• Wer so dicht am geschehen in der ersten Reihe war, wie Tiberius Vitamalacus, dem wurde klar, das das Wort Schlacht von "schlachten" abstammte, denn die Gladi der Legion verrichteten unter dem einfachen Fussvolk ihre Arbeit wie Schlachtmesser und tränkten den Boden mit dem Blut der Parther.


    Das in den Bächen von Blut, die unter den Hufen von Ajax hindurch flossen, war dem Tribun zwar deutlich bewusst, aber die Verluste der Legion warren bisher nicht von grosser bedeutung.


    Viel wichtiger war das, was seine Augen in der Ferne wahrnahmen, wie sich die feindlichen Parther darauf vorbereiteten, ihre Elite in den die Schlacht zu werfen.


    "Meldung an die Reserve : Pila nach vorn bringen."


    In der jetzigen Situation die Reihen zu wechseln, war nicht möglich, doch so würde wieder einige Pilasalven den partherischen Reiternsturm abbremsen und so manchen Reiter zu fall bringen.

    "Meldung an die Bogenschützenreseve : Aufrücken und Schützenreihen verstärken."


    Die Befehle des Tribuns waren ruhig und bestimmt vorgetragen, sein Blick war über die acht Reihen tief aufgestellte Kohorten gerichtet, hinaus zu den Parthern, die sich auf dem Hügel in Bewegung setzten.


    "Die Kohorten I, II, III, IV und V langsam etwas zurückfallen !"


    Es mochte nach Rückzug aussehen, doch so wurden die feindlichen Reiter über die gefallenen Fussoldaten hinweg reiten müssen, über einen Boden, der vom Blut getränkt war und schlechten Halt bot.

  • Die Reiterei stand immernoch tatenlos da, doch Numerianuns wusste worauf es hinauslief, und sehr es auch schmerzte die Kameraden der Infanterie fallen zu sehen, umso klarer war es auch dass sie damit wahrscheinlich viele viele mehr retteten. Jeder Schrei ließ Numerianuns ungeduldiger werden, jeder Verlust steigerte seine Wut, doch er hielt sich zurück, sie würden warten bis die Panzerreiter in Kämpfe verwickelt würden, so zumindest glaubte Numerianuns die Strategie einzuschätzen, um dann den Reitern in Flanke zu fallen, wohlwissend das man unterlegen war, und wohlwissend dass es einen hohen Blutzoll geben würde.


    "Männer! Behaltet euren Mut, bald werden wir eingreifen!"
    brüllte er durch die Reihen...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Imperiosus war immer noch mit dem abschlachten der Bauern beschäftigt, als er plötzlich auf dem Hügel die parthische Reiterei sah. Was sollte er nun befehlen, es zögerte und wuste nicht weiter. Das einzigste was er mit sicherheit wusste war, ddass jede Sekunde die er zögerte, eine Sskunde zuviel war und er so das Leben seiner ihm anvertrauten ersten Centurie.


    Plötzlich kam eine Melder, der den Befehl vom Tribunus an ihm weiter geleitet hatte. Zum Glück war jemand ganz hinten, der nun eine klare Ansage machte.


    " Milites, lasst euch langsam zurückfallen, doch passt weiter auf diese Bastarde auf. "


    Die Cornu gab das Signal weiter und die erste Centurie zog sich langsam, aber immer noch in leichteren Kämpfen verwickelt zurück. Das Herz vom Artorier raste und er fragte sich, was der Tribun nun vorhatte, mit diesem Rückzug. Er wusste, dass die kein Zeichen von Feigheit war, sondern dass Vitamalacus irgendetwas damit bezweckte.

  • Das Wasser rann dem Artorier das Gesicht runter, mit dem Blut, dem Staub und dem Schweiß durchmischt, als er sich von einem Miles Medicus die Wunde auswaschen und anschließend einen Verband anlegen ließ.
    "Hat dich ganz schön erwischt, centurio"
    sagte der Miles kopfschüttelnd. Stumm nickte Avitus.
    "Na, du musst schon ruhig halten, centurio"
    sagte er und drehte den Kopf von Avitus gerade. Seltsamerweise entlockte diese Aufforderung, die der Miles geradezu im Befehls gab, dem Artorier ein Schmunzeln. Diese verdammten Medici nahmen sich immer so wichtig.
    "So, fertig. Sitzt wie angegossen"
    sagte er Medicus. Ohne Avitus auch nur einen Augenblick länger zu beachten, widmete er seine volle Aufmerksamkeit einem anderen verwundeten Legionär zu. Avitus beneidete den Medicus nicht um sein Handwerk.


    Er nahm den Helm, den ihm Titus brachte, entgegen und setzte ihn auf. Das Rosshaar der Crista Transversa neigte sich leicht im sanften Wind.
    "Danke miles. Und nun zurück mit dir auf deinen Posten"
    Er war wieder der Alte, der Primus Pilus. Es war auch höchste Zeit, wie Avitus feststellte. Seine Einheit schlug sich gut und richtete ein Gemetzel unter den bedauernswerten Kreaturen, die diese Barbaren ihnen entgegen schickten. Doch nun formierten sich die Parther wohl zu einem weiteren Angriff mit ihrer Kavallerie.
    "Ruhig Blut, miles Iulius"
    sagte Avitus, als er wieder zu seiner Centuria aufschloss und klopfte dem Iulier einmal auf die Schulter. Der Tesserarius hatte die ganze Zeit über hier hinten gestanden und dafür gesorgt, dass die Formation gehalten wird, hatte darauf Acht gegeben, dass niemand zurückblieb oder gar zurückwich.


    Avitus suchte seinen Platz. Vorne, im ersten Treffen. Anders als bisher in diesem Gefecht, positionierte er sich in der Mitte seiner Einheit. Sollte es nicht wieder eine Finte sein und die Parther stürmten mit ihren gepanzerten Reihen mitten in die Kohorten rein, wollte Avitus das Feldzeichen hinter sich wissen. Nicht, dass er seinen Milites nicht zutraute, es bis zu ihrem letzten Atemzug zu beschützen. Nein, das gewiss nicht, er vertraute ihnen. Aber er war ihr Centurio. Er musste vorne stehen, musste der Tapferste sein. Oder zumindest so tun, als ob.


    Dann wanderte sein Blick nach vorn, zu den Panzerreitern. Einige Sekunden lang betrachtete Avitus sie stumm, ließ seinen Blick, ohne den Kopf zu drehen, langsam von links nach rechts wandern. So wie es ausah, würde die Erste Kohorte wohl inmitten des bevorstehenden Angriffs stehen, würde das meiste abbekommen. Der Blick des Artoriers senkte sich, er wirkte ruhig, nachdenklich. Als die Bauern anstürmten, hatte Avitus gesehen, welche Wucht ein Aufprall zweier geschlossener - und entschlossener - Linien entwickelte. Er hatte gesehen, wie die ersten Treffen der Formationen eingedrückt wurden. Und er ahnte, welche Kräfte in Kürze entfaltet würden und welchen Belastungen seine Milites gleich standzuhalten haben würde, wenn die Parther mit ihren großen, gepanzerten Pferden in die Reihen seiner Kohorte reinstürmen sollten. Er blickte hoch, sah wieder zu den Parthern.
    "Die Feldzeichenträger zurück"
    Die Einheit würde vor dem Feldzeichen kämpfen, sich vollend in die Defensive begeben. Er wollte sie im Angesicht dessen, was dort auf sie zukam, gut beschützt wissen.


    Ein Blick nach links, zu seinem Vetter, der ihn vertreten hatte. Der hier vorne an Seiner statt gestanden und Befehle gegeben hatte und der Einheit voran schritt, die Parther bezwingend. Doch nun verlangte ihn die Pflicht hinter die hinterste Reihe, dort, wo er hingehörte, dort, wo er nun von größerem Nutzen sein würde. Der bei dem Kommenden dafür Sorge zu tragen hatte, dass die Reihen standhielten, dass die Feldzeichen beschützt würden und der der letzte noch lebende Miles würde sein müssen, ehe der Signifer und der Aquilifer fallen würden.
    "Der optio ebenfalls zurück"
    sagte Avitus.


    Die Erde bebte, während sich die Kohorten langsam zurückzogen und einen Blick freigaben auf das, was die Legionen mit den parthischen Bauern gemacht hatten. Es war ein Bild von Blut und Tod. Der bevorstehende Angriff leitete wohl die entscheidende Phase der Schlacht ein. Hier waren sie also. Schwere, gepanzerte Legionäre gegen schwere, gepanzerte reiterei. Werauch immer aus dem bevorstehenden Aufeinandertreffen als Sieger hervorging, hatte die Schlacht für sich entschieden.
    "Militeees... dort mögen sie nun endlich kommen, ihre schweren Reiter. Wenn ihr mich fragt... also ich bin ganz und gar nicht beeindruckt. Begrüßen wir sie also angemessen... hier sollen sie nur eines finden... ihren Toood"

  • Imperiosus war froh, als er die Stimme seines Vetters hörte. Sein Blick ging in die Richtung, von der er sie gehört hatte und da stand er nun. Zwar sah er scheiße aus, mit dem Verband und den Blutflecken auf der Rüstung, doch er gab den Soldaten neuen Mut. Tiberius fragte sich, ob er sich für diesen kurzen Aufenhalt an der Spitze, gute abreit geleistet hatte, ob seine Entscheinung, die man ihm zum Glück abnahm, die Richtige war... obwohl er ja da keine wirkliche Entscheidung getroffen hatte. Viele Fragen quälten ihn nun, doch durfte er jetzt nicht daran denken. Nach dieser Schlacht wollte er einen Brief an seine Tante schicken, soviel wusste er.


    Als er wieder in der letzten Reihe stand, sah er den Feldzeichenträger, wie er sich ebenfalls auf machte, in die letzte Reihe zu kommen. Nun hieß es warten, sich langsam zurück ziehen und sehen, wie diese Bastarde in den Nahkampf übergehen würden. Diesmal waren es keine Bauern, diesmal würde es schwerer werden. Doch jeder Milites wusste.... die Legio I würde bestehen, schließlich gehörten sie zu den Besten im ganzen Imperium.

  • Die leicht bewaffneten Bauern waren recht schnell in die Flucht geschlagen, doch da zeichnete sich bereits die nächste Bedrohung für die römsichen Reihen ab. Die parthische schwer gepanzerte Kavallerie marschierte auf, und mit viel getöse gallopierte sie auf die feindlichen Linien zu.


    Die Centurionen der Garde gaben ihren Männern Befehl, mit den Legionen ein Stück hinter die vorherige Kampflinie zurückzuweichen, so dass die Reiter zunächst über den mit Gefallenen und vom Blut getränkten Boden reiten musste um auf die Römer zu treffen. Dann wurden die vordersten vier Reihen der Milites mit noch übrigen Pila ausgestattet, und die Soldaten der ersten drei Reihen hielten ihre Speere in einem Winkel von 45° und stützten den Schaft fest auf den Boden, so dass den Angreifern eine Speerwand gegenüberstehen würde. Die restlichen Reihen der Milites waren Angewiesen noch verbliebene Pila auf die Reiter zu schleudern um so den Angriffssturm der gepanzerten Reiter zu stören; Sobald der Reiternagriff so gestoppt worden wäre würde man in den Gegenangriff übergehen und versuchen die Reiter von ihren Pferden zu stoßen.


    So erwarteten Decius udn seine Kameraden die feindliche Reiterei, whrend die Centurionen noch Ermutigungen und Befehle brüllten.

  • Es war in der Tat reine eindrucksvolle Reiterfront, die auf die Legionen zu hielt, das konnte und musste der Tribun uneingeschränkt zu geben. So manch anderes Heer hätte bei diesem Angriff sicher die Panik ergriffen, doch römischen Legionäre hielten dem Anblick stand und üblicherweise waren sie es, die Angst in den Reihen der Feinde trugen. Die Parther waren ein würdiger, weil gefährlicher Gegner,....


    "Auf Abwehr vorbereiten," tönte seine Stimme wieder über die Köpfe der Legion hinweg, ein Befehl der über die Cornicen auch zum letzten Mann getragen wurde. Wieder würde die Legion in die tiefgestaffelte Reiterabwehr gehen, würden den Parthern wieder ein Pila und Schildwall entgegen gehalten und würde sie ein Wurfspeer- und Pfeilhagel in Empfang nehmen.


    Als sich das Ziel der Parther abzeichnete, wurde ihm klar, auf was der Feind es abgesehen hatte : Ihren Adler ! Doch es war unnötig, den Miles zu befehlen, den Adler zu schützen, sie würden es ohnehin tun, dazu war kein Befehl nötig.

    "Legio Prima ! Haltet stand !"


    Wieder trotze eine Stimme dem Hufschlag der Feinde, dem Stönen und Gereisch von verwundten, drangen seine Worte an die Ohren seiner Männer, ruhig und bestimmt, aufmunternd und ermutigend.

  • Zitat

    Original von Lucius Artorius Avitus
    ...


    Nachdem der Optio den Befehl gegeben hatte bekam Licinus hinten nun alle Hände voll zu tun, er musste sicherstellen, dass der Rückzug gleichmäßig vonstatten ging und nicht die hinteren rReihen schneller zurückfielen als die vorderen, sonst wären Lücken in der Formation entstanden, die katastrophale Folgen hätten haben können, außerdem musste gewährleistet werden, dass sich die Seiten gleichmäßig zurückzogen und keine schiefe Front entstand.
    So eilte er von einem Ende der centuria zum anderen und bremste die schnellen mit Knüffen und Flüchen ab, während er die langsamen antrieb.
    Licinus erkannte nun, warum normalerweise zwei Mann hinten standen, alleine war diese Aufgabe ziemlich stessig.


    Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    ...


    So bekam er auch kaum mit, wie der centurio ihm auf die Schulter klopfte und murmelte nur "Jawohl, centurio" und setzte seine Arbeit fort.
    Wohl aber bemerkte er, wie sich die Feldzeichen langsam durch die Männer zurückschoben, wahrscheinlich würde dann der Optio gleich auch wieder nach hinten kommen, sehr gut.


    Einen Augenblick später, kam auch schon der Befehl, sich auf das Zusammentreffen mit den Parthern vorzubereiten, die letzten verbliebenen pilae wurden durchgegeben und Licinus wartete innerlich angespannt wie nie zuvor darauf, dass es losging.



    Lucius Battiacus


    Battiacus war froh, dass ihr centurio wieder da war, das hatte doch eine andere Qualität, als von einem optio kommandiert zu werden, der doch erheblich jünger war als man selbst.
    Langsam zog er sich zurück, sorgfältig daruf bedacht, die Linie zu seinen Kameraden zu halten. Dann kam der Befehl des tribunus laticlavius zur Reiterabwehr und Battiacus hielt sein schild über den Kopf seines Vordermannes und streckte ein pilum, dass er von hinten bekam zwischen den Schilden durch, nun konnte er den Feind nicht mehr sehen sondern nur noch hören, eine Situation, die auch bei dem alten Veteranen ein flaues Gefühl im Bauch hervorrief.

  • Uach bei Appius hatte man eine Reiterabwehr gebildet und erwartete nun das unvermeidliche.
    Schwere Parthische Reiter gegen gestaffelte Römer, wenn er nicht mittendrin gewesen wäre, wäre das fast eine würdige Diskussionsgrundlage für das Lagerfeuer gewesen. So aber konzentrierte sich der Tribun nur auf die nahemden Reiter. Mit "Tunnelblick" sozusagen :D

  • Imperiosus nahm wieder seinen Optiostock in die Hand und hatte ein Auge auf den Adler der Legion, sollten wirklich die Parther ihn in die Hände bekommen, wäre dies eine katastrophe für die Moral der Männer.
    Kurz schaute er zu Licinus, der genauso angespannt war wir er. Mit einem kurzen nicken udn einem lächeln, versuchte er ihm die stärke zu geben, die er brauchte. Doch fragte sich Tiberius wieder, wer ihmdie Kraft gab, dies alles durch zu halten... als Optio hatte man es eben nicht leicht... doch im Moment möchte er gar nicht erst wissen, was Avitus so dachte oder fühlte.


    Die Centurie ging in die Reiterabwehr und der Artorier versuchte mit den Stock von hinten zu drücken, damit die Männer auf keinenfall zurück weichen würden.

  • Faustus Galerius Paulinus


    Paulinus stand in der ersten Reihe und wusste, dass die parthischen Reiter ihn voll treffen würden, wenn sie es nicht vorher wieder ausweichen würden. Doch er vertrauten den Befehlen vom Centurio und wusste, dass er nicht unweit von ihm stand.


    Obwohl der Centurio verletzt war, kämpfte er bis zum letzten Atemzug weiter, was Faustus sehr beeindruckte... doch war dies der falsche Moment, um sich über solche dinge den Kopf zu zerbrechen.






    Gnaeus Aburius Marcellus
    [Blockierte Grafik: http://img149.imageshack.us/img149/9352/aburiushg0.png]


    Marcellus war froh gewesen, in diesem Moment nicht ganz vorne stehen zu müssen. Sein rechter Unterarm tat ihm weh, denn er hatte einige Schürfwunden, die er sich von seinem eigenen Scutmum, zugetragen hatte.


    Als er kämpfte, hatte dies allerdings nicht gespührt, doch nun, wo er einen moment der Ruhe hate, spührte er ganz deutlich den Schmerz. Doch wer war er, dass er jammerte, seine Kameraden ließen ihr Leben, darum versuchte er, nicht an die Schmerzen zu denken.




  • Zitat

    Orginal von Tiberius Iulius Numerianuns
    .....


    Selbstvertständlich vernahm Andronicus die Anweisungen des Tribunen. Unwillkürlich zuckte der Tiberier zusammen. Bald würden auch sie nach vorne geschickt werden ... und das ausgerechnet gegen die schweren Kataphrakte der Parther, das würde ein Gemetzel geben...
    Nun gesellte sich, zu der von Anfang an vorhandenen Nervösität, auch noch Angst zu den Emotionen des Andronicus. Unruhig rutschte er auf dem Rücken seines Pferdes hin und her und wartete einerseits ungeduldig aber auch ängstlich auf den Befehl zum losreiten.

  • Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    "Auf Abwehr vorbereiten," tönte seine Stimme wieder über die Köpfe der Legion hinweg, ein Befehl der über die Cornicen auch zum letzten Mann getragen wurde. Wieder würde die Legion in die tiefgestaffelte Reiterabwehr gehen, würden den Parthern wieder ein Pila und Schildwall entgegen gehalten und würde sie ein Wurfspeer- und Pfeilhagel in Empfang nehmen.


    "Consistite" ~ Halt
    brüllte Avitus, als die Signalbläser der Legion das Zeichen zum Halten gaben und befahlen, in die Reiterabwehr überzugehen.
    "Erste Reihe... Schilde abstellen. Zweite Reihe, nehm die Schilde hoch. Reiterabwehr..."
    Die erste Reihe der Milites stellte wiederum ihre Schilde ab und kniete dahinter. Ihre Pila, die ihnen die Reserve überlassen hatte, stellten sie auf dem Boden ab und hielten sie schräg nach vorn. Die Reihe dahinter stellte ihre Schilde auf die der ersten Reihe, bildete so eine hohe Schildmauer, aus der Pila wie Dornen hevorstachen. Eine bösartige Formation. Die restlichen Milites stellten sich hinter der Schildmauer, die Schilde nach vorne, bereit, die Wucht des bevorstehenden Aufpralls aufzufangen.
    "Pila sursum... tollite pilaaaa..." ~ Speere hoch... Macht euch bereit zum Wurf
    Eine Pilasalve, mehr würden sie in der kurzen Zeit nicht machen können, bevor die Reiter sie erreichen und mit ihren Lanzen Breschen in die Reihen zu schlagen versuchen würden. Egal. Eine war besser als nichts. Die Reiter würden schnell sein, um maximale Wucht zu entwickeln. Ihre Panzerungen würde den Pila nicht standhalten können, diesen tödlichen Wurfspeeren, denen weder Kettenhemd noch Segment- oder Schuppenpanzer standzuhalten vermochten. Durch ihre Schnelligkeit machten sie sich verwundbarer. Eine ordentliche Salve, eine nur, um die Wucht des Angriffs zu mildern. Die Scorpione und Ballistae, die Bogenschützen und der Leichenteppich würden den Rest übernehmen. Mehr brauchten sie nicht, um die Linien während des Angriffs nicht zusammenbrechen zu lassen.

  • Wie ein Getöse, wie eine Naturgewalt, so kam die Welle, eigentlich der Keil, der parthischen Reiterei auf die Römer zu. Es war wie ein Sog, das alles mitriss, auch und sogar das Denken der parthischen Clibanarii und Kataphraktoi. Diejenigen unter ihnen, die das Aufeinanderprallen der zwei Seiten eigentlich scheuten und viel lieber in Ruhe weiter ihr Leben weiterleben wollten und am liebsten umkehren würden, selbst die hatten keine Chance. Eine Umkehr war schon physisch unmöglich, und selbst wenn es möglich gewesen wäre, derjenige hätte nicht lange weitergelebt und wäre mit der ausgesuchtesten Folter versehen qualvoll unter den Augen des Satrapen gestorben. Da ließ man lieber ehrenhaft auf dem Schlachtfeld sein Leben. Die anderen, die sich tapfer wähnten, weil sie ihre Angst erfolgreich verdrängen konnten, diese anderen spürten keine Zweifel, keine Angst vor den Römern, keine Furcht vor dem Tode. In diesem Moment war das einzige, was sie fühlen konnten, der Rausch der Geschwindigkeit, das rennende Pferd unter ihren Körpern und die Lanze in der Rechten. Und den Blutdurst, der gestillt werden wollte.


    Der Anblick, der sich beim Aufprall beider Seiten bot, den kann man nicht in einem Satz beschreiben. Die pilae der Römer versenkten sich zum Teil in die Reiter, zum Teil in die Rösser, zum Teil aber zerbrachen sie, so als ob sie lediglich Zahnstocher wären. Die allerwenigsten der Reiter inklusive Pferde konnten aber durch die pilae vollends gestoppt werden, die Keilformation der Parther teilte die erste, zweite und dritte Linie ohne viel Mühe in zwei ungleiche Hälften, erst bei der vierten und fünften verloren die Reiter merklich an Schwung, konnten sie aufgehalten werden. Der Kampf entbrannte innerhalb von Augenblicken. Welch ein Lärm, als die Schilde der Römer mit den Rüstungen der Pferde zusammenprallten, welch Geschrei, als viele Männer in diesen und folgenden Augenblicken ihr Leben verloren, aufgespießt von einer Lanze, erschlagen von einer Axt, erstochen durch ein Schwert, oder unter der Masse eines Pferdes erdrückt. Angefeuert durch die Trommeln, dem Blutrausch und dem Wunsch, soviele Feinde wie möglich mit sich in den Tod zu reißen, entbrannte ein Morden, welches an diesem Feld noch nicht gesehen wurde. (Allerdings fand hier auch noch nie eine Schlacht statt.)

  • Faustus Galerius Paulinus


    Unerschrocken sah Paulinus nach vorne, als die Reiter auf seinem Schild prallten. Durch die Wucht des aufprallen, flog er nach hinten und verspührte einen schmerz am... ganzen Körper. Sein Blick verdunkelte sich und er hörte nur noch schreie, doch wer nun schreite, ob Römer oder Parther vermochte er nicht mehr zu unterscheiden.


    In seiner linken Hand spührte er einen harten Gestand und versuchte in zu greifen, als plötzlich eines der Pferde auf seine Hand trampelte. So fühlte es sich also an, wenn man langsam zu den Göttern geholt wurde...
    Der Miles, der neben ihm stand, rief seinen Namen, doch konnte Faustus einfach nicht mehr antworten. Der Galerier schaute zum Centurio, den er in diesem Augenblick nur schemenhaft erkannte. Es musste einfach Avitus sein, denn er hatte den Helm an, den jeder Centurio trug... ein kurzes lächeln, dann spuckte er Blut. Paulinus hatte damals einen Eid geschworen, immer wieder hatte er im Namen Caesars seine Pflicht getan... doch heute endete dieser Dienst...




  • Schwer ging der Atem des Artoriers, als er sah, wie sich jenes Monstrum, bestehend aus gepanzerten Pferden und Reitern und Lanzen, ihm näherte. So schnell, dass er glaubte, niemals standhalten zu können, glaubte, hinweggefegt zu werden, von den Lanzen aufgespießt oder unter den mächtigen Hufen der Reittiere zertrampelt. Als er eben noch sagte, dass er nicht beeindruckt sei, hatte Avitus glatt gelogen. Er war beeindruckt. Sehr beeindruckt. Und er hatte eine Scheißangst vor diesem Angriff, oh ja, er fürchtete sich und musste die Zähne fest zusammenbeißen, damit seine Zähne nicht klapperten... aber hier ging es nicht um ihn, hier ging es nicht um das, was er fühlte oder wollte, nicht um seine Ängste. Er verdrängte sie, blendete sie aus, die Angst.


    "Tollite pila... mittite" ~ Macht euch bereit zum Wurf... Werft
    Er selbst holte aus und warf, schickte sein Pilum auf seinen Weg mitten in die parthische Formation hinein. Sich um seine eigene Achse drehend stieg es auf, zusammen mit jenen Dutzenden, ja Hunderten Pila, die fast gleichzeitig geworfen wurden. Es stieg auf, erreichte den Zenit und senkte die Spitze, um sich auf den Parther zu stürzen, den das Schicksal zu genau diesem Zeitpunkt auf genau diesen Ort und Platz geführt hatte. Es fand sein Ziel, bohrte sich mit der eisernen Spitze durch die Panzerung das Pferdes in dessen Schädel, brachte es schnell und schmerzlos um und ließ es stürzen, seinen Reiter mit ins das Verderben nehmend. Mehr als eine Salve hatten sie nicht geschafft. Avitus stemmte sich mit der linken Schulter gegen sein Schild, den Aufprall erwartend...


    Dann geschah es.


    Ein brutaler Schlag, von einer gewaltigen Kraft getragen, traf sein Schild, riss den Artorier von den Füßen, schleuderte ihn zurück, noch ehe er schreien konnte, betäubte ihn, raubte ihm den Atem. Avitus schlug auf dem Boden auf, unfähig sich zu rühren. Die Schreie seiner Milites, das Aufeinanderprallen von Metall und Knochen, das Wiehern der Pferde, all das drang dumpf und wie durch eine Mauer an sein Ohr, so, als hätte er seinen Kopf ins Wasser getaucht. Der Adler... Ihm galt sein einziger Gedanke, seine einzige Sorge in diesem Moment. Sie waren durchgebrochen, diese verdammten Bastarde und der Aler war ungeschützt. Avitus sah nicht, dass seine Befürchtungen - zumindest noch - nicht begründet waren, er versuchte, einen Blick nach hinten zu werfen, versuchte sich aufzurichten inmitten dieses Durcheinanders aus Waffen, Schilden, Männern und Pferden, doch es gelang ihm nicht. Etwas drückte ihn nach unten, ließ ihn nicht aufstehen.


    Er blickte zur Seite, sah einen Miles neben sich verbluten. Avitus versuchte etwas zu schreien, Befehle zu erteilen, man solle den Adler schützen, man solle standhalten und eine Linie herstellen und die Verwundeten nach hinten schaffen. Doch sie ließen ihn nicht, die Parther. Ein Pferd wurde über ihn gelenkt und Avitus wäre von den Hufen des Tieres zerquetscht worden, hätte er nicht instinktiv, ohne dass es ihm wirklich bewusst war, nach seinem neben ihm auf dem Boden liegenden Schild gegriffen und über sich gezogen. Das Tier ritt über ihn hinweg, drückte mit seinem gewaltigen Gewicht auf den Schild, dessen Kante tief in den Boden schnitten und einzig des Schildes Wölbung verhinderte, dass der Artorier die ganze Last abbekam.


    Dann verschwand jene Mauer, welche die Geräuschkulisse gedämpft hatte und mit einem mal hörte Avitus die Schrecken dessen, was sich dort abspielte. Er griff nach seinem Schwert. Wütend holte er aus und schlug schreiend zu, haute dem Tier das ganz unten ungeschützte, ungepanzerte Bein ab. Panisch vor dem Schmerz fiel es zur Seite und warf dabei den Reiter ab, während Avitus sich aufrichtete. Der Miles von eben lag da, mit weit aufgerissenen, trüben Augen. Gefallen auf dem Feld der Ehre. So sah die Wirklichkeit aus. Wütend stürzte sich der Artorier auf den parthischen Reiter, den das Pferd abgeworfen hatte und noch ehe sich dieser aufrichten konnte, spürte er die Rache eines Primus Pilus.
    "Stiiirb"
    brüllte Avitus, während er dem Feind sein Schwert in den Hals rammte, die Klinge rausholte und erneut auf den Mann einstach. Blutüberströmt ging dieser zu Boden.


    Nun erkannte Avitus erst, dann die Reiter es nicht geschafft hatten, vollends durch die Linien zu brechen. Hoffnung keimte in Avitus auf. Er riss sich zusammen, sammelte sich und versuchte, seine Einheit zu sammeln.
    "Conveniteeeee" ~ Sammeln
    brüllte er heiser. Die vorderen vier Treffen waren völlig aufgelöst, viele Männer verwundet oder tot, diejenigen, die noch lebten, kämpften verzweifelt in dem Chaos, dass da herrschte und gerade mal zwei dünne Reihen standhafter, mutiger Legionäre, die tapfer und verbissen ihre Stellung hielten, trennten die Parther von den Feldzeichen.

  • Numerianuns sah wie die Welle der Reiter zum Stillstand gekommen war und nun die Nahkämpfe ausbrachen, er wusste dass es gleich losgehen würde...
    Er zog sein Spatha und streckte es schonmal in die Luft, ein Zeichen für die Equites dass sie sich zum Angriff bereit machen sollten...
    "Denkt dran Männer, zuerst die Lanzen, wir brechen in die Flanke und entlasten die Infanterie. Lasst euch nicht auf Nahkämpfe ein, wir greifen an, immer wieder, im Nahkampf sind sie wohl überlegen!"

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Imperiosus versuchte sich mit aller Macht gegen seine Männer zu stämmen, als der Aufprall kam. Er spührte, wie die Milites zurück weichen wollten udn er alleine konnte sie nicht daran hindern.


    Nun hörte man die Schreie der Verwundeten Milites und das Metall, welches immer wieder aufeinander prallte. Sie durften den Adler nicht bekommen. Tiberius sah den Centurio nicht mehr und Chaos brach aus.
    Es dauerte eine Weile als der Artorier seinen Centurio wieder sah und den Befehl entgegen genommen hatte. Schnell würden sie seinen Befehl ausführen müssen, wenn sie den Adler beschützen wollten.


    Die letzten Reihen zogen sich ein wenig zurück, um sich weiter hinten neu zu formieren.
    " Los Männer, wir müsen uns neu formieren.... "
    schrie Tiberius, der nun etwas abstand gewonnen hatte. Der kleine Trupp marschierte nun wieder nach vorne, um den in den Nahkampf über zu gehen. Viele Männer mussten ihr Leben lassen, doch ihr tot würde gesünd werden, dass schwor sich Imperiosus. Der eigentlich wenig hoffnung noch hatte... doch zog er sein Gladius, um bei diesen vielleicht letzten Kampf mit der Waffe in der Hand zu sterben, wenn er denn schon sterben sollte.

  • Die Reiter preschten heran, eine Masse schwerbewaffneten und in unaufhaltbarer Bewegung begriffenen Metalls.


    Während die ersten Reihen sich auf den Zusammenprall vorbereiteten, noch einmal festen Stand suchten, ihre dem Feind entgegengereckten Pila stützten und die Schilde zum Schutz erhoben gaben die Centurionen an di ehinteren Reihen die Befehle zum Wurf ihrer Pila: Sie wurden mit voller Kraft über die Köpfe der Kameraden in einem Bogen den Panzerreitern entgegengeschleudert, trafen ihre Ziele und bohrten sich durch das Metall in die Pferde- oder Menschenkörper; Die so getroffenen kamen aus dem Tritt, stürzten, wurden von den nachfolgenden Reitern zertrampelt und verursachten Unordnung in der Reiterformation. Diese aufzuhalten vermochten sie indes nicht. Die Kataphraktoi stürmten mit unverminderter Geschwindigkeit auf die römische Linie zu, und einen Moment später prallten sie mit ungeheurer Gewalt gegen den ihnen entgegengehaltenen Widerstand. Pferde wurden von den Pila aufgespießt, Reiter heruntergestoßen, Milites beiseitegestoßen, zertrampelt.


    Decius bereitete sich auf den Zusammenprall vor, machte seinen Kameraden und sich selbst Mut, standzuhalten. Er schickte ein Stoßgebet zu Mars, dass er ihnen beistehe und diese auf sie zu kommende unbezwingbar scheinende Masse erfolgreich aufzuhalten - für den Kaiser, für Rom.
    Als der Zusammenstoß unmittelbar bevorstand, erscholl es aus hunderten Praetorianerkehlen "Für den Kaiser!", und die Milites warfen sich dem Feind entgegen.
    Decius' Pila bohrte sich in das direkt auf ihn zurasende Pferd und stoppte es für einen Augenblick, so dass es mitsamt Reiter nicht mit voller Wucht gegen seinen Schild gerammt wurde, was ihm wohl das Leben rettete. Mit einem Krachen prallte der Pferdekörper weiter, gegen den Schild und drückte Decius nach unten. Der Reiter wurde aus seinem Sattel geschleudert, knapp an Decius vorbei einem neben ihm stehendem Kameraden entgegen. Seine Schildhand war von dem Aufprall taub, und er wäre vollends zu Boden gegangen, wenn die hinter ihm stehenden Kameraden ihm nicht einen gewissen Halt gegeben hätten. Doch sie befanden sich in einer ähnlichen Situation, kämpften um ihre Standfestigkeit, darum, nicht zu Boden zu gehen. Einigen gelang es, einigen nicht. Einige wurden von den Pferdehufen zertrampelt, von den Lanzen der Reiter aufgespießt oder ganz einfach von dem Druck erschlagen.


    Der Schwung der Reiter war mit dem Aufprall verloren gegangen, und nun würde man in den gandenlosen Nahkampf zwischen Berittenen un dInfanteristen übergehen. Froh, den Aufprall wie durch ein Wunder überlebt zu haben zog Decius sein Gladius und wehrte den ihn bedrängenden Reiter ab, versuchte, sich mit den Resten seines Schildes zu schützen und mit seiner Waffe die Panzerung des Angreifers zu durchdringen. Neben ihm brach ein Kamerad blutend zusammen, ein Schwerthieb hatte seinen Arm vollständig abgetrennt. Einem anderen gelang es mit seinem Gladius ein Pferd so zu verletzen dass es sich mit schmerzerfülltem Wiehern aufbäumte, seinen Reiter abwarf und zusammenbrach, den Reiter unter sich begrabend.

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