Waffenübungen...

  • Aus der Waffenkammer kommend betrat Eila , mit dem Köcher über der Schulter und dem Bogen in der Rechten den Hof.
    Einigen Momente blickte sie sich um, auf der Suche nach einem brauchbaren Ziel. Doch zu ihrer Enttäuschung war der Hof von den sonst so zahlreichen rumstreunenden Katzen heute wie leer gefegt. Übungen auf sich bewegende Ziele war nun einmal immer noch am effektivsten und wirklich sympathisch waren Eila diese Tiere noch nie gewesen, die den ganzen Tag entweder nur fraßen, schliefen oder sich leckten.
    Dennoch halfen diese Gedanken auch nicht, denn nicht eine Katze schien auftauchen zu wollen und so überlegte sie sich etwas anderes.
    In einer Ecke des Hofes entdeckte sie dann, verwundert, dass ihr diese nicht eher aufgefallen waren, einige mit Stoff umspannte Heuballen. Zwar nicht beweglich, dachte sie dann, aber immerhin ein Anfang.
    Sie verwandte einige Minuten darauf die schweren Ballen halbwegs brauchbar zurecht zu schieben, bevor sie anfing. Mit einem recht großen, wenn auch nicht zu großen, Abstand zu den Ballen stellte sie sich hin. Sie griff mit ihrer Rechten über ihre Schulter, zog einen Pfeil aus dem Köcher und legte ihn an.
    Mit Kraft und großer Konzentration zog sie die Sehne nach hinten, blickte noch einmal mit dem rechten Augen über den Pfeil und seine Spitze hinaus auf das Ziel und ließ dann los.
    Ein sauberer Treffer... Eila fiel auf, wie schön sie es fand, sich dieser Beschäftigung wieder hin zu geben und wieder und wieder schoß sie Pfeile auf den Heuballen, den Abstand zwischen sich und dem Ballen vergrößernd, die Position wechselnd und nur von dem erneuten einsammeln der Pfeile ab und an unterbrochen.

  • Aulus war gerade von einigen Besorgungen die Reise betreffend zurückgekehrt, als er merkwürdige Geräusche aus dem Hof der Casa vernahm. "Das war eindeutig das Gesurre von Pfeilen. Aber wer schoss schon hier in der Casa damit herum??" schoss es ihm durch den Kopf. Er wagte einen Blick. Und zu seiner Überraschung war es Eila, Lokis Schwester, die hier mehrere Heuballen malträtierte. Er beobachtete sie eine Zeit lang und stellte fest, dass sie eigentlich eine recht gute Schützin war. Gut an der Haltung konnte man noch etwas verbessern, aber ansonsten sah das doch gar nicht so schelcht aus.


    Als sie zum wiederholten Male die Pfeiler an den Ballen einsammelte, sprach er sie an. Also wenn du solche Treffer auch bei lebenden Zielen hast, kann man dich für eine Jagd gebrauchen. meinte er mit einem süffisanten Grinsen, das keinesfalls abwertend gemeint war.

  • Eila bückte sich gerade zum wiederholten Male als sie auf einmal angesprochen würde. Überrascht wandte sie ihr Gesicht in die Richtung aus der die Stimme kam. Sie hatte nicht mitbekommen, dass jemand auf den Hof getreten war und sah nun einen der Duccier, den sie aber persönlich bisher nicht kannte, auch wenn ihr von Loki schon über ihn erzählt wurde. Wenn sie sich nicht völlig irrte hieß der Knabe Irminar.


    Sie richtete sich auf und blickte ihn an. So recht wusste sie das Grinsen ihres Gegenübers noch nicht zu deuten und da sie sich ohnehin leicht überrumpelt fühlte, weil er sie beobachtet hatte, meinte sie dann ebenfalls grinsend.
    "Nunja, wenn du dich als Ziel zur Verfügung stellen würdest, dann könnte ich es dir zeigen." Einen Moment überlegt sie, ob sie den Bogen anlegen sollte, natürlich nur als nachdrückliche Drohung, doch dies erschien ihr dann doch zu unfreundlich.

  • Hätte er es nicht schon vorher gewusst, hätte er spätestens jetzt ihre Verwandtschaft mit Loki erkannt. Es lag etwas in ihrer Art, die ihn nur allzu sehr an ihren Bruder erinnerte. Er schien sie überrascht zu haben, doch von eben jener war, von dem ersten Blick einmal abgesehen nichts zu bemerken. Wenn ich nicht von dem, was ich bisher sah, überzegt wäre, würde ich das vielleicht sogar machen. Er schmunzelte weiter und kam einen Schritt auf sie zu.


    Du solltest versuchen in der Schulter noch ein wenig lockerer zu werden. Das macht die Sache etwas leichter. Und während dem Schuss beziehungsweise dem Anvisieren nicht allzu viel nachdenken und du könnest einigen Männern das Fürchten lehren. Ob sie die Ratschläge annahm lag nun an ihr.

  • Eila erkannte die Aussage des Ducciers als das, was er war, nämlich ein Kompliment und nickte leicht. Sie tat es ihm gleich und tat einen Schritt in seine Richtung, so ließ es sich leichter unterhalten.


    Sie brauchte über dessen Ratschläge jedoch nicht lange nachzudenken, kannte sie ihre Schwachstellen doch selbst recht gut. Aber sie erkannte daran, dass auch er durchaus etwas vom Bogenschießen verstand.
    "Ja, ich weiß." meinte sie dann ernst, aber nicht unfreundlich. "Doch vorerst muss ich mich auf das wesentliche konzentrieren, da mir vor der Abreise nicht mehr viel Zeit zum üben bleibt." meinte sie dann, sich bewusst, dass Irminar bereits von dem Vorhaben wusste.
    "Ich bin übrigens Eila, aber das weißt du sicher bereits." schenkte sie ihm dann ein Lächeln.

  • Immerhin war sie ehrlich dachte er sich. Hmm..also eigentlich machst du das Wesentliche schon ganz gut, oweit ich das beurteilen kann. Es sind noch ein paar Kleinigkeiten, die sich im Endeffekt dann als großer Fortschritt bemerkbar machen. Es ist vor allem eine Kopfsache.


    Ja, das weiß ich bereits. Ich bin Irminar oder Aulus, wie du willst. Aber mich dürftest du sicher auch schon kennen. Das Letzte bezog er vor allem auf seine zweifelhafte Berühmtheit, die Casa in Aufruhr zu versetzen.


    Doch dann kam ihm etwas in den Sinn. Abreise?? Und Waffenübungen?? ...Loki hatte doch wohl nicht.... Wo geht es denn hin, wenn ich fraen darf. Er stellte sich ein wenig dumm, um seinen Vermutungen zu ergründen. Nicht das er den gesehenen Leistungen etwas dagegen gehabt hätte...aber...

  • "Danke, ich weiß." kommentierte Eila die als Kompliment gedachte Aussage. Sie hatte keinen Zweifel, dass sie ihren Gegenüber mit ein wenig Übung im Bogenschießen schlagen könnte. Doch von diesem Gedanken zeigte sich in ihrem Gesicht nichts.


    "Ja, ich habe schon von dir gehört." lächelte sie dann. Loki hatte ihr schon einiges über den "Unruhestifter" berichtet. "Ich denke, ich werde dich Irminar nennen. Germanische Namen sind mir vertrauter und lieber."


    Eila wusste, dass Loki Irminar bereits von dem Plan berichtet hatte und auch, dass dieser mitkommen würde. Allerdings schien er ihre Teilnahme nicht erwähnt zu haben, da sie sich sonst Irminars Frage nicht hätte erklären können.
    "Man sollte meinen, dass du das wüsstest." grinste sie dann. "Ich werde euch begleiten." sagte sie dann, während sie die Reaktion des Ducciers genau beobachtete. Würde er überrascht, froh oder verärgert über diese Neuigkeit sein?

  • Dann sei es so.. meinte er seinen Namen betreffend und grinste. Und dann...Gewissheit... Er atmete einen moment durch.


    Nun..davon wusste ich bis jetzt nichts. Er war tatsächlich überrascht, doch nicht wirklich abgeneigt. Sie war eine mehr oder minder guter Bogeschützin, schien in der Lage zu sein, sich zu verteidigen und schließlich musste ja auch jemand kochen :P, kam es ihm in den Sinn. Es freut mich das du uns begleiten möchtest, aber weißt du, was du dir da abverlangen wirst? Ich meine, wie gesagt, ich würde mich freuen eine so gute Schützin dabei zu haben und habe auch absolut nichts dagegen, aber es wird ein hartes Stück Arbeit. Ich denke du solltest das wissen. Sein ernster Blick milderte sich gegen Ende seiner Bemerkung und wandelte sich zu einem gütigen Lächeln.

  • Irminar schien zwar überrascht, doch anscheinend störten ihn diese Neuigkeiten nicht wirklich. Dennoch war Eila von dessen Bemerkungen leicht verwirrt. Für was hielt dieser Duccier sie eigentlich? Eine dieser merkwürdigen verwöhnten Römerinnen, oder noch besser dieser weil sie bereits hier im unfreien Germanien geboren worden waren verweichlichten Germaninnen?


    "Ich danke dir für deine Sorge." sagte sie dann mit ironischem Ton. "Aber ich stamme aus eben jenem freien Germanien, wie du vermutlich auch. Und ich habe es bereits einmal, wenn auch gezwungenermaßen, allein durchquert. Ich kenne die Gefahren und Anstrengungen, die uns erwarten sehr gut und sie schrecken mich nicht." meinte sie dann ernst, das gütige Lächeln ihres Gegenübers mit hochgezogener Augenbraue quittierend.

  • Und selbst das erinnere ihn wieder an Loki. Was machte er eigentlich in letzter Zeit mit den Frauen falsch?? Er wusste keine Antwort und musste tief durchatmen. Er wusste nicht recht etwas zu sagen. Eila...ich weiß nichts von deiner Geschichte. Sie geht mich nichts an. Wir alle haben unsere Geschichte. Es tut mir Leid, wenn ich da etwas Falsches gesagt habe. Es war nicht beabsichtigt. Ich kann und will dir deine Fähigkeiten auch nicht absprechen, dafür sind die 4 bis 5 Minuten die wir jetzt im Gespräch sind zu wenig um dich wirklich zu kennen. Doch ich habe gelernt, das Vorsicht etwas ist, mit dem man sich auseinanderzusetzen hat. Ob man das will oder nicht. Ich für meinen Teil bin es und wenn ich dir Unrecht getan habe, ist es nun einmal passiert.

  • Anscheinend hatte Eila etwas zu gereizt reagiert, so wie Irminar dann versuchte, seine Aussagen zu mildern und zu erklären. Dabei allerdings konnte sie dann allerdings nicht anders als leicht Lachen, so wie er das anstellte.


    "Ist schon in Ordnung, Irminar. Ich bin nicht aus Zucker." grinste sie dann. So empfindlich war Eila dann doch nicht, dass sie ihm dies lange nachgetragen hätte. Sie entschied ihren Bogen vorerst aus der Hand zu nehmen und legte ihn auf einen zwei Schritte entfernten Tisch. Es war ohnehin Zeit für ein Pause.


    Dann schritt sie zu Irminar zurück. "Was meinst du, wollen wir schauen ob Marga noch einen Becher Met für uns hat?" machte sie ihm dann indirekt ein Friedensangebot.

  • Er war ein wenig verwirrt ob ihres Lachens. Erst reagierte sie gereizt, dann amüsiert....die Frauen soll mal einer verstehen...er nicht. Sein Blick musste auch Bände sprechen, aber so ging es ihm nunmal.


    Er blickte ihr nach, als sie den Bogen niederlegte und ihn dann nach Met fragte. Er war nicht wirklich abgeneigt, zumal er sie, wenn sie auch mit auf Reisen ging, kennen lernen musste. Ja warum denn nicht?? Ich denke, dass wir zwar noch genug Zeit miteinander verbringen werden, aber man kann nie zu viel wissen. Er versuchte wieder ein Schmunzeln, das aber nicht wirklich gelang.

  • Eila spürte, wie sehr sie Irminar zu verwirren schien und das wiederum ließ ihr Lächeln noch breiter werden. Irgendwie wirkte er beinahe niedlich, so verwirrt wie er war, und das wiederum machte ihn sympathisch, sodass Eila erst recht froh war, dass er zustimmte.
    Sie erahnte, dass das, was sich danach in seinem Gesicht abzeichnete , ein Schmunzeln sein sollte, wenn es auch nicht recht gelang und so kicherte sie kurz, bevor sie dann meinte "Na dann komm, Irminar." und vor ihm her in Richtung Küche ging.

  • Diese Frau war schon ein Unikat. Kaum merklich schüttelte er den Kopf und musste innerlich lauthals lachen. Er folgte ihr, da sie die Führung übernahm und er seine Gedanken erst noch sortieren musste.


    Edit: Was ist eigentlich Rechtschreibung??

  • So trat Eila erneut auf den Hof und schritt zugleich zu ihrem Bogen. Sie nahm ihn und die verstreuten Pfeile wieder auf und stellte sich in Position. Dieses Mal jedoch verteilte sie die Heuballen anders, zwei Haufen, etwa drei Meter voneinander entfernt. In einiger Entfernung ging sie dann mit dem Rücken zu den Ballen in die Knie und schoss dann, nur ihren Oberkörper so weit es ging umdrehend, links und rechts hinter sich in die Heuballen.
    So versuchte sie möglichst gut die Situation zu trainieren, wenn sie auf dem Pferd sitzend von hinten angegriffen oder aber verfolgt würden.


    Diese Bewegungen strengten Eila doch schon sehr an, dennoch wusste sie, dass ihr das, was sie nun schmerzte, ihr im Ernstfall dann leichter Fallen musste.
    Die Zeit verging, und langsam wurde es Zeit, dass auch Irminar wieder auftauchte.

  • Mit zwei Sax beladen kam er wieder auf den Hof, wo Eila sich wieder ihrem Bogen und den Heuballen beschäftigte. Sie machte sich wieder recht gut, wobei die Schulter noch alles andere als locker war. Aber das würde sich sicher noch geben.


    Soo..da wäre ich. Hat ein wenig gedauert, bis ich ein vernünftiges Sax für diesen Zweck gefunden habe. So kam er auf sie zu und reichte ihr das Sax. Es ist nicht sonderlich scharf, aber aufpassen solltst trotzdem ein wenig. Er machte währenddessen ein paar "Aufwärmübungen" und schwang sein Sax vor sich hin um die Muskulatur wieder an die Bewegungsabläufe zu gewöhnen.

  • Froh, dass Irminar auftauchte, weil es dann doch recht anstrengend geworden war und Eila schon die ein oder andere Schweißperle über den Nacken lief, ließ sie den Bogen sinken und stand wieder auf. Den Bogen zur Seite legend und den Dreck von den Knien klopfend wandte sie sich dann an den Duccier.


    "Sehr schön." Sie nahm das Sax entgegen und prüfte dessen Handlichkeit an ein, zwei Bewegungen. Es war, wie Irminar richtig bemerkt hatte, nicht sonderlich scharf. Aber das musste es für diesen Zweck ja auch nicht sein.
    "Ach, das geht schon."

  • Es dauerte eine kleinen Moment, doch dann war es soweit und das Gefühl für sein Sax, das er mittlerweile schon eine halbe Ewigket sein eigen nennen durfte, war wieder da. Prüfend blickte er dann zu Eila und meinte nur Gut, dann zeig mal was du so kannst! und griff sie leicht grinsend an, in Erwartung einer Reaktion.

  • Eigentich hatte sie nur vor etwas spazieren zu gehen. So war sie erst in den Garten gegangen und hatte sich dort ein wenig hingesetzt. Doch so richtig ließ sie der anblick dort nicht zur Ruhe kommen und so war sie weiter gegangen. Irgendwann hatte sie es in den Hof geschafft und sah hier wie Eila und Irminar übten. Es erinnerte sie ein wenig an früher als sie dies mit ihren Brüdern gemacht hatte. Versteckt im Wald zwar, weil ihr Vater nicht wollte, dass sie den Schwertkampf beherrschte. Doch ihre Brüder konnten dem kleinen Mädchen nur schwer einen Wunsch abschlagen und brachten ihrer Schwester das Kämpfen bei. Lächelnd blieb sie abseits stehen und sah den beiden einfach nur zu.

  • Eila erwiderte das Grinsen Irminiars, war eben jenes doch mehr Herausforderung als jedes seiner Worte zuvor.
    Sie reagierte auf seine noch saichten Angriffe mit mehreren Paraden, und war selbst erstaunt, dass diese Bewegungen ihr noch immer recht vertraut waren. Dennoch erkannte sie auf der anderen Seite das Problem, welches ihr als Frau nun einmal in die Wiege gelegt worden war : mit der Kraft, die sie besaß, die Schläge eines deutlich stärkeren Gegners abzuwehren erforderte ungemeine Mühe.
    So entschied sie sich, dass, wenn sie ihre Fähigkeiten halbwegs sinnvoll einsetzen wollte, sie aus der Defensive die sie so sehr anstrengte in die offensive übergehen musste.
    Mit einemgroßen Schritt brachte sie sich außerhalb der Reichweite von Irminars Schwert, verharrte einen Moment grinsend, bevor sie es selbst mit einem Vorstoß versuchte...

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