>meditrinalia< | Das Opfer

  • Ich hörte den beiden Frauen zu, als sie sich über ihre Heimat unterhielten. Sicher würde ich mich so freuen, hätte ich jemand aus Éireann getroffen.
    Doch auch ich war sehr erstaunt, als Cadhla ganz plötzlich unsere Runde verleß. Wo mußte sie hin?
    Doch Fiona blieb bei mir stehen. Ihre Stimmung schien sich geändert zu haben, denn etwas schmerzliches lag in ihrer Stimme, als sie auf das Thema Samhain kam.


    Ja, Samhain zu feiern wäre wirklich schön. Im letzten Jahr hatten wir...


    Diesen Satz konnte ich einfach nicht zu Ende führen. Wieder einmal wurde mir bewußt, wie weit weg ich von zu Hause war. Doch dieses Fest könnte für mich eine Verbindung nach Hause darstellen.
    Ich wagte es nicht, Fiona näher nach ihrer Familie zu fragen. Zu sehr stand ihr der Kummer ins Gesicht geschrieben. Doch ich ergriff ihre Hände und wollte ihr etwas Mut schenken.


    Ja, wir werden Samhain feiern! Hier! So wie es Cadhla vorgeschlagen hat!


    Zuversichtlich lächelte ich ihr zu.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Mattiacus
    "Landgüter noch nicht. Ich besaß vor der Änderung der Lex Mercatus eine Mine, diese habe ich aber geschlossen. Zum einen wegen des Gesetztes, zum anderen, weil sie keinen Gewinn abwarf. Ich plane aber, meine Ersparnisse neu anzulegen und suche nach neuen Investitionsmöglichkeiten. Ein Weingut ist glaube ich gar nicht so schlecht. Wein wird immer getrunken und später könnte ich mich dort einmal zur Ruhe setzen und den Weinkeller leertrinken." Beim letzten Satz musste Mattiacus lächeln und stelle sich vor, wie er völlig besoffen als alter Mann auf der Veranda seines Weingutes saß.


    "Aus eigener Erfahrung kann ich als Alternative zum Wein den Obstanbau empfehlen", konnte Macer punktgenau einhaken, als wäre es so geplant gewesen. "Da ist man auch etwas weniger abhängig vom Standort, denn viele Obstsorten kommen mit weniger Sonne und Pflege aus als der empfindliche Wein. Ich habe ein recht einträgliches Landgut in Oberitalien, das vorher schon mein Vater bewirtschaftet hat." Die Sorge, gerade einen neuen Konkurrenten auf den Plan zu rufen, hatte Macer nicht. Die Absatzmärkte waren groß genug.

  • "Monokultur? Ein interessantes Wort, kannte ich bisher nicht", stellte Macer erst einmal fest. "Nein, es sind verschiedene Sorten, hauptsächlich allerdings Äpfel, das macht den größten Teil aus. Der Rest sind Beeren und Nüsse, vor allem an den Sträuchern entlang der Obstwiesen. So nutzt man die Fläche optimal aus." Zumindest fand Macer, dass das ziemlich geschickt war, hatte man doch schließlich ohnehin hier und dort Hecken zwischen den einzelnen Plantagen, die man auf diese Weise noch gewinnbringend nutzen konnte.

  • Zitat

    Original von Rutger Severus:
    Dass Bridhe Anstalten machte, mit Aquilius und ihm hinauszugehen, überraschte ihn - wollte sie ihm beistehen, ihn gar beschützen? Aber er wollte ihr doch wirklich nicht den Abend verderben. Gerade wo sie ebenfalls Frauen aus ihrer Heimat getroffen hatte. Nein, seine Süße sollte doch lieber das Fest genießen.
    Er schenkte ihr ein Lächeln der Marke tapferer Märtyrer, betrachtete sie liebevoll und schüttelte leicht den Kopf. Dann verschwand der Germane aus dem Atrium. Und ward auf diesem Fest nicht mehr gesehen.


    Was sollte das denn jetzt?! Dachte er etwa, ich könnte jetzt einfach so wieder zurück zum Fest gehen und so tun als ob nichts geschehen sei? Ich wußte genau, was jetzt passieren würde. Da war mir zum feiern nicht meht zumute! Außerdem hatte ich alles mit Fiona und Cadhla besprochen, was wichtig war.
    Entschlossen folgte ich den Beiden. Es war mir gleich, ob Severus das nun wollte oder nicht! Auch wenn er dann vielleicht in seinem Stolz verletzt sein würde.
    Ich wollte ihn jetzt nicht alleine lassen. Wozu sind Freunde denn sonst da?

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Monokultur? Ein interessantes Wort, kannte ich bisher nicht", stellte Macer erst einmal fest. "Nein, es sind verschiedene Sorten, hauptsächlich allerdings Äpfel, das macht den größten Teil aus. Der Rest sind Beeren und Nüsse, vor allem an den Sträuchern entlang der Obstwiesen. So nutzt man die Fläche optimal aus." Zumindest fand Macer, dass das ziemlich geschickt war, hatte man doch schließlich ohnehin hier und dort Hecken zwischen den einzelnen Plantagen, die man auf diese Weise noch gewinnbringend nutzen konnte.


    "Mhm, interssant. Das muss ich mir dann mal merken. Ich glaube aber, dass es gut wäre, ersteinmal einen geschickten und erfahrenen Verwalter einzustellen, der sich schon mit Landwirtschaft und speziell Obstanbau auskennt. Italia ist bestimmt ein gutes Anbaugebiet. Aber ich könnte mir vorstellen, dass man auch in Hispania mehrmals im Jahr ernten kann."

  • Zitat

    Original von Bridhe
    Ich wagte es nicht, Fiona näher nach ihrer Familie zu fragen. Zu sehr stand ihr der Kummer ins Gesicht geschrieben. Doch ich ergriff ihre Hände und wollte ihr etwas Mut schenken.
    Ja, wir werden Samhain feiern! Hier! So wie es Cadhla vorgeschlagen hat!


    Fionas kummervoller Blick wich auf einmal einem freudigen Lächeln.
    "Oh wie schön! Ich muß mir nur noch überlegen, wie ich wieder hierher in die Villa komme. Notfalls werde ich mich nachts fortstehlen!"
    Die Aussicht, dieses Fest feiern zu können, ließ ihre Stimmung merklich anheben.
    "Komm, darauf trinken wir!"
    Sie stoß mit Bridhe an. Offensichtlich konnte sie dem Wein nicht viel abgewinnen, denn ihr Becher war noch fast voll. Bei Fiona machte sich der Alkohol allerdings langsam bemerkbar. Sie genoß ihn, im Gegensatz zu vielen Römern, unverdünnt.

  • Zitat

    Original von Titus Octavius Marsus
    Marsus schaute sich nachdenklich um, ob er hier bekannte Gesichter sah, einige kannte er aber bei Weitem nicht alle, doch einen kannte er ganz gut, es war Ursus einige Fuß von ihm entfernt.


    "Ja einige, Vater, da hinten ist Ursus."


    Eigentlich war er recht ungern hier, da er solche Feste eigentlich verabscheute, sie waren ihm einfach zu sinnlos und zu sehr auf den Nutzen des Gastgeber ausgerichtet.


    Naja dieser Aurelius Ursus war eher ein Bekannter seines Sohnes, denn Detritus kannte diesen jungen Mann eigentlich gar nicht, trotzdem gab er seinem Sohn die Erlaubnis sich zu Ursus zu begeben, um ihn zu begrüßen. Er hingegen zog es vor sich wieder zu entfernen, denn plötzlich verspürte er Bauchschmerzen. Unauffällig verließ er also das Fest der Aurelia und versuchte so schnell wie möglich einen medicus aufzusuchen, denn die Schmerzen wurden immer stärker und unerträglicher.

  • Zitat

    Original von Fiona:
    Sie stoß mit Bridhe an. Offensichtlich konnte sie dem Wein nicht viel abgewinnen, denn ihr Becher war noch fast voll. Bei Fiona machte sich der Alkohol allerdings langsam bemerkbar. Sie genoß ihn, im Gegensatz zu vielen Römern, unverdünnt.


    Ich machte mir langsam etwas Sorgen um die gute Fiona. Allzuleicht sprach sie Dinge aus, die man besser nur unter vorgehaltener Hand aussprechen sollte. Wer würde denn so leichtferig in aller Öffentlichkeit darüber sinnieren, sich nachts einfach fortzustehlen, oder auf den Widerstand des Heimatlandes anstoßen. Das mußte sicher der Alkohol sein! Doch für mich war dieses Zeug nichts! Ich mochte den Wein nicht wirklich. Um Fiona nicht vor den Kopf zu stoßen, stieß ich noch einmal mit ihr an.
    Ja, ich muß mir auch noch überlegen, wie ich hierher komme.


    Doch offensichtlich hatte der Alkohol nicht nur bei Fiona sein übriges getan, sondern auch bei meinem Liebsten. Ich sah gerade noch, wie er sich mit Minna unterhielt und plötzlich, wild entschlossen zu zwei Römern schritt.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Mattiacus
    "Mhm, interssant. Das muss ich mir dann mal merken. Ich glaube aber, dass es gut wäre, ersteinmal einen geschickten und erfahrenen Verwalter einzustellen, der sich schon mit Landwirtschaft und speziell Obstanbau auskennt. Italia ist bestimmt ein gutes Anbaugebiet. Aber ich könnte mir vorstellen, dass man auch in Hispania mehrmals im Jahr ernten kann."


    "Sicher, einen tüchtigen Verwalter braucht es in jedem Fall", stimmte Macer heftig nickend zu. "Ich bin ja selber auch bestenfalls zweimal im Jahr auf dem Landgut. Als Senator kann man Rom ja nicht ohne weiteres einfach so verlassen, wenn es nötig ist. Auch mein Vater hatte bereits einen Verwalter auf dem Gut eingesetzt, auch wenn er sehr viel häufiger selber dort war. Für die ganze Arbeitsorganisation dort braucht man ja schon einiges an Wissen und Erfahrung, das man nicht mal eben nebenbei lernt."

  • "Das stimmt. Man kann zwar einiges aus Büchern lernen, die beste Schule ist aber immernoch die Praxis. Aber auch für den Fall, dass so ein Obstanbau nur wenig Profit abwirft, kommt man doch wenigstens dem Ideal des Landmannes aus der Georgica Vergils näher. Zumindest hat man ein schönes Örtchen für den Alterswohnsitz, wenn einem die Urbs zu anstrengend wird."

  • "Ohja, das ist wahr", antwortete Macer und blickte ein wenig in die Ferne. "Nicht, dass ich jetzt schon daran denken würde, einen Ruhesitz zu brauchen, aber die Tage auf dem Landgut genieße ich doch immer sehr. Und der Profit ist nicht einmal gering. Vor allem kann man Äpfel und Nüsse auch einen gewisse Zeit lagern, so dass man nicht sofort in Nöte gerät, wenn zur Erntezeit wenig gekauft wird. Bei verderblicheren Produkten ist das Risiko höher."

  • "Ich habe gehört, dass die Armee ein großer Abnehmer von landwirtschaftlichen Erzeugnissen ist. Von meiner Zeit in Germanien weiß ich, dass Soldaten eigentlich immer hungrig sind und jede Mahlzeit essen. Kann man mit den Legionen gute Geschäfte machen? Weißt du da etwas von?"

  • "Ich kenne es mehr von Seiten der Legion als von Seiten meines Landgutes aus" erklärte Macer. "Die Legionen kaufen in der Tat größere Mengen von den umliegenden Höfen und sind ein sehr wichtiger Faktor für die Betriebe im Umland." Genaugenommen gab es im Umland eines Legionslagers eben deswegen soviele Betiebe, weil dort die Legion war. "Mein Gut liegt allerdings bei Mediolanum, das ist etwas zu weit weg bis zur Legion in Mantua."

  • "Mediolanum" sagte Mattiacus und nippte an seinem Wein. "Ich glaube, ich daran vorbeigekommen, als ich nach Germanien reiste. Von dort aus kommt man zu einem großen Pass, von dem es heißt, Hannibal hätte seiner Zeit die Elefanten dort über die Alpen geführt. Leider hatte ich aber keinen Aufenthalt in der Stadt. Ist sie schön?"

  • "Nunja, eine der üblichen Landstädte in Oberitalien, möchte ich sagen", entgegnete Macer auf die durchaus überraschende Frage. Er beurteilte Städte selten danach, ob sie schön waren und wenn er es tat, dann nur bei Städten, die er vorher als wichtig eingeschätzt hatte. "Sie hat regionale Bedeutung, so wie Cremona oder Verona, aber viel mehr kann ich auch nicht sagen. Wenn ich nach dort reise, dann halte ich mich auf dem Landgut auf und habe nur lockeren Kontakt zu den dortigen Stadtoberen. Ich bin schließlich nicht der einzige Senator, der dort Ländereien besitzt."

  • "Ich glaube, der § 3 V Lex Mercatus hindert zwar das Wirtschaftsleben, bringt aber die Oberschicht wieder aufs Land zurück, so wie es zu Zeiten noch weit vor den punischen Kriege war. Damals schämte sich kein Senator, hinter einem Pflug zu stehen. Diese Zeiten werden wohl nicht mehr kommen, aber das Landleben ist bestimmt für einige Senatoren eine wahre Kur und Erholung vom Trubel in der Urbs."

  • Die Bemerkung erinnerte Macer wieder einmal daran, dass er mit Senator Hungaricus zusammen noch eine Neuauflage der Geschäftsordnung des Senates erarbeiten wollte oder sollte. "Das ist richtig, wobei die Regeln des Senates uns nur eine kurze Zeit auf unseren Gütern gönnen. Wir müssen ja die meisten Zeit in Rom verbringen, um für Sitzungen erreichbar zu sein. Zumindest ein Gut in Oberitalien ist dafür zu weit weg. Aber es ist wirklich eine Wohltat, wenn man dort einige zeit verbringen kann. Andererseits soll es auch Menschen geben, denen es dort schnell zu langweilig wird."

  • "Tja, da gilt wohl der alte Grundsatz von Aristoteles: Immer das Maß halten. Zuviel von allem ist nie gut. Aber ich muss erstmal soweit kommen, bis mir ein Landsitz zu langweilig wird. Aber ich glaube du hast mich auf den Geschmack gebracht. Oberitalien ist nicht zu weit weg, dass man lange von der Urbs getrennt ist und nicht ganz so heiß wie zum Beispiel Campania oder das Land der Brutier. Die Gegend um Ravenna soll ganz angenehm sein habe ich gehört. Also abgesehen von den Sümpfen im Po-Delta."

  • "Zumindest wenn du auch wirtschaftliche Interessen verfolgst, ist das sicher keine schlechte Wahl", stimmte Macer zu. Und da Decimus Mattiacus Ritter war, verfolgte er mit ziemlicher Sicherheit auch wirtschaftliche Interessen, dachte er sich zudem noch. "Die Flotte aus Ravenna ist ein nicht zu verachtender Wirtschaftsfaktor in dieser Gegend. Genau wie die Legionen müssen auch diese Männer alle versorgt werden."

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