Waffenübungen...

  • "Gerne. In der Zeit beim Sklavenhändler hatte ich wenig Möglichkeiten zum Trainieren. Womit fangen wir an?"


    Langsam begann es ihn zu kribbeln. Er hatte das Kämpfen und Trainieren vermisst.

  • Als Quintus den schwarzen Hünen sah, weiteten sich auch seine Augen. Sie alle hier waren schon recht groß und wurden von den meisten Römern häufig seltsam angestarrt ob ihrer Körperlänge. Dieser Riese da aber überragte sie alle und sah dabei aus wie eine Eiche.


    Bei Hel! entfuhr es dem Eques, ohne dass er es hätte verhindern können. Er musste sich zwingen Lokis Neuerwerbung nicht die ganze Zeit anzustarren.


    Äähhm ja, also... wo war ich? Ach ja, kurzes Schwert der Legionäre heißt Gladius, langes Schwert der Reiter heißt Spatha. Die beschlagenen Übungswaffen hier sind aus dem Dienst bei der Ala ausgemustert worden und gehören nun unserer Familie. Sie werden also hier bleiben, damit ihr sie auch so häufig wie nur möglich nutzen könnt. Nur durch regelmäßiges Training werdet ihr für einen Kampf gewappnet sein. Ich schlage vor, jeder von euch sucht sich jetzt einmal eine der Holzwaffen aus, und dann schauen wir doch mal, wie euer Wissensstand so aussieht.


    Wie der Wissensstand seines Bruders aussah, war Quintus eigentlich schon klar: alle Techniken, die ihr Vater ihnen beigebracht hatte, nur vollkommen unterentwickelt und untrainiert, Witjon war nie ein großer Kämpfer gewesen. Bei den anderen war er gespannt, obwohl er auch hier schon Vermutungen anstellte. Dagny würde sich wahrscheinlich einen Gladius aussuchen und ihn dann wegen seines Gewichtes doch mit beiden Händen halten. Und dieser Phelan würde sich bestimmt eine Spatha schnappen und dann recht ungelenk damit herumfuchteln. Den Sklaven, Silko, konnte er allerdings kein Bisschen einschätzen. Er wirkte wie ein Kämpfer, vielleicht ein ehemaliger Soldat aus einer unterworfenen Region oder ein früherer Gladiator. Bei ihm würde Quintus wahrscheinlich aufpassen müssen...


    Ihr werdet feststellen, dass die Holzwaffen durch die Eisenbeschläge sehr viel schwerer sind als echte Waffen. Dies hat einen einfachen und guten Grund. Wenn ihr mit diesen Waffen gut und schnell umgehen könnt, werdet ihr mit einer echten Waffe noch besser und schneller sein, da sie leichter in der Hand liegt.

  • Silko bückte sich und nahm ein Gladius. Er war zwar eigentlich an seine beiden Krummsäbel gewöhnt, aber der Kampflehrer sprach von einer Waffe.


    Nun gut, er wollte seine neuen Besitzer ja nicht vorführen und prüfte das Gewicht der Übungswaffe und lies sie mit rechts und links ein wenig kreisen.

  • Der Hüne nahm sich einen Gladius, der in seinen Händen aussah wie ein kurzer Dolch. Als er die Übungswaffe dann kreisen ließ, musste Quintus breit grinsen, er hatte also recht gehabt, dieser Mann hatte zumindest Übung, wenn nicht gar Kampferfahrung.


    Quintus griff sich ebenfalls einen Gladius und deutete dann damit auf den Sklaven, ehe er Kampfhaltung annahm.


    Fangen wir doch mit dir an. Einverstanden? Greif an!

  • "Wie ihr wünscht."


    Das konnte ja heiter werden. Gut, der Waffenlehrer sollte kämfen können, aber trotzdem konnte Silko ihn nicht richtig einschätzen. Einerseits wollte er ihn nicht beschämen, falls er doch nicht so gut war, denn ein gekränktes Ego schien ihm ein schlechter Start hier. Andereseits wollte er sich ja auch nicht selber blamieren.


    Also begann er mit durchaus parierbaren Angriffen die Fähigkeiten seines Gegenübers zu testen, allerdings ohne dabei seine Deckung zu vernachlässigen, denn er hatte schon häufig erlebt, dass Trainingsgegner gegen ihn besonders motiviert waren.

  • Die ersten paar Attacken seines Gegenübers waren gut und präzise geführt, aber alles in allem entsprach das Niveau dem, was man von Probati in der Mitte ihrer Ausbildung erwarten konnte. Da hätten auch Einar oder Stilo hier Leibwächter werden können. Quintus spürte aber, dass sich der Hüne zurückhielt.
    Er unterbrach den Kampf.


    Hör zu, ich bin Soldat, ein Reiter der Ala Numidia. Halte dich nicht zurück, sondern zeige dein Können! Oder willst du hier mit mir nur herumblödeln?


    Quintus ging wieder in Kampfstellung und legte nun seinerseits los. Schlag auf Schlag führte er schnelle und gezielte Attacken gegen den schwarzen Kämpfer. Er versuchte, den gesamten Körper mit Ausnahme des Kopfes zu bestreichen.
    Seine eigene Deckung war dabei so dicht, wie es nur ging. Sollte der Sklave tatsächlich etwas drauf haben, wollte er nicht gerade direkt am ersten Tag völlig blau gehauen enden...

  • Gut, er hatte also einen Soldaten vor sich. Er wehrte die Attacke-Serie
    ab, wenn auch mit Mühe. Andererseits ging er nun selber zum Angriff über und brachte seinen Gegner mit deutlich kräftigeren und gezielteren Hieben in Bedrängnis...

  • Die Kraft hinter den Angriffen nahm zu und steigerte sich immer weiter. Quintus wurde in die Defensive gedrängt, doch wo er früher mit heftigen Ausweichbewegungen reagiert hätte, suchte er jetzt einen festen Stand und wirbelte die Holzklinge mal oberhalb und mal unterhalb seines Armes herum, die Klinge des Gegners auf diese Weise jeweils zur Seite wegschlagend.
    Er beschränkte sich darauf, die weiteren Attacken zu parieren. Beim nächsten Ausfall den Hünen jedoch...

  • ...zog sich dieser zurück. Er war mittlerweile aus dem Alter heraus um solche Konfrontationen bis zum Ende durchzugehen, wenn es nicht um Leben und Tod ging. Sein Gegner musste nichts mehr von ihm lernen, und umgekehrt war es das Gleiche.
    So konnten sie beide ihr Gesicht wahren, denn die Umstehenden schienen schon mehr als beeindruckt.


    "Ich hoffe ich konnte Euch überzeugen, Herr", sagte er und schaute seinem Gegenüber an, um zu sehen, ob er vielleicht doch noch einen Hieb zu erwarten hatte.

  • Quintus war beeindruckt, der Schwarze hatte Kampfgeschick und Voraussicht bewiesen. Loki konnte auf seine Investition stolz sein.


    Sehr gut... Ich schätze,... du hast das Spektrum... deiner Aufgaben gerade... um einen Posten... erweitert.


    Der Eques atmete schwer. Die Kraft des Skalven hatte ihm doch Einiges abverlangt.


    Gut,... wer ist der nächste?

  • Gustav hatte sich mal wieder auf fremder Leute Grundstück geschlichen und beobachtete aus einem Gebüsch heraus, wo er sich versteckt meinte, den Kampf zwischen diesem römisch aussehenden Mann und dem Sklaven bis zu seinem unspektakulären Ende. Wenig Unterhaltung, aber es ging ja noch weiter, also beobachte der 14jährige Gustav neugierig weiter.

  • Silko trat zufrieden beiseite. Sein Gegenüber hatte nicht nur kämpferisches Geschick sondern auch Selbstkontrolle gezeigt. An der seite solcher Männer kämpfte man gerne.


    Er lies den Blick über den Garten schweifen. Die lange Zeit als Leibwächter hatte ihn gelernt aufmerksam auf seine Umgebung zu achten. So sah er auch den Jungen, der sich in einem Gebüsch verbarg. Offensichtlich handelte es sich dabei um einen sener künftigen Schützlinge... und sollte das nicht der Fall sein, drohte von ihm sicherlich keine Gefahr-also lenkte er seine Aufmerksamkeit wieder auf das Training. Er wollte wissen woran er bei den Anderen war.

  • Witjon nahm ein Gladius in die linke und eine Spatha in die rechte Hand und wog beide ab. Die Spatha war natürlich schwerer, ähnlich dem Sax, das sie auch schon öfter mit Vater benutzt hatten. Er entschied sich vorerst für die Spatha, obwohl er nicht genau wusste warum. Sein Gefühl bewog ihn dazu.


    Als sein Bruder den Südländer dann herausforderte, lehnte Witjon sich an den Tisch mit den Übungswaffen an und schaute interessiert zu.


    Je weiter der Kampf voranschritt, desto beeindruckter war Witjon. Er hatte viel bei Vater gelernt, konnte aber nur noch wenig davon anwenden, da er keine Übung mehr hatte. Arbjon war gut ausgelastet mit Silkos Attacken, aber auch der Südländer begann nach einiger Zeit, schwerer zu atmen. Dann zog er sich zurück und beendete damit den Kampf.


    Witjon war zufrieden mit Landos Kauf. Dieser Mann würde definitiv ein guter Leibwächter sein. Als Arbjon nach einem neuen Gegner fragte, hielt Witjon sich vorerst zurück. Sein Bruder müsste wissen, dass er keine Übung hatte. Hoffentlich würde er erst einmal die anderen testen.

  • Eila hatte gerade in ihren Apfel gebissen und angefangen zu kauen, als sie sich verschluckte. Das konnte doch schon wieder nicht sein. Dagny schien auch wirklich überall zu sein... es war beinahe eine Herausforderung ihr nicht über den Weg zu laufen. Nachdem sie das stecken gebliebene Stück Apfel doch noch runtergeschluckt hatte und sie kurz gehustet hatte, blickte sie einfach wieder zu den Männern hinüber.
    Einen Moment lang überlegt sie, ob sie sich auch ihren Bogen oder ihr Sax holen sollte, doch dann entschied sie, dass es, da sie sich gerade erst von ihrem letzten Kampf vollständig erholt hatte, vermutlich noch etwas zu früh war und sie war auch vorerst damit zufrieden den anderen zuzusehen. Sie war gespannt, wie sich das Ganze entwickeln würde.

  • Zitat

    Original von Silko
    Er lies den Blick über den Garten schweifen. Die lange Zeit als Leibwächter hatte ihn gelernt aufmerksam auf seine Umgebung zu achten. So sah er auch den Jungen, der sich in einem Gebüsch verbarg.


    Quintus war dem Blick des Hünen gefolgt und hatte so auch den Jungen in dem Gebüsch entdeckt, dass nach dem harten Winter nun erst zartes Grün zeigt und bei weitem nicht dicht genug war, um als Versteck zu dienen.
    Er sah seinen Bruder an und deutete kaum merklich mit dem Kopf in Richtung des Busches.


    Hey Bruder, kannst du dich noch daran erinnern, wie uns Albit und Uthi immer nach den Übungen mit Vater versucht haben aufzulauern?

  • Dagny ging langsam um den Riesen herum, ohne ihn wirklich aus dem Blick zu lassen.
    Sicher, mit etwas Abstand, sah sie dann den beiden zu wie sie miteinander kämpften. Sie war überrascht über die Hartneckichkeit des Fremden, sein Geschick und seine Ausdauer. Albjon kam richtig ins schwitzen.
    Als es vorbei war, war sie fast schon enttäuscht doch auch froh das es kein echter Kampf war. Sie war sich nicht sicher wer dann als Sieger hervorgegangen wäre.
    Albjon forderte seinen Bruder jetzt heraus und sie hatte Zeit sich die Übungswaffen anzusehen. Sie hob ein Gladius an und versuchte es erst mit einer Hand aber da sank es schnell in Richtung Boden, so das sie mit der zweiten zugreifen musste. Dass das Ding so schwer war hatte sie nicht gedacht, wie konnte man damit nur so geschickt kämpfen, dachte sie sich und betrachtete es weiter, drehte es hin und her.

  • Gustav schluckte als der fremdländische Riese mit der schwarzen Haut und auch ein anderer, allerdings römisch aussehender Mann ihre Blicke zu ihm richteten. Hatten sie ihn entdeckt? Eigentlich hatte der Junge geglaubt hinter dem Busch ein gutes Versteck zu haben, aber dem schien er nun eines besseren belehrt zu sein. Wenn sie eh wussten, dass er hier war, allerdings ihn nicht sofort vertrieben - so dachte sich Gustav - konnte es keine schlechten Leute sein, also erhob er sich und kam hinter seinem "Versteck" hervor und schaute nun für alle sichtbar den Waffenübungen weiter zu. - Gerade kämpfte eine Frau mit dem Riesen. Allerdings war der Blick des 14jährigen Jungen etwas verlegen. Er war ja kein Gast hier. Und die Grund- und Bodenbesitzer könnten ihn sofort verjagen.

  • Eila betrachtete leicht amüsiert, wie Dagny scheinbar zum ersten Mal ein Schwert in die Hand nahm. Den Jungen, der relativ nah bei ihr aus dem Gebüsch trat, hatte sie zuvor überhaupt nicht bemerkt. Etwas irritiert zunächst , betrachtete sie ihn. Sie hatte ihn hier noch nie gesehen, aber das hieß ja nichts. Sie pfiff leise in seine Richtung um seine Aufmerksamkeit zu bekommen und deutete ihm dann mit einem Wink an, dass er doch zu ihr kommen sollte. Sie war schlichtweg neugierig, was das für ein Junge war...

  • Die Familie schien groß zu sein. Neben den beiden, die ihn gekauft hatten, waren hier noch die zwei jungen Germanen, dieser Junge, der sich jetzt nicht mehr versteckte und die beiden jungen Frauen. Da sie nichts arbeiteten schienen sie nicht zum Gesinde zu gehören.


    Wenn er die beiden beschützen sollte, würde er sich auf viel Arbeit einstellen müssen. Die eine blond, mit einer Hautfarbe wie Elfenbein. So weiß, dass es fast durchsichtig wirkte, und die andere mit roten Haaren. Solch eine Haarfarbe hatte er noch nie gesehen.

    Nun, sie wiederum schien noch nie ein Gladius aus der Nähe gesehen zu haben, denn sie musste es mit beiden Händen halten. Sie schien also keine der Germanischen Furien zu sein, die er auf seiner Reise zu den Langobarden gesehen hatte.


    Da kam ihm eine Idee: "Entschuldigt mich bitte kurz, ich bin gleich wieder da" verkündete er, um schnell seine neue Heimat (Gesindezimmer) aufzusuchen.

  • Wenige Augenblicke später kam der Nubier wieder aus dem Haus gelaufen.
    In seiner Hand trug er eine exotische, mit Hyroglyphen verzierte Säbelscheide.
    Der Säbel schien deutlich schmaler zu sein als ein Gladius.
    Mit zwei Schritten war er bei der rothaarigen jungen Frau: "Versucht es doch einmal mit dieser Waffe. Die dürfte euch besser liegen.", sprach er, und streckte ihr die Scheide hin, mit dem Griffende zu ihr.

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