Wie jedes Jahr wurde auch diesmal das Fest zu Ehren der Fides publica populi Romani statt. Bereits im Vorfeld war bekannt geworden, dass es in diesem Jahr besonders ausgiebig gefeiert werden würde, da der Imperator Caesar Augustus im fernen Parthia weilte, weshalb er besonders auf die Treue seiner Anhänger angewiesen war.
So wartete um die Mittagszeit der zweispännige Karren, der mit einer blütenweißen Plane bedeckt und reichlich mit Blumenschmuck verziert war, vor dem Flaminia Domus, in dem der Flamen Dialis zu residieren pflegte. Gemeinsam mit den übrigen Flamines Maiores wartete der Vertreter des Iuppiter bereits im Hof, noch immer sichtlich von seiner Krankheit geschlagen und von einem Sklaven gestützt. Sein Gesicht schien beinahe so weiß wie die seiner ledernen Kopfbedeckung zu haben und auch die Flaminca hatte einen besorgten Blick aufgesetzt.
Als der Wagen zum Halten kam, eilten gleich vier Diener heran, die den alten und kranken Flamen in das Gefährt hievten, wo man extra den Sella Curulis aufgestellt hatte. Die beiden anderen Flamines stiegen ebenfalls zu, konnten die Fahrt jedoch wie gewohnt stehend absolvieren. Dennoch tauschten sie besorgte Blicke aus. Kaum war die Plane heruntergelassen, reihte der Kutscher den Karren in die Festprozession ein, die bereits seit Tagen vorbereitet worden war.