Waffenübungen...

  • "Hervorragender Schuss!", Silko nickte anerkennend.
    "Nun das Schießen mit dem Bogen hat in Nubien eine lange Tradition. Die Ägypter fürchten unsere Bogenschützen schon immer, denn man sagt dass sie genau genug schießen um ein Auge zu treffen. Ich hab von klein auf mit dem Bogen trainiert und war ein durchaus beachtlicher Schütze, auch vom Pferd aus. Bei welchem Anlass ich geschossen habe? Nun bei der Antilopenjagd und natürlich in der Schlacht.
    Da ich das jetzt wieder üben kann, werde ich sicher bald wieder ein guter Schütze sein. Allerdings haben mir die Bögen hier nicht genug Spannkraft."


    Silko nahm einen neuen Pfeil, spannte den Bogen bis dieser fast zu zerbersten drohte, zielte und jagte den Pfeil zwischen seinen ersten und den Pfeil Phelans.
    Der Schus war besser, aber nicht so gut wie der von Phelan.

  • Phelan war erstaunt und spürrte sehr viel Hochachtung gegenüber dem Nubier.
    "So genau das sie das Auge treffen? .. Ich habe noch nie auf einen Menschen geschossen, auch noch nicht in der Schlacht .. wahnsinn .., bei einem Eber schaffe ich das auch, aber bestimmt nicht von einem Wagen aus in der Schlacht. Nimm doch meinen Bogen und versuche es mit ihm mal" Phelan lachte "Die Bögen hier sind auch bräsig und sind nur für Anfänger" Er reichte dem Nubier seinen Bogen und einen seiner Pfeile.

  • "Nun ich sagte, dass man von uns sagt wir könnten das...also ich habe das noch nicht geschafft", Silko zwinkerte Phelan zu, "aber ich war ja auch kein hauptberuflicher Schütze. Auch das Schießen vom Pferd ist nur Übung. Ich benutze gerne Deinen Bogen, aber zuerst zeigst du mir mal, dass Dein erster Schuss kein Glückstreffer war." Mit diesen Worten gab er den Bogen gerade wieder zurück.

  • Früh morgens am dritten Tag ging Quintus zur Hros herüber und besorgte mehrere Säcke, die er mit Stroh füllte sowie einige Seile. Mit diesen Utensilien bauter er dort, wo sie an den Tagen zuvor mit den Stämmen trainiert hatten, einen Hindernisparkour auf.
    An diesem dritten Tag wollte er auf waffenlose Kampftechniken eingehen. Ihm war diese Idee in der Nacht gekommen, als er kurz vor dem Einschlafen noch wach gelegen und über die Stadt Mogontiacum nachgedacht hatte. Innerhalb der Stadtmauern war es nicht gerade ratsam, mit einem Schwert auf einen Gegner loszugehen, waffenlose Methoden waren da eindeutig besser.
    Und so sollte dann der Lauf um die Hindernisse die Ausweichfähigkeiten schulen, während einige Techniken aus dem Ring- und Faustkampf für den schnellen Gegenangriff sorgen sollten...

  • Nach Silkos Worten, dass er es noch nicht geschafft hatte, nahm er ihm den Bogen erleichtert ab.
    "Nun gut nubischer Freund, auf ein neues" Phelan setzte an. Es herrschte toten Stille, er achtete nur auf seine Atmung, seinen Körper und setzte all seine Konzentration in sein Geschick.
    Ein kurzes Surren SURRR :D und der Pfeil traf mm genau neben seinen ersten, sodass der erste sich etwas zur Seite wegdrehte.


    "Nunja .. bei einem stehendem Ziel ist das auch nicht so unglaublich schwer .., interessant wird es erst wenn sich das Ziel bewegt" Ungeduldig drückte er dem Nubier seinen Bogen gegen die Brust "Jetzt nimm schon und mach, ich sage dir, mit diesem Bogen triffst du garantiert ins Schwarze!" Phelan grinste.

  • Offensichtlich schien der erste Schuss doch kein Zufall gewesen zu sein.
    "Du bist wirklich ein ausgezeichneter Schütze.", sagte Silko anerkennend.


    Er nahm den in angebotenen Bogen und prüfte ihn. Dieser war aus sehr gutem Material, lag angenehm in der Hand und war deutlich straffer gespannt als die Übungsbogen.


    Silko legte den Pfeil auf die Sehne und spannte den Bogen. Er konzentrierte sich auf seine Atmung, zielte kurz und lies los. Der Pfeil zischte von der Sehne und schlug genau neben Phelans erstem Schuss ein, so dass dieser nun in die Zange genommen wurde.


    "Du hast recht gehabt, mit diesem Bogen geht es wirklich besser."

  • Noch bevor Silko etwas über seinen Bogen sagen konnte schrie er auf "Ja sicher! Siehst du, ein wirklich toller Schuss!"


    Danach nahm Phelan das Kompliment entgegen. "Dankeschön Silko, ich hab den Bogen vor vielen Jahren selber gebaut, das Holz der Heimat." Phelan grinste.


    Dann kam ihm eine Idee "Sagmal Silko, was hälst du eigentlich davon, wenn wir für Marga mal ein paar Eber jagen gehen? Weitere Übung und Spaß für uns und ein schöner Braten für die Familie was denkst du?"

  • "Normalerweise gerne, aber du solltest erst Lando fragen ob er mir das gestattet, denn ich bin ja für den Schutz der Familie und der Casa zuständig."


    Silko überlegte kurz.


    "Wenn wir gehen sollten wir auch Speere mitnehmen, die sind noch besser für Eber geeignet als Pfeil und Bogen."

  • Nachdem Quintus mit dem Aufbau der Hindernisbahn fertig war, begann er mit seinem eigenen Training. Wie immer fing er mit einem Dauerlauf an. Diesmal, so hoffte er, würde er auch tatsächlich die geplanten zwanzig Runden um Garten und Hros schaffen...

  • Sim-Off:

    Sorry, aber ich muss das Ganze jetzt ein bisschen abkürzen... ;)


    Bald darauf tauchten dann auch die "müden Krieger" zu ihrer letzten Übungseinheit mit Quintus auf. Er schickte sie zunächst wie jeden Morgen zum Laufen, ehe er ihnen dann erklärte, was er an diesem Morgen vorhatte.


    Die Übungen im unbewaffneten Kampf verliefen gut und ohne Zwischenfälle. Das Raufen schien Phelan und Witjon fast mehr Spaß zu machen als die Waffenübungen der Vortage.
    Auch Quintus fühlte sich frisch und lebendig, obwohl sein Ringen gegen Silko ihm Einiges abverlangte. Dafür waren seine beiden Schüler naturgemäß keine Gegner für ihn und er musste aufpassen, sie nicht zu verletzen.

  • Gegen Mittag schließlich beendete Quintus die Übungen. Er musste noch packen und wollte noch ein letztes mal Margas unvergleichliche Kochkunst genießen, ehe er nach Confluentes zur Ala zurück musste.


    Danke, dass ihr an den Übungen teilgenommen habt. Ihr habt nun die Grundzüge dessen gelernt, was ihr zur Selbstverteidigung braucht. Wenn ihr fleißig weiterübt, dann werden euch diese Kenntnisse früher oder später einmal das Leben retten können. Silko hier wird sich eures Trainings annehmen. Vielen Dank nochmal für eure Teilnahme.


    Mit diesen Worten entließ der Eques die jungen Duccier. Er war sicher, dass das neu Erlernte und der Muskelkater, den die Jungs die nächsten paar Tage haben würden, ihren Eindruck hinterließen...

  • Silko sprach leise zu Arbjon, damit es die anderen nicht hören könnten: "Ich werde das Training gewissenhaft fortführen. Du wirst sehen, wenn du das nächste Mal nach Hause kommst, werden sie fast so gut wie du sein." Silko ginste und zwinkerte Arbjon zu. Er hatte den Eques gerne und hoffte er möge gesund wieder zurückkehren.

  • Heute war es also soweit: Silko machte sein erstes alleiniges Waffentraining mit den Ducciern. Er hatte die Gerätschaften in den Garten der Casa geräumt und war gespannt wer so alles kommen würde.

  • Es war noch recht früh am Tag, als er aus der Casa hinaustrat. Witjon freute sich schon auf das gemeinsame Waffentraining mit dem Leibwächter der Duccier. Er betrachtete Silko mehr als einen guten Freund der Familie, denn als Sklaven und grüßte diesen auch mit einem fröhlichen Guten Morgen.


    "Verrate mir doch, was hast du dir für heute alles ausgedacht? Irgendwelche speziellen Übungen oder weiterhin die Grundtechniken?"

  • "Nun erstmal sollten wir uns ein wenig aufwärmen, sonst kann es leicht sein, dass Deine Muskeln verkrampfen. Ich schlage vor wir drehen gemütlich drei Runden um den Garten. Anschließend werden wir noch ein wenig die Grundtechniken proben. Wenn du das so gut machst wie das letzte Mal können wir dann noch ein wenig tiefer gehen. Aber jetzt auf, und pass auf die germanischen Wanderwurzeln auf, du weist ja die wären beinahe Dagny zum Verhängnis geworden." Silko zwinkerte Witjon zu und setzte sich in Bewegung.

  • "Na schon müde?" fragte Silko gegen Ende der dritten Runde. Witjon war noch nichts anzusehen...anscheinend schien das Schreiben fit zu halten.

  • Witjon grinste. Er hatte eigenständig ein wenig Lauftraining betrieben und hatte an Kondition gewonnen. Er hatte sogar ein wenig abgenommen und das geringe Krafttraining hatte auch schon etwas Wirkung gezeigt.


    "Müde? Wie kommst du denn darauf?"

  • Keiner hatte ihn kommen gehört, und doch stand Arbjon plötzlich im Garten, wo Silko eine Waffenübung abhielt.


    Heilsa, meine Familie, wo kann ich Phelan finden? Ich habe wichtige und gute Neuigkeiten und nur wenig Zeit.


    Der Eques blickte in die Runde und kramte derweil in einer Tasche, die er dabei hatte. Er zog eine Schriftrolle hervor, die er seinem Bruder hinhielt.


    Hier, leite diesen Brief bitte an Mutter weiter. Ich bin auserwählt worden, in den Reihen der Praetorianer zu dienen und muss daher nach Rom. Ich kann mich leider nicht von allen hier verabschieden, deshalb erkläre du unseren Vettern und Basen bitte, was Sache ist.


    Ad Duccia Vibulana - Oppidum Brogilus - Germania Inferior


    Geliebte Mutter, meine Schwestern,


    die größte Ehre wurde mir einfachem Soldaten zuteil, ich wurde erwählt, als Praetorianer den Imperator Augustus und seine Familie direkt zu schützen. Hierzu muss ich allerdings ins ferne Rom reisen und dort bleiben.
    Ich werde euch regelmäßig schreiben und, so meine Mittel es mir erlauben, auch einige Geschenke aus der Urbs Aeterna schicken. Habt keine Angst um mich, es wird mir gut gehen.
    Ich muss diesen Schritt wagen, um Vaters Andenken zu ehren und das Ansehen der Familie zu mehren.


    Bis wir uns wiedersehen, lebt wohl!


    Arbjon

  • Das war unerwarteter aber freudiger Besuch. "Arbjon, du scheinst zu riechen, wenn trainiert wird!" Silko grinste breit. "Du wurdest zu den Praetorianern berufen? Das ist eine große Ehre für Dich und Deine Familie. Und wenn ich das sagen darf, wurde hier eine sehr gute Wahl getroffen."


    Selbst Silko hatte schon von der Leibgarde des Kaisers gehört. Er freute sich für den Germanen, war aber auch ein wenig traurig, denn er hatte ihn als Gesprächspartner sehr zu schätzen gelernt. Aber Silko war sich sicher, dass Arbjon seine Aufgabe ausgezeichnet machen würde.

  • "Bruder! Phelan findest du in der Casa, ich glaube er wuselt gerade in der Küche herum."


    Da registrierte er erst, was Arbjon gerade gesagt hatte.
    "Du wirst Praetorianer? Wie großartig! Ich bin stolz auf dich." Den Brief nahm er fröhlich entgegen. Seine Trauer über den erneuten, allerdings hoffentlich nur zeitweiligen Verlust seines Bruders schluckte er einfach herunter.

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