Das Chez Pollux ist eine der ersten Adressen in Rom. Zumindest ist es eine der ersten Adressen für gallisches Essen in Rom. Und wer etwas von Gaumenfreuden versteht, der weiß, dass die gallische Küche einige der besten Gerichte der ganzen Welt bietet. Denn nachdem die Gallier sich dem römischen Imperium eingegliedert haben gibt es kaum etwas woran sie mehr Freude finden als am Essen und der fantasievollen Zubereitung von diesem. Nicht umsonst heißt es schließlich 'Speisen wie die Götter in Gallia'.
Da das Chez Pollux eine der ersten Adressen Roms ist, kommt auch nicht jeder so einfach ins Chez Pollux hinein. Lucilla ist allerdings ein gern gesehener Gast. Sie kennt den Inhaber, Pollux den Gallier, schon seit einer halben Ewigkeit, noch aus der Zeit wo er in der Gladiatorenschule Gloria et Honor der Küchenchef war. Leider ist Pollux der Gallier momentan in irgendwelchen Familienangelegenheiten in Lutetia unterwegs. Aber wer die Gallier kennt, der weiß, dass sie die armen, abgemagerten Römer-Hungerhaken in Rom natürlich nicht verhungern lassen. Deswegen kocht in Pollux Abwesenheit dessen Cousin Schmecktwienix, während der Bruder von diesem, Rusticalix, den Laden schmeißt. Natürlich ist Lucilla längst auch bei den beiden bekannt. Für Geschäftsessen im Auftrag der Acta Diurna kann sie jederzeit eines der drei Hinterzimmer in Anspruch nehmen, gemütliche kleine Räume mit einem Tisch und drei Klinen, in denen sich allen Arten von Geschäft gut nachgehen lässt. Außer natürlich Geschäften des horizontalen Gewerbes, aber soetwas gibt es im Chez Pollux sowieso nicht.
Am heutigen Festtag ist der Gastraum des Chez Pollux natürlich voll bis oben hin. Von den Hinterzimmern sind allerdings noch zwei frei. Immerhin kommt es an einem Festtag meist auf das Sehen und Gesehen werden an, weshalb diese Zimmer auch an solchen Tagen tatsächlich nur für Geschäfte genutzt werden. Mit ihrem 'Geschäftspartner', Manius Flavius Gracchus, wird Lucilla von Rusticalix in einen der Räume geführt.
Sie ordert eine kleine Menüplatte und deutet, nachdem der Gallier den Raum verlassen hat, auf Gracchus Sklavenanhang. "Ich möchte, dass die draußen warten. Senator Purgitius Macer hat vielleicht deinen Namen bestätigt. Doch auch wenn ich nicht glaube, dass ein Mensch einen anderen Menschen so einfach ersetzen könnte und du deswegen tatsächlich Flavius Gracchus sein magst, so könntest du immer noch mit Quintus Tullius unter einer Decke stecken. Außerdem wirst du sie eh nicht brauchen. Das Essen bringen die Angestellten vom Chez Pollux und ich bin schließlich nur eine Frau, vor mir werden sie dich nicht schützen müssen." Mit herausforderndem Blick nimmt Lucilla Platz und wartet darauf, dass der Patrizier seine Sklaven aus dem Raum schickt, während sie selbst nicht vor hat, Ambrosius von ihrer Seite weichen zu lassen. Obwohl er sich bei Gefahr kaum heldenmütig vor sie in die Schusslinie werfen würde, könnte sie ihn immer noch für den Gegenangriff als Wurfgeschoss benutzen. (:D)
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