Der große Balkon

  • "Vale.", hob Loki noch einmal kurz die Hand, um sich dann der Römerin zuzuwenden."Nun, schöne Frau, du bist nach Germanien gekommen um deine Verwandschaft zu besuchen? Oder planst du länger zu bleiben?", er versuchte zu unterdrücken welche von beiden Theorien ihm besser gefiel, wusste aber nicht ob es ihm gelang. Diese Frau hatte was für sich, ähnlich wie ihre Cousine, aber doch so anders...

  • Etwas skeptisch sah Valentina dem blonden Mann hinterher. Was sollte das mit der Römerin? Sie hatte ihm doch ihren Namen genannt. Hm... diese germanische Rauheit musste sie wohl erst noch lernen.
    Dann drehte sie sich wieder zu Lando und lächelte ihn scheu an. Eigentlich musste sie ja zugeben, dass sie ganz froh war endlich mit ihm alleine zu sein. Sie genoss seine Gegenwart auf eine ganz bestimmte Art und Weise.
    Auf seine Frage nickte sie. "Ja ich bin hierhergekommen um meine Cousine zu besuchen. Und was ich plane? Eigentlich gar nichts." Sie zog die Schultern hoch. "Mal sehen ob ich für länger hier bleibe." Sie sah ihn direkt an. "Es gibt zumindest keine Verpflichtung für mich wieder nach Rom zurück zu kehren."
    Dann meinte sie verschmitzt. "Du machst morgen eine Reise?"

  • Bei ihren Worten musst Loki lächeln: "Ja, schaut fast so aus als hätten wir die halbe Gens Quintilia zu Gast bei uns. Nicht dass es mich stören würde, es ist irgendwie erfrischend mal was anderes als Germanen im Haus zu haben, mein Wissen über Rom ist noch schöngeredet wenn ich 'gering' sagen würde."


    Er nahm noch einen Schluck vom Bier, und als sie auf seine Reise zu sprechen kam wurden seine Lippen schmal.
    "Allerdings, ein kleiner Ausflug mit ein paar Freunden, wir werden für ein paar Tage unterwegs sein."

  • Ihr wurde schnell klar, dass Lando nicht über die Reise sprechen wollte und so gab sie sich mit der kurzen Auskunft zufrieden. Wenn, dann würde er ihr mehr erzählen, wenn er wollte. Nicht aber wenn sie nachfragte. So wechselte Valentina lieber wieder das Thema. "Nun, ihr habt ihr den kläglichen Rest der Familie Quintilia hier. In Rom ist niemand mehr. Ich war die letzte die noch die Casa bewohnt hat. Mein Bruder ist hier irgendwo stationiert und meine Cousine ist ebenfalls hier. Sonst gibt es meines Wissens niemanden mehr." Sie wirkte nicht besonders betrübt darüber. Aber in das Innerste eines Menschen konnte man bekanntlich nicht hineinsehen. "Und deswegen bin ich her, weil meine hier Cousine meine einzige Verwandte ist." Sie nippte wieder von ihrem Wein und ließ ihren Blick wieder über den Hof wandern. "Glaubst du ich habe den anderen Mann verscheucht?" Sah sie Lando dann fragend an.

  • Loki hörte ihr aufmerksam zu, obwohl er weiter den Lauf der Sonne beobachtete.


    "Ahso... also beherben wir quasi die komplette Gens Quintilia im Moment. Schon irgendwie amüsant.", er schmunzelte, was auch anhielt als sie nach Gero fragte: "Nein, ich denke nicht. Er ist erst seit wenigen Tagen hier, streifte durch das Reich... so wie ich ihn verstanden habe hatte er Probleme ein Zuhause zu finden, also, etwas wo er sich zuhause fühlt. Deshalb ist er hierher gekommen, weil er hörte dass Teile seiner Familie hier leben."

  • "Achso." Valentina sah dem anderen Mann nocheinmal hinterher und lehnte sich dann in ihrem Stuhl zurück. "Naja, die ganze Familie stimmt nicht. Mein Bruder ist zwar hier in der Gegend aber er ist Soldat und hier stationiert. Wäre schön, wenn er auch hier wohnen würde. Dann wäre mir wohler." Sie verbarg ihre Sorgen um den geliebten Bruder hinter einem Lächeln.
    Dann nippte sie wieder an ihrem Glas und sah Lando von der Seite an. "Mit was kann ich hier helfen? Ich meine ich darf hier wohnen, aber ich habe nicht einmal genügend Geld um zu bezahlen." Abwartend sah sie ihn an. Sie wollte hier wirklich niemandem zur Last fallen.

  • Loki zog überrascht eine Augenbraue hoch, war er doch erstens nicht davon ausgegangen dass sie die Beherbergung der Römer in ihrer Casa eben jene etwas kosten lassen wollten, und zweitens hatte er bisher angenommen dass seine Gäste wussten was sie überhaupt in Germanien wollten.


    "Ehm. Nun, wie gut kennst du unser Volk, und die anderen dieser Gestade?", sah er sie fragend an, wusste er doch nicht was sie wusste...

  • Ehrlich antwortend zog Valentina die Schultern hoch. "Eigentlich weiß ich nur, dass es hier andere Sitten gibt und es viel kälter ist als in Rom." Sie lächelte scheu. "Ich weiß weder was hier besser, noch was schlechter ist."
    Sie sah wieder etwas verloren in ihr Weinglas. "Ich bin gut im schnellen Schreiben. Glaubst du es gäbe eine Möglichkeit, dass ich mich damit nützlich machen könnte?"

  • Loki musste nicht lange nachdenken. Schließlich hatte Clara, nach ihrer denkwürdigen Bettgeschichte mit einem einfachen Soldaten, überstürzt das Land verlassen. Daher waren einige Stellen frei geworden.


    "Japp. In der hiesigen Schola wird zur Zeit eine Scriba gesucht, wenn du dich damit identifizieren kannst. Dagmar... ehm, ihr Römer nennt sie Venusia, wird dir da weiterhelfen können. Ich denke schon dass da etwas möglich ist."


    Er lächelte sie an, irgendwie stimmte ihn der Gedanke, dass sie länger bleiben würde, glücklich. Da war etwas, und Loki brauchte ziemlich lange um zu begreifen dass es die Tatsache war, dass er in den letzten Jahren kaum einen Gedanken an eine Frau verschwendet hatte, wenn es nicht seine Schwester Eila war. Ihm fiel wieder ihre Standpauke ein, und irgendwie musste er ihr zugestehen dass sie recht gehabt hatte.
    Etwas unbeholfen versuchte Loki sich an einem Kompliment: "Ich muss sagen, dafür dass man selten blonde Römerinnen sieht, sind sie dann dafür umso schöner. Ist das euer Geheimnis?"

  • Vor Freude hätte die junge Römerin fast in die Hände geklatscht, als Loki ihr von der Stelle in der Schola erzählte. "Genau soetwas meinte ich! Danke, ich werde Venusia so schnell wie möglich aufsuchen und sie nach dieser Stelle fragen."
    Glücklich endlich etwas in Aussicht zu haben, dass sie machen könnte, nippte die junge Römerin von ihrem Weinglas und sah mit geröteten Wangen zu ihrem Gesprächspartner. Sie war so euphorisch, dass sie seine nächsten Worte erst nach einer kleinen Pause wirlich verstand. Und da färbten sich ihre Wangen noch röter und verlegen senkte sie den Blick. "Meine Haarfarbe ist selten, ja." Stammelte sie etwas unsicher. Dann aber zwang sie sich, den Blick wieder zu heben und ihren Gegenüber anzusehen. "Mein Geheimnis? Nun, wenn es mein Geheimnis ist, darf ich es dir ja nicht sagen, oder?" Sie lächelte immer noch verlegen.

  • Hatte er was falsches gesagt? Loki war sich nicht sicher. Die Mädels in seiner Heimat freuten sich eigentlich über Komplimente, aber vielleicht waren die Frauen aus Rom da anders gestrickt.
    Aber es war noch kein Meister vom Himmel gefallen, und so stürzte Loki sich hilflos aber enthusiastisch in den ersten Flirt seit gefühlten Jahrhunderten: "Ein Geheimnis was so offenkundig und bezaubernd die Welt anlacht kann eigentlich keins sein, aber vielleicht gerade deshalb."
    Sehr philosophisch, Loki, sehr philosophisch... vielleicht wäre doch erst einmal zu klären ob die Frau nicht schon versprochen ist. (Diese Selbstdenkerei war Loki seit Kindesbeinen bekannt, und hatte dazu geführt dass er selbst sein größter Kritiker war. Andererseits konnte er nicht anders...)
    "Sag, wenn du hier das düstere Germanien mit deiner Anwesenheit erhellst, wird sie nicht jemand in Rom fürchterlich vermissen?"
    Schon besser. Es wird, es wird...

  • Wenn er noch lange so weiterredete, würde Valentina bald kein einziges Wort mehr zustande bringen. Rot wie eine reife Tomate sah sie auf ihre Hände hinab und wusste plötzlich nicht mehr so recht wie sie sich hinsetzen sollte. Auf seine Frage hin, wer sie vermissen sollte schüttelte sie den Kopf und sah erst jetzt wieder hoch. "Wenn mich jemand in Rom vermissen würde, wäre ich ja nicht hier." Sie kam sich langam selber blöd vor mit ihren patzigen Antworten. Aber sie war doch so nervös. Ihr Gegenüber war einfach zu niedlich. Und sie würde ihn jetzt sicherlich verschrecken. Also versuchte Valentina es erneut. "Nein, es gibt in Rom niemanden. Und auch sonst nirgends. Mein Bruder ist der einzige Mann, den ich momentan liebe und der ist hier in Germanien." Sie lächelte unsicher.

  • Loki gab es auf. Es würde wohl eine Zeit lang dauern bis er verstand wie die römischen Frauen so drauf waren.
    Die Sonne war beinahe gänzlich hinter dem Horizont verschwunden, und der Met rauschte durch Lokis Adern wie der Wind durch die Tempel der Stadt.


    "Dein Bruder ist hier?", fragte er schließlich erstaunt, "Ich hatte irgendwie damit gerechnet jetzt die komplette Gens Quintilia hier zu beherbergen. Was macht er?"


    Loki schmunzelte als er erfasste dass sich die Quintilier nun schon mehrere Monate hier aufhielten.


    "Eine lustige Geschichte, aber auch irgendwie traurig. Ich weiß nicht ob Narcissa dir das schon erzählt hat, aber sie sind uns besuchen gekommen, um an der großen Auktion meines Gestüts Mitte des Jahrs teilzunehmen. Und natürlich um ihre Familie zu besuchen. Montanus, ihr Cousin, erbte zur gleichen Zeit einen Getreidehof vor den Toren der Stadt, und hält sich seitdem größtenteils dort auf. Ich habe ihn auf jeden Fall schon eine ganze Zeit lang nichtmehr gesehen.", er dachte daran was in den letzten Monaten geschehen war, und es war wirklich erstaunlich was den verschiedenen und doch miteinander verwandten Gentes widerfahren war.


    "Narcissas Bruder ist vor einiger Zeit plötzlich verstorben, und seitdem verlässt sie ihr Zimmer kaum. Ich glaube dass sie Quintilier eine kleinere Casa in der Stadt haben. Auf jeden Fall hat sie es noch nie wirklich in Betracht gezogen dort einzuziehen. Vielleicht liegt es daran dass ihr Bruder vorher darin lebte, kann ich auch nicht genau sagen."


    Er schaute gedankenverloren durch die kunstvoll geschnittenen Verhaue des Balkons auf den Hof hinab, auf dem gerade eine Katze versuchte die letzten Sonnenstrahlen mit ihrem Fell einzufangen. Dann fiel ihm mal wieder auf, dass der Lehm, mit dem die Ställe verputzt waren, eindeutig ausbesserungswürdig war. Die Reihe setzte sich fort, und Loki kam zu dem Schluss dass er die Hros wohl komplett umbauen müsste, wenn nicht ganz neu aufbauen. Er hatte so viel vor, so viel zu tun...


    Dann entsann er sich wieder seiner Gesellschaft, und er lächelte sie entschuldigend an.


    "Entschuldige, ich bin in Gedanken versunken. Mir ist gerade nur mal wieder aufgefallen was es hier noch alles für mich zu tun gibt."

  • Aufmerksam hörte Valentina ihrem Gesprächspartner zu. Traurig über dessen Bericht senkte sie schließlich den Kopf. Eigentlich kannte sie Narcissa überhaupt nicht. Gut als Kinder hatten sie zusammen gespielt. Aber dann? Vom Tod ihres Bruders hatte sie bis zu ihrer Ankunft nichts erfahren. Ihre Cousine hatte es in ihren Briefen mit keinem Wort erwähnt.
    Selber so in Gedanken versunken, bemerkte Valentina gar nicht, das Lando abschweifte. Das hieß, sie war mit ihrer Cousine, ihrem Bruder und diesem anderen Cousin die einzigen Quintilier die es noch gab? Schon ein wirklich trauriger Gedanke. Hoffentlich hörte sie bald etwas von ihrem Bruder, dann konnte sie mit ihm darüber reden. Er wusste immer was zu tun war.


    Erst als Loki sie wieder ansprach, hob Valentina den Kopf wieder und verbannte die Traurigkeit aus ihrem Blick. Mit einem scheuen Lächeln winkte sie ab. "Das macht doch nichts. Ich war selber in Gedanken." Dann sah sie ebenfalls in den Hof hinunter. "Das hier ist eine große Casa. Da ist es nur zu verständlich, dass immer viel Arbeit anliegt." Etwas gedankenverloren meinte sie dann. "Wie wohl die Casa der Quintilier aussieht, wenn niemand dort wohnt?" Sie seufzte leise.
    "Vielleicht kann ich ja mal dort hinfahren und sie mir ansehen." Sie sah auf und Loki an. "Was meinst du?"

  • Loki, der sich mittlerweile prima in der Stadt auskannte (was daran lag dass einer seiner Instinkte ihn dazu aufgefordert hatte sämtliche Fluchtwege zu checken), dachte nicht lange nach. Die Casa war in... verhältnismäßig gutem Zustand, wenn man davon absah dass man ihr ansah dass dort jahrelang nur ein einziger Mensch gewohnt hatte.


    "Soweit ich die Casa in Erinnerung habe, ist sie ein kleineres Stadthaus, nicht so groß wie diese Casa, aber doch über zwei Stockwerke, allerdings kann ich nicht sagen ob sie fließend Wasser hat. Da müsste man den Aquarius der Region fragen. Von außen, naja, ich glaube es hat sich selbst zur Zeit von Iuba niemand darum gekümmert das Efeu und die Aussenwand im Griff zu behalten. Allerdings weiß ich dass ein ältlicher Sklave noch dort wohnt, und seiner Dinge harrt."


    Er grübelte ob ihm noch etwas einfiel...


    "Eh, wie? Ja, natürlich kannst du das. Ich kenne die Rechtslage nicht genau, aber sie gehört euch, soweit ich weiß. Von daher ist das absolut kein Problem."


    Noch ein paar Sekunden Schweigen fügte sich er noch etwas hinzu:"Wenn ich wieder da bin (diesen Trip überlebe), könnte ich dich ja begleiten (sodenn ich noch beide Beine besitze). Ich weiß wo sie liegt (noch. wer weiß was da auf meinem Schädel landet), und könnte sie dir zeigen (wenn ich mein Augenlicht behalte, heißt das)."


    Wieder kam ihm die Reise der folgenden Woche in den Sinn. Es war garnichtmal so unwahrscheinlich dass er von einem Wurfspeer an deinen Baum genagelt wurde, oder schlimmeres. Die Heimat war wild dieser Zeit, und er wollte quasi mitten hindurch. Idiot. Lernt gerade die Schönheit von der Urbs kennen, und begibt sich einen Tag später auf eine Valhallafahrt.
    Er biss sich auf die Zunge um seine Flüche nicht laut auszusprechen, und grämte sich nun seines Schicksals. Was sollte er tun? Die Bestattung seiner Eltern konnte, DURFTE nicht weiter aufgeschoben werden. Es musste getan werden. Und wenn er diesen Kram überlebte, hoffte er auf ein paar mehr Stunden mit dieser Römerin..

  • Bildlich versuchte die junge Römerin sich vorzustellen wie das Haus wohl aussehen würde. Bestimmt ganz anders als ihre Casa in Rom. Kein fließendes Wasser? Das müsste schnell geändert werden. Leider hatte sie kein Geld. Die Reise hierher, hatte sie die letzten Ersparnisse gekostet. Ihre Familie war niemals besonders reich gewesen. Man hatte das zwar nach Außen hin nicht gezeigt, aber man war es. Ihre Reise hierher war sicherlich von Vorteil. Denn hier in dieser Provinz musste man nicht immer den neuesten Modetrend haben. Alleine das schonte den Geldbeutel schon ungemein.


    Auf sein Angebot lächelte Valentina scheu. "Das ist sehr nett von dir. Gestern habe ich meinem Bruder geschrieben. Vielleicht findet er ja die Zeit mich hier besuchen zu kommen. Ihn hätte ich auch gebeten mich dorthin zu begleiten." Sie wirkte etwas verlegen. "Aber mit dir als Begleitung wäre es mir natürlich eine viel größere Freude." Kurz wurde sie wieder rot und suchte ihr Heil dann im Zwirbeln einer Haarsträhne. "Und wenn ich dann in die Cassa einziehe. Glaubst du du findest dann auch mal die Zeit und kommst mich besuchen?"

  • Loki fiel ein, dass er sich im ganzen Gespräch mit dieser Dame keine Gedanken darüber gemacht hatte, wie die Römer eigentlich ihren Umgang definierten. Das war ein Problem. Er konnte und wollte nicht durch unangebrachte Verhaltensweise gegenüber einer Römerin auffallen. Da galt es dies vorher abzuklären, was nun schicklich war und was nicht.


    "Sowie es Ehre und Anstand zulassen, werde ich dies gerne tun. Ich weiß dass wir vom Volk was ihr Germanen nennt, andere Ansichten davon haben wie eine Frau und ein Mann miteinander umgehen können als ihr Römer. Und ich will euch mit meinem Unwissen nicht beleidigen, weder deine noch meine Familie. Ich glaube ich habe da dezenten Nachhilfebedarf.", Angriff war die beste Verteidigung, und warum sollte er edel tun wenn er es nicht war? Beziehungsweise noch nicht?

  • Was sollte denn das nun? Valentina sah ihren Gesprächspartner an als hätte dieser ihr gerade einen Eimer kaltes Wasser ins Gesicht gekippt. So sah er sie also? Als eine verzogene, römische Göre? Sie hatte nur immer in Geschichten und Erzählungen von Germanen gehört. Wirklich zu tun hatte sie mit noch keinem. Aber für sie war ohnehin jeder gleich. Sonst hätte sie sich damals nicht auf dem Sklavenmarkt für diese arme Kreatur eingesetzt.
    Lange sagte sie nichts, denn die junge Römerin wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Dann meinte sie schließlich etwas zurückhaltend. "Ich wüsste nicht, was gegen einen Besuch deinerseits dagegen spricht." Sie sah nun auf und ihn direkt an. "Reicht es dir denn nicht, wenn ich sage, dass ich mich darüber sehr freuen würde?"

  • "Ehm...", nun war sich Loki sicher dass er was falsches gesagt hatte. Nur was? Er entschloss sich für die Offensive: "Ich habe das wohl nicht so gemeint, wie du es anscheinend verstanden hast. Ich habe von einem Freund, welcher Römer ist, von den Sitten und Moralvorstellungen der Römer gehört, und davon dass der Umgang zwischen Mann und Frau gewissen Regeln unterworfen ist. Eigentlich genau so wie bei den Stämmen meiner Heimat. Nur anders. Ich möchte vermeiden dass ich irgendwas falsch mache, was es mir dann unmöglich macht dich wieder zu sehen. Denn das würde ich sehr gerne..."


    Loki dachte bei sich, dass man wohl so 'unbeholfen' definiert. Er schalt sich selbst einen Trottel, die ganze Sache so angegangen zu sein. Dennoch, da musste er durch: entschlossen sah er Valentina an.

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