöbel in den Gassen Roms schenken wirst? In noch mehr Handelsschiffen? Wäre dir nicht ein hungerndes, aber hartes, mutiges, demütiges, eifriges, gottfürchtiges Rom lieber als ein reiches voll mit diesem 'Wohlergehen' angefülltes, aber verweichlichtes, sattes, eitles, ängstliches?
    Niemand kann die Augen vor Tatsachen verschließen: Er hat doch bereits begonnen, unser Niedergang. Je mehr er voranschreitet, desto dringender brauchen wir Menschen wie euch, Männer aufrechter Haltung, die nicht davor zurückschrecken, forsch das Volk mit harter Führung umso mehr an seinen eigentlichen Platz zurückzuweisen, je eher es eigennützige Träumereien entwirft."

  • Zitat

    Original von Flavius Aurelius Sophus
    Niemand kann die Augen vor Tatsachen verschließen: Er hat doch bereits begonnen, unser Niedergang. Je mehr er voranschreitet, desto dringender brauchen wir Menschen wie euch, Männer aufrechter Haltung, die nicht davor zurückschrecken, forsch das Volk mit harter Führung umso mehr an seinen eigentlichen Platz zurückzuweisen, je eher es eigennützige Träumereien entwirft."


    Der weitere Verlauf unseres Gesprächs nahm mich völlig in Anspruch, denn was Flavius und Titus jetzt an Gedanken austauschten, hatte auch mich schon während meines Aufenthaltes in Athen zuinnerst beschäftigt, doch hatte ich bisher nie die Gelegenheit gefunden, mich auszusprechen, jedenfalls nicht mit solchen Gesprächspartnern wie meinen beiden Verwandten hier. Ein derartiges Defizit pflegt sich stets auf die Qualität der eigenen Gedanken auszuwirken, und dass dies bei mir der Fall war, hatten mir die Fragen meines Onkels und die Überlegungen meines Vetters deutlich vor Augen geführt. So saß ich eine Weile einfach da und lauschte den beiden fast atemlos.


    Von der Vielzahl der nun von beiden quasi pausenlos geäußerten Reflexionen fast erdrückt, drohten sich in meinem Kopf meine eigenen Gedanken fast zu überschlagen. Ich musste meine ganze Aufmerksamkeit sammeln, um dem Gespräch folgen zu können. So vieles gab es, zu dem ich am liebsten spontan etwas gesagt oder eher noch eine Frage gestellt hätte; die Fülle der Anregungen aber nötigte mich zur Auswahl.


    "Es scheint mir, dass wir alle drei hinsichtlich des Zieles, des telos der politischen Betätigung und des Gemeinwesens einig sind: Ich hätte die Gerechtigkeit genannt, die ja immer auf die Mäßigung der Leidenschaften zielt, die Du, Onkel, in den Vordergrund gestellt hat. Und auch du, Ursus, scheinst mir Ähnliches im Sinn zu haben, wenn du betonst, dass der Politiker dem Volk diene, indem er es führe. Nur erscheint mir deine Sicht auf die Dinge, Ursus, zuversichtlicher als die Deine, Onkel, der Du sie schwach nennst und der Unerfahrenheit zurechnest."


    Mit großem Verlangen hätte ich an dieser Stelle Flavius gerne danach gefragt, welche Erfahrungen es gewesen waren, durch die die harte Schule des Lebens ihn in ihre Zucht genommen hatte, wie er es selbst erwähnt hatte. Doch verbaten Anstand und Ehrerbietung mir, ihm eine solch persönliche Frage zu stellen. Mich selbst aber forschte ich durchaus danach aus, ob nicht auch auf mich seine Worte von Verweichlichung und Suche nach Anerkennung und Sympathie zutrafen. Ein gewisser Stich in meinem Inneren, den ich verspürt hatte, als er dieses Urteil äußerte, sagte mir, dass dem so sei. Aber auch eine andere Stimme meldete sich in meinem Inneren, immer lauter, je länger Sophus zu uns sprach. Ihr wollte ich nun auch nach außen Gehör verschaffen.


    "Den Leidenschaften entgegenzutreten, haben sich auch die Philosophen zur Aufgabe gestellt. Sie wenden dazu die Mittel der paideia und verschiedenster geistiger Übungen an. Für den Politiker aber ziemt sich - da gebe ich Dir, Onkel, Recht - der Kampf in seinen verschiedensten Facetten. Dennoch scheint es auch mir um den Zustand Roms nicht zum Besten bestellt; die äußeren Bedrohungen, wie wir sie zurzeit in Gestalt der Parther durchleben, spiegeln nur innere Fäulnis."


    Auch darin stimmte ich Sophus zu, dass die Idee, die Rom beseelte, nicht davon abhing, wie groß das Reich nun war, in dem Roms Gesetz in Geltung stand. Ich war auch zutiefst davon überzeugt, dass diese Idee sich nicht mehr vergessen würde. Dennoch suchte ich nach einem noch konkreteren Rat.


    "Ich fühle mich sehr geehrt, dass Du mich und Ursus für geeignet hältst, dem Verfall zu wehren. Was aber muss dazu konkret geschehen? Brauchen wir mehr Soldaten? Andere Gesetze? Neue Kulte gar, wie manche sie fordern? Und - wäre dies nicht auch wieder eine Aufgabe für einen Mann wie Dich?"

  • Zitat

    Original von Appius Aurelius Cotta


    "Ich fühle mich sehr geehrt, dass Du mich und Ursus für geeignet hältst, dem Verfall zu wehren. Was aber muss dazu konkret geschehen? Brauchen wir mehr Soldaten? Andere Gesetze? Neue Kulte gar, wie manche sie fordern? Und - wäre dies nicht auch wieder eine Aufgabe für einen Mann wie Dich?"


    "Das Prinzipat, in dem wir leben, ist Medizin gegen die Verderbtheit unserer Zeit. Aber es ist eine bittere Medizin, deren Anwendung mit so gewaltigen Nebenwirkungen verbunden ist, dass mich nur die untragbaren Zustände in unserem Gemeinwesen zu ihrer Unterstützung rufen. Nun, worin liegt unser Beitrag zur Genesung des Staates? Soldaten, Cotta, sind in der Tat ein notweniges Werkzeug, das große Reich in Einheit seiner Teile bestehen zu lassen. Ich selbst war immer dieser Überzeugung, weshalb ich einen nicht unerheblichen Teil meines Lebens mit dem Studium der Kriegskunst verbracht habe: Große Siege berauschen das Volk, neue Eroberungen machen es gefügig. Doch jede noch so gewaltige Heeresmacht hat seine Grenzen. Den Feldzug des Laeca habe ich sorgältig studiert und ich sage euch: Es war nicht das Können unserer Legionen, nicht unserer Heerführer und schon gar nicht des Kaisers, welches uns den zweifelhaften Sieg brachte. Es war Glück, mehr nicht."


    Sophus schwieg einen Moment. Der Sieg bei Picentia war vermutlich einer der prägendsten Erlebnisse seiner Dienstzeit gewesen. Es war nicht einfach für ihn, auszusprechen, wie hilflos der große Militärapparat damals gewesen war. Anfangs hatte er sich gar gegen diesen Schluß gesträubt, mit den Jahren aber war er zu dieser bitteren Erkenntnis gekommen. Von Gesetzen und Kulten fing er besser nicht an, hätte er doch den Flusslauf des Tiber allzu gerne mit dem Blute der Christen und vieler anderer Männer vermischt gesehen.


    "Daher kann ich euch nur raten, so unbefriedigend meine Antwort auch sein mag: Tretet ein für die Sitten der Vorfahren, wo immer ihr könnt. Straft jene mit Verachtung, die sich in ihrer Verwirrung verloren haben, denen aber, welchen im tiefsten Herzensgrunde Sehnsucht nach dem rechten Gemeinwesen schlummert, nehmt euch an."


    Bei der letzten Frage des Cotta lächelte Sophus müde. Er bewunderte die Unbekümmertheit der Jugend.


    "Behalte dein forsches Wesen bei. Es wird dich weit bringen. Was mich betrifft, nun, vermutlich. Jedoch werde ich diese Stadt für eine ganze Weile verlassen. Vielleicht mag ich eines Tages noch die Kraft finden, auf das Schlachtfeld der Politik zu ziehen."

  • Dieses ganze Gespräch war eine Diskussion ganz nach Ursus' Herzen. Er genoß es, die verschiedenen Herangehensweisen an dieselben Probleme auseinander zu nehmen, die Ansichten und Vorschläge der beiden Verwandten zu hören. Sophus klang für ihn dabei allerdings schon sehr desillusioniert, etwas, was ein junger Mann wie Ursus noch nicht nachempfinden konnte. Dennoch hatten seine Worte ihn durchaus beeindruckt. Ebenso wie die Cottas.


    "Onkel, Deine weisen Worte werden mich gewiß noch eine ganze Weile beschäftigen. Und Deinen Rat, für die Sitten der Vorfahren einzutreten, will ich mir gerne zu Herzen nehmen." Zumindest die, die ihm sinnvoll erschienen, setzte Ursus in Gedanken hinzu. Aber über die guten, sinnvollen hatten sie ja auch schließlich gerade gesprochen.


    Doch eine andere Äußerung von Sophus lenkte Ursus vom ursprünglichen Gesprächsthema ab und veranlaßte ihn zu einer weiteren Frage. "Du willst verreisen? Wohin soll es denn gehen?" Erstaunen lang in der Stimme des jungen Aureliers, denn soweit er vorhin gehört hatte, war Sophus doch gerade erst von einer Krankheit genesen?

  • Zitat

    Original von Flavius Aurelius Sophus
    "Daher kann ich euch nur raten, so unbefriedigend meine Antwort auch sein mag: Tretet ein für die Sitten der Vorfahren, wo immer ihr könnt. Straft jene mit Verachtung, die sich in ihrer Verwirrung verloren haben, denen aber, welchen im tiefsten Herzensgrunde Sehnsucht nach dem rechten Gemeinwesen schlummert, nehmt euch an."


    Als Onkel Sophus das Prinzipat als die von ihm präferierte Regierungsform nannte, konnte ich ihm nur beifällig zunicken. Auch in mir hatte sich die Meinung gebildet, dass es dieser Form der Herrschaft gelang, nach allen Seiten hin ein Gleichgewicht zu halten. Mehr noch aber bewegten mich die Worte, die Flavius über die Soldaten und über das Militär fand. Natürlich war mir hinlänglich bekannt gewesen, wieviele hohe militärische Funktionen er im Laufe der Jahre bekleidet hatte; als er nun aber leibhaftig vor uns saß und über dieses Thema sprach, wurde mir erst so richtig bewusst, wie stark offenbar in unserem Zweig der gens der Hang zum Militär verbreitet war. Zum ersten Mal während unseres Gesprächs im Schatten des Hauses fühlte ich mich meinem Onkel so etwas wie persönlich nahe, und auch dem Inhalt seiner Worte konnte ich nur zustimmen, wobei leider mir noch die entsprechenden tiefen Kenntnisse der Kriegskunst fehlten; ich gedachte, sie mir anzueignen. Als Flavius nach seinen ersten Ausführungen zu diesem Thema einen Augenblick lang in Nachdenklichkeit zu versinken schien, hätte ich zu gerne gewusst, was in ihm vorging. Doch als wolle er sich selbst von diesem Moment frei machen, richtete er schon bald an Ursus und mich den dringenden Appell, die Sitten der Alten zu bewahren.


    "In unserem Stand als Patrizier haben wir ja das große Glück, mit den Sitten der Vorfahren von klein auf vertraut zu sein. Und ein Gefühl der pietas diesen Sitten, den Vorfahren und auch Rom gegenüber ist uns ebenfalls von Kindesbeinen an nahe gebracht worden. Möge uns dies alles die Weisheit geben, zu unterscheiden zwischen jenen Verwirrten und denjenigen, die nach dem guten Gemeinwesen streben."


    Als mein Onkel die Bemerkung über meine Forschheit anfügte, musste ich unwillkürlich lächeln und sagte meinerseits noch:


    "Forschheit ist das eine, doch wünsche mir, mein Onkel, auch die Weisheit, die mir selbst immer sagt, wann ich Rom wirklich diene und wann ich mich in Verwirrung befinde."


    Mein Blick glitt nun hinüber zu Titus, den ich doch für ein gutes Stück forscher hielt als mich selbst. Leider kannte ich ihn noch nicht lange genug, um einschätzen zu können, ob seine Miene die Wahrheit über ihn verriet oder ihn maskierte; mir schien er jedenfalls hochinteressiert und sehr aufmerksam. Diesen Eindruck bestätigten nun auch seine Worte; die mahnenden Äußerungen unseres Onkels hatten offenbar auch ihn nachdenklich gemacht. Und genauso wie ich hatte er aufgehorcht bei der Ankündigung des Sophus, eine längere Reise unternehmen zu wollen; und er stellte ihm nun eine entsprechende Frage. Gespannt schaute ich Flavius an.

  • Zitat

    Original von Appius Aurelius Cotta
    "Forschheit ist das eine, doch wünsche mir, mein Onkel, auch die Weisheit, die mir selbst immer sagt, wann ich Rom wirklich diene und wann ich mich in Verwirrung befinde."


    "Gute Freunde erkennen ein gutes Herz, bisweilen vermögen sie deinen Lebenswandel besser zu beurteilen als du selbst. Halte sie dir nahe und übe dich in Tapferkeit."


    Zitat

    "Du willst verreisen? Wohin soll es denn gehen?"


    "Nun, diesmal geht es weiter weg, schätze ich. Nach Tarsus möchte ich gelangen und auf der Stecke werde ich weitere Ziele besuchen. Griechenland, die Westküste Kleinasiens, Rhodos, vielleicht Zypern. Es gibt dort einiges zu tun."


    Das Gespräch hatte nun etwas von seinem reizenden Charakter verloren und Sophus war die Kehle etwas trocken geworden.


    "Bringe mir eine Posca.", sprach er zu der Sklavin, welche noch am Tische stand. Seinen Vertrauten Tacitus hatte er von solcherlei Aufgaben seit langer Zeit entbunden.

  • Ursus nickte zu den Worten des Onkels. Ja, das war ein sehr weiser Rat. Wer konnte sich selbst schon richtig beurteilen? Ein Freund, es mußte ein guter Freund sein, der sich nicht scheute, die Wahrheit zu sagen, konnte es sicher viel besser beurteilen. Es war nicht leich zu erkennen, wer einem ein wahrer Freund war, doch wenn man einen solchen gefunden hatte, sollte man an ihm festhalten und die Freundschaft sorgfältig pflegen. "Du sprichst sehr weise und wir können Dir für Deine wertvollen Ratschläge nur danken, Onkel. Und auch für dieses sehr anregende Gespräch."


    Schon, daß er sich die Zeit genommen hatte, sich mit ihnen zu beschäftigen, fand Ursus nach dem, was er von Sophus wußte, erstaunlich. Oder war er früher nur zu jung gewesen, um der Aufmerksamkeit des Onkels würdig zu sein? Nicht, daß sie sich überhaupt oft begegnet waren.


    Die Sklavin eilte nach der Posca für Sophus und kam bald mit einem weiteren Krug zurück. Becher standen ja genug auf dem Tisch. Sie schenkte ihm ein und reichte ihm mit einer anmutigen, ehrerbietigen Geste den wohlgefüllten Becher.


    Doch das waren Nebensächlichkeiten. Viel interessanter war eine andere Aussage von Sophus. "Das ist wahrlich eine weite Reise, Onkel", staunte er und wunderte sich noch mehr über etwas anderes. "Einiges zu tun? Ist denn dort etwas vorgefallen? Ich kann mich gar nicht erinnern, etwas gehört zu haben."


    Natürlich war es auch Neugierde, die ihn fragen ließ, doch er wollte auf keinen Fall damit respektlos sein. Es war eine ganz schlichte Frage eines jungen Mannes, der gerne den Überblick behalten wollte. Und wenn ein Mann wie Sophus sich genötigt sah, trotz kaum überstandener Krankheit, die Strapazen einer solch weiten Reise auf sich zu nehmen, dann mußte es dafür schwerwiegende Gründe geben, die vielleicht alle betrafen. Er nahm dabei sogar an, daß alle anderen, auch Cotta, durchaus wußten, was Sophus zu seiner Reise veranlaßte. So vieles lief aufgrund seiner langen Abwesenheit an ihm vorbei, daß er es schon als normal ansah, daß ihm Informationen fehlten. Und dies ließ ihn ohne Scheu Fragen stellen, die er sonst vermutlich nicht so ohne weiteres gestellt hätte.

  • Sophus verscheuchte ein paar Fliegen, welche das säuerliche Aroma der Posca angelockt hatte und nahm einen Schluck des Getränks.


    "Ein Feldherr ist gerne bei der Schlacht seiner Armee zugegen. In meinem Falle sind es aber keine Kriegereien, sondern Geldgeschäfte, die bisweilen ja nicht minder riskant sind."


    Er nippte noch einmal an dem Becher, bevor er ihn zurück auf den Tisch stellte. Dass er im Rahmen seiner Geschäfte fast seinen kompletten Geldbesitz und damit einen beträchtlichen Teil des Familienvermögens einzusetzen gedachte, wollte er besser nicht erwähnen.


    "Ist einer von euch bereits in Dingen des Wirtschaftens unterrichtet worden?"

  • Zitat

    Original von Flavius Aurelius Sophus
    "Gute Freunde erkennen ein gutes Herz, bisweilen vermögen sie deinen Lebenswandel besser zu beurteilen als du selbst. Halte sie dir nahe und übe dich in Tapferkeit."


    Mit dem Hinweis auf die guten Freunde traf mein Onkel bei mir einen Nerv. Auch ich sehnte mich nach echter Freundschaft, doch konnte ich leider nur erahnen, wieviel gegenseitige Hilfe in einer solchen Beziehung gegeben werden konnte. Meine Schweigsamkeit, Ernsthaftigkeit und Nachdenklichkeit hatten mir oft dabei im Wege gestanden, Freunde zu gewinnen; zu abweisend wirkte mein Wesen auf sie. Während in meinen Jünglingsjahren in Mantua die Familien- und Lernpflichten mich immer wieder mit anderen in Kontakt gebracht hatten, hatte ich in Athen den Fehler gemacht, mich zu oft zurückzuziehen. In Roma hatte ich mir vorgenommen, dies gründlich zu ändern, doch einen wirklich engen Vertrauen hatte ich noch nicht finden können. Ich blickte auf Titus, der vorhin diesen Octavius Marsus erwähnt hatte; Titus hatte sich mir während unseres Gespräches im Schatten des Hauses von einer ganz anderen Seite gezeigt, als ich ihn bislang eingeschätzt hatte - konnte er mir vielleicht so ein Freund sein? Immerhin strebte er einen ähnlichen Werdegang an wie ich. Und dann waren da natürlich noch Corvinus und mein Bruder Lupus. Trotz all dieser Überlegungen äußerte ich zu diesem Thema noch etwas:


    "Ein Freund will gut gewählt sein, vor allem wenn er über all die charakterlichen Eigenschaften verfügen soll, die Du, Onkel, zurecht angedeutet hast. Sowohl Ursus als auch ich waren lange aus Rom fort; kennst Du vielleicht solche Männer, die uns hier mit ihrem Rat zur Seite stehen könnten?"


    Diese Frage drängte sich umso mehr auf, als Sophus, wie es sich nun aus seiner Antwort auf Titus hin ergab, eine wirklich lange Reise plante. Über diese Auskunft schien mein Vetter genauso überrascht wie ich und stellte auch sogleich eine präzisierende Frage. Die Erwiderung unseres Onkels, er werde sich dort in Geldgeschäften betätigen, trug nicht gerade zu meiner Beruhigung bei: Was mochten das für wichtige Geschäfte sein, dass Flavius selbst bei ihrer Abwicklung so weit entfernt von zu Hause nach eben überstandener schwerer Krankheit unabkömmlich war? Obwohl ich mir nicht sicher war, ob seine Gegenfrage nun nicht nur der Ablenkung dienen sollte, antwortete ich ernsthaft auf sie:


    "Was mich angeht, so arbeite ich mich gerade in die Kunst des Wirtschaftens ein. In meinen Augen ist dies leider ein vernachlässigtes Gebiet in der Erziehung eines Patriziers."


    Solche Dinge ließ man schließlich meist von Sklaven oder Angestellten erledigen. Mir schien es allerdings von großem Vorteil, wenn man auch höchstselbst in der Lage war, sich über die eigene wirtschaftliche Verfassung einen raschen Überblick zu verschaffen.

  • Zitat

    Original von Appius Aurelius Cotta
    "Ein Freund will gut gewählt sein, vor allem wenn er über all die charakterlichen Eigenschaften verfügen soll, die Du, Onkel, zurecht angedeutet hast. Sowohl Ursus als auch ich waren lange aus Rom fort; kennst Du vielleicht solche Männer, die uns hier mit ihrem Rat zur Seite stehen könnten?"


    Sophus war mit einigen Bürgern bekannt geworden, mit denen er sich stets gerne unterhalten hatte und ein paar von ihnen würde er auch als enge Freunde bezeichnen, doch er bezweifelte, dass sie die Zeit aufbringen konnten, sich um seine Verwandten zu kümmern - ihm selbst waren Gelegenheiten des Gesprächs in den letzten Jahren bedauerlicherweise recht selten geworden. Er selbst balgte sich natürlich nicht mit unreifen Knaben herum, jungen Männern aber riet er gerne zu, wenn sie es denn wollten - gerade, wenn es Verwandte waren, deren Werdegang ihm dann doch am Herzen lag.


    "Ich fürchte, dir keine Empfehlung geben zu können. Trotz allem beherbergen die Mauern dieser Stadt eine Fülle an Männern, die zu guten Freunden taugen. Und selbst wenn ich abwesend sein mag, stünde ich wohl auf meinen Reisewegen zu einem Briefwechsel zur Verfügung. Einerseits, weil ich über euch Bescheid wissen möchte, andererseits, um eure Befürchtungen und Unsicherheiten in dieser und anderen Fragen abzumildern."


    Zitat

    "Was mich angeht, so arbeite ich mich gerade in die Kunst des Wirtschaftens ein. In meinen Augen ist dies leider ein vernachlässigtes Gebiet in der Erziehung eines Patriziers."


    "Dein Bemühen ist lobenswert. Denke stets daran,dass dir eines Tages vielleicht die verantwortungsvolle Aufgabe zufällt, ein Erbe und großen eigenen Besitz zu verwalten."






    Sim-Off:

    Und das war der


    1000.


    Beitrag im Imperium Romanum!


    :star:

  • Sim-Off:

    Glückwunsch! :D


    Ursus schüttelte bedauernd den Kopf. "Vom wirtschaften verstehe ich leider noch überhaupt nichts. Aber es ist wohl tatsächlich besser, wenn man sich gerade in diesen Dingen nicht nur auf Angestellte oder gar Sklaven verläßt. Cotta, Du arbeitest Dich bereits ein? Darf ich Dir dabei in Zukunft Gesellschaft leisten?" Natürlich wußte er, daß es so etwas wie Buchführung gab. Doch bisher hatte er damit noch nichts zu tun gehabt.


    Es war wirklich freundlich vom Onkel, sich für einen Briefwechsel zur Verfügung zu stellen, zumal er so schwer beschäftigt sein würde. Doch wie sollten sie wissen, wo er sich gerade befand? Er schien ja eine ganze Reihe von Zielen zu haben. Besser, wenn Ursus keine Versprechungen bezüglich ausführlicher Briefe machte. Er konnte sich erinnern, wie selten er in Athen dazu gekommen war, an die Familie zu schreiben. Was Ratschläge anging, würde er sich dann wohl zunächst an Corvinus halten. Natürlich nahm er sich trotzdem vor, mal an den Onkel zu schreiben.


    Und Freunde... Freunde würde er schon finden. Vielleicht stellte sich ja Marsus bereits als Freund heraus. Und es gab sicherlich noch viele andere junge Männer, mit denen er Freundschaft schließen konnte. Auch Cotta war immerhin jemand, mit dem er eine Freundschaft nicht für unmöglich hielt. Sie kannten sich ja kaum. Was Ursus zu ändern gedachte, denn eigentlich fand er den Vetter bisher ganz in Ordnung.

  • Meine Frage nach möglichen Ansprechpartnern schien Sophus nachdenklich zu stimmen. Gewiss mussten solche Menschen mit großer Bedachtsamkeit ausgewählt werden, doch das lange Überlegen meines Onkels und der erste Teil seiner darauf folgenden Antwort überraschten mich schon: Er, der doch lange Jahre Rom in so vielen unterschiedlichen Ämtern gedient hatte, konnte nun nicht einen einzigen Namen nennen? Und er nannte doch einen, nämlich seinen eigenen.


    "Ich danke Dir sehr für Dein großherziges Angebot, mit Dir trotz der künftigen bedeutenden Entfernung zwischen uns in einen Briefwechsel zu treten."


    Bei diesen Worten nickte ich ihm ehrerbietig zu. Zwar kannte ich ihn nach wie vor nur oberflächlich und war mir auch nicht ganz darüber im Klaren, ob wir in allen Dingen einer Meinung waren, doch konnte es sicher nicht schaden, von einer so erfahrenen und wir mir schien auch integren Persönlichkeit den ein oder anderen guten Rat zu bekommen.


    Angesichts dieses doch eigentlich so harmonischen Ausklangs, den unser Gespräch zu nehmen schien, stutzte ich nicht wenig über die letzte Bemerkung unseres Onkels. Sorgte er sich etwa doch mehr um seine Gesundheit, als er Ursus und mir gegenüber zugeben wollte? Forschend sah ich ihn an; sachlich war fiel meine Antwort aus:


    "Große Reichtümer anzuhäufen, ist nach den jüngsten Modifikationen im Militärwesen und im cursus honorum für unseren Stand durchaus nicht mehr so einfach, aber natürlich ist auch das Wirtschaften ein Feld, auf dem wir junge Aurelier unserer gens dienlich sein wollen."


    Dabei blickte ich hinüber zu Ursus.



    Sim-Off:

    Und, wie viele davon waren lesenswert? :D Im Ernst: Gratulation! :dafuer:

  • Sophus nickte zufrieden und schwieg eine Weile. Zurückgelehnt beobachtete er das muntere Treiben einiger Vögel auf den Ästen eines alten Baumes, die dann und wann in lebhaftem Gezeter aufstoben und nach einer Weile auf den sicheren Ort in luftiger Höhe zurückkehrten. Während er so über einige Dinge nachdachte, blickte er kurz auf Cotta und fragte, während er schon wieder mit seinen Blicken am Baume verweilte: "Wie geht es eigentlich deiner Mutter?"

  • Damit war das Gespräch wohl beendet. Zumindest was ihn anging, da nun allein Cotta angesprochen war. Was Ursus nicht weiter störte, denn Sophus - und auch Cotta - hatten ihm einiges zum grübeln gegeben. Er lehnte sich daher bequem zurück, nahm einen Schluck aus seinem Becher und bediente sich an den Leckereien, die von der Sklavin bereits vor einer Ewigkeit hergestellt worden waren. Dabei hörte er weiterhin aufmerksam zu, was gesprochen wurde. Oft genug waren es die beiläufigen Bemerkungen, die wertvolle Informationen enthielten.

  • Da Corvinus zum einen unpässlich und zum anderen ohnehin Cotta seit neuestem für die Finanzen der Familie verantwortlich war, führten Leones Schritte ihn zunächst in Cottas Arbeitszimmer. Als er dort nicht anzutreffen war, quetschte der Nubier Alexandros und Naavi aus, aber erst Dina konnte ihm sagen, dass der dominus sich im Gespräch mit seinem Vetter und seinem Onkel befand. Mit bedauerndem Ausdruck unterbrach er das Gespräch, das aber ohnehin wohl bereits zum Erliegen gekommen war, und wandte sich an Cotta. "Verzeih die Störung, dominus, aber im atrium warten zwei Herren von der cura aquarum. Sie würden sich gern den Anschluss ansehen und die Gebühren einziehen."

  • Das unerwartete Gespräch mit meinem Onkel, das dieser gleich zu den höchsten Fragen römischer Staatskunst geführt hatte, und die intelligenten Repliken von Ursus, den ich dabei von einer neuen, sehr sympathischen Seite kennengelernt hatte - all dies hatte mich in eine Stimmung der Nachdenklichkeit und auch der Dankbarkeit versetzt, an welche die neuerliche Frage von Sophus nur wie von Ferne drang. Zwar hörte ich sie durchaus, doch gelangte sie nicht wirklich in mein Bewusstsein, in dem sich Erinnerungen und Überlegungen, Bilder und Wortfetzen aus meiner Vergangenheit und meiner Zukunft mischten; ein Wirrwarr, und noch sah ich den roten Faden nicht.


    Auch Leone würde mir diesen jetzt nicht bringen, was von einem Sklaven natürlich auch gar nicht zu erwarten war. Seine Schritte aber waren es schließlich, die mich aus meinen Gedanken rissen, vor allem als er sich direkt an mich wandte. Darüber war ich nun ziemlich überrascht, denn was sollte ausgerechnet ich diesen Herren von der cura aquarum sagen? Inzwischen aber kannte ich Leone schon gut genug, um zu wissen, dass er nicht ohne Grund gerade zu mir gekommen war. Und außerdem freute ich mich, Marcus auf diese Weise vielleicht ein wenig Arbeit abnehmen zu können. Ich stand daher unverzüglich auf, straffte meine Haltung, nickte meinen beiden Gesprächspartnern noch einmal zu und verließ sie dann mit einigen Worten des Dankes und der Anerkennung für unseren tiefschürfenden Dialog, den ich so schnell nicht vergessen würde.

  • Auch Ursus sah den Sklaven kommen. Es war ihm gleich klar, daß etwas wichtiges sein mußte, wenn Leone sich den Weg hierher machte. Und natürlich wurmte es ihn, daß Cotta derjenige war, der geholt wurde, um die Angelegenheit zu regeln. Offenbar hatte Corvinus dem Vetter bereits verantwortungsvolle Aufgaben anvertraut. Traute er ihm so etwas nicht zu? Seine Miene verfinsterte sich zusehends. Gut, er war noch nicht lange wieder da, doch er hatte wenig bis nichts zu tun, während die anderen im Hause alle schwer beschäftigt zu sein schienen. Wie sollte er weiterkommen, wenn man ihm nicht mal in der eigenen Familie die Möglichkeit gab, zu lernen und sich zu bewähren?


    Er griff nach dem Becher und trank einen Schluck während er Cotta nachblickte. Vielleicht wurde es einfach Zeit, sich mit Corvinus auseinanderzusetzen?

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