Das große Gartentor

  • "Man kann nie wissen.." entgegnete er seinem kritischen Vetter. "Es ist für mich keine Last .. wenn wir es benötigen bin ich froh das ich es dabei habe .."
    Vielleicht würden sie banditischen Wegelagerern begegnen, die jede Möglichkeit nutzen würden, um an etwas Geld oder andere brauchbare Gegenstände zu kommen.


    "Den Bogen und den Köcher auf dem Rücken, das Sax am Gürtel und in der Hand den Ger .. bringt eine Hand frei zum trinken!
    er schmunzelte Witjon und Loki an. Es war wichtig nicht zu ernste Stimmung aufkommen zu lassen. Phelan hatte gehört, was damals in Magna passiert war und er hatte keine Lust, in ähnliche Situationen zu kommen geschweige denn miese Stimmung auf solch einer Reise um sich zu haben.

  • Als letzter kam Silko am großen Gartentor an. Er hatte sich einfach nicht so recht entscheiden können, was er denn nun anziehen sollte. Anschließend hatte er sich dann doch für seine Lederrüstung und dazu warme Kleidung und einen Fellumhang. Seine zwei Säbel hatte er auf seinem Rücken, einen Schild seitlich am Pferd und ein Pilum in der Hand. Auf einen Bogen hatte er verzichtet, bei dieser Kälte wollte er sich nicht auf spröde Sehnen verlassen, da hatte er lieber etwas handfestes, sicheres in Händen.


    "Heilsa" brummelte er nur und nickte den drei Helden vor ihm zu. Phelan sah richtig gefährlich aus mit all den Waffen, und das wo man sich manchmal fragen konnte, ob er wusste wierum man ein Schwert wirklich halten musste. Aber es konnte wohl nicht schaden, wenn er zumindest gefährlich aussah, und mit seinem Bogen war es ja wirklich.

  • Sontje hatte sich angezogen schlafen gelegt und brauchte sich nicht mehr anzuziehen... außer den Schuhen natürlich. Sie hatte die Augen so fest es ging zugekniffen solange Phelan mit anziehen und packen seiner Dinge beschäftigt war und sich schlafend gestellt. Kaum dass die Tür hinter ihm zugefallen war, sprang sie aus dem Bett und eilte zum Fenster. Er war noch nicht zu sehen.. whrscheinlich noch im Stall!


    Mit den Händen zog sie das Päckchen unter der Gardine hervor und verliess das Zimmer.. sowie weng später das Haus, um in den Garten zu gelangen. Sontje bemühte sich nicht zu rennen, denn sie wollte keinen neuen Hustenanfall haben. Da war schon das Gartentor in Sicht! Sie pfiff eine leise wehmütige Melodie und näherte sich Phelan von der Seite. "Guten Morgen, Brüderchen, man sieht an die Waffen hast du gedacht. Doch dies hier solltest du mitnehmen!" Es war der lange dunkelgrüne Wollmantel den sie zusammen mit Silko auf dem Markt gekauft hatte.. die Schliesse war eine silberne Sonne. Lächelnd reichte sie ihm das Päckchen und grüßte die anderen mit einem fröhlichen "Guten Morgen.."

  • "Na, wenn du meinst... der Mann mit den meisten Waffen ist auch meist der, der zuerst dran glauben darf...", murmelte Lando mit düsterem Blick, als er sich daran erinnerte wie er mit kaum vierzehn Sommern auf Streitzug gegen eine Gruppe von auf der Amisia marodierenden Banditen aus dem Stamm der Frisi vollbewaffnet, zwar ohne teures Schwert, dafür mit Messer und Speer, richtig übel verprügelt worden war... seinem Vater war es zu verdanken, dass er damals nicht verblutend im Wald krepiert war.


    Als Silko auftauchte, fiel Lando ein, dass er etwas grundlegendes übersehen hatte... Silko war schwarz wie die Nacht. Kein Germane der Welt war so dunkel, und so würde Silko sich auch schlecht auf der Reise bei unliebsamen Begegnungen als Volksmann verkaufen lassen können. Das würde viel zu viel Aufmerksamkeit erregen. Lando überlegte, wie sich das Problem beseitigen würde lassen, denn hierlassen konnte er ihn nicht, immerhin war Silko einer von zwei Männern auf der Reise, die schon kampferfahrung hatten.


    Dann erschien Sontje, und Lando beobachtete schmunzelnd, wie diese sicher ging, dass ihrem Bruder auf der Reise nicht kalt wurde. Mit einem kleinen Pfiff und einem kurzen Wink beorderte er die junge Frau zu sich, und sah sie verschwörerisch an: "Sontje... siehst du Silko? Der ist so wie er ist zwar ein treuer Geselle, aber viel zu auffällig... ich bin mir sicher, dir fällt was ein, um unseren Freund ein wenig... unauffälliger aussehen zu lassen."
    Er zwinkerte ihr zu, und wandte sich dann wieder dem Gepäckpferd zu, auf dem er einigen Proviant und einige Tauschwaren verstaute.

  • Sie überreichte Phelan des Päckchen und verabschiedete sich mit einer schwesterlichen Umarmung von ihm inklusive dem Hinweis, dass er gut auf sich aufpassen solle! Witjon rief sie mit einem Pfiff und sie wandte sich ihm zu, im Glauben, dass er sich ebenfalls von ihr verabschieden wollte. "Du weißt wie ich heiße. Ich bin kein Hund, der sogleich zu deinen Füßen sitzt." beschwerte sie sich zwinkernd und betrachtete Silko eingehend. Witjon wandte sich seinem Pferd zu. Sontje tippte ihm sofort auf die Schulter, damit er ihr ihrer spontanen Idee zuhörte!


    "Hmja.. er braucht eine Mütze und einen dicken Schal zum vermummen. Besser noch wäre eine Maske. Oder ein Schleier vor dem Gesicht! Er dürfe diesen nicht ablegen, weil er eine ansteckende Hautkrankheit habe.. oder so.." schlug sie vor und nestelte ihre eigene braune Schürze von ihrem Kleid ab. "Schaut, ich habe schon was passendes gefunden, er braucht zwei Schlitze für die Augen. Witjon, machst du das? Oder du, Silko? Und trennst du dieses hier gleich mal mit ab?" bat sie ihren Cousin und den Leibwächter geschäftig handwerkelnd. Sie hatte leider keine Mütze oder Kappe parat, dafür drehte sie die losen Schnüre der Schürze zu einem festen straffen Band zusammen. "Probier des mal an. Jaja, ich weiß, des ist jetzt zwar nicht so unauffällig." entschuldigte sie sich. "Lass die Handschuhe an oder zeige keinen Zentimeter deiner Haut!"

  • Lando, der definitiv nicht Witjon war, besah sich das Werk einige Sekunden lang, dann schüttelte er den Kopf, und murmelte etwas in Richtung von: "Sontje, ich meinte eigentlich dieses komische Zeug, dass sich komische Römerfrauen ins Gesicht schmieren, um ein wenig... weniger Dunkel... zu erscheinen."


    Er musste grinsen, Schadenfreude war doch was schönes. Nicht, dass im Haushalt irgendjemand dieses Puder-Balsam-Dingsbums-Zeug brauchen würde, immerhin war die Sonne hier alles andere als ein Germanentoaster, aber die junge Helena hatte sich in einem Anfall von jugendlichem Wahnsinn damit ausgestattet, es einmal probiert, und dann sein gelassen, nachdem sie erkennen musste, dass man mit dem Zeug mehr tot als lebendig aussah...

  • Sontje schien offenbar einen Zotenreißer gefrühstückt zu haben. Sie konnte das nicht ernsthaft meinen, denn ein maskierter Mann war in keinem Fall unauffälliger als ein dunkelhäutiger. Aber auch Landos Idee mit der Schminke gefiel ihm alles andere als gut, aber dem würde er sich natürlich beugen. Aber mehr als ein unwilliges, weil regungsloses, Gesicht bekam Sontje nicht für ihre Idee mit der Maske, ganz zu schweigen von Hilfe...

  • Hö? Was hatte er denn jetzt wieder angestellt, dass er zurechtgewiesen wurde? Witjon schaute ziemlich verdutzt, denn es war doch Loki gewesen, der Sontje hergepfiffen hatte. Sahen die beiden sich etwa so sehr zum Verwechseln ähnlich? Mit gerunzelter Stirn beobachtete er weiterhin, wie Sontje merkwürdige Anstalten machte, Silko zu verkleiden und ohne Vowarnung musste er anfangen zu prusten. Er versuchte den Lachanfall so gut wie möglich zu verstecken und drehte sich schnell weg, während er sich zu beruhigen versuchte.

  • Sim-Off:

    Ah verflixt.. ich bin zutiefst beschämt über die peinliche Namensverwechslung.. :D


    Sontje sah nacheinander Lando und Witjon an. Warum brachen die beiden Männer in keine Begeisterungsstürme über die Stoffbastelei und vorgeschlagene Maskierung Silkos aus? Selbst Silko war sehr still, schaute sehr ernst drein. Lando flüsterte einen dezenten Hinweis. Sontjes Ohren färbten sich tomatenrot und sie selbst fing an schallend zu lachen. "Hihihihi.. hahahaha.. hohohoho.. huhuhuhu.. hihihihi... hahahaa..." lachte sie und wischte Lachtränen aus den Augen. "Du willst.... dass.. ich.. Siko.. schminke?" fragte sie prustend, mit vor Lachen tränenden Augen noch einmal nach. "Tut mir .. leid.. aber.. damit.. kann ich .. nicht dienen.. ich hab kein solches Schminkzeug." brachte sie stotternd und glucksend unter den Hicksern eines Schluckaufs hervor. Wieder musste sie loslachen...

  • Lando musste ob Sontjes Lachanfall schmunzeln, er selbst konnte ja verstehen wie abstrus die Idee war. Was musste er sich auch einen nubischen Wächter kaufen. Aber so war es nunmal, und es ging nicht anders... Silko würde mit seiner Hautfarbe in Germania auffallen wie ein bunter Hund, und nicht wenige dürften auf die Idee kommen, ihn als bösen Geist oder schlimmeres zum Anlass für einen Angriff zu nehmen.


    "Helena hat so etwas, dürfte in ihrer Kommode sein..", raunte er schließlich mit traurigem Lächeln, "Sie dürfte das im Moment wohl eh nicht brauchen..."

  • Sontje brach den Lachanfall ab. Herrjeh.. ausgerechnet die kranke Dagny besaß so etwas! Sie nickte und ging unterwegs gegen den Schluckauf kämpfend wieder ins Haus zurück. Sie traf Lanthilda und bat sie das Kosmetikzeugs samt einem hellen leinenen Tuch zu holen. Das Warten dauerte nicht lange.. doch bei dem erneuten Anblick von Silko kam das Lachen wieder hoch. Ihr leises Kichern vertrieb den Schluckauf, während sie Silko mit entschuldigender Miene zum Setzen aufforderte. Behutsam legte sie das Leinentuch um seine kräftigen Schultern herum und begann sein dunkles Gesicht mit kalk aus dem Hros weiss zu schminken so gut sie konnte. Mutter hatte ihr das Benutzen von Kosmetik verboten, weil das pudrige Zeug angeblich ihr Asthma auslöste. Daher hatte sie das Schminken nur abgucken können.


    "Versuche dir die Reihenfolge zu merken. Mit kaltem Wasser und etwas
    Alkohol reibst du alles ab. Damit die Haut nicht ausschlägt, immer ans Eincremen denken. Am besten vor dem Schlafen gehen."
    Sie war beinahe fertig, da kam Lanthilda mit einer Wasserschüssel. Sontje wusch ihre Hände gründlich und zeigte Silko, wie er das Leinentuch falten musste, damit es als eine Kapuze durchging. "Ich würde dir gerne ein paar Haarsträhnen von Olaf spendieren, aber des wäre zu aufwändig." fügte sie schmunzelnd hinzu und präsentierte den Anwesenden schliesslich einen älteren Mann mit vielen Falten und ergrauten Schläfen, dem immer die Ohren froren.

  • "Muahahahahahahahaarrrrr....", lachte Lando laut und gellend, als er sah wie Sontje den dunklen Hünen in eine Gestalt verwandelte, die mehr einem Geist als einem Menschen glich.


    "Mein schwarzer Freund, das wird ein interessanter Ritt für dich.", er ließ Leif noch eine weitere Portion Kalk in einem Lederbeutel mitführen, und ein wenig Fett zum auftragen, damit Silko nicht nach drei Tagen Eisregen genauso dunkel war wie zuvor...


    "So, wären wir dann soweit?"

  • Silko zuckte mit keiner Miene, aber seine Augen blitzten wütend. Aber es hatte keinen Sinn Widerstand zu leisten, also ließ er es mit allem Gleichmut, den er aufbringen konnte über sich ergehen. Als ihm Sontje dann aber sagte, wie er das würde machen müssen, hatte er echt genug. Ganz sicher würde er sich nicht selbst schminken! Aber lando hatte das offenbar bedacht und gab Leif die Sachen. So erhob sich Silko, schaute einmal prüfend in die Runde und bestieg dann sein Pferd ohne eine Gefühlsregung zu offenbaren. Aber eines wusste er ganz sicher: Er würde alles tun, um während dieser Reise niemals sein Spiegelbild zu sehen!



    "Das wird sicher ein interessanter Ritt. Von mir aus können wir losreiten."


    Noch nie hatte sich der Nubier so sehr nach diesem eiskalten germanischen Regen gesehnt wie in diesem Moment.

  • "Krrrrkrkrkrrrrhahahaahahaaa!"
    Gerade hatte Witjon den Lachanfall einigermaßen überlebt, da kam Sontje schon mit dem römischen zum-ins-Gesicht-schmieren-Zeug an und begann den schwarzen Hünen anzumalen. Witjon viel schallend ins Gelächter mit ein und konnte sich nur mit Mühe auf den Beinen halten vor Geierei.
    Irgendwann war es dann aber auch mal gut und mit einem leisen Kichern wischte er sich die letzten Freudentränen aus den Augenwinkeln. Silkos miese Laune änderte auch nichts daran, dass ein breites Grinsen auf Witjons Gesicht zurückblieb. Zu Loki gewandt erklärte er nur:
    "Fertig zum Aufsitzen, faþiz (Bedeutet in etwa Chef :D)."

  • "Bene.", murrte Lando, als er Hermod schließlich durch das Tor lenkte, und sich mit einem kurzen Wink von Vera verabschiedete, während sich seine Gedanken schon auf die Reise konzentrierten. Die Verabschiedung von Eila war kurz und schmerzhaft gewesen, sie verübelte ihm immernoch, sie nicht mitgenommen zu haben.


    "Wir reiten über die neue Brücke, dann durch das Stammesgebiet der Mattiaker, bis zu den Chatten... etwa drei Tage bis dahin.", klärte er seine Gefährten über die erste Etappe der Reise auf, die sie bald darauf auch in Angriff nahmen...

  • "...bis zu den Chatten. Hm..." Kurz überlegte Witjon einen Gedanken seinerseits zu äußern, warum man nicht gleich Ragin mit auf die Reise genommen hatte. Immerhin war dieser Chatte und würde bei der Beschreibung seiner Frau im Menschenhändlerlager behilflich sein können. Kurz öffnete er den Mund, schluckte seine Worte dann jedoch wieder herunter. Loki würde sich schon etwas dabei gedacht haben.
    So winkte er Sontje auch noch einmal zu und folgte seinem Vetter dann in Richtung Rhenusbrücke. Auf nach Magna!

  • Sie stimmte noch einmal ins herzlich gemeinte Lachen mit ein. Das Lachen erleichterte Sontje den Abschied von den Männern. Zusammen mit Lanthilda winkte sie ihnen mit einem weißen Taschentuch hinterher. "Gute Reise und kommt bald wieder!" rief sie noch schnell hinterher, bevor sie ins Haus zurückkehrte. Nun würde sie die nächsten Nächte alleine im Zimmer schlafen... am besten ihre Bettwäsche ins Phelans Bett umbugisieren und die Sehnsucht kam gar nicht erst auf, wenn es nach ihm roch.

  • Totmüde, und sichtlich mitgenommen erreichte die Reisegruppe nach tagelangen Mühen, und etwas mehr als einen Tag nach ihrem Aufenthalt bei der Sippe Rodewinis, wieder die Casa Duccia.


    "Dies ist das Zuhause deiner Sippe.", meinte Lando mit müdem Nicken in Richtung des ummauerten Anwesens, "Es war früher eine alte römische Bauerncasa, dein Vater hat es gekauft und ausgebaut. Als immer mehr von uns hier eintragen wurde sie von mir noch einmal ausgebaut, jetzt bietet sie einigen Platz, und etwas Komfort."


    Albin, der sie irgendwie erwartet hatte, öffnete das große Gartentor, und ließ sie allesamt eintreten, was niemand sich lange sagen lassen musste. Schließlich ließ Lando sich locker von Hermod gleiten, drückte die Zügel Peppino in die Hand und zog mit einiger Mühe den Sattel und das Packzeug vom Rücken des Pferdes, das er damit in einen sehr erholsamen Tag entließ. Das Packzeug ließ er unter ein bewachsenes Abdach fallen, sich gleich daneben, und lehnte den Kopf an eine hölzerne Strebe.


    "Bei Frigg, ist das ein gutes Gefühl..."

  • Vala war beeindruckt. Je näher sie der Reichsgrenze kamen, desto mehr sah man den Menschen die Nähe zum Wohlstand des Reichs an, und dann auch noch dieser Limes! Man konnte TAGE daran vorbeischreiten, ohne eine einzige Lücke zu entdecken.


    Als sie die Stadt erreicht hatte, verschlug es ihm einfach die Sprache, diese steinernen Mauer, die Spitzen der Tongedeckten Dächer, diese schiere Größe! Die Wache am Tor hatte er Sekundenlang angestarrt, einfach weil er so fasziniert von der Realität der Rüstung war. Keine Erzählungen seines Vaters, nicht einmal die seiner Mutter hätten dies auch nur annähernd nahe bringen können.
    Innerhalb der Stadtmauern gab es tatsächlich noch Felder, die, wie Lando ihm erzählte, ein Vermögen kosteten, weil sicheres Land innert der Stadtmauern einfach wertvoller war. Und dann waren sie auch schon über diese Brücke gekommen, ein Weg, und das Wasser floß trotzdem weiter! Und selbst Schiffe konnten drunterher. Unfassbar... Vala sog soviel neues in sich auf, dass er Angst hatte, sein Schädel würde von den Eindrucken bersten.


    Die großen Warenhäuser am Hafen, von denen, wie Witjon meinte, ein größeres ihnen gehört (die Familie war wohl recht aktiv im Handel), und dann das Forum, dass sie zu Valas Leidwesen nur kurz überschritten. Den Blick, den er auf den Statthalterpalast werfen konnte, reichte, um ihn von der schieren Macht Roms zu überzeugen.


    Die Wohnerhäuser waren allesamt aus Stein, und wie ihm gesagt wurde, hatte jeder sein eigenes Zimmer, was auf Vala dann doch sehr befremdlich wirkte. Wieso wohnten nicht alle in ein und demselben Raum? Er verstand das nicht.. aber vielleicht würde er das, wenn er sich noch mehr damit beschäftigte. Und dann, endlich, das Haus seiner Familie. Vala war überrascht, dass es kein Langhaus war, andererseits war wohl der Großteil der Bevölkerung germanisch, und man hatte zumindest in der Stadt das Langhaus gegen die römische Casa getauscht. Weshalb man ihm das Haus seiner Familie auch als "Casa Duccia" beschrieb.
    Der Komplex war für seine Verhältnisse riesig, aber gemessen an der Anzahl an Bewohnern wohl wieder klein. Was ihm positiv auffiel, war die intensive Verwendung von Holz für den Bau des Hauses, so dass es als sehr eindrückliche Melange aus römischer Baukunst und germanischer Naturnähe wirkte. Es gefiel ihm sofort. Als sie das große Gartentor durchschritten, das wohl eine kleine Armee hätte abwehren können, konnte er den Wald erblicken. Oder war das garkein Wald? Es waren fast zu wenige Bäume, aber wo Vala hinblickte, war innerhalb des ummauerten Geländes überall Pflanzenwuchs zu sehen.


    Bauklötze staunend ließ auch er sich von seinem Pferd gleiten, und ging daraufhin, ohne sich weiter darum zu kümmern, ein paar ziellose Schritte durch die Gegend, einfach, weil alles auf ihn einzustürmen schien: "DAS IST DER HELLE WAHNSINN!!!"

  • Da war sie wieder, die gute alte Casa Duccia. Diese Mauern bedeuteten Phelan sehr viel. Geborgenheit, Zuflucht, Stärke, Freude als auch Trauer .. es war gut das sie alle wieder hier waren, sogar einen neuen nicht unbedeutenden Mann hatten sie dabei. Albin öffnete ihnen das Gartentor, dem der Priester trotz seiner Müdigkeit noch freundlich zu grüßte.
    Direkt danach hielt er ausschau nach seiner Schwester, leider sah er sie nicht .. vielleicht würde sie die Gruppe gehört haben und jeden Moment angerannt kommen. Nur Peppino konnte er aus einigten Metern erkennen und übergab ihm ebenfalls sein geliebtes Pferd, nachdem er es abgesattelt und von aller Last befreut hatte. Er strich dem Pferd über die Nüstern und flüsterte "Gut gemacht Sneiwaz .."


    Dann sah er Loki, der sich es erstmal gemütlich gemacht hatte, "Da hast du Recht .. ich habe es jetzt wirklich satt .. " es war wirklich anstrengend gewesen .. mal sehen was die anderen aus der Casa sagen würden, vor allem Eila wenn sie sieht, dass ihr Bruder, Witjon und Silko nicht gerade kleine Spuren davon getragen hatten.


    Als er Alrik ausflippen hörte, zwinkerte er seinem Vetter Loki zu "Das kann ja noch was geben was?"

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