• Dummerweise war der Optio ja beschäftigt, während der Gefangene gefesselt wurde. Das war einer der Gründe, weshalb er nicht merkte, dass er eigentlich nicht in der Lage war, zu fliehen. Aber ein wenig Ausdauertraining würde den Probati auch nicht schaden. So marschierte er weiter entlang der geplanten Route, in der Hoffnung, auf das Lager zu stoßen. Erst jetzt merkte er, dass er an den Händen und an der Rüstung einige Blitspritzerchen hatte.
    Doch er fragte sich, wieso die Leute denn Abstand von ihm nahmen. Wegen seiner Fackel? Nun gut, wenn sie die Opfer von wilden Tieren werden wollten...


    Sim-Off:

    Ich würde sagen, jetzt finden wir langsam das Lager, oder? :)

  • Primus hatte sich den Gegangenen so über die Schultern gelegt, daß er jeweils ein Bein und einen Arm zum festhalten hatte. So war das Gewicht optimal verteilt. Valerian schleppte seine Ausrüstung die vielleicht nicht so schwer aber ungleich unbequemer zu transportieren war. Er beschloss solange sich niemand meldete den Mann weiter zu tragen.
    Der Optio marschierte unverdrossen im Schein der fackel weiter auf ein nur ihm bekanntes Ziel zu.
    Primus´Gedanken kreisten mehr um das schwarze Nichts rund um sie herum, trotz der Marschgeräusche hatte er alle Sinne äußerst angespannt.
    Nach einer Weile sah er in der Ferne einen schwachen Lichtschimmer...
    Waren das die Kameraden? Dann müßten sie bald auf die erste Postenkette treffen! Tortzdem blieb er vorsichtig...Licht war nicht gleichbedeutend zu Legion...Der Optio ging voran,...er würde das Licht ebenso bemerkt haben...

  • Valerian, der ja ganz hinten ging, sah nur ein Licht vor sich: Die Fackel des Optios. Außerdem hatte er für heute vom Marschieren wirklich die Nase voll. Primus' Ausrüstung zusätzlich zur eigenen war wahrhaftig unbequem und auf Dauer auch echt schwer. Und vielleicht wären die mittlerweile schmerzenden Füße und Schultern auch nicht ganz so schlimm gewesen, wenn es nicht so verflucht dunkel wäre und sie schlicht nicht wußten, wie weit sie es noch hatten. Es war einfach frustrierend. Sie mußten doch langsam mal ankommen! Wie lange waren die anderen denn noch marschiert? Die hatten doch auch noch das Lager errichten müssen?

  • Auch Reatinus sah aus der ferne Lichter, die wie kleine, orangene Pünktchen wirkten. Er sah, wie sich diese Pünktchen bewegen, und er sah welche, die etwas höher gestellt waren, warscheinlich auf den Palisaden oder Wachposten. Sie waren angekommen. Dort war das Lager!
    "Männer, dort ist das Lager, wir sind fast am Ziel!", sprach er zu den Probati, die sich sichtlich abgemüht haben. Er wollte so schnell wie möglich Sicherheit und eine Pritsche, also beschleunigte er seinen Lauf ein bischen.


    Es verstrich ein wenig Zeit, bis sie alle vor dem Tor standen. Die Wachen erkannten aus der Ferne schnell, dass die Gruppe zur Legion gehörte und verhielten sich demnach normal, als sie aus der Dunkelheit herbei marschierten. Erstaunte Blicke entfuhren einer Torwache, die den Gefangenen erblickte. Im relativ kleinen Lager war es ruhig und nur noch verzeinzelt streiften Legionäre innerhalb der Palisade umher.
    Reatinus hatte keinen Nerv, nach dem Centurio zu suchen. Er wollte nur schnell mit ihm reden, also befahl er einer Wache, ihn zu holen.


    "Du holst Centurio Petronius, schnell!". Hoffentlich schlief Reatinus´ Vorgesetzter noch nicht.

  • Primus betrat die relative Sicherheit des Marschlagers,...auf seinen Schultern regte sich langsam der Gefangene.
    Primus ging in die Knie und ließ den Mann langsam absinken bis er auf dem Boden lag. Dann dehnte er seinen Rücken durch und streckte sich ein wenig.
    Der Gefange richtete sich sitzend auf und sah hasserfüllt in die Runde.
    Von überall her kamen die Legionäre herbei. Die Kunde über ihre Ankunft und ihr Mitbringsel hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet.
    Die Vier und ihr Gefangener standen umgeben von Fackelträgern und wollten eigentlich nur eines, etwas Essen und Schlafen...zumindest was Primus anging.
    Doch die Wirklichkeit sah anders aus,...der Optio hatte nach dem Centurio schicken lassen. Das bedeutete zumindest noch eine Weile von den Ereignissen zu berichten.

  • Endlich! Endlich hatten sie das Lager erreicht! Valerian störte es mit dieser Aussicht nicht einmal, daß Raetinus unwillkürlich das Tempo erhöhte. Auch wenn es ihm mittlerweile wirklich schwer fiel, mitzuhalten.


    Er blieb wie die anderen bei dem Gefangenen, noch hatten sie keine Erlaubnis, wegzutreten. Immer noch war er mit dem ganzen Zeug bepackt, doch das war jetzt leicht zu ertragen, da es sich ja nur noch um eine absehbare Zeit handeln konnte, bis sie endlich abladen und etwas essen und sich ausruhen konnten.


    Er war ja schon sehr gespannt, was der Centurio zu ihrem Abenteuer sagen würde. Und zu dem Gefangenen! Die Kameraden, die sie staunend umstanden, schienen jedenfalls gebührend beeindruckt davon.

  • Der Germane knurrte die Legionäre an, welche sich einen Spaß daraus machten ihn zu pisacken. Einer setzte gerade an ihm die Fackel an den Körper zu drücken...
    Primus trat wie ein Schatten an den ginsenden Mann, der, angefeuert von seinen Kameraden wohl mal testen wollte ob die Kleidung des Germanen Feuerfest sei.
    Ein Griff und die Fackel lag am Boden.
    Primus sah den Mann fest an und meinte nur,
    Für Heldentaten hast du später noch Zeit!...der hier war nicht alleine! Dann hob er die Fackel auf und gab sie dem Mann zurück.


    Verblüfft nahm der Legionär die Fackel wieder an und sah betreten zu Boden.

  • Sabinus war sichtlich erleichtert, als er hörte, dass die Kameraden angekommen waren.
    Ein kleiner Kreis hatte sich bereits um die Gruppe gebildet, und Sabinus fragte sich, was, wenn überhaupt, geschehen war.
    Er trat neben Valerian und Primus. "Da seid ihr ja endlich." Da fiel sein Blick auf den Gefangenen und er überlegte kurz. Bestimmt hatte es nämlich einen kleinen Kampf gegeben, bei dem ein Gefangener gemacht wurde, vermutete Sabinus. Zuviele konnten es aber auch nicht gewesen sein... War dies wohl nur ein kleiner Banditentrupp gewesen? Oder waren es Späher feindlicher Kräfte? Dann wandte er sich an seine beiden Kameraden.
    "Was denkt ihr, hat der zu bedeuten?"
    Für Sabinus schien es nicht abwegig, dass es vielleicht bald wieder Krieg geben könnte, oder dass man Soldaten der Legio zumindest auf die Jagd nach Banditen schicken würde... Man konnte den Gefangenen als eine Art dunkles Vorzeichen betrachten...
    Man würde sehen. Ein gefangener Germane hatte sicher auch noch etwas zu erzählen...

  • Primus nickte Sabinus zu und entgegnete,
    Ich stimme dir zu,...ich denke das war ein Spähtrupp,...Waldläufer.
    Er zog den erbeuteten Prunk Puggio aus dem Cingullum. Gold und Edelsteine glitzerten im Fackelschein als er ihn Sabinus zeigte.


    ...und sie haben schon Römer getötet...so etwas läßt sich niemand freiwillig abnehmen.
    Er verstaute den Puggio wieder unter seinem Mantel.
    Dann sah er in den Nachthimmel.
    Ja,...ich fürchte das war erst der Anfang...

  • Der Trupp hatte länger gebraucht, als Crispus erwartet hatte. Daher hatte er sich nach Vollendung des Lagers ersteinmal ins Zelt begeben und sich das Gesicht gewaschen. Anschließend war er herausgekommen und hatte die Männer ins Bett geschickt, da es bereits dunkelte.


    Der Tesserarius hatte die Wachenverteilung übernommen, sodass Crispus in aller Ruhe etwas Dörrfleisch genascht hatte, ehe er zu Bett gegangen war - man würde ihn schon wecken, wenn Reatinus zurückkehrte.


    ~ ~ ~


    Mitten in der Nacht (zumindest nach Crispus' Gefühl, tatsächlich erst eine halbe Stunde, nachdem er eingeschlafen war) rüttelte ihn ein Legionär wach. Da er seine Rüstung trug, nahm der Centurio an, dass es sich um die Wache handelte.


    "Was zum..."


    murmelte er, als der Legionär bereits Meldung machte


    "Centurio, Optio Artorius ist zurück, Centurio!"


    Mit einem herzhaften Gähnen erhob sich der Centurio und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Dann stieg er barfuß aus dem Bett, hüllte sich in sein Sagum und folgte der Wache zum Tor. Warum sie nicht eingetreten waren, wunderte ihn zwar etwas, aber nunja...


    "Alles klar, Optio? Habt ihr den Probatus nach Hause geschickt?"

  • Der Optio blickte zurzeit auf den wütend aussehenden Gefangenen, als der Centurio schon barfuß herbeieilte. Er zögerte kurz mit seiner Antwort und guckte Crispus einige Sekunden lang einfach nur an. Wie lange dauerte der letzte Tag eigentlich? Es ging alles so schnell, wenn man an besseres als die Zeit zu denken hatte...


    "Centurio,...", wühlte der Optio in seinem Wortschatz um, "... wir haben Probatus Rufus in der Obhut des Besitzers des Landguts gelassen. Er war nicht im Stande zu laufen.". Reatinus erwähnte hierbei nicht, dass er einige Sesterzen leichter war.
    "Auf dem Rückweg jedoch wurden wir von Räubern angegriffen, die sich als Jäger getarnt haben.", schilderte er weiter, "doch es ist keiner zu Schaden gekommen. Nur die Räuber sind tot. Wir haben ihre Leichen weg geschafft, Centurio Petronius. Und der hier ist ein Gefangener."
    Nach Beendung seiner ausführlichen Schilderung wankte Reatinus kurz mit müden Augen, doch er richtete sich schnell wieder auf. Die Müdigkeit ergriff Besitz von ihm.

  • Während der Optio seinen Bericht leistete. Nahm Primus den Germanen am Oberarm und zog ihn von den ihn umgebenden Legionären fort und brachte ihn zu den beiden Offizieren.
    Der Germane schien zu spüren, daß es keinen Sinn hatte sich zu wehren.
    Er folgte Primus ohne Gegenwehr. Er schien es ihm anzurechnen, daß er ihm vorhin geholfen hatte.
    Primus trat in den Gesichtskreis des Centurios und hieß den Germanen stehen zu bleiben. Dann gab er Valerian das Seil, welches um die Hüften des Mannes gewicktelt war. Primus trat neben den Optio und meldete,
    Der Gefangene, Centurio!
    Der Germane stand mit gebundenen Händen vor dem Offizier und blickte zu Boden.

  • Der Centurio zog beide Augenbrauen hoch, als der Optio die Geschichte auftischte. Sie hatten Banditen getroffen? Welche Banditen waren denn so dumm, römische Legionäre anzugreifen? Und sich dann auch noch gefangen nehmen zu lassen?


    Jedoch konnte er vorerst nichts tun. Also sah er nun den Gefangenen an, der aus dem Halbdunkel trat - er war ihm gar nicht aufgefallen! Geführt wurde er von Primus, dem Klassenprimus. Einen Augenblick musterte er den Gefangenen...eindeutig ein Germane, aber woher er kam?


    "Gut, fesselt den Germanen gut und stellt einen von der Wache auf, der aufpasst. Wir verhören ihn morgen. Ihr könnt schlafen geh'n."


    beschloss er dann. Er hatte heute Abend keine Lust mehr auf Verhöre - zumal die Schreie wohl alle wieder aufgeweckt hätten!

  • Nun gut, es war dunkel,...der Centurio war geweckt worden,...aber der Gefangene war schon gefesselt. Primus dachte sich seinen Teil und führte den Germanen zu der Stelle an welcher das Maultier des Centurio angebunden war.
    Hier war ein Pfahl in den Boden gerammt worden. Er schob mit dem Fuß etwas Stroh auf den Bodenzusammen und band den Mann am Pfahl fest.
    Dann warf er ihm eine Decke über,...die Nacht war kalt und feucht,...er sollte die Nacht überleben.
    Primus kniete sich vor ihm hin und betrachtete im schwachen Licht das Gesicht des Mannes. Sein Unterkiefer war stark geschwollen. Primus tauchte ein Tuch in Wasser aus seiner Feldflasche und legte es kühlend auf den Kiefer, nach einer Weile fragte er, Wie heißt du?
    Der Germane starrte ihn unter seinen strähnigen Haaren hervor an.
    Er sagte nichts. Primus stand auf und wandte sich zum gehen.
    Armin. knurrte der Mann.
    Primus nickte und meinte, Armin,...Arminius,...geschichtsträchtiger Name...ich rate dir Morgen zu kooperieren...
    Dann wandte er sich um, nickte der Wache zu die sich bereits eingefunden hatte und suchte Sergius und sein Zelt. Er war hundemüde.

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Gut, fesselt den Germanen gut und stellt einen von der Wache auf, der aufpasst. Wir verhören ihn morgen. Ihr könnt schlafen geh'n."


    Das ließ Reatinus sich nicht zwei Mal sagen! Er salutierte kurz vor seinem Centurio und sprach: "Vale, Centurio Petronius!". Daraufhin torkelte er gemächlich durch das Lager und suchte nach seinem Zelt, welches er einige Zeit später auch fand. Warscheinlich hatte der Centurio einige Legionäre abkommandiert, noch eines für ihn aufschlagen zu lassen. Zwar fand Reatinus in seinem Zelt alles durcheinander geworfen vor, doch mehr als seine Pritsche brauchte er zurzeit nicht. Ohne zu zögern zog er sich seine Rüstung vom Leib und legte sich auf die Pritsche. Nur einige satte Sekunden hat er zum Einschlafen gebraucht...

  • Valerian übergab das Seil, an dessen anderem Ende der gefesselte Gefangene hing, den Kameraden, die sich als Wachen zuständig fühlten, und machte sich auf die Suche des Zeltes seines Contuberniums. Das war auch nicht so schreklich schwer zu finden, da das Lager ja anständig systematisch aufgebaut war. "Salve, Jungs", grüßte er die Kameraden. "Ich hoffe, ihr habt mir noch ein paar Löffel Puls übrig gelassen, ich sterbe vor Hunger."

  • Am nächsten Morgen wurde Crispus vom Tesserarius geweckt, der die Morgenwache übernommen hatte. Etwas verschlafen rieb er sich die Augen, gähnte herzhaft und stand auf. Rasch zog er seine Wolltunika über die leinerne und trat ins Freie, wo bereits der ein oder andere erwacht war. Auch der Cornicen war darunter, sodass der Centurio zu diesem meinte


    "Lass' zum Sammeln blasen."


    Der Cornicen nickte und gab seinen lautesten Ton von sich.


    *Tuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuut*


    Sehr schnell erwachte das Lager und Crispus erinnerte sich daran, dass er ja einen Gefangenen hatte.

  • Verdammt! Wo war er eigentlich? Valerian schrak beim Klang der Cornicen auf und blickte sich desorientiert um. Hatte er etwa verschlafen? Verflucht! Schnell streifte er sich die nötigste Kleidung über, schlüpfte in die Caligae und stolperte aus dem Zelt. Zum Glück waren auch die anderen, die gerade gelaufen kamen, noch nicht in vollständiger Rüstung.

  • Reatinus schlief die ganze Nacht über wie ein Murmeltier. Doch wehe dem Cornicen, der ihn ausgerechnet jetzt wecken musste. Schwerfällig hob sich der Optio aus seiner Pritsche und betatschte seinen Kopf. Er hatte zu wenig geschlafen, weshalb sein Schädel brummte. "Wie penetrant...", murmelte er vor sich her und erhob sich. Wenigstens war er jetzt fitter als letzte Nacht.
    Schnell eine frische Tunika übergezogen, Rüstung angelegt und sonstiges Zeug bereit gemacht, schritt Reatinus nach außen. Rechts sah er auch schon eine Gruppe, die sich versammelte, wohin nun auch der Optio hin marschierte - mit dunklen Ringen unter den Augen.

  • Primus war gerade bei dem Gefangenen, als er den Cornicen auftauchen sah.
    Er gab Armin zu trinken und ließ ihn von einem Kanten Brot abbeißen.
    Der Blick des Germanen schwankte zwischen Haß und Dankbarkeit.
    Das Hornsignal dröhnte über das Lager...in welchen das Leben langsam erwachte. Der Optio kam aus seinem Zelt und begab sich zu einer Gruppe Legionäre, die sich in der Mitte des Lagers sammelte.
    Primus erhob sich, nickte den Germanen zu und begab sich ebenfalls zu dieser Gruppe.

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