Waffenübungen...

  • "Die Kunst des Bogenschießens wird in Nubien schon seit jeher sehr hoch angesehen. Nun wenn ich an Phelan, Witjon oder Dagny denke, fällt mir ein altes Sprichwort ein: Auch der Pfeil eines schwachen Kämpfers vermag einen großen Helden zu töten."


    Wenn Silko sich recht erinnerte waren auch die Germanen beschlagen was den Umgang mit dem Bogen betraf.

  • Diese Weisheit ist schon richtig und natürlich sollte man auch den Umgang mit Fernkampfwaffen üben, aber diese sind leider nur für das freie Feld sehr gut geeignet. In der Stadt oder in dichten Wäldern sind sie wenn nicht nutzlos, dann zumindest hinderlich. Bei den Übungen hier geht es ja auch nur darum, das Nötigste für die Selbstverteidigung zu vermitteln. Ich glaube kaum, dass wir aus den beiden hier noch große Krieger machen können.


    Quintus grinste seinen Bruder an.


    Nichts für Ungut, Witjon.


    Er wandte sich wieder an Silko.


    Sag mal, wenn deine sonstigen Pflichten es zulassen, könntest du dann mit den Jungs weiterhin Übungen durchführen? Es muss nicht täglich sein, aber einigermaßen regelmäßig vielleicht. Ich werde morgen zu meiner Einheit in Confluentes zurück müssen, und kann daher nicht darauf achten, dass sie ihr Training nicht einfach wieder aufgeben.

  • Als erst Silko und dann Arbjon seine Fähigkeiten so gering bis nicht vorhanden einschätzten, hielt Witjon in seiner Übung inne. Er strafte die beiden mit einem Blick, der sie augenblicklich hätte töten können und verschränkte die Arme vor der Brust.


    "Na vielen Dank aber auch. Wozu machen wir das hier dann überhaupt? Wenn aus mir eh nichts mehr wird, brauche ich ja auch nicht dafür üben..."

  • "Nun da ich dafür da bin die Familie zu beschützen, ist es für mich leichter, wenn ich ihr beibringe sich selbst zu verteidigen. Daher hatte ich vor mit den Übungen fortzufahren, wenn du wieder weg sein solltest."


    Er wandte sich von Arbjon zu Witjon: "Nun bisher sind deine Kenntnisse noch gering. Aber ein großer Kämpfer wirst du desswegen nicht werden, weil es jahrelange und vor allem tägliche Übung braucht um seine Kenntnisse so dermaßen zu verbessern. Daher gibt es ja Soldaten wie deinen Bruder oder mich. Allerdings soll das nicht heißen, dass du Dich nicht verbessern und dich zumindest selbst verteidigen kannst. Wenn du jemals so gut wie ein Krieger werden möchtest, musst du in die Armee eintreten. Und dass wir Dir das auch so ehrlich sagen hat einen Grund: Viele junge Menschen sind schon gestorben weil sie dachten sie seien Helden, nur weil sie schon einmal ein Schwert gesehen haben. Also: Ein Krieger wirst du nicht mehr. Aber wenn du mit mir regelmäßig trainierst, wirst du ein Schreiber werden, der etwas mit einem Schwert anzufangen weis."

  • Quintus war beeindruckt ob der Weisheit, die der Nubier an den Tag legte. Ehe er in Gefangenschaft und damit in die Sklaverei gelangt war musste er ein Offizier oder zumindest ein Unteroffizier gewesen sein. Der Eques war sich sicher, dass Loki keine Ahnung hatte, welch ausgezeichnetes Geschäft er da abgeschlossen hatte.
    Er nickte bestätigend und sagte dann zu seinem Bruder:


    Genau darum geht es. Es ist nicht wichtig, ob du ein großer Krieger bist oder nicht, denn groß wird man durch Kriege niemals! Glaube mir, ich habe Dinge sehen und getan, auf die ich kaum stolz sein kann. Das Leben als Soldat ist ziemlich belastend, und man muss mit jedem Einsatz darum kämpfen, seine eigene Ehre zu behalten.
    Dieses Training hier soll dir die Möglichkeit geben, dich gegen Diebsgesindel, Straßenräuber und Feinde der Familie zu verteidigen. Sollte es hart auf hart kommen, wird Silko genug damit zu tun haben, sich um die Frauen des Hauses zu kümmern.


    Auch wenn sich Quintus nicht wirklich sicher war, ob Eila so dringend Hilfe brauchen würde...

  • Silko blickte Witjon an, und wartete auf eine Reaktion von ihm. Mal schauen, wie er solche Worte aufnehmen würde...

  • Witjon hörte den beiden genau zu und gelangte schnell zu der Erkenntnis, dass sie wohl Recht hatten. Seufzend wandte er sich wieder dem Übungsgerät zu und begann darauf einzuschlagen.


    "Ihr habt ja Recht. Na gut, mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als mein Bestes zu geben und auf eure Anweisungen zu hören."


    Er grinste die beiden an.


    "Aber die Vorstellung vom Scriba, der etwas mit einem Schwert anzufangen weiß, gefällt mir."

  • Das war genau die Reaktion die sich Silko erhofft hatte. Der Junge hatte etwas im Kopf. Langsam fing Silko an sich in dieser Familie wohl zu fühlen.


    "Gut, dann machen wir aus Dir einen Schreiber der mit einem Schwert umgehen kann. Wie wäre es dann, wenn du mir hilfst ein Nubier zu werden, der die Sprache der freien Stämme der Amisia annehmbar beherrscht?"

  • Da wird er sich aber anstrengen müssen, sagte Quintus grinsend. Mein Bruder und ich haben zwar eine ampsivarische Mutter und sind daher in der Lage, einen angepassten Dialekt zu sprechen, aber eigentlich sind wir Ubier. Ich denke aber dennoch, dass du dich auch mit unserem angepassten Dialekt des "Germanischen" (er zeigte die Anführungszeichen mit den Fingern an) gut wirst verständigen können.


    Der Eques sah zur Hros herüber. Wo war nur dieser Phelan schon wieder geblieben? Er hätte längst seine letzte Runde beendet haben müssen...

  • Kaum hatte Phelan sich ein Gladius geholt musste er sich erneut auf seine Knie stützen, man war er hierher gehetzt.
    Er bekam mit wie Silko und Quintus sich über die Sache mit den Bögen unterhielten.


    "Ja ich habe einen! Silko hast du vielleicht später Lust auf einen kleinen Wettstreit? Hier ist die Bogenkunst ja leider nicht so angesagt, nicht war Arbjon?" Er zwinkterte seinem Vetter zu. Hinderlich waren Bögen im dichten Wald ganz bestimmt nicht, man muss nur wissen wie man das Schießholz einsetzt.

  • "Gerne. Aber ich muss Dich warnen, wir Nubier sind gefürchtet für unsere Bogenkünste. Wobei ich gestehen muss, dass ich schon eine lange Zeit nicht mehr geschossen habe, denn mein letzter Herr hatte weder Platz dafür, noch hätte er es mir erlaubt. Er meinte ein Bogen in der Hand eines Sklaven sei zu gefährlich.
    Meinst du denn du hast nach der Übung mit dem Gladius noch die Kraft einen Bogen zu spannen?"


    Er freute sich wirklich darauf, denn in seiner Jugend war er ein begeisterter Bogenschütze gewesen.

  • Am Nachmittag versammelte Quintus seine "Schüler" wieder um sich. Da sie nun die grundlegenden Bewegungen und Schläge kannten, war es an der Zeit, den Kampf Mann gegen Mann zu üben.
    Hierzu hatte der Eques ein paar einfache Rundschilde aus der Waffenkammer geholt und sich selbst mit seiner Parma ausgestattet. Im Garten stehend erklärte er nun die Übung.


    Gut, wir wollen jetzt einmal sehen, ob ihr euch gegen einander verteidigen könnt. Phelan gegen Witjon und Silko gegen mich, Körpertreffer werden gezählt, nach zehn Treffern ist der Kampf beendet. Danach wechseln wir die Gegner, Phelan versucht sich gegen mich und mein Bruder gegen Silko. Im letzten Durchgang dann Silko und Phelan und Witjon gegen mich.


    Quintus sah in die Runde, alle schienen verstanden zu haben.


    Versucht, euren Körper mit dem Schild zu schützen. Ihr könnt völlig frei agieren, aber es zählen nur Treffer, die mit der Übungswaffe geführt wurden. Also los!

  • Witjon nickte nur ernst und positionierte sich dann mit Phelan so, dass sie ordentlich Platz um sich hatten. Er hatte schon früher gelernt, mit Schild und Schwert umzugehen, doch war er bestimmt ziemlich aus der Übung gekommen. Nunja, mal sehen was Phelan so auf dem Kasten hatte. Viel erwartete Witjon nicht von ihm.

  • Für ihre ersten Versuche machten sich die Jungs ganz gut mit Schild und Schwert. Wenn sie fleißig weiterübten, würden sie zwar keine Soldaten mehr werden, aber zumindest einem Überfall würden sie standhalten können.


    Nachdem sie mehrfach gewechselt und Quintus ihnen auch noch die eine oder andere Finte gezeigt hatte, beendete der Eques die Übungen, da sich die Sonne auch schon dem Horizont näherte.


    Sehr gut, das gefiel mir alles schon ausgezeichnet. Ihr habt seit gestern große Fortschritte gemacht. Wir werden uns morgen früh noch einmal hier zusammenfinden, dann wiederholen wir alles, was wir gestern und heute gemacht haben. Bis dann.


    Die Jungs trotteten davon und es war an Quintus und Silko, die Ausrüstung zusammen zu sammeln und zu verstauen...

  • Uuh das wird morgen Muskelkater geben dachte sich Witjon und legte die Übungswaffen beiseite, um sich dann erst einmal im Balneum zu waschen.


    Sim-Off:

    Wow okay, das ist dann ja ganz schnell über die Bühne gegangen. ;)

  • "Aber Silko, na sicher ich freue mich jetzt schon." entgegnete er dem Nubier und machte sich dann an die Kampfaufstellung.


    Da war er nun, der Kampf zwischen Phelan und seinem Vetter. Phelan wollte ihm da noch einen frechen Komentar vergelten. "Auge um Auge, Zahn um Zahn Witjon" und dann ging es schon los. Nach einiger Zeit stand es an Körpertreffern gleich und bevor Arbjon das Wechseln bestimmte traf Phelan noch einmal und gewann somit 21:20 gegen seinen kleinen Vetter. :P


    Danach wechselten sie.


    Auch Phelan war mit seiner Leistung recht zu frieden als Arbjon die Übung beendete.


    "Silko, ich hole eben meinen Bogen, besorgst du dir einen aus der Waffenkammer?"

  • Während der übrige Trupp sich von den Strapazen des Kampfes erholte, stellte Phelan einige Heuballen die vor Ort rumlagen auf und makierte eine Zielfläche auf jenen Heuballen.


    Danach ging er seinen geliebten Köcher und seinen Bogen holen. Er pflegte ihn noch kurz vor dem Wettstreit und fragte dann den dunkelhäutigen Nubier
    "Alles klar Silko, bist du soweit? Einfach erstmal drauf los? Du kannst den Anfang machen!"

  • Silko spannte erstmal den Bogen. Er war ihm etwas zu weich, aber das war eigentlich kein Problem. Er nahm also einen Pfeil, spannte den Bogen, zielte kurz und traf die markierte Zielfläche. Zwar nicht in die Mitte, aber auch nicht weit außen. Es war ein guter, aber kein überragender Schuss.
    "Man merkt, dass ich schon einige Jahre nicht mehr geschossen habe.", meinte er trocken.

  • Während Phelan seinen Bogen fertig machte fragte er den Nubier "Wann, wo und aus welchem Anlass warst du Schütze?"


    Er stand auf, nahm seine Schussstellung an. Spannte den Bogen, er zog den Pfeil sicher und ruhig zurück und ein präziser leiser Schuss folgte. Es surrte durch die Luft und der Pfeil traf genau die Mitte.
    Phelan musste schmunzeln, er hätte Silko vllt sagen sollen das er schon seit Jahren mit seinem Bogen sozusagen verwachsen war.

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