[Cubiculum] Aelia Vespa

  • Die Wache von der Porta des Praetoriums hatte den Brief für Vespa einem Sklaven gegeben, der ihn nun im Zimmer der jungen Frau deponierte.



    An
    Aelia Vespa
    Castellum der Ala II Numidia
    Confluentes


    Liebe Freundin,


    du hast keine Vorstellung wieviel Freude das Eintreffen deiner Nachricht bei mir auslöste. Zunächst einmal sollst du versichert sein, dass es mir gut geht. Alles weitere können wir sehr gerne bei dem angesprochenen Treffen besprechen.
    Da du mir die Wahl des Ortes überlassen hast, so sei gewiss, dass ich den Weg nach Confluentes nicht scheue, ich dir jedoch sehr gerne die Casa zeigen würde, als deren Herrin ich mich nun bezeichnen darf.
    Wenn es dir also recht wäre, würde ich dich einladen, mich einfach hier in der Casa Germanica zu besuchen. Auch Unterkünfte für die Nacht sind genügend vorhanden, solltest du länger bleiben wollen es zu spät für die Rückreise werden. Schicke mir einfach einen Boten, wann du mich und meinen Mann hier besuchen möchtest, und es wird alles bereit sein.


    Ich freue mich sehr darauf, dich wieder zu sehen.


    Vale
    Paulina


  • Kurz nach der Besprechung, gehe ich zum cubiculum der Herrin und klopfe an. Der Herr wünscht es, daß ich mich um sie kümmere, solange sie hier ist.
    Mit gemischten Gefühlen stehe ich vor der Tür und warte darauf, eintreten zu dürfen.

  • Es überraschte Vespa ein wenig, dass es an der Tür klopfte. Schnell räumte sie noch ein paar Sachen ein ehe sie sich in den Korbstuhl setzte und bereit für den Besuch war. Die Aufforderung einzutreten war vor der Tür laut und deutlich zu vernehmen.

  • Nachdem ich ihre Aufforderung, eintreten zu dürfen, vernommen habe, öffne ich die Tür und betrete den Raum. Dann schließe ich hinter mir wieder die Tür.
    Ich verbeuge mich vor der Herrin und begrüße sie.
    "Salve, Herrin! Mein Name ist Salome. Ich bin mit dir aus Rom gekommen. Während deines Aufenthaltes hier, stehe ich dir zur Verfügung."
    Für mich ist dies die erste Gelegenheit, sie genauer zu betrachten. Während der Reise, sah ich sie immer nur flüchtig.
    Sie muß etwas jünger sein, als ich es bin. Doch ich möchte sie nicht länger anstarren und senke wieder meinen Blick.
    Ich bin etwas unsicher. In der Vergangenheit hatte es oftmals Schwierigkeiten zwischen meinen Herrinnen und mir gegeben.

  • Vespa deutete auf einen anderen Stuhl.


    "Bitte Salome, nimm doch Platz. Es ist wirklich aufmerksam von deinem Herren. ich möchte dich gern ein wenig näher kennen lernen. Erzähle mir doch etwas von dir."


    Vespa wusste gern mit wem sie ihre Zeit verbrachte. Sicher war das nicht üblich, Vesspa aber wichtig.

  • Ich bin überrascht! Das habe ich nicht erwartet. Sie bietet mir einen Stuhl an.
    Zaghaft mache ich von ihrem Angebot gebrauch und setze mich.
    Warum ist sie nur so freundlich zu mir? Wird sie es auch noch sein, wenn ich von mir erzählt habe?
    Es dauert einen Moment, bis ich beginne.
    "Ähm, ich bin erst neu in den Diensten des Herrn. Vorher lebte ich in Caesarea, in Judaea bei meinem alten Herrn.
    Wo ich geboren wurde, weiß ich nicht. Meine Eltern kenne ich auch nicht. Man sagt, sie seien beide gestrorben, als ich noch sehr klein war.
    Damals war ich ein heimatloses Kind auf der Straße. Irgendwann hat mich jemand mitgenommen und brachte mich in das Haus eines römischen Kaufmanns. Dort bin ich aufgewachsen."

    Ich verzichte bewußt auf einige Details, zum Beispiel, warum ich nicht mehr bei meinem alten Hern bin oder warum ich damals das Haus des Kaufmanns verlassen mußte.

  • Mit offenen und freundlichen Augen sah Vespa die Sklavin an und hörte ihr zu. Es interessierte sie wieso die Menschen zu Sklaven wurden.. Man konnte daraus viel auf den Charakter schließen und wenn die Sklaven aufsässig waren warum sie so handelten. Aber Salome schien nichts anderes zu kennen und war daher wohl wirklich so wie sie sich ihr vorstellte und dankte in Gedanken Balbus dafür, dass er diese Sklavin beauftragt hatte sie in der Zeit hier zu begleiten.


    "Du hast also eine weite Reise hinter dir und dann musstest du sogar von Roma noch weiterreisen. Ich bin hier aufgwachsen und später zurück nach Italia gegangen wo meine Familie ursprünglich lebte und noch lebt. Vor einiger Zeit bin ich dann zu meinem Onkel nach Roma gezogen. Das Leben auf dem Land war mir auf Dauer nichts und nun bin ich wieder zu Besuch in Germania wo ich schon so lange nicht mehr war."


    Kurz lächelte sie ehe dann wieder weitersprach.


    "Kannst du mir viellecht kurz noch erzählen worin deine Stärken liegen und für was du bisher zuständig warst."


    So konnte sie Nachsicht walten lassen wenn mal etwa snicht ganz so lief wie es sollte.

  • Sie ist in der Tat sehr freundlich zu mir und sie interessiert sich offenkundig für mich.
    "Ja, es war eine lange, teils beschwerliche Reise."
    Wehmütig denke ich an meinen alten Herrn, wie ich ihn eines Morgens tot in seinem Bett vorfand. Doch das ist nun Vergangenheit. Hier ist die Gegenwart.

    Doch dann spricht sie etwas an, was das zarte Pflänzchen der Freundlichkeit zwischen uns auf einen Schlag wieder zerstören könnte. Sie fragt mich nach meinen bisherigen Aufgaben.
    Zögernd und darauf bedacht, sie nicht zu erzürnen, beginne ich zu sprechen.
    "Ich war früher für das persönliche und körperliche Wohlbefinden meines Herrn zuständig. Das heißt, ich bin kundig in verschiedenen Entspannungstechniken, wie zum Beispiel der Massage. Ich beherrsche auch die Kunst des Tanzes und des Flötenspiels, und außerdem war es meine Aufgabe,..."
    Plötzlich breche ich meine Rede ab. Nein, das möchte ich ihr nicht erzählen! Ich möchte nicht, daß sie denkt, ich könnte eine Konkurrentin für sie werden. Nicht schon wieder. Stets war die Beziehung zu meinen Herrinen sehr schlecht. Das möchte ich hier vermeiden.

  • Es dauerte ein wenig ehe Vespa sich das Ende des Satzes zusammengereimt hatte. Zumindest so wie sie das verstehen würde. Ganz wusste sie nicht ob es ihr wirklich recht war. Lieber dachte sie nicht zu viel darüber nach. Das war am besten und sie vertraute Balbus auch. Man konnte sich natürlich nie sicher sein, aber sie tat es dennoch. Von daher war dieser Fakt wirklich zu vernachläsigen.


    "Da wirst du sicher viel zu tun gehabt haben. Doch nun möchte ich auch ein paar Worte zu mir verlieren. Ich denke es dürfte für dich interessant sein wie mein Tagesablauf ist. Ich stehe früh auf und nachdem ich mich etwas frisch gemacht habe und zurecht, nehme ich gern ein kleines Frühstück ein. Ich hoffe, dass während meiner Anwesenheit hier auch mein Verlobter anwesend sein kann. Dann gehe ich gern auf den Markt. Da ich hier noch keine Möglichkeit zu hatte, wird dies für morgen anstehen und je nachdem wie interessant es hier ist, werde ich das wiederholen. Ansonsten Lese ich gern. Dann steht auch bald das Mittag an. Danach verrichte ich meine Schreibarbeiten, lese etwas oder wenn das Wetter schön ist, gehe ich etwas spazieren. Ich möchte ganz gern, dass du mich auf den Markt begleitest. Traust du dir zu mich auch beraten zu können, wenn ich mal Hilfe benötige?"


    Sie war nicht minder freundlich als vorher geworden und sah die Sklavin wieder offen an. Ihre Reaktion auf das Ganze war ihr wichtig mitzubekommen...

  • Die Stille, die sich nach meinem Bericht einstellt, ist unerträglich. Wie wird sie darauf reagieren? Wird es wieder so sein, wie immer!
    Doch nein! Nicht minder freundlich, antwortet sie und erläutert mir ihren Tgesablauf.
    Mein Herz geht auf, als sie erwähnt, sie wolle mich mit zum Markt nehmen und ob ich sie dort auch beraten könne.
    Ich hoffe nur, der Markt ist hier einigermaßen ansprechend, damit es nicht nur bei einem Besuch bleibt.
    Ich kann mich kaum halten,vor Freude und lächle über beide Ohren.
    "Ja Herrin, natürlich kann ich das! Gerne!"
    Ich bin wirklich glücklich! Sollte sich jetzt wirklich alles zum Guten wenden?

  • Zufrieden darüber eine Hilfe und hoffentloch gute Beraterin für ihre Einkäufe gefunden zu haben, nickte sie. Natürlich musste der Geschmack der Sklavin noch dem ihren entsprechen, aber das würde sich dann herausstellen. Allerdings hatte sie keine großen Zweifel daran.

  • Bestimmt wird sich dieses Mal alles zu Guten wenden. Sie nickt mir freundlich zu. Ich bin glücklich.
    "Hast du noch einen Wunsch, Herrin? Kann ich noch etwas für dich tun?" frage ich fürsorglich.

  • Hatte sie noch einen Wunsch? Kurz wartete sie ehe sie mit dem Kopf schüttelte.


    "Nein, danke. Im Moment habe ich alles was ich brauche. Ich werde nachher nach dir zum ankleiden schicken lassen. Bis dahin lese ich etwas. Du kannst dich nun zurückziehen."


    Noch einmal lächelte sie der Frau kurz zu ehe sie sich eine Schrift nahm und sich auf der Kline zurückzog um sich etwas auszuruhen.

  • Die Haussklaven hatten gar nciht so unrecht. Sie war hier und beguckte sich gerade die neusten Errungenschaften. Die Stoffe hatte sie zu einem Schneider gegeben, der heute mit der Arbeit fertig geworden war und die Kleider nun geliefert hatte. So sah es nun in ihrem Zimmer wie in einem gigantischen Kleiderschrank aus. Was allerdings auch nur ein wneig so wirkte, es aber nciht wirklich war.


    "Herein, bitte."


    Ein wenig darum bemüht noch schnell Ordnung zu schaffen, begann sie die Kleider zusammenzulegen.

  • Er setzte ein Lächeln auf und trat ein. "Ich hoffe ich störe..." begann er den Satz, stoppte jedoch als er die herumliegenden Kleider sah. Ein kleines Grinsen konnte er nicht unterdrücken.
    "Sind deine Kleidertruhen nicht gross genug?" fragte er frech. "Du musst es nur sagen, dann lasse ich dir weitere bringen."


    Den Brief in seiner Hand hatte er schon fast vergessen, so sehr amüsierte ihn die vorgefundene Situation.

  • Worauf der Eintretende soforteinen bösen Blick angedacht bekam. Solch Bemerkungen konnte sie nun beim besten Willen nicht gebrauchen.


    "Es liegt nicht an den Truhen. Ich habe nur einmal durchgeschaut was ich für Kleider so besitze und welche davon zur gemanischen Witterung passen."


    Der leicht nörgelige und grummelnde Unterton war nicht zu überhören. Hach, Männer konnten in ernsten Situationen wie diesen wirklich nur unpassende Bemerkungen auf Lager haben.

  • Balbus senkte sofort seinen Blick zum Boden und machte einen betretenen und vor allem entschuldigenden Gesichtsausdruck.


    "Entschudligung." sagte er leise. Da fiel ihm dann zum Glück der Brief wieder ein, den er so krampfhaft festhielt. Dies war der richtige Moment um ihn auszuspielen.


    "Wir haben eine Einladung bekommen." sagte er und während er ihr den Brief hinhielt, begann er wieder den Blick zu heben.
    "Es geht um eine Hochzeit. Die Braut dürfte dir sicherlich bekannt sein."




    An
    Praefectus Alae Tiberius Prudentius Balbus
    samt Begleitung


    Einladung



    Marcus Vinicius Lucianus
    et
    Aelia Paulina


    geben ihre Hochzeit bekannt



    Am
    KAL NOV DCCCLVII A.U.C. (1.11.2007/104 n.Chr.)
    laden wir zu den Feierlichkeiten
    anlässlich unserer Hochzeit
    nach Mogontiacum, Domus Legatus Augusti
    und würden uns über ein Erscheinen mehr als freuen.



    Marcus Vinicius Lucianus
    et
    Aelia Paulina

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!