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Phoebus, ein junger Sklave, kaum 12 Sommer alt, führte Cnaeus Flavius Lucanus vorbei an den Ahnenmasken, hinter welchen zu jeder Zeit kleine Öllampen ihre flackernden Flammen tanzen ließen und den Mienen so den Anschein von Leben einhauchten, vorbei an edlen Vasen und Skulpturen, an stilvollen und kunstreichen Wandmalereien, über dezente Mosaike hinweg bis ins Atrium der Villa Flavia, in dessen Mitte Wasser leise aus dem Füllhorn einer Fortuna in das mit filigranen Seerosen bestückte impluvium plätscherte. Obgleich die Räumlichkeiten nicht die Prosperität und den Stand ihrerer Bewohner verhehlten, so war der Pomp doch nicht übertrieben, sondern zeigte sich in aparter Auswahl und in der alles umfassenden Harmonie des Zusammenspiels der einzelnen Elemente - ein Verdienst des Esprit der verblichen geglaubten Flavia Leontia. Ohne Augen für diese für ihn alltägliche Ästhetik führte der junge Phoebus den Flavier zu einer Klinengruppe im hinteren Bereich des Atrium und schenkte sogleich mit reichlich Wasser verdünnten Wein in ein Glas, welches er Lucanus auf einem silbernen Tablett anreichte, um dessen Wartezeit zu überbrücken.