Waffenübungen...

  • Nana, wir wollen die beiden ja nicht direkt verschrecken. Ich denke, wenn sie jetzt erst einmal lernen, wie man ein Schwert hält und dass das spitze Ende in den Gegner gehört, ist schon viel gewonnen. So, wie die beiden nach nur fünf Runden um Hros und Garten geschnauft haben, fehlt da noch Einiges bis zum Probatus, geschweige denn zum Soldaten.


    Quintus grinste Loki an.


    Aber wenn sie ihre Haut verteidigen können, sollten sie mal nach Magna müssen oder unter die Räuber fallen, ist das wesentlich besser als gar nichts, oder?


    Der Eques betrachtete seinen Adoptivvetter genauer.


    Und wie steht es um deine Kampfkünste, mein Guter? Oder hast du Silko hier ins Haus geholt, damit du feist und dekadent werden kannst wie alte römische Senatoren?

  • Witjon traute seinen Augen und Ohren nicht. Während er versuchte Luft zu schnappen, redeten Quintus und Lando irgendwelches Zeug daher, von wegen Legion und Räuber und...MAGNA? Er zog eine Augenbraue hoch. -.^


    "Äh...*keuchz* jaja macht ihr mal...*schnauf*"


    Er begab sich zum Wasserkrug, den er eigens bereitgestellt hatte und nahm einige große Schlucke. Nassgeschwitzt stand er nun da. Langsam bekam er wieder Luft und seine Atmung wurde ruhiger. Sein Hals kratzte und seine Füße schmerzten, aber das kümmerte ihn nicht. Er würde es diesen Nörglern zeigen. Witjon war weder ein Faulpelz, noch ein Feigling.

  • Ich habe niemanden etwas von einer Pause sagen hören. Sofort zurück an den Stamm und weiter Schläge geübt!


    Unmöglich, was dachte sein Bruder sich nur. Hatte ihr Vater ihnen nicht Respekt und Disziplin beigebracht?
    Quintus schüttelte den Kopf. Er musste an ihre Kindheit denken, an Witjon den Träumer, der sich lieber mit einem Buch ins Heu verkrochen hatte als mit ihm und ihrem Vater zu reiten und zu üben...

  • Als Arbjon auf seine Waffenkenntnis zu sprechen kam, sah Loki ihn mit emotionslosem Blick an. Woher sollte er auch wissen?


    "Ich weiß mich zu verteidigen, und in einer Schlachtreihe zu stehen. Auch wenn ich nie das Vergnügen hatte mit mehr als fünfzig Männern zu streiten, mehr gab unser Ting nicht her. Hat aber gereicht um unseren Stamm sicher durch die Jahre zu bringen. Zumindest gegen äußere Feinde.", fasste Loki sein Können am Schwert zusammen. Es war nicht allzu lange her dass er mit Freunden das Blut ihrer Feinde vergossen hatte, aber gerne erinnerte er sich auch nicht daran zurück.

  • Aha, sein Herr konnte sich also verteidigen. Er war beinahe so groß wie Silko und konnte sich nur verteidigen? Entweder untertreibte sein neuer Herr gewaltig, oder er war wohl nicht richtg geschult worden. Silko tippte eher auf ersteres. Ein Mann mit solchen körperliche Voraussetzungen musste eigentlich ein großer Krieger sein.

  • Kurz vor Sonnenaufgang stand Quintus im Garten und begann sein eigenes Training mit einem lockeren Dauerlauf, der ihn zwanzigmal um das Gelände von Haus und Hros führen sollte.
    Die frühe Stunde störte ihn nicht, war er es doch aus dem Lager gewohnt, jeden Morgen so früh aufzustehen. Da die Turma IV die Garde des Präfekten stellte und somit auch die meisten der Wachen des Kastells, blieb den Equites nur der frühe Morgen und der späte Abend für die Übungen, die sie täglich durchzuführen hatten.


    Es war bei seiner dritten Runde, als Quintus beinahe über dieselbe Wurzel gestolpert wäre, die Dagny am Vortag zum Verhängnis geworden war. Er beschloss, sie später kurzerhand abzuhacken und aus dem Boden zu ziehen, damit sich nicht am Ende doch noch jemand einen Fuß an dem vermalledeiten Gestrüpp brach...

  • Nach einem kurzen Frühstück trat Witjon gähnend ins Freie. Die Sonne war gerade erst aufgegangen und doch herrschte schon reger Betrieb in den vier Wänden der Duccier. Marga und Sveija waren schon in der Küche beschäftigt gewesen, Albin schlich geschäftig durch die Gänge und...was musste er sehen? Sein Bruder war natürlich auch schon auf und gerade dabei Sport zu treiben. Verdammter Soldat dachte Witjon mit einem Grinsen und trank einen Schluck Wasser aus dem Krug, den er sich mitgebracht hatte.
    Er wartete, bis Arbjon eine weitere Runde gelaufen war und gesellte sich dazu.


    "Morgen Bruderherz. Ich dachte mir ich leiste dir mal Gesellschaft beim frühen Training." :)


    Er hoffte, dass sein Bruder das Tempo ein wenig drosseln würde. Arbjon war es wohl schon lange gewöhnt, so früh morgends laufen zu gehen.

  • Silko hatte gut geschlafen. Im Gegensatz zu den Zellen des Sklavenhändlers erschien ihm das Zimmer der Bediensteten wie ein Palast. Leider hatte er wohl ein wenig zu lange geschlafen, denn als er die Casa in Richtung Garten verlies, rannten Arbjon und Witjon schon ihre ersten Runden. Also legte Silko seine Säbel beiseite und schloss sich den Beiden an.


    "Heilsa", Slko meinte sich erinnern zu können, dass so die Begrüßungsformel war.

  • Quintus war schon neun Runden gelaufen, als sein Bruder sich ihm anschloss. Er war doch etwas erstaunt, dass der Kleine meinte, nach dem ganzen Schnaufen vom Vortag mit ihm mithalten zu können. Sogleich verringerte er sein Tempo, damit Witjon auch mitkam.


    Morgen! sagte der Eques knapp und lächelte seinem Bruder zu, bloß keinen Atem verschwenden, auch wenn er den Lauf bis jetzt noch recht ruhig durchstand. Die letzten drei oder vier Runden würden schlimmer werden...


    Zwei Runden später schloss sich ihnen dann auch Silko an. Der Hüne fiel gemächlich in ihr Tempo ein und grüßte mit einem Heilsa, das Quintus mit einem Nicken und einem Lächeln quittierte. Still trabten die drei Männer dann weiter, bis drei Runden später Witjons Atem schwerer wurde.


    Ich denke, wir sollten dann jetzt am Übungsplatz auslaufen, sonst klappt uns unser Bücherwurm noch zusammen.


    Als sie dort ankamen, lehnte sich der Scriba direkt wieder gegen einen Baum, um zu Atem zu kommen, während die erfahrenen Kämpfer ihre Muskeln dehnten...

  • Witjon nickte Silko nur freundlich zu, denn er war noch nicht ganz wach und das Laufen rang ihm um diese Uhrzeit bereits einiges ab. Er war froh, als sie endlich Halt machten und er kurz verschnaufen konnte. Er trank etwas Wasser und meinte dann zu seinem gehässigen Bruder:


    "Nix is mit zusammenklappen. Ich bin immerhin Duccier und muss auch was aushalten."


    Er schloß sich den beiden an und machte die letzten Dehnübugen mit. Als sie fertig waren, fragte Witjon mehr oder weniger motiviert:


    "So, was hast du heute mit uns vor, Arbjon?"

  • Witjons Kondition schien doch besser zu sein, als er gedacht hatte. Tja, so konnte man sich irren.


    Wir gehen heute nochmal an die Baumstämme, da zeige ich euch dann ein paar richtige Schläge und Streiche. Am Nachmittag geht es dann Mann gegen Mann mit Schild und Schwert. Wir sollten aber erst noch auf Phelan warten, schläft der eigentlich immer so lange?

  • Witjon grinste leicht, er hatte es geschafft, schnell wieder zu Atem zu kommen und seinen Bruder sogar ein wenig zu überraschen. :]


    "Phelan? Da fragst du mich etwas. Keine Ahnung, wo der Nichtsnutz bleibt.


    Hast du Dagny heute schon gesehen? Wie geht es ihrem Fuß?"

  • Quintus schüttelte den Kopf. Er glaubte auch kaum, dass die junge Dame zu so früher Stunde schon auf den Beinen war bzw. derzeit wohl in einem Sessel am Fenster saß.


    Nein, Dagny habe ich noch nicht gesehen. Und dass Phelan sich nicht blicken lässt, zeigt mir, dass er dies hier nicht ernst genug nimmt. Er ist ein Narr, wenn er denkt, dass er ohne vernünftige Ausbildung auch nur gegen Strauchdiebe bestehen kann. Er hält sich wohl für unsterblich oder glaubt, dass die Götter ihn schützen würden.


    Der Eques nahm drei der Holzschwerter auf und hielt zwei davon den anderen hin.


    Ich werde euch mit Fachbegriffen verschonen, die nutzen euch in einem echten Kampf ohnehin nichts. Wer sagt seinem Gegner schon an, wo er hinzielen will. Ich werde euch vormachen, worum es geht, dann machen wir dazu zwei verschiedene Übungen.


    Quintus war sicher, dass Silko dieses Training nicht wirklich benötigte, aber es konnte immer mal wieder hilfreich sein, auch die Basics zu wiederholen.
    Er ging zu den hängenden Holzstämmen rüber und schlug erst links und dann rechts und dann wieder links drauf, weiter und weiter. Schließlich stach er zu, genau im richtigen Moment, und traf den schwingenden Stamm exakt mit der Spitze des Holzgladius.


    So, jetzt seid ihr dran. Ich werde mitmachen. Also, Aufstellung und los! Links! Rechts! Links! Rechts! Rechts! Links!

  • "Unsterblich...ja dafür hält er sich glaube ich. Du hättest ihn mal auf dieser verkappten Wolfsjagd sehen sollen...."


    Witjon nahm das Schwert entgegen und tat es seinem Bruder gleich. Die Übung war ihm zwar durchaus noch bekannt, aber schaden konnte Wiederholung nie. Links! Rechts! Links! Rechts! Rechts! Links!...



    Edit: War mir zu wenig Text ;)

  • Auch Silko machte die Übung mit. Er fand es lustig, dass Arbjon ihm alles genau erklärte, lies sich das aber nicht anmerken. Eigentlich war er alt genug um dem Eques Lehrstunden zu geben...


    Trotzem, was er sagte war durchaus wichtig. Auch die einfachen Sachen mussten immer wieder trainiert werden. Also machte er die Übungen vorbildlich mit.


    Er legte viel Kraft in seine Schläge und brachte die Übungsbäume ordentlich ins schwingen.

  • Der etwas verspätete Phelan stolperte noch so eben in die Übung herein.
    Außer Atem jauchzte er "Entschuldigung Arbjon .." er jappste "Ver .. schalfen". Er schaute seinen Vetter hoffnungsvoll an.
    "Darf man einsteigen?"

  • Verschlafen, soso... Quintus schüttelte den Kopf und deutete mit dem Übungsgladius auf die restlichen Holzwaffen.


    Nimm dir schon mal einen Gladius und dann mach dich warm. Fünf Runden um Hros und Garten sollten genügen. Danach kommst du wieder her. Ab dafür!


    Der Eques sah dem Jüngling nach, wie er ein Schwert aufklaubte und dann lostrabte. Dem würde schon auch noch Disziplin beibringen...

  • Das war also Phelan. Silko hatte ihn gestern schon einmal kurz gesehen, aber den Namen nicht mitbekommen. er musterte ihn von oben bis unten und dachte dass wohl doch nicht alle in der Familie so wehrhaft waren wie Lando behauptete. Da kam ihm eine Idee.


    Er wendete sich zu Arbjon: "Arbjon, hab ihr hier Bögen?"

  • Quintus deutete mit dem Gladius in Phelans Richtung.


    Er zumindest hat einen. Ich denke aber, dass in der Waffenkammer auch noch welche sind. Wieso fragst du?


    Er hielt jetzt ganz in seiner Übung inne und betrachtete die Anstrengungen seines Bruders.


    Gut, Bruder, aber du musst einen etwas festeren Stand einnehmen. Wenn der Stamm zurückschlagen würde, würdest du umkippen.

  • Witjon grinste einfach nur und schüttelte seinen Kopf, als er Phelan angehetzt kommen sah. Er grinste noch breiter, als er von Arbjon sofort zum Warmmachen losgeschickt wurde.


    Fleißig setzte er seine Übungen fort und es machte ihn stolz, von seinem Bruder mal gelobt und nicht wieder fertig gemacht zu werden. Witjon lächelte ihn nur kurz an und nahm dann eine etwas standfestere Haltung ein. Er hielt kurz inne und machte dann weiter. Langsam begann er die Wirkung der Schläge in seinem Arm zu fühlen.

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