Nachdem das Schreiben von Purgitius Macer auf seinem Schreibtsich gelandet war, überflog es Victor kurz und nickte dann zufrieden. Das würde als Empfehlungsschreiben für den neuen Aquarius vollauf in Ordnung gehen. Gerade schon wollte der Octavier die tabula wegräumen, als er bei dem Beginn der Nachricht die Stirn runzelte. Ein Bote des Senators? Eine verschlossene Tür? Warum wusste Victor von nichts? Da musste er wohl zu Hause mal kräftig einigen Personen auf die Füße treten.
Curator Rei Publicae
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- Officium
- Lucius Octavius Detritus
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Nachdem es seinen üblichen Gang durch die Hände des Scriba im Vorzimmer des Curator Rei Publicae gegangen war, saß nun Victor selbst über dem Schriftstück der kaiserlichen Finanzabteilung. Und runzelte darob gar gewaltig seine Stirne. War das ein Scherz? Sicherlich hatten sie im Moment andere Dinge zu tun, als den Palatin umzugraben. Irgendwie roch das Ganze aber nach einer Idee seines Patrons, weshalb Victor das Schreiben nicht einfach unter den Tisch fallen ließ, sondern sich tatsächlich an das Diktieren einer Antwort setzte.
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Diese Zeiten waren wirklich verwirrend. Es schien, als sei die Hälfte der Beamten durch den Bürgerkrieg vom Erdboden verschlungen worden sein.
Unter diesen Umständen war es schwer eine neue Stelle zu finden.
Asius unternahm einen weiteren Versuch, nachdem er gehört hatte, das auch die Provinz Italia Agrimensoren sucht.Im Büro des Curator Rei Publica hoffte er nun endlich erfolgreich zu sein. Mit etwas Mut klopfte er an, denn nie zuvor hatte er mit einem Mann seines Ranges gesprochen.
Klopf Klopf. -
"Da is' keener drinne.", murrte ein alter Mann, der mit stoischer Beharrlichkeit auch in den Wirren des Bürgerkriegs die Flure der Verwaltung fegte, "Den ham'se einjechnastet, hockt nu inna Casdra Brädoria im Carzr. So wi fas alle anneren ooch, di hia am arbeetn jeweesen sin. Da kanns lange wartn, bis hia wieda jemand kommt."
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Erstaunt blickte Asius den alten Mann an. Wenn das stimmte dürfte fast die ganze Verwaltung Italiens brach liegen.
Ist das war? Und wer kümmert sich dann um die Verwaltung der Provinz Italiens? Und wer um die Landvermessung? Das muss doch irgendwie organisiert sein .
Bemerkte Asius.
Wenn das nicht so wäre, würden unsere Feinde bald von außen angreifen und diese Innere Schwäche nutzen.
Asius blickte den Alten Mann gespannt an. Was würde er dazu sagen? -
"Eh, watt?", schaute der alte Mann reichlich dumm drein, als der Fremde ihm irgendwas über die Verwaltung erzählen wollte, "Du has doch mit Sicherheit jehört, datt wi im Kriech sind, oda? Die Verwaldung wird noch watt waaten müssn. Und wer will in solche Zeetn Land vermessn? Un watt für Feinde? Watt reds du nu hia? Ich feech doch nur de Flure, mehr nich."
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Der Mann war alt, und konnte Asius wohl nicht ganz folgen. Asius nahm es dem alten nicht übel.
Ja, ich weiß, dass wir im Krieg sind. Hast du eine Idee wohin ich mich wenden kann? Ich meine weißt du der sich jetzt um die Verwaltung der Provinz Kummer.Wenn dieser treue Diener hier schon so lange arbeiten würde, kennt er bestimmt eine Menge Leute. Fragt sich nur, ob auch brauchbarer dabei ist.
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"Wie, wohin du dich wendn kanns?", fragte der alte Mann verdattert, hielt im Fegen inne und stützte sich auf seinem Besen ab, während er dem Fremden einen fragenden Blick zuwarf, "Wohin sollst dich denn wendn könn? Willse Land vermessn lassn? Datt wird dir doch net wechloofn, oder?"
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Nein, ich will kein Land vermessen lassen, ich will es selber vermessen. Ich möchte Agrimensor werden, und dachte Hier eine Stelle zu finden.,
Antwortete Asius.
Aber nun weiß ich nicht wohin ich mich wenden soll.Sagte Asius ein wenig enttäuscht.
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Als der Fremde so sprach, schaute der Alte schon ein wenig mitleidig... einerseits, weil der Mann wohl auf der verzweifelten Suche nach Arbeit war, andererseits, weil er tatsächlich mitten im Krieg, der alles zum Stillstand gebracht hatte, eine öffentliche Stelle antreten wollte.
"Jung, da kann ik dir auch net weiterhelfn.", zuckte er schließlich nur hilflos mit den Schultern, "Et steht halt allet still hier. Iss numal so im Kriech... aber wer will ook in ditte Zeiten Land vermessen? Musst halt uff'm Markt schauen, ob jemand noch nen Handlanger brookt, oder so."
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Sim-Off: Eine öffentliche Stelle in Rom anzutreten ist gerade ungünstig, und wird es wohl noch etwas bleiben. Eine echte Alternative kann ich dir dummerweise auch nicht anbieten, da du ja bereits schon einige verworfen hast. Du wirst wirklich warten müssen bis sich die Zustände hier normalisiert haben.
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Ja da hatte der gute Mann wohl recht.
Ist gut. Danke dir trotzdem für deine Auskunft.Gesenkten Hauptes verliess Asius die Verwaltung.
Was nun?Sim-Off: Ist gut. Ich warte.
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Ein paar Wochen nach dem Auszug des vormaligen Curator rei publicae der Provinz Italia kamen noch einmal ein paar Sklaven des Octavius Victor vorbei, um einige Möbel abzuholen, die erstmal noch hier in den durchaus geräumigeren Räumlichkeiten zwischengelagert worden waren, bis in der Basilica Iulia Platz geschaffen werden konnte. Den gab es jetzt zwar immer noch nicht wirklich, aber da die Tische, Schemel und Regale neuerdings benötigt wurden, blieb gar keine andere Wahl, als sie hier abzuholen. Außerdem durfte es den Nachfolger des Octaviers bestimmt freuen, seine Diensträumlichkeiten nach eigenem Wunsch gestalten zu können und dabei nicht ständig über alten Kram stolpern zu müssen.
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Manch einer würde denken....was treibt der Kerl denn nun wieder? Rennt da gleich zum Corator Rei um was zu tun?
Aculeo würde einfach darauf die Antort geben Na wenn du einen neuen Job hast wirst du ja wohl zu deinem Chef gehen und dich mal vorstellen. Bzw würdest du ja wissen wollen wer dein Chef ist. Einfacher gehts ja nicht.
Also stand nun Aculeo da und klopfte mal an. Selbstverständlich hatte er keinen Dunst von dem was ihn erwartet aber mit dem Mut einer Gazelle stürtzte er sich gerne in neue Aufgaben und Abenteuer.
POCH POCH
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Caius saß hinter seinem Schreibtisch und blickte auf, als es klopfte. "Die Tür ist offen.", war er von innen dem Anklopfenden auf der anderen Seite entgegen, während er einen Stilus aus den Händen legte. Anschließend lehnte er sich ein wenig nach vorne, stellte seine Ellenbogen auf die Tischplatte und verschränkte die Finger seiner Hände ineinander. Dabei fixierte er aus schmalen Augen gebannt die Tür und denjenigen, der da nun wohl eintreten würde.
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Etwas überrascht über die rasche Antwort aus dem Arbitszimmers des Curator öffnete Aculeo die Türe und trat ein.
Guten Morgen, Curator. Mein Name ist Germanicus Aculeo. Ich bin der neue Curator Kalendarii eröffnete er und nickte nochmals zur Begrüssung.
Ich dachte mir ich komme persönlich vorbei und stelle mich vor. Und man könnte auch gleich weitere Schritte besprechen.
Aculeo lächelte kurz Nicht dass ich es eilig hätte aber der frühe Vogel fängt den Wurm, oder so
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Caius nickte verstehend, als der Eintretende sich als neuer Curator Kalendarii vorstellte. "Salve, Germanicus.", grüßte er den Mann sodann, während er ihn mit einer zeigenden Geste einlud, sich auf einen der beiden Plätze vor dem Schreibtisch zu setzen. Anschließend ließ der eine Curator den anderen erst einmal ausreden, bevor er mehr sagte.
Atrius Cerrinius erwiederte das kurze Lächeln. "Das ist es, was man sich sagt, ja.", kommentierte er zunächst die Volksweisheit. "Aber auch sonst ist es sicherlich nicht verkehrt, wenn man sich bei Antritt seines Amtes erstmal all seinen neuen Kollegen vorstellt." Insbesondere auch dem neuen Vorgesetzten, der diesen Punkt jedoch ganz bewusst vorerst nicht ansprach. Der Senator ließ seinen Worten einen kleine Pause folgen, um einmal kurz durchzuatmen. "Der Palatin hat mir bereits angekündigt, dass mir ein neuer Curator Kalendarii zur Unterstützung beigestellt wird. Du warst" Er warf einen flüchtigen Blick auf eine bereitliegende Tabula. "erst Praefectus Vehiculorum in Italia, anschließend Procurator Annonae - ebenfalls hier in Italia. Dazu, steht hier, besitzt du Sitz und Stimme im Ordo Decurionum der Colonia Ostia. Sind diese Angaben soweit richtig?", erkundigte sich der Senator vergewissernd bei seinem Gegenüber. "Das sind insgesamt gute Voraussetzungen, die du hier mitbringst für deine neue Aufgabe."
Atrius Cerrinius ging kurz in sich. "Und da sind wir dann eigentlich auch schon beim Thema, nicht wahr?" Kurz lächelte er schmal. "Erzähl mir, hast du bereits eine ungefähre Vorstellung davon, welche Aufgaben dich als mein Stellvertreter hier erwarten werden?" Forschend beobachtete der Senator seinen Gegenüber. Denn er selbst hatte eben gezeigt, dass er sich durchaus schon ganz grob über den Germanicer informiert hatte. Die Frage war nun, ob und wie gut auch seine neue rechte Hand sich vorab bereits Informationen verschaffte.
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Alle Informationen die dir vorliegen sind korrekt bestätigte Aculeo. Auch sitze ich in verschiedenen Societas als Beisitzer oder als Pro magister. Wenn man nun der Vollständigkeit halber diese Informationen relevant findet
In erster Linie ist es meine Aufgabe dich zu vertreten. Dies betrifft die Finanzangelegeheiten der Civitates hier in Italia. Wenn es besondere Aufgaben zu erledigen gibt so wirst du mir darüber Bescheid geben um dann diese Aufgaben auszuführen. erklärte er kurz das was er wusste und meinte dann mit fragenden Blick gibt es sonst noch Tätigkeiten die ich ausüben kann, soll oder muss? -
Sim-Off: Entschuldige bitte, das ist mir etwas untergegangen.
Caius folgte den Ausführungen seines Gegenübers aufmerksam. Da die Mitgliedschaft in dem einen oder anderen Verein oder Kultverein jedoch nicht ganz so entscheidend für dieses Amt war, kommentierte er die diesbezüglichen Ergänzungen des Germanicers nicht weiter. Stattdessen konzentrierte er sich auf den Rest. "Sehr richtig. Du bist ab sofort mein Stellvertreter und meine rechte Hand, was jedoch nicht heißt, dass du nicht in einem gewissen Rahmen auch selbstständig arbeiten darfst, wenn du das möchtest. Immerhin bist du ein Eques, der nicht mehr auf der ersten Stufe seiner Ritterlaufbahn steht." Wie erwähnt, lag mit dem Posten des Procurator Annonae die erste Stufe ja bereits hinter dem Germanicer.Atrius Cerrinius nickte bekräftigend. "Aus diesem Grund möchte ich dir als erstes auch die Kompetenz übertragen, künftig auch Einstellungen in meinem Namen vornehmen zu können.", verkündete der Senator. "Das betrifft natürlich nur solche Stellen in Italia, die auch in meinen Zuständigkeitsbereich fallen - also Architecti, Aquarii und Agrimensores. Oder kurz gesagt betrifft es alle italischen Verwaltungsposten, die mit 'A' beginnen.", machte der Curator eine kleine lustige Bemerkung und schmunzelte sogleich über seinen Witz. Dann wurde er wieder ernst. "Wichtig ist hierbei vor allem, dass du die Standesvoraussetzungen bei etwaigen Einstellungen beachtest und die Kandidaten für ein Amt vorher einmal gründlich in einem persönlichen Gespräch unter die Lupe nimmst. Unsere Verwaltung kann schließlich nur dann funktionieren, wenn auch gearbeitet wird für das wöchentliche Gehalt." Kurz ging er in sich, dann fügte der Senator dem noch eine Sache hinzu. "Wer zu Einstellungen befugt ist, der kann im Umkehrschluss natürlich Entlassungen vornehmen. Bevor du aber jemanden entlässt, erwarte ich eine kurze Rücksprache mit mir, in der du mir eine solche Entscheidung begründest." Nicht dass der Germanicer vor lauter Tatendrang ausgerechnet einen Günstling des Curators aus der italischen Verwaltung warf!
Sim-Off: Der Thread für Ernennungen, Entlassungen und Bekanntmachungen aller Art: Link.
Atrius Cerrinius ließ diese Worte kurz wirken, bevor er zum nächsten Punkt kam. "Bevor ich es vergesse, steht dir in den Sedes administrationis Italiae natürlich auch ein eigenes Officium zur Verfügung. Es ist etwas kleiner als meins." Natürlich. "Aber es eignet sich trotzdem hervorragend, um darin zu arbeiten, Einstellungsgespräche zu führen und sonstiges. Und gerade wenn ich vielleicht einmal wieder meinen Amtspflichten nachkomme und einige Landstädte Italias bereise und deshalb nicht in Rom bin, dann erwarte ich natürlich, dass du deiner Stellvertreterfunktion nachkommst und etwaige Gäste vor meiner Bürotür abfängst und zu dir geleitest, dir anhörst, was sie auf dem Herzen haben, und so weiter.", winkte der Senator am Ende seiner eigenen Worte ab. Der Germanicer würde schon wissen, was er zu tun hätte. Immerhin war er kein kleiner Schreiberling, sondern der Curator Kalendarii. "Und zuletzt solltest du auch unsere Poststube regelmäßig im Auge behalten. Denn ich habe selbst immer jede Menge zu tun und kann mich nicht um jede Kleinigkeit kümmern. Du kannst also getrost auch etwaig an mich gerichtete Briefe öffnen und lesen. Wenn es sich dann nur um eine Kleinigkeit handelt, dann sei mein Stellvertreter und regle das in meinem Namen. Wenn es etwas Wichtiges es, dann komm in mein Büro und besprich es vorher mit mir." Die wichtigen von den unwichtigen Briefe zu trennen, das traute der eine Curator dem anderen natürlich zu.Atrius Cerrinius atmete einmal tief durch. "Das war es erstmal mit der allgemeinen Einführung. Hast du bis hierher schon irgendwelche Fragen?", erkundigte sich der Senator dann erstmal, bevor er fortfuhr.
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Eine ziemliche Lawine rollte da auch Aculeo los. Der Curator setzte anscheinend von vornherein recht viel Vertrauen in den Germanicer der, wie könnte es anders sein, natürlich dieses Vertrauen nicht als selbstverständlich hinnehmen würde und es auch nicht tat.
Oder aber....der Curator hatte keinen Bock mehr und wälzte nun die Arbeit an seinen Stellvertreter ab. Wie dem auch sei....so oder so würde die Arbeit erledigt werden.
Ein kurzes Schmunzeln war bei dem kleinen Witz des Curators zu sehen und Aculeo erkannte dass dieser nicht steif wie in Toter kurze nach seinem Ableben war. So konnte man doch recht offen mit jemaden sprechen.
In Ordnung, Curator. Das waren meine Gedanken. Also dass ich mich sobald es möglich ist beginne Städte in Italia zu besuchen um nach dem rechten zu sehen.Ausserdem bedanke ich mich an dieser Stelle für deine offene Art und Sprache mir gegenüber. Jemand anderer hätte wahrscheinlich nicht diese Ansprüche an mich gestellt.Aculeo machte eine kurze Pause. Er überlegte kurz ob etwas, von dem was Caius nun erklärt hatte ohne Missverständisse aufgenommen wurde.
Eine Frage hätte ich. Bzw eine Bitte.
Wäre es möglich die Linke Hand zu sein? Das mit der Rechten ist doch recht.....gewöhnlich.Dabei verzog er nun den Mund zu einem leichten Grinsen.
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Caius nickte zögerlich. "Du willst die die Städte Italias bereisen... hm.", überlegte er. "Eine wie große Reise hast du dir denn da vorgestellt? Welche Städte willst du alles besuchen auf deiner Reise?", wollte er natürlich wissen. "Denn selbstverständlich halte ich das für eine gute Idee, dich in Italia als meinen neuen Stellvertreter bekanntzumachen. Andererseits aber bist du natürlich jeden Tag, den du auf Reisen bist, nicht in Roma, um mich hier zu entlasten.", zeigte er dem Germanicer seinen inneren Konflikt auf und wiegte anschließend nachdenklich seinen Kopf. "Vielleicht also können wir uns darauf verständigen, dass du auf einer solchen Reise nicht alle Städte von Genua bis Aquilea und Rhegium bis Mediolanum bereist, sondern das ganze von vornherein etwas beschränkst?", bemühte sich der Senator um einen für beide Seiten tragbaren Kompromiss.
Atrius Cerrinius lächelte anschließend milde, als sich der Germanicer vom ihm entgegengebrachten Vertrauen geehrt zeigte. Und er hielt das Lächeln auch noch aufrecht, als seine neue rechte Hand meinte, doch lieber die linke sein zu wollen. "Nunja.", kommentierte er diese Bemerkung dann auch nur kurz, da er sie nicht ganz verstand. Denn er selbst war Rechtshänder, sodass es folglich die rechte Hand seines Körpers war, die ihm die meisten Lasten abnahm. Und in diesem Sinne erhoffte er sich auch von seinem Stellvertreter eigentlich, dass der sich eher als rechte denn nur als linke Hand erweisen würde. Doch man würde wohl sehen.
Atrius Cerrinius ließ einen kurzen Moment der peinlichen Stille folgen, bevor er sodann wieder das Wort ergriff. "Das war zunächst die allgemeine Einführung.", deutete der Curator nun einen kleinen Themenwechsel an. "Daneben gibt es natürlich noch das laufende Geschäft. Da ist mir zum Beispiel vor kurzem ein Inspektionsbericht der stadtrömischen Cura Aquarum eingegangen.", begann er zu erzählen und suchte nebenher ein Exemplar dieses Berichts hervor, um es dem Germanicer zu überreichen. "Du hattest anfangs schon erwähnt, dass ein Curator Kalendarii auch einiges mit Finanzen zu tun hat. Hier haben wir nun gleich ein Beispiel dafür. Denn während sich die Cura Aquarum freundlicherweise darum gekümmert hat, die beiden im zweiten Teil beschriebenen Delinquenten anzuschreiben, auf dass sie die von ihnen verursachten Schäden auf ihre Kosten schleunigst wieder beheben mögen, gibt es im ersten Teil auch einige Abnutzungsschäden, die wir auf eigene Kosten ausbessern müssen." Da hatte sich die Cura Aquarum im ersten Teil, der Germanicer konnte es selbst lesen, fein rausgenommen. "Du wirst also wohl oder übel mit einem der beiden beteiligten Aquarii sprechen müssen, um zu klären, mit welchen Kosten wir hier zu rechnen haben - vom Material über die Arbeiter bis hin zu etwaigen Ausfallkosten, falls wir die Wasserleitung im Rahmen der Wartungsarbeiten zeitweise stilllegen müssen. Nicht zuletzt weiß jedermann, Zeit ist Geld. Deshalb ist es wichtig, dass wir auch die zu erwartende Wartungsdauer in Erfahrung bringen." Das war allerhand, wie dem Senator durchaus bewusst war. "Bevor du jetzt aber Sorge hast, dass du das alles nicht genau einzuschätzen vermagst. Das musst du so im Detail auch gar nicht. Dafür haben wir schließlich die Aquarii, die sich mit sowas auskennen. Du musst dich nur darauf konzentrieren, alle wichtigen Fakten zu Zeit und Kosten aus ihnen herauszukitzeln. Das ist deine Aufgabe." Der Curator blickte seinen Gegenüber fragend an. "Meinst du, du kriegst das hin? Ich meine, neben deiner kleinen Reise in die eine oder andere italische Landstadt?"
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