Schritt für Schritt arbeitete sich das Heer vorwärts, ihren Feinden, die sie um alles in der Welt vernichten wollte, entgegen. Ihr Mut war frisch und sie strotzten vor Kraft und Zuversicht. Aufkommende Zweifel wurden durch die Erinnerung an die Worte des Sieges vertrieben. Ja, sie würden ruhmreich und vor allem siegreich aus dieser Schlacht hervorgehen, sie würden dieses Land, ihr Land, mit dem Blut ihrer ihrer Gegner tränken. All diese Gedanken begleiteten die Männer, die sich bald einem Heer gegenüber sehen würden, das um einiges größer war als ihres.
Die Sonne hatte ihren höchsten Stand an diesem Tag erreicht. Während die Römer es bisher mit der Ebene zu tun hatten, mussten die Parther durch die Hügel ihres Reiches ziehen. Das Land vor ihnen brach ab und endete in eben jener Ebene auf der die Römer marschierten. Steil ging es dort hinter. Loses Geröll hatte sich durch die marschierenden Parther gelöst und rollte nun diesen Hang hinunter und hinterließ eine Wolke aus Staub und ein rasselndes Geräusch. Sie hatten es geschafft und waren am Ziel angekommen. Hier wollten sie ihren Gegnern gegenübertreten. Narseh Abgar ließ seine Männer halten. Kundschafter ritten bis zum Bruch um zu sehen wo das feindliche Heer sich befand. Die Sonne tränkte die Erde mit ihrer Hitze bis der Boden diese nicht mehr halten konnte und sie wieder abgab. Er konnte sie nicht mehr halten. Das ganze Land wirkte dadurch verzehrt, flimmerte und konnte den Menschen Bilder vortäuschen, die es nicht wirklich gab. Doch die Späher waren darin geübt, hatten geschulte Augen, die sich nicht in die Irre führen ließen und wussten welche Bilder wahr waren und welche es nicht waren.
Es dauerte eine ganze Weile bis sie das erste ferne Blinken sahen, nur wenig später das nächste. Die Aufklärung hatte gute Arbeit geleistet. Inzwischen waren ihnen die Marschgeschwindigkeiten der Römer bekannt und konnten somit sehr gut einschätzen wann sie hier ankommen würden und sie lagen richtig. Sie, die Herren über dieses Land, die Parther, hatten die Möglichkeit das Schlachtfeld zu bestimmen.
Der Ort würde über alles entscheiden und es wirkte fast so als wusste die Natur um ihr Schicksal. Der Boden war kahl. Nur selten wagte es eine kleine Pflanze ihren Kopf aus der Erde ragen zu lassen. Zur Linken der Parther langen die letzten Ausläufer der Hügel und auf der rechten Seite ein Wald, der durch die Flora dieser dieser Gegend typisch bestimmt war. Dornenbüsche, Schirmarkazien und Kakteen bildeten eine dichte Front, wirkten undurchdringlich und gefährlich. Felsen und Steine zierten den Rest. Nun kamen die beiden Heere hinzu.
Hier würden sie endlich aufeinander treffen und hier würden sie ihre Kräfte messen und hier würde sich herausstellen wer der stärkere war.