"Ah gut..." Natürlich bekam er keinen ungefähren Wert. Man hielt sich also bedeckt. "Ich werde sehen, was sich im Hafen erreichen läßt. Wenn garkein Schiff zu bekommen ist, werden wir uns einigen können." Auch Herius hatte darüber kaum einen Überblick, was soetwas kostenm würde. Eine Lauscherei am Pier war es nun, die ihm in den Gesprächen der anderen Händler, im Feilschen um Laderaum und Preis einen Überblick verschaffen mußte. Nun das Wetter war nicht regnerisch, zwar kühl, aber das wiederum war Gewöhnungssache. Er würde sich also ersteinmal umhören, bevor er ein Schiff orderte. So unbedeutend war Tarraco auch nicht, um es vom Handel völlig abzunabeln in dieser Zeit. Viele Schiffe fuhren sowieso leer in die Provinz Hispanien zurück, nachdem sie Obst, Oliven, Weinamphoren, Kupfer und Blei nach Ostia geschifft hatten. "Sole, ich danke für deine Zeit Gesandter von Tylus." Herius erhob sich. "Vale und einen schönen Tag noch." Verabschiedete er sich und hoffte der Begleiter war wie ein Schatten zur Hand, um ihm den Weg nach draußen zu geleiten.
Nicht nur Teppiche kann man knüpfen
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Pförtner:
Der Botschafter verabschiedete sich und als der Kunde das Gebäude verliess und sich etwas suchend umblickte, rief ihm der Pförtner auch schon zu:
Ausgang ist hier, Herr.
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"Ah ja danke..." sprach der Hadrianii, der sich in diesen verwinkelten Gebäude einfach nicht zurecht fand. Beim nächsten Mal würde er es mit Sicherheit besser finden. Und wer wußte schon, ob dieser Besuch nicht in Bälde anstand. Immerhin war er auf Einkaufstour und irgendwann kam auf seinem Tabulaechen auch das Wort 'Balsam' in Betrachtungsweite... "Vale und einen schönen Tag noch..."
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Die Versammlung der Socii Mercatorum Aurei war ins Land gezogen und Ostia wieder ein wenig 'ruhiger' geworden. Ansich war es eine der lautesten Städte im Reich. Schon das Be- und Entladen der Waren im Hafen machte einen großen Teil davon aus. Hinzu kamen viele Gewerke, die die angelandeten Rohstoffe in edle Waren zu münzen, um sie erst dann über den Tiber nach Rom zu verschiffen. Eigentlich also keine Stadt, wo man sich niederlassen mußte, aber es tat sich für Herius eine Chance auf das Provinzkaff in der Provinz Hispanien zu verlassen.
Um in seinen Geschäften weiter zu kommen, war es wiedereinmal die tylusische Vertretung, die Ziel wichtiger Gespräche war. So klopfte er erneut an und wartete auf den Türdiener.
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Am Tor war ein neuer Anschlag angebracht, welcher noch am vorherigen Tag nicht da gewesen war:
Der König von Tylus freut sich
über seinen Botschafter in Ostia
die folgende Ernennung zu verbreiten:Ioshua ben David
wird hiermit betraut mit
dem Führen von Verhandlungen
für den Kauf von Balsam.Jeder potentielle Käufer hat diese Verhandlungen mit ihm zu führen.
Ioshua ben David hat dafür sicherzustellen, dass er im Praetorium Regni Tyli immer anzutreffen ist, oder ein von ihm ernannter Stellvertreter diese Gespräche führen kann.
Kommt er dieser Pflicht nicht nach, kann er umgehend aus seiner Position entlassen werden.
Erlassen durch den König von Tylus
Ob der Besucher diesen gelesen hatte oder lesen würde, und ob der Anschlag überhaupt etwas mit dem Wunsch dieses Besuchers zu tun hatte, sollte sich bald herausstellen.
Der Herr wünschen? fragte die bekannte Stimme des Pförtners.
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Sim-Off: Bitte bleib bei der Tatsache, das du nicht fremde ID's führst. Es wäre auch ohne diesen Brief möglich gewesen es korrekt auszusimmen.
Was überhaupt nicht wahr war. Zwar hing dort ein Wisch an der Tür, doch laß den Herius nicht, weil er nicht gekommen war irgendwelche Anschläge des tylusischen Staates für ihre Gemeinde zu lesen, sondern um zu handeln. Was sich an ausländischer Tür befand, war ihm schlichtweg egal.
"Ah salve... ich hoffe es geht dir gut? Nun ich bin gekommen, um den königlichen Vertreter zum Handel mit Balsam zu befragen."
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Sim-Off: Wenn du einen freundlich gemeinten Hinweis als Provokation oder "Verletzung der Führung deiner ID" ansehen willst, dann bittesehr! Ich werde mich hüten, je wieder jemanden auf etwas aufmerksam machen zu wollen, wenn das gleich als unfreundlich ausgelegt wird!
Ich habe meinen Text entsprechend abgeändert.
Türsteher:
Botschafter nicht ist zuständig für Handel mit Balsam, Herr. sagte der Türsteher freundlich aber etwas verwirrt.
Mit einer äusserst umständlichen Handbewegung deutete er zu dem Schreiben am Tor, nur um die Hand sofort wieder zurückzuziehen, weil er befürchtete, den Römer in seiner Ehre verletzt zu haben, da er angedeutet hatte, er könne nicht lesen.
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Der Blick wanderte überrascht zu dem Pergamentfetzen an der Türe und wieder zurück zum Türsteher. Durchaus verwundert, das die Tylusier ihre Geschäfte erneut in die Hände eines Juden legten, fragte er denn weiter: "Ahja... wie kommt es denn, das gerade dieses und nur dieses Produkt monopolartig vermarktet werden soll und wo finde ich den Juden Ioshua?" Noch gut konnte er sich an die Zeit der Abwesendheit des Königs erinnern, als Seide zu unverschämten Preisen am römischen Markt platziert wurde, um wenig später ganz den anderen Konkurrenten entzogen zu werden. Das konnte in Zukunft heiter werden und würde wahrscheinlich bei ähnlichem Verhalten des Juden zu ähnlichen Diskrepanzen führen, da konnte die tylusische Vertretung doch nur an Ansehen gewinnen.
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Türsteher:
Gemäss Botschafter, Ioshua muss sein hier, oder sein Stellvertreter, Herr. Ioshua ist aus Tylus.
Warum Balsam, ich nicht weiss, aber Botschafter sicher haben Befehl von König.
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Ein Sklave, der zufällig vorbeigeeilt war und die Conversation unfreiwillig mitangehört hatte, war nach einer Information des besagten "Juden" in dessen Auftrag zurückgekommen und beugte sich nun zu dem Türsteher.
"Der Herr ist bereit den Besucher in Kontor XIV zu empfangen."
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Man konnte wohl nicht verlangen, das jener Gast wußte, wo sich besagtes Büro befand. Also folgte er dem Sklaven in dieses Kontor XIV.
Er wartete, das man ihm die Tür öffnete.
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Der Sklave öffnete dem römischen Ritter die Türe zum Kontor Nr. XIV. Drinnen stapelten sich allerhand Kisten und Säcken in mannshohen Regalen, welche parallel aneinander angeordnet waren. Kleine Nischen, in denen Öllmämpchen flackerten, erhellten den Raum spartanisch.
Ioshua war überaus erstaunt, um nicht zu sagen überrascht. den ihm bekannte Besucher zu erblicken.
"Shalom, magister ! Was verschafft mir die Ehre Deines Besuchs ?"
Eine rhetorische Frage, er war ja längst durch den Sklaven informiert und so beantwortete er sie auch kurzerhand selbst.
"Ich hörte, Dich gelüstet es nach dem Erwerb einiger Fuhren Balsam."
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"Salve Ioshua, auch du siehst mich noch von der Überraschung gezeichnet, das der tylusische Botschafter dir die Handelsvollmacht in Bezug auf das Balsamgeschäft übertragen hat." Meldete Herius sich gleich zu Anfang des Gesprächs ohne Umschweife zu Wort. "Es ist bemerkenswert wie du einige Mensch zu bezirzen weißt. Doch genug dieser Floskeln, dein Sklave hat dich richtig informiert." Eigentlich war es eine Schande, das dieser sich erlaubte bei gewissen Gespräche zu lauschen und dies dann noch unverblümt weiter zu tragen. Eben andere Sitten und keine römischen dazu. "Es liegt mir auf der Seele Balsam zu erwerben. Die Tylusier haben sich ja in die entzückende Situation gebracht, die Ware zu verknappen, warum... nun das wirst du mir vielleicht mitteilen können. Vor Monaten noch sprach man von Schiffsknappheit. Heute wird es das Wetter sein, nicht? Um zur Sache zu kommen, möchte ich achzig Balsam erwerben und auch die Möglichkeiten für die Zukunft ausloten..." Waren seine Worte nicht mit der nötigen Ruhe ausgesprochen, aber der Tage war es wirklich schwierig zu erkennen, warum die ausländischen Händler immer wieder neue Geschichten erfanden, um ihre Produkte zu verknappen. Ein zwei Nutznieser dieser Waren würden wohl auf der Strecke bleiben. Herius war zwar hier, weil er es nicht sein wollte, trotzdem war ihm auch noch eine andere, ältere Geschichte mit dem Juden im Gedächtnis. Schon damals hat er es bevorzugt gehandhabt Konkurrenz einfach im Regen stehen zu lassen. Egal ob es im Sinne von Abmachungen war oder ob er damit vielleicht der tylusisch-römischen Freundschaft schadete. Ganz eigennützig also, wie es heute war, würde Herius ja erfahren...
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"Nun, es war der König, der mich beauftragte, nicht der tylusische Botschafter." wies jener hilfreich daraufhin.
"Achtzig Einheiten Balsam, also ? Die Nachfrage dbzgl ist in letzter Zeit stark gewachsen. Was soll man machen, gut fürs Geschäft."
Er grinste dabei fröhlich, was seine weißen Zähne zum Vorschein kommen ließ. So griff er nach einer Tabula, die auf dem Tisch neben ihm lag.
"Das ist natürlich eine beeindruckende Menge. Du hast Glück, in ein-zwei Tagen erwarten wir eine frische Warenlieferung Balsam. 120 Einheiten. Bei garantierter Abnahme kann ich sie Dir zu Sonderkonditionen von 10 Sz./Stück überlassen. Die Überführung würde ich veranlassen."
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Sonderkondition? Der Mann hatte wohl wirklich einen an der Klatsche. Dachte wohl er könnte einen Römer für dumm verkaufen. Es war bekannt, das Balsam mit allen Kosten für Ernte, Transport, Lagerung und Sicherheit nicht mehr als vier Sesterzen kostete. Einen kleinen Gewinn stand man diesen Tylusiern schon zu. Ohne übertrieben zu wirken, war dieses Harz des Balsambaumes mit acht angegeben. Was dieser Jude forderte, war blanker Wucher und würde nach römischen Gesetz durchaus ins Illegale abschliddern.
"Hm der Antwort will ich eine Frage voraus schieben. Du bietest -im Namen des Königs natürlich- mir den Balsam für 10 Sesterzen an. Selbst wirst du auch Balsam verbrauchen. Was zahlt der Farbmischerbesitzer Ioshua ben David für den Balsam? Fünf oder sechs Sesterzen?"
Es war wohl auch nicht zu begreifen, das ein Händler ein Monopol verwaltete, das er selbst zu verbrauchen pflegte. Das schürte schon von allein den genaueren Blick und die Aufmerksamkeit eines jeden Kunden, der die tylusischen Handelskammern besuchte.
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"Nun, der Preis ist immer eine Frage des Marktes und was er hergibt. Bei uns überschlagen sich gerade die Zahlen, was die Nachfrage nach dieser Art der Ware angeht. Ich biete Dir eine garantierte Menge und das in kurzer Zeit zu Konditionen, die Dir meine offene Wertschätzung als angesehenes Mitglied der Socii Mercatorum Aureii zeigen."
So versuchte der Tylusier die Bedenken des Ritters zu zerstreuen.
"Es spielt dabei auch keine Rolle, was Ioshua ben David für den Balsam zahlen würde. Denn jener hat offensichtlich dieselben Kosten wie Du sie hast."
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"Oh was der Markt macht, kann ich besonders gut abschätzen. Nur leider kann ich schon als Achter römischer Gesetze nicht zu diesem Preis kaufen. Als Magister der Handelsvereinigung würde das im Besonderen ein schlechtes Licht eben auf jene Gilde der Händler werfen. Euch, explizit dir sind doch auch die römischen Gesetze bekannt?"
Er mußte einfach daran zweifeln.
"Ich bezahle den Tylusiern 8 Sesterzen und keine Unze mehr, wollen sie sich dagegen sträuben? Ich glaube kaum."
Schon das war zu mehr als 100% maßlos überteuert und würde wohl nur in diesem Geschäft hingenommen werden. Er glaubte nicht, das die Tylusier einen recht großmengigen Händler wie Herius Hadrianus Subdolus bevorzugten zu vergraulen.
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"Och, die römischen Gesetze sind mir geläufig, aber wenn ich richtig rechne, so liegt mein Angebot nichtmal annähernd 150 % über dem staatlich empfohlenen Preis."
Ioshua machte sich eine Notiz als der Händler seine Forderungen explizit formulierte. Er hätte wohl weiter gehandelt, so wie es seinem Naturell entsprochen hätte. Schon aus Prinzip gab man sich nie mit dem ersten Angebot auf jeder Seite zufrieden. Doch es gab Gründe, die in diesem Fall dagegen sprachen. Erstens war der Geschäftspartner ein Mitglied der Socii Mercatorum Aureii, zumal Magister, was zugegeben nicht viel bedeuten mußte, dann war eine komplette Schiffsladung, die jener abzunehmen gedachte, kein Pappenstil und schließlich gehörte er zu den regelmäßigen Abnehmern tylusischer Waren, das konnte Ioshua aus den offiziellen Handelsbüchern ersehen.
"Einverstanden, beim Merkur, 120 Einheiten à 8 Sesterzen !" streckte Ioshua die Hand aus, um den Kontrakt zu besiegeln.
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Das das römische Marktgesetz durchaus schwammig genug formuliert war, schien den Juden Ioshua ben David nicht zu stören. Im betreffenden Paragraphen stand nämlich nirgends etwas vom staatlich empfohlenen Preis. Es konnte also durchaus mit einem guten Handlanger vor dem Kadi vom Herstellungspreis ausgegangen werden. Aber weder hatte der Hadrianii Lust noch Zeit diesen Passus ausführlich zu diskutieren. "Ich weiß nicht recht, wie du mir immer wieder die Zahl einhundertzwanzig nennst. Mein Wunsch entspricht wie zu Anfang gesagt vorerst achzig Einheiten diese Woche. Was in der Zukunft ist, wird sich zeigen, denn bei einer garantierten Abnahmemenge von jeweils weiteren achzig Amphoren Harz je Woche erwarte ich schon ein deutliches Zeichen und Entgegenkommen im Preis."
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Sim-Off: Angebot für diese Woche erstellt. Mehr noch nicht, da es ja so aussieht, als gingen die Verhandlungen für weitere Wochen noch etwas weiter.
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