[Borbetomagus] Das Lager der Vexillatio

  • Entspannt schaute Reatinus dem Treiben der Legionäre und Nicht-legionäre zu. Er war gespannt, ob sie es selbst auf die Reihe kriegen würden, sich die Aufgaben zu zu teilen. Ehrlich gestanden war es für Reatinus schwer genug, rund 80 Mann alles einzeln aufzutragen. Das wollte er sich dieses Mal nicht antun, seinem Halse zuliebe.
    Überall redeten, besprachen und stritten die Contubernia, wer wohl welche Aufgaben machen durfte. Doch bald schon marschierten die ersten Soldaten in Richtung Palisaden und Lagergraben. Der Regen hingegen gab nicht nach und aus der Ferne verdunkelte sich der Himmel noch mehr. Da war mehr im Anmarsch, als nur ein paar Tröpfchen. Hoffentlich waren alle Zelte fest genug aufgebaut...

  • Primus und Sergius sahen sich an und nickten sich zu.
    In Ordnung! Wir beide bringen euch die Schanzpfähle!
    Sie machten sich auf zu einem Haufen mit vorgefetigten Pfählen.
    Sei es drum, je eher sie fertig waren, um so eher bestand die Möglichkeit auf einen trockenen Unterschlupf und vielleicht sogar ein warmes Essen.

  • Valerian besah sich die Angelegenheit. Der Regen machte das alles nicht unbedingt leichter. Das würde die reinste Schlammschlacht werden. Er hatte seinen Mantel im Zelt gelassen. So oder so würde ihn der Regen bis auf die Haut durchnässen. Wenn der Mantel trocken blieb, würde er später für dessen Wärme noch sehr dankbar sein.


    Da es der unangenehmste Teil der Arbeit war und er eben den Ton angegeben hatte und sich jetzt nicht die schönste Arbeit aussuchen wollte, griff sich Valerian eine Schaufel und sprang in den Graben hinunter. Er war weder tief noch breit genug. Also begann er zu graben und die Erde sorgfältig für den Wall aufzuschütten. Sie mußten aufpassen, das alles ordentlich zu befestigen, damit ihnen der Regen nicht alles als Schlamm wieder in die Gräben spülte. Zum Glück waren ein paar erfahrene Soldaten dabei, die ihnen sagten und zeigten, wie das richtig gemacht wurde.

  • Primus kam mit Sergius an die Stelle an der Valerian den Graben aushob.
    Er sah irgendwie schon aus wie ein lebender Lehmbrocken, das rot der Legionärstunika war nur noch vereinzelt zu sehen.
    Primus dachte gerade daran, wo sie sich hier im Lager waschen könnten, als einige Legionäre sie zu sich heran riefen um den Schanzpfahl zu setzen.


    Sie gaben den Pfahl ab und ging los um den nächsten zu holen.
    Primus dachte immer noch an den Waschplatz.
    Sag´mal Sergius, ...was hälst du von einer Zisterne die bei Bedarf eine Menge Wasser abläßt, sagen wir in einen Eimer oder Topf, ...mit ein paar Löchern, damit sich das Wasser nicht gleich voll sondern langsam ergießt.


    Segrius, wie immer auf irgendetwas herumkauend entgegnete,
    Wenn das Wasser erwärmt wird,...bei den hiesigen Temperaturen,...nicht übel!


    Primus bezweifelte jedoch, daß er diese Idee umsetzen konnte, wer wußte schon wie lange sie hierblieben.


    Sie kamen am Holzplatz an und nahmen diesmal zwei Pfähle, einen rechts, einen links.

  • Drusus wollte schon fragen ob er Sergius beim Transportieren der Schanzpfähle helfen könnte, doch Valerian sprang schon mit einer Schaufel bewaffnet in den Graben und machte sich eifrig daran den Graben zu vergrößern. Da er Kameraden ja nicht allein lassen konnte griff er sich ebenfalls eine Schaufel und folgte dem Quintilier laut seufzend.


    Um die lästige Arbeit bald zu beenden schaufelte schnell und schüttete gleichzeitig den Wall auf. Die Arbeit glich einer Schlammschlacht. Die Farbe seiner Tunika war längst nicht mehr zu erkennen und Drusus selbst war mittlerweile vollkommen durchnässt. Hoffentlich würde sein im Zelt zurückgebliebenes Sagum trocken bleiben.

  • Primus dachte immer wieder an diese Konstruktion und sie kamen erneutr an die Stelle wo neben Valerian inzwischen auch Drusus in Schlamm stand und den Graben zu formen versuchten.
    Er hatte mal, irgendwo in Asia minor von einer Prozedur gehört, in welcher Menschen mit rheumatischen Beschwerden in Schlammbäder gepackt wurden,...dieser war jedoch warm und angenehm, im Gegensatz zum hiesigen Schlamm.
    Er nickte den beiden zu und rief,
    Na, ...seid ihr glücklich?
    ...und mußte kurz darauf aufpassen, daß ihm die Lachattacke von Sergius nicht die Schanzpfähle aus den Händen riss.

  • Drusus stocherte gerade in dem Schlamm herum als Primus seine Bemerkung los. Unwillkürlich knurrte er. Mussten solche Sticheleien sein? Das Ausheben des Lagergrabens war ja antsrengend genug. "Ohja! Und wie! Das kannst du dir gar nicht vorstellen", antwortete Drusus ein wenig gereizt. "Willst du's nicht auch mal probieren?" Mit seiner Mimik versuchte er jedoch auszudrücken, das seine Worte nicht halb so bissig gemeint waren wie sie vielleicht klangen.

  • Primus, der inzwischen wieder die beiden Schanzpfähle in einem sicheren Griff hatte, warf einen gekünstelt bösen Blick auf Sergius, dessen Prusten langsam in ein Husten überging.
    Er wandte sich wieder Drusus und Valerian zu und meinte,


    Ich denke, wir lösen uns mal gegenseitig ab,...so in einer Stunde...
    Es konnte ja nicht angehen, daß die Kameraden da ganz alleine die Drecksarbeit machten.
    Sergius begann hinten zu schieben und meinte,
    He! Sprich du nur für dich!...ich werd´auf jeden Fall nicht in dieses Schlammloch springen...Er schnalzte mit der Zunge und sagte,...Immerhin muss sich jemand um das Essen kümmern, während ihr den Schlamm abwascht...ich habe da einen Kameraden, der hat ein paar nette Dinge in seinem Gepäck...


    Primus wurde nach vorne gedrängt sagte aber noch zu den beiden Schlammmenschen,
    ...ich finde das hat was für sich...oder?
    Dabei ärgerte ihn, daß Sergius offensichtlich in seinen Sachen gewühlt hatte,...wahrscheinlich auf der Suche nach etwas Essbarem.

  • Drusus warf Primus einen anerkennenden Blick zu. Auch wenn sie in einer Stunde vielleicht schon fertig waren, die Absicht zählte und Drusus glaubte, das der Terentier seine Worte ernst meinte.


    Er freute sich schon auf seinen hoffentlich trockenen Mantel und auf eine warme Mahlzeit, doch bis dahin würde es noch dauern... Drusus hoffte inständig dass der Regen bald aufhören würde doch es sah irgendwie nicht danach aus. Wenn das so weiter ging würden sie sich ja alle eine Lungenentzündung holen und das noch vor dem ersten Kampfeinsatz! Doch die Arbeit, so lästig und unangenehm sie auch war, hielt den schuftenden Iulier auch ein wenig warm.

  • Während der Regen auf das Zeltdach prasselte, stand Crispus in dessen Innern und schüttelte seinen Mantel aus. Dann hängte sich sein Schwert um, prüfte noch einmal seinen Dolch und warf sich das Sagum über.


    Wieder schob er die Zeltbahn am Eingang beiseite und betrachtete das Wetter. Es würde wohl recht kalt werden. Also ging er zurück, setzte sich auf sein Feldbett und schälte sich aus den Caligae, um die wollenen Socken, die Heila ihm gestrickt hatte, darunterzuziehen. Dann dauerte es wieder einige Minuten, ehe er seine Schuhe wieder anständig an die Füße gebunden hatte.


    So ausgerüstet konnte er schließlich endlich wieder in den Regen treten und warf sich die Kapuze über. Einen Augenblick suchte er nach seinem Optio, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Er selbst würde in die Stadt gehen, aber vielleicht wollte Reatinus ja mitkommen. Und wenn er die arbeitenden Legionäre so betrachtete, war es auch schwierig, zwei saubere unter ihnen zu finden, die ihn begleiten konnten...

  • Reatinus war hoch zufrieden mit der Leistung der Legionäre. Sie hatten es tatsächlich geschafft, unter sich auszumachen, wer welchen Job machte. So musste Reatinus nur noch im Regen stehen und die Soldaten antreiben, ja nicht auf zu hören. Und das machte höllischen Spaß, wenn man betrachtete, was das für eine Schlammschlacht war. Aus der Ferne vernahm Reatinus einen lauten Blitz und sah einen grellen Donner. Das eigentliche Unwetter würde noch kommen, so viel war klar!


    Ein Blick hinter sich, abgewandt von den Arbeitenden verriet Reatinus, dass der Centurio draußen war - und warscheinlich jemanden oder etwas suchte. Der Optio beschloss, nach zu fragen.


    "Salve Centurio Petronius!", grüßte er mit einem Salut und stapfte durch den nassen Boden, "Suchst du etwas Bestimmtes?"

  • Sabinus schritt wieder zurück an die Arbeit, gerade von der Latrine kommend.
    Oh wie sehr er doch den Regen und den Schlamm liebte, dachte er ironisch. Er betrachtete seine Tunika. Als er kurz die Arbeit verliess war seine Kleidung unglaublich schlammig gewesesn. Doch auf den kurzen Gang von der Latrine zurück spülte der Regen den Dreck wieder etwas herunter... Wenigstens das, dachte er. Obwohl die Tunika gleich wieder schmutzig werden würde.
    An und für sich fand er die Tätigkeit gar nicht so schlimm, auch wenn es die unbeliebteste von allen war.
    Das Arbeiten gab warm, und wenn man nicht allzu freizügig angezogen war, sollte man vom Regen eigentlich auch nicht krank werden... Zumal Sabinus sich schon einiges gewöhnt war.

  • "Movemini!"


    meinte er kurz zu Primus, dann ging er weiter und fand endlich Reatinus, der ihn ebenfalls grüßte.


    "Salve. Ja, dich."


    erklärte er kurz und betrachtete einen Augenblick den hässlichen Himmel - die Männer sollten sehen, dass sie fertig wurden, sonst musste der Centurio die Stadt noch zwingen, die Legionäre in festen Häusern unterzubringen!


    "Ich werde in die Stadt gehen und die Duumviri treffen. Ich brauche zwei saubere Soldaten als Eskorte. Du kannst auch mitkommen, wenn du willst. Sag dann aber Superbus bescheid, dass er die Aufsicht führt."


    schilderte er dann die Lage und wartete auf eine Antwort.

  • Reatinus nickte auf die Anweisungen des Centurios. Natürlich wollte der Optio mitkommen, zumal er endlich auch etwas anderes sehen wollte als Zelte, Holzpfähle und Gräben. Während Reatinus bestätigte, fegte von hinten ein starker Wind und ließ sein Sagum um Reatinus Körper flattern. "Ich werde mitkommen, Centurio! Wann und wo geht es los?", erkundigte sich der Optio. Er war sehr erfreut darüber, dass er noch sauber war und nun mitkommen konnte. Vielleicht gab es in der Stadt, so ganz nebenbei und auf dem Weg, etwas zu sehen. Und bevor Reatinus es vergaß, sprach er noch: "Bis wir los gehen, werde ich den Tesserarius auffinden."

  • "Bene. Dann nehme ich mir die Eskorte."


    Er drehte sich um und entdeckte Sabinus und etwas weiter hinten Primus und Sergius. Er winkte alle drei herbei.


    "Terentius, Redivivus: Zieht euch saubere Tuniken und eure Rüstungen an. Schilde könnt ihr hier lassen. Meldet euch danach am Ausgang."


    Damit marschierte er selbst zu diesem, um dort auf Reatinus und die beiden Probati zu warten. Da die Eskorte keinen wirklich militärischen Charakter hatte, sondern eher etwas Eindruck schinden und als Laufburschen dienen sollte, waren die beiden Probati ganz recht, wie der Centurio entschied.

  • Primus nickte und meinte,
    Jawohl Centurio,...umziehen!
    Er nickte Sergius zu und meinte,...Denk´an unser Essen! Ich habe keine Ahnung wie lange diese Escorte dauert!


    Dann lief er zu seinem Zelt und zog sich um,...die Lorica konnte ihm Sabinus gleich zuschnallen,...
    Tja, obenherum war er jetzt wie neu,...er goss noch etwas Öl auf einen Lappen um damit die Lorica und Cassis einzuölen,...das hielt den Rost hoffentlich etwas zurück.
    Er legte noch Gladius und Puggio an, griff nach dem Sagum, warf ihn über und trat nach draußen. Er ging zum Ausgang wo der Centurio bereits wartete.


    Probatus Terentius meldet sich zu Stelle!
    ...hat allerdings noch keinen mit sauberen Händen gefunden, der ihm die Riemen festzieht,...dachte er.

  • Zufällig bekam Valerian mit, wie sich der Centurio eine Eskorte zusammenstellte und seufzte kurz ein wenig neidisch. Da hatten ja ein paar Jungs echtes Glück und konnten diesem Schlammbad entkommen. Der Quintilier hielt kurz in seiner Arbeit inne und richtete den Blick gen Himmel. "Wir sollten uns wirklich beeilen, Jungs. Wenn das so dicke kommt, wie das aussieht, steht dieser Graben bald mit Wasser voll. - Drusus schau hier. Da müssen wir noch ein bißchen graben, sonst sind wir hier soweit, würde ich behaupten." Sie hatten fleißig gegraben und ihr Abschnitt sah schon beinahe perfekt aus.


    Den anderen fehlten jetzt natürlich drei Mann, dort ging es nicht mehr so schnell voran, doch wenn Drusus und Valerian mit graben fertig waren, konnten sie ja bei der Palisade helfen.


    "Hat denn niemand daran gedacht, für gutes Wetter ein Opfer darzubringen? Das nächste mal sollten wir das vor dem Abmarsch noch erledigen." Er lächelte Drusus kurz an. Inzwischen war er bis auf die Haut durchnäßt, aber noch fror er nicht. Die harte Arbeit hielt ihn warm

  • Drusus bekam nur Wortfetzen wie 'Eskorte', 'Redivivus' und 'Terentius' mit, konnte sich aber zusammen reimen was wohl gemeint war. In dem Abschnitt in dem der Quintilier und Drusus am Schuften waren ging es gut voran und sie würden bald fertig sein, doch Valerian hatte recht, bald würde sich der Graben wohl in einen Fluss verwandeln. Drusus nickte Valerian zu und grub an der Stelle auf die Valerian gedeutet hatte weiter.


    Mittlerweile war auch Drusus bis auf Haut und Knochen durchnässt. "Ja das sollten wir beim nächsten Mal tun", lächelte er zurück.

  • Grollender Donner ließ sich hören, gerade als sie aus dem fertigen Graben stiegen. Auch die Kameraden in den anderen Abschnitten wurden mit dem Graben so langsam fertig. Nun galt es, den Wall fertig zu befestigen. Zum Glück gab es reichlich erfahrene Männer, die den unerfahrenen zeigen konnten, wie das ging. Sie verbauten erst einmal an Pfählen, was schon da war, doch das waren noch nicht genug.


    "Komm, gehen wir noch ein paar holen." Valerian deutete auf den schon ziemlich zusammengeschrumpften Haufen von Schanzpfählen. Da Primus und Sergius ja nun den Centurio begleiteten, hatte niemand weitere Pfähle geholt.

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