Das Haus des Consuls

  • Rufus hatte heute einen Brief des Proconsul von Hispania Lucius Flavius Furianus
    dabei, welchen er hier loswerden wollte.


    Ad
    Senatus Romae,
    Curia Iulia,
    Rom


    Bericht aus der Provinz Hispania
    vom NON OCT DCCCLVII A.U.C. (7.10.2007/104 n.Chr.)
    bis zum PRIDIE NON MAI DCCCLVIII A.U.C. (6.5.2008/105 n.Chr.)


    Generalis
    Ich muss mich bei euch, werte Kollegen, entschuldigen, denn ich habe es in letzter Zeit vernachlässigt den Senat vollständig über die Lage in Hispania zu informieren. Der Grund dafür ist ein einfacher, nämlich die Tatsacge, dass nicht genug geschehen war, um einen Bericht vollkommen ausreichend füllen zu können.
    Dies soll hiermit nachgeholt werden, so dass jener Bericht umfangreich sein wird.


    Ferner sollte vom Senat an den künftigen neuen Kaiser mitgeteilt werden, dass das Volk Hispanias über seine Inthronisierung als neuer Kaiser unseres Reiches weiß und dem neuen Augustus die besten Wünsche und Segen der Götter, wie auch die Loyalität zu ihm, sendet.
    Es wird dem neuen Augustus auch versichert, dass alle Besitztümer seines Vaters hier auf hispanischem Boden weiterhin in Familienbesitz der Gens Ulpia verbleiben und alle kaiserlichen Bediensteten weiterhin ihren Dienst erfüllen werden.


    Pars I. Provincia Hispania
    Die Provinz Hispania ist seit meiner Ankunft recht ruhig geblieben. Ernsthafte Zwischenfälle gibt es nicht.
    Vor Kurzem beschwerten sich einige Nachbarn im Umland Tarracos über die schlechte Bewässerung und den äußerst trockenen Sommer diesen Jahres, welcher sich fatal auf die Ernte eben jener auswirkte.
    Selbstverständlich entschädigte ich sie für ihren Verlust und versprach die Anlegung und Verbesserung des Wassersystems im Umland Tarracos.


    Die Menschen wirken alle recht zufrieden und der Handel floriert. Besonders der Hafen ist ein Sammelpunkt für allerlei Nationalitäten und Sprachen.
    In letzter Zeit ist ein reger Warenaustausch mit den Ostprovinzen von statten gegangen, was für mich nur ein Rückschluss der vielen neuen Sklaven durch den Feldzug ist. Zudem scheinen östliche Provinzen durch den Krieg deutlich kostengünstiger geworden zu sein.
    Die Anzahl der Geschäfte mit Afrika beträgt jedoch nach wie vor das größte Segment.



    Pars II. Regio Hispania Tarraconensis
    I. Generalis

    Die Regio Hispania Tarraconensis trägt zu der Mehrung der Steuereinnahmen in besonderem Maße bei, was ich ebenfalls auf den ausgeweiteten und regen Handel mit den Provinzen schließe.
    Die Sicherheit innerhalb der Provinz ist ebenfalls in gesundem Maße. Selbstverständlich habe ich des Öfteren die Gerichtsbarkeit inne, wenn sich zwei einheimische Parteien gegenüber stehen, doch die Vergehen und Verbrechen sind keines größeren Ausmaßes und die Gerichte nur teilweise ausgelastet. Ein gutes Zeichen.


    Ich habe vor in nächster Zeit die Miliz aufzubauen, um die Präsenz noch weiter zu erhöhen und den Bürgern ein größeres Sicherheitsgefühl zu vermitteln. Besonders an den Küstenstädten oder auch direkt an den Häfen wird die Anzahl der Wachsoldaten steigen, da das Aushängeschild dieser Provinz der Handel zur See und somit die Häfen sind. Herrscht dort keine Sicherheit, ist auch die Sicherheit der Geschäfte gefährdet.
    Zudem sollen einige Renovierungsarbeiten an den Häfen in Zukunft folgen, um der Entwicklung und Größe der Schiffe Folge zu leisten und ein schnelles Be- und Entladen durch neuartige Lastenkräne zu ermöglichen.
    Erst vor Kurzem wurde auf die gleiche Weise der Hafen von Tarraco saniert und renoviert.


    Pars II. Regio Hispania Tarraconensis
    II. Personalia

    Aufgrund der besonderen Ausrichtung meiner weiteren architektonischen Projekte hin zu einem Ausbau und Erneuerung einiger Hafenanlagen, bin ich auf einen kompetenten Stab an Mitarbeitern und Abteilungsleitern angewiesen. Einer davon ist Eques Gaius Didius Sevycius.
    Er ersetzt Lucius Didius Crassus, welcher seiner Arbeit nicht im Geringsten nachging und mir bis heute nicht einmal Bericht erstattet hat.
    Didius Sevycius gehörte vorher zum Stadtadel Tarracos und hatte bereits das Amt des Come inne. Vor seiner Ernennung zum Procurator Aquarum war er Aquarius und meiner Meinung nach der Geeignetste für die Nachfolge. In der Materie kennt er sich ebenfalls aus wie in der Menschenführung, was in seiner Position unerlässlich ist.


    Eine weiter Neubesetzung ist das Amt des Regionarius mit meinem bisher als verschollen gegolltenem Bruder Gaius Flavius Catus.
    Dieser Schritt war notwendig, denn der bisherige Regionarius, Caius Furius Helios, laborierte an einer schwerwiegenden und langwierigen Krankheiten, so dass er seine Pflichten nicht voll wahrnehmen konnte. Flavius Catus ist diesem als in der Classis wie bei den Cohortes Urbanae erfahrener römischer Offizier nachgefolgt und hat bis dahin seine Arbeit tadellos verrichtet.


    Besagten Caius Furius Helios ernannte ich zum Praefectus Portuensis, da Furius ein sehr guter römischer Offizier ist, jedoch aufgrund seiner Krankheit derzeit nicht voll belastbar. So übergab ich ihm die Verantwortung über die Häfen, da er selbst einst bei der Classis Jahre lang seinen Dienst verrichtet hat und sich durchaus auskennt. Sein Kompetenzbereich ist, anders als im Amte des Regionarius, eingeschränkt, was für ihn ideal ist, bis er sich vollständig von seiner Krankhet erholt hat. Ich hege keinen Zweifel daran, dass er trotz der Krankheit zufriedenstellende Arbeit verrichten kann.


    Eine weitere Neubesetzung fand mit der Ernennung des Tiberius Flavius Quirinalis statt. Dieser Mann bat mich um eine Verwendung für die Provinz und da er bereits als Magistratus und Duumvir Tarracos mehr als zufrieden stellende Arbeit verrichtet hat, ernannte ich ihn zum Magister Scriniorum der Regio. Er wird sich bewähren müssen, bevor ich erwäge ihn ein weiteres Mal zu befördern.



    Pars III. Urbs Tarraco
    I. Generalis

    Tarraco ist eine florierende und lebendige Stadt, welche selbstverständlich den anderen Städten Hispaniens gleich in dem Seehandel tätig ist.
    Die Stadt an sich ist recht ruhig und die Menschen scheinen dem Alltagsgeschehen mehr abzugewinnen als der Politik Roms.
    Selbstverständlich habe ich das Volk in einer kurzen Ansprache auf den Kaiser eingestellt.


    Pars III. Urbs Tarraco
    II. Personalia

    Erst vor Kurzem verlor Hispania einen charismatischen und engagierten Duumvir, welcher sich einfach entschloss nach Italia auszuwandern und seine Amtspflichten ruhen zu lassen.
    Zum Glück konnte ich in Artorius Nero einen würdigen Nachfolger, ach als Magistratus finden.


    NEpilogus
    Ich hoffe den Erwartungen des Senates in diesen ersten Monaten gerecht geworden zu sein und das Vertrauen der patres conscripti nicht verloren zu haben.
    Ein Bericht zu den Steuererhebungen und den daraus resultierenden Einnahmen, wird noch später nachgesendet.


    gez.
    Lucius Flavius Furianus
    Tarraco, PRIDIE NON MAI DCCCLVIII A.U.C. (6.5.2008/105 n.Chr.)

  • Zitat

    Original von Caius Flavius Aquilius
    Irgendwie hatte ich mir fast schon gedacht, dass er seinen Weg in die Kaisernähe suchen würde - aber wer hätte das nicht getan? Es war wirklich unpraktisch, dass der letzte Kaiser ausgerechnet dann gestorben war, als ich begonnen hatte, in sein Gesichtsfeld zu rücken, umso leichter wäre es nun, dasselbe mittels eines Amtes beim neuen Kaiser zu erreichen.
    Andererseits - man war dann ein besserer Kaisersekretär, nicht sehr viel mehr, die wirkliche Arbeit, die einem einen Einblick in das politische Geschehen gestattete, fand woanders statt.
    "Ah, der senator hat Dich auch zum Klienten erwählt," sagte ich in freundlichem Ton, auch wenn mir nicht ganz in den Sinn wollte, was der Annaeer mitbringen konnte, das ihn dafür interessant machte - wahrscheinlich das Familienprestige und der Wille, für den Aufstieg zu arbeiten.
    "Bisher habe ich mir da noch nicht so viele Gedanken gemacht - alle drei Variationen würden mich reizen, und ich denke, ich werde es dem Senat überlassen zu entscheiden, welchen Posten sie am geeignetsten halten. Letztendlich wird jeder das Maß an Erfahrungen erfüllen, das ich mir zu machen erhoffe."


    >Dann brauchen wir ja garnichts mehr besprechen.<


    meinte Modestus freundlich zu dem Flavier.


    >Aber ich muss dich dann auch wieder allein lassen. Ich muss bald wieder nach Mantua zur Legio Prima aufbrechen. Ich denke wir werden uns aber sicher bald wiedersehen. Vale.<

  • Ad Senatus
    Roma


    Proconsul Lucius Flavius Furianus patri soncripti s.d.


    Wie angekündigt, folgt nun der Rechenschaftsbericht über die Steuereinnahmen und die kaiserlichen Besitztümer, welche überschrieben worden sind.
    Zudem setze ich den Senat in Kenntnis, dass ich die Palastwachen habe um von mir selbst bezahlte Männer aufstocken lassen, da ich um meine Gesundheit fürchten muss. Mir wurden vor Wochen Drohbriefe geschickt, welche mir meinen Tod wiesen, so dass ich mich veranlasst sehe, meinen persönlichen Schutz zu erhöhen.


    ______________________________________


    Anhang:


    gez.
    L. Flavius Furianus
    ANTE DIEM IV ID IUN DCCCLVIII A.U.C. (10.6.2008/105 n.Chr.)



    Anhang I.


    FINANZBERICHT DCCCLVIII A.U.C. Teil 2/3


    Budget




    Verteilung der Zuschüsse an die Regionalkassen



    Verteilung der Zuschüsse an die Stadtkassen



    Die weitere Verteilung wird von der Versammlung der drei Comes bestimmt


    ---


    Die Steuern wurden zum KAL APR DCCCLVIII A.U.C. eingezogen. Die Auszahlungen wurden zum ANTE DIEM XVII KAL MAI DCCCLVIII A.U.C. getätigt.


    ---


    gez.
    Marcus Octavius Augustinus Maior

    ANTE DIEM XII KAL IUN DCCCLVIII A.U.C. (21.5.2008/105 n.Chr.)
    gez.
    Lucius Flavius Furianus

    ANTE DIEM IV ID IUN DCCCLVIII A.U.C. (10.6.2008/105 n.Chr.)



    Anhang II.



    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    Hiermit bestätige ich, dass alle Landgüter und anderweitigen Besitztümer des verstorbenen Kaisers


    Imperator Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus Divi Traiani Filius, Pontifex Maximus, Tribuniciae Potestatis, Censor, Imperator, Pater Patriae

    innerhalb der Provincia Hispania auf den rechtmäßigen Nachfolger


    Imperator Caesar Augustus
    Gaius Ulpius Aelianus Valerianus


    überschrieben wurden.



    gez.
    Marcus Octavius Augustinus Maior
    ANTE DIEM VI ID IUN DCCCLVIII A.U.C. (8.6.2008/105 n.Chr.)



    gez.
    Lucius Flavius Furianus
    ANTE DIEM IV ID IUN DCCCLVIII A.U.C. (10.6.2008/105 n.Chr.)

  • Ad
    Sextus Seppius Septimus, Consul
    Roma


    Proconsul Flavius Furianus Consulo Sexto Seppio Septimo s.d.


    Ich habe ein Anliegen an dich, Consul. Und zwar geht es um den Codex Universalis, welcher einer Überarbeitung bedarf und wichtige Ämter der Provinzverwaltung gar nicht behandelt.
    So möchte ich, dass du meinen Änderungsvorschlag im Senat präsentierst.
    Die Änderungen sind in roter Schrift vermerkt. Meine Anmerkungen für den Senat in Klammern und in blauer Schrift:


    ___________________________________


    Codex Universalis
    Anhang des Codex Universalis
    Pars Sexta - Lex Provincialis
    Subpars Tertia - Provinzverwaltung


    § 9 Procurator
    (1) Ein Procurator unterstützt den Statthalter bei der Finanzverwaltung innerhalb einer Provinz. Der Procurator ist mit der allgemeinen Steuererhebung und der Kontrolle über die Provinz- , Regio- und Stadtkassen betraut. (Ich befand diese Formulierung für zutreffender, da die Alte in die Zuständigkeit des Procurator rationis privatae eingriff. Ich habe auch die Zuständigkeit auf die Kontrolle der Kassen ausgeweitet, da diese sonst dem Proconsul vorbehalten war, dieser jedoch nicht direkt mit der Steuererhebung oder der geldpolitischen Mittel der Stadt, der Regio und der Provinz betraut ist. Da der Procurator dem Proconsul, solange nicht vom Senat anders definiert, unstersteht, kann dieser auch Rechenschafft vor dem Proconsul über die Kassen ablegen. Dass das Amt des Procurators nicht besetzt sein muss, gehört nicht in den Gesetzestext, sondern ist einzig und alleine eine Anmerkung.)
    (2) Er untersteht dem Statthalter, kann aber auch, in einer kaiserlichen Provinz, direkte Anweisungen vom kaiserlichen Hof oder in einer senatorischen Provinz vom Senat erhalten. (Ich befand diese Formulierung für logischer, da die Vorherige Definitionen in Klammern enthielt und dies einem Gesetzestext nicht angemessen ist, wie auch leicht irre führend ist, wenn man sich um die Bedeutung eines Einschubes in Klammern nicht einig ist.)Der Statthalter ist in Belangen etwaiger Anweisungen aus Rom nicht weisungsbefugt.
    (3) Der Procurator (Diese Bezeichnung ist die Richtige, da hier von Procurator und nicht Finanzprocurator gesprochen wird. Zudem gibt es keine anderen Procuratoren, um den Procurator als den der Finanzen bezeichnen zu müssen.)wird im Falle einer senatorischen Provinz vom Senat, im Falle einer kaiserlichen Provinz vom Imperator Caesar Augustus ernannt sowie auch entlassen. (Der nachstehende Satz, dass ein kaiserlicher Procurator ausschließlich vom Kaiser ernannt wird, ist nicht erforderlich, da die Regulierungen für die Ernennung schon in dem vorher gehenden Satz klar definiert sind.)


    § 9 a Procurator rationis privatae
    (1) Ein Procurator rationis privatae überwacht, kontrolliert und verwaltet den kaiserlichen Privatbesitz und die daraus resultierenden Einnahmen innerhalb der Provinz.
    (2) Der Procurator rationis privatae untersteht dem Imperator Caesar Augustus und erhält auch nur von diesem direkte Anweisungen.
    (3) Der Procurator rationis privatae wird vom Imperator Caesar Augustus ernannt sowie auch entlassen.

    (Der Procurator rationis privatae wurde bisher im Gesetzestext nicht erwähnt, obwohl dieser ein, zwar nicht interner, der Provinzverwaltung ist und auch per lex klar definiert und bezeichnet werden sollte.)


    § 10 Iuridiculus
    (1) Ein Iuridiculus unterstützt den Statthalter (Die vorherige Bezeichnung "Legatus Augusti" war zu ungenau, schließlich steht allen Statthaltern, egal ob senatorisch oder kaiserlich, ein Iuridiculus bei.) bei den juristischen Aufgaben innerhalb einer Provinz. Das Amt kann auch zeitlich begrenzt ausgefüllt werden. (Die gleiche Anmerkung, dass es nicht besetzt werden muss, gehört wie beim Procurator nich in einen Gesetzestext. Es ist lediglich eine Empfehlung für den Senat oder Kaiser.)
    (2) Ein Iuridiculus ist Vorgesetzter der Regionarii der untergeordneten Regionen.
    (3) Der Iuridiculus wird im Falle einer senatorischen Provinz vom Senat, im Falle einer kaiserlichen Provinz vom Imperator Caesar Augustus ernannt sowie auch entlassen.Im vorherigen Gesetzestext war die Definition, dass Beamte auch entlassen werden, nicht aufgeführt und ist eigentlich nun eine Vervollständigung.


    § 10 a Magister Officiorum
    (1) Ein Magister Officiorum ist Vorgesetzter aller im amtlichen Sitz des Statthalter befindlichen Beamten und Personen. Der Magister Officiorum koordiniert, plant und organisiert den Tagesablauf sowie Empfänge, Versammlungen und Reisen des Statthalters.
    (2) Der Magister Officiorum untersteht dem Statthalter und erhält von diesem direkte Anweisungen.
    (3) Der Magister Officiorum wird vom Statthalter ernannt sowie auch entlassen.

    (Das Amt des Magister Officiorum wurde im bisherigen Gesetztestext nicht erwähnt und bedarf daher einer Definition, welche ich vollzogen habe.)


    § 10 b Scriba Provincialis
    (1) Ein Scriba Provincialis ist ein einfacher Schreiber und ist verantwortlich für eine Vielzahl von niederen Aufgaben, die ihm anvertraut sind.
    (2) Der Scriba Provincialis untersteht dem Statthalter und dem Magister Officiorum und erhält von diesen direkte Anweisungen.
    (3) Der Scriba Provincialis wird vom Statthalter ernannt sowie auch entlassen.

    (Das Amt des Scriba Provincialis wurde im bisherigen Gesetztestext nicht erwähnt und bedarf daher einer Definition, welche ich vollzogen habe.)


    ___________________________________


    Der gesamte Gesetzestext ohne Anmerkungen und Änderungsmarkierungen befindet sich im Anhang.


    Mögen die Götter dich beschützen.



    gez.
    Lucius Flavius Furianus

    ANTE DIEM IV ID IUN DCCCLVIII A.U.C. (10.6.2008/105 n.Chr.)




    Anhang:



    Codex Universalis
    Anhang des Codex Universalis
    Pars Sexta - Lex Provincialis
    Subpars Tertia - Provinzverwaltung


    § 9 Procurator
    (1) Ein Procurator unterstützt den Statthalter bei der Finanzverwaltung innerhalb einer Provinz. Der Procurator ist mit der allgemeinen Steuererhebung und der Kontrolle über die Provinz- , Regio- und Stadtkassen betraut.
    (2) Er untersteht dem Statthalter, kann aber auch, in einer kaiserlichen Provinz, direkte Anweisungen vom kaiserlichen Hof oder in einer senatorischen Provinz vom Senat erhalten. Der Statthalter ist in Belangen etwaiger Anweisungen aus Rom nicht weisungsbefugt.
    (3) Der Procurator wird im Falle einer senatorischen Provinz vom Senat, im Falle einer kaiserlichen Provinz vom Imperator Caesar Augustus ernannt sowie auch entlassen.


    § 9 a Procurator rationis privatae
    (1) Ein Procurator rationis privatae überwacht, kontrolliert und verwaltet den kaiserlichen Privatbesitz und die daraus resultierenden Einnahmen innerhalb der Provinz.
    (2) Der Procurator rationis privatae untersteht dem Imperator Caesar Augustus und erhält auch nur von diesem direkte Anweisungen.
    (3) Der Procurator rationis privatae wird vom Imperator Caesar Augustus ernannt sowie auch entlassen.


    § 10 Iuridiculus
    (1) Ein Iuridiculus unterstützt den Statthalter bei den juristischen Aufgaben innerhalb einer Provinz. Das Amt kann auch zeitlich begrenzt ausgefüllt werden.
    (2) Ein Iuridiculus ist Vorgesetzter der Regionarii der untergeordneten Regionen.
    (3) Der Iuridiculus wird im Falle einer senatorischen Provinz vom Senat, im Falle einer kaiserlichen Provinz vom Imperator Caesar Augustus ernannt sowie auch entlassen.


    § 10 a Magister Officiorum
    (1) Ein Magister Officiorum ist Vorgesetzter aller im amtlichen Sitz des Statthalter befindlichen Beamten und Personen. Der Magister Officiorum koordiniert, plant und organisiert den Tagesablauf sowie Empfänge, Versammlungen und Reisen des Statthalters.
    (2) Der Magister Officiorum untersteht dem Statthalter und erhält von diesem direkte Anweisungen.
    (3) Der Magister Officiorum wird vom Statthalter ernannt sowie auch entlassen.


    § 10 b Scriba Provincialis
    (1) Ein Scriba Provincialis ist ein einfacher Schreiber und ist verantwortlich für eine Vielzahl von niederen Aufgaben, die ihm anvertraut sind.
    (2) Der Scriba Provincialis untersteht dem Statthalter und dem Magister Officiorum und erhält von diesen direkte Anweisungen.
    (3) Der Scriba Provincialis wird vom Statthalter ernannt sowie auch entlassen.

  • Zu wichtig war dieses Schreiben, um es dem Curus Publicus anzuvertrauen, so dass der Überbringer ein Sklave höchsten Vertrauens sein musste. Cassander war dies.
    Und so übergab er einem der Bediensteten des Consuls, als Sklave des Lucius Flavius Furianus vorstellig, ein versiegeltes Schreiben an den Consul.


    "Der Proconsul bitte den Consul dies im Senat zu verlesen."


    Merkte er noch an und ging.


    Ad Consul Marcus Vitorius Marcellus
    Roma


    Proconsul Lucius Flavius Furianus patrem conscripti s.d.


    Der Consul liest euch diesen Brief vor, da ich, wie ihr nur zu gut wisst, nicht selbst vor euch stehen kann aufgrund meiner Verpflichtung Hispania als Proconsul zu dienen.


    Etwa eine Woche nach eurem Beschluss, mir einen Quaestor Provincialis zu entsenden, bekam ich, wie stets, auch diese Thematik betreffend einen Bericht zugesandt. Eine Abschrift und Dokumentation eurer Worte im Senat, werte Kollegen. Und sie hat mich maßlos enttäuscht und beleidigt.


    Dass Senator Germanicus Avarus gegen mich wettern würde, war mir wie auch euch allen recht klar, doch, dass viele von euch, werte Kollegen, seinen irrsinnigen Worten mehr oder weniger Glauben schenken konntet, enttäuscht mich sehr.
    Wirklich beachtlich finde ich es jedoch, dass der werte Kollege Avarus noch ein Jahr zuvor, nachdem ein Verwandter von ihm, nämlich Germanicus Sedulus für das Amt des Quaestor Provincialis vorgeschlagen wurde, wirklich gute Gründe dagegen fand. Nun jedoch, da es kein Germanicus sein soll, einer der Stimmführer derer geworden ist, die einen Quaestor Provincialis fordern. Welch Stimmungs- und Meinungsumschwung, Senator Avarus!


    Die irrsinnige Behauptung, ich würde eine geheime Armee errichten, hat bei mir ein Lächeln und ein unverständliches Kopfschütteln hervor gebracht. Wie soll ich, werte Kollegen, mit einer Anhebung der Milizenzahl, welche nach dem Aufstand wohl mehr als notwendig geworden ist, eine ganze Auxilia und Classis in meiner Provinz unterwerfen? Hat im Senat irgend jemand Ahnung vom Militär, sitzen nicht genug verdiente Legati Legionis im Senat? So stehet doch auf und beklagt diesen Irrsinn, der mir vorgeworfen wird! Zudem finde ich es höchst verwunderlich, dass Senator Avarus sagt der Proconsul habe nicht die Macht die Zahl der Milizen aufzustocken. Dann würde ich ihn gerne fragen, was der Proconsul überhaupt seiner Meinung nach darf?
    Die Erhöhung der Milizen sowie eine leichte Erhöhung ihres Soldes hat mir der Regionarius nach einer umfassenden Überprüfung nahe gelegt, denn seiner Ansicht nach waren die Männer auf einen erneuten Unruheherd, wie vor kurzer Zeit der Aufstand gezeigt hat, in keinster Weise vorbereitet. Sie seien nicht gerade motiviert, in ihrer Zahl nicht einer solchen Provinz gerecht und beschwerten sich über die karge Bezahlung.
    Zum Schutze der Provinz habe ich seinen Rat befolgt und ernte nun von euch Misstrauen und Zwietracht. Ich danke für euer Vertrauen, Kollegen.


    Ein weiterer Punkt, nämlich die Erwähnung ich hätte im Senat das militärische Kommando über Einheiten gefordert, entlockt mir ebenfalls Unverständnis. Ich kann mich nicht erinnern jemals so etwas gefordert zu haben, weder vom Senat, noch von Senator Durus, dessen Vorschlag dies einst im Senat war, wenn ich es meinen Berichten über die Senatsdebatten richtig entnehme. Ich selbst habe ein Kommando, und das will ich ausdrücklich betonen, niemals gefordert oder gewollt. Ich bin der Meinung, dass ein Proconsul auch ohne militärisches Kommando gut und sicher regieren kann. Zudem kann ich mich hier in Hispania auf drei hervorragende Männer stützen, nämlich den Regionarius, den Praefectus der Auxilia und den der Numerus Hispania, mit denen ich sehr gut zusammen arbeite und auf die ich mich stets verlassen kann.
    Also bitte ich einige Kollegen, mir nicht Worte oder Taten in den Mund zu legen, die ich niemals gesagt und getan habe.


    Mehr als nur enttäuschend sind die Worte des Kollegen Decimus Meridius gewesen, der wie Germanicus Avarus meinen Berichten entnehmen kann, dass ich einer Hilfe und die Provinz einer Kontrolle bedarf. Woher, Senator Meridius, nimmst du diese Annahmen? Ich habe meine Berichte an den Senat mehrmals durchgesehen, bevor ich sie habe abschicken lassen und diesen Eindruck hatte ich nie. Verwunderlich, nicht wahr?
    Die Worte des Senatskollegen Aelius Quarto sind mir ebenfalls ein Rätsel. Kollege Quarto spricht in einem Atemzug davon, dass der Quaestor letztendlich dem Senat Rechenschaft ablegen muss, doch im gleichem Atemzug betont er, dass der Quaestor nicht geschickt wird, um mich zu kontrollieren. Das stößt bei mir auf Unverständnis, ist doch genau die Absicht von euch. Sagt es offen oder habt ihr keinen Mut?
    Senator Octavius Victor enttäuscht mich ebenfalls, indem er sagt der Senat erhalte durch den Quaestor einen unabhängigen Bericht. Das heißt wiederum, Kollege Octavius Victor nimmt an, meine Berichte seien verfälscht. Dazu möchte ich nur sagen, dass ich nichts beschönige und weiß, wie wichtig ein realistischer Bericht ist. Wenn ich schreibe, dass die Provinz ruhig ist, dann ist sie es auch. Und wenn ich schreibe, dass ich einen Procurator benötige, so trifft dies ebenfalls zu, wie ihr selbst vor Monaten gemerkt haben solltet, schließlich habt ihr mir einen Procurator geschickt. Ich verheimliche nichts und die bloße Annahme einiger Kollegen enttäuscht und beleidigt meine Person zutiefst.


    Aufgrund dieser Tatsachen fühle ich mich persönlich angegriffen und bin maßlos enttäuscht, wie wenig Vertrauen der Senat in meine Person hat und meine Arbeit hier, die bei den Göttern nicht die Einfachste ist, nicht zu würdigen weiß.
    Schließlich hat man mich nach Hispania geschickt, ihr ward es selbst und ich nahm diese Aufgabe wahr, auch wenn ich hier in Rom sicherlich besser aufgehoben war, als in eine gerade von einer Rebellion gebeutelte Provinz zu reissen und die Zügel in die Hand nehmen zu müssen. Dies ohne jegliche Erfahrungen und Kenntnisse über Provinz und Bevölkerung.


    Und so habe ich aufgrund eurer überaus großen Dankbarkeit dafür, werte Kollegen, beschlossen das Amt nach dem Ende dieser Wahlperiode nieder zu legen.
    Ich kann und will nicht ohne das Vertrauen des Senates, welches mir klar mit der Entsendung des Quaestors zu meiner Kontrolle und dem Senatsbericht hervor gehend signalisiert wird, eine Provinz führen.


    Am liebsten würde ich aufgrund eurer Undankbarkeit mein Amt jetzt nieder legen, aber das hieße, dass die Provinz ein ganzes drei-viertel Jahr ohne Führung sein müsste. Die Verantwortung, die ich über diese Provinz habe, mein Eifer und meine Aufopferung für diese Menschen sind mir zu wichtig, als dass ich dies nun alles überstürzt aufgeben würde und die Provinz einem unklaren Schicksal aussetze.


    Ihr habt also noch genügend Zeit, einen würdigen Nachfolger zu finden.
    Ich stehe nicht mehr zur Verfügung.


    Valete.


    gez.
    Lucius Flavius Furianus

    ID IUN DCCCLVIII A.U.C. (13.6.2008/105 n.Chr.)



  • Ad Consul
    Marcus Vitorius Marcellus
    Roma, Italia


    Ab Quaestor Provincialis
    Kaeso Annaeus Modestus
    Regia Proconsularis, Tarraco, Hispania




    Bericht über die Lage der Provincia Hispania



    Salve Patres Conscripti,


    zuerst möchte ich euch berichten, dass der Proconsul Flavius Furianus kurze Zeit nach meiner Ankunft in Hispania leider schwer erkrankte, weshalb er mich zu seinem Stellvertreter ernannt hat. Daher leite ich im Moment die Geschäfte der Provinz Hispania, bis zur Genesung des Proconsuls.


    Im Moment verläuft in Hispania alles in geregelten Bahnen. Die Kriminalität wird erfolgreich von den Vigiles bekämpft und auch die republikanischen Verräter wurden allesamt aus dem Verwaltungsapparat entfernt und abgeurteilt. Im Moment laufen aber noch erneute Ermittlungen gegen einen privaten aber wichtigen Unterstützer der Rebellen, die hoffentlich zu einer erfolgreichen Verurteilung des Verräters führen.


    Bei der Steuererhebung gab es kleinere Probleme, die aber vom Procurator gelöst wurden. Bisher hatte ich allerdings noch keine Gelegenheit die vom Senat geforderten Informationen zu dem Finanzbericht einzuholen, da der Procurator im Moment verreist ist. Doch die Sache wird weiterverfolgt werden. Die Bevölkerung ist soweit zufrieden und die Wirtschaft befindet sich nach dem ruinösen Aufstand der republikanischen Rebellen wieder im Aufschwung.


    Die Curia Hispaniae hat außerdem beschlossen, dass der verstorbenen Augustus Lucius Ulpius Iulianus mit der Aufstellung einer Statue aus Bronze geehrt werden soll. Ebenfalls will sie den verstorbenen Consular Gaius Prudentius Commodus mit einer Inscriptio ehren. Beide Ehrbezeugungen sollen im Verlauf einer Feier in Tarraco der Öffentlichkeit präsentiert werden. Die Planugen für die Feier, für die der Magister Officiorum und der Duumvir von Tarraco zuständig sind, sind schon im vollem Gange.




    gez. Kaeso Annaeus Modestus

  • Es war spät abends an dem Tag, an dem die Frist für die Abgabe der Erklärung in Rom sein musste. Der Octavier war noch in Ostia. Er hatte einen Reiter losgeschickt, der dem Consul einen versiegelten Briefumschlag brachte. Er selbst würde im Landsitz der Octavier nächtigen und morgen nach Rom kommen. Dort würde er dann dem Senat zur Verfügung stehen.



    An den Senat von Rom


    Forum Romanum
    Curia Iulia


    z. H. des Consuls


    Betreff: Steuererhebung der Provincia Hispania

    Salvete ehrenwerte Väter Roms,


    ich möchte nun Stelllung zu den Fragen von euch nehmen um die Unklarheiten zu beseitigen, die aufgrund meines Berichts entstanden sind.
    Eine der Fragen lautete, wie es zu erklären sei, dass fast genauso viel Geld als Zuschüsse für Milizen ausgegeben würde wie für alle übrigen Gehälter der Provinzverwaltung?
    Hier meine Antwort: Durch die Rebellion wurden viele Vigiles getötet oder mussten entlassen werden. Des Weiteren musste neue Ausrüstung gekauft werden, da die Rebellen die Lager in der betroffenen Region geplündert haben. Dies alles treibt das nötige Budget für die Stadtwachen enorm nach oben.
    Eine Weitere Frage lautete, was unter den 50.000 Sz zur Budgetnachverbesserung gemeint sei.
    Unter Budgetnachverbesserung fallen die Gelder, die vorerst in der Provinzkasse bleiben. Sie werden zurückgehalten, falls in irgendeiner anderen Kategorie schnell Geld benötigt wird. Das war zuletzt der Fall während der Rebellion. Damals konnte aus eben jenen Geldern eine Gruppe von Bürgern ausgerüstet werden, die als Bürgerwehr die Vigilen unterstützte. Ein weiteres Beispiel ist in dieser Zeit die Renovierungsarbeit: Während meiner Dienstzeit als Procurator Viarum in der vergangenen Amtszeit nahm ich eine Begutachtung und anschließende Renovierung von schlechten Straßenzügen in Angriff. Dieses Vorhaben sprengte die vorgesehenen Gelder und etwas Geld konnte von eben jener Kategorie genommen werden, ohne dass irgendwo Gelder gekürzt werden mussten. Sollten die Gelder, die am Ende des kommenden Abrechnungszeitraum nicht benötigt wurden werden natürlich nach Rom überwiesen.


    Des Weiteren wurde gefragt, was mit dem überschüssigen Geld geschieht. Die überschüssigen 425.000 Sesterzen verbleiben bis zum Ende des nächsten Abrechnungszeitraums in Hispanien, um Rom konstant Steuern zahlen zu können. Falls der nächste Abrechnungszeitraum weniger Geld einbringen würde, würde dann dieses Geld nach Rom geschickt werden. Mit diesem Verfahren ist es wesentlich leichter für das nächste Jahr Kalkulationen aufzustellen und erleichtert die Planung mit Geldern enorm. Sollte das Geld auch in dem kommenden Abrechnungszeitraum nicht benötigt werden um einen Einnahmeeinbruch auszugleichen, so wird es selbstverständlich als Mehreinnahmen nach Rom überwiesen.


    Ich hoffe dass ich eure Fragen, ehrenwerte Väter, ausreichend beantworten konnte. Sollen dennoch weiterhin Fragen bestehen, bin ich für euch in der Casa Octavia in Rom erreichbar.



    gez.
    Marcus Octavius Augustinus Maior
    NON AUG DCCCLVIII A.U.C. (5.8.2008/105 n.Chr.)

  • In Begleitung einer stattlichen Anzahl seiner Klienten erreichte Lucius Aelius Quarto das Haus von Marcus Vitorius Marcellus. Der war einer der beiden amtierenden Consuln und, wie Aelius Quarto fand, der bedeutendere und einflussreichere der zwei, obwohl er einer nicht sehr einflussreichen und bedeutenden Familie entsprang.


    Einer seiner Klienten klopfte an die Porta des Hauses und meldete seinen Patron an, nachdem ihm geöffnet worden war.

  • Der leicht dümmlich aussehende, nichts desto trotz jedoch blitzgescheiter Ianitor blickte nur kurz auf das Gefolge des Senators, dann aber ließ er sich selber keine Zeit und öffnete sofort die Türe, auf dass der Senator mitsamt seinen Klienten eintreten könnte. Mit behenden Schritten führte er die Menschenmenge ins Atrium hinein, nicht ohne dabei einem Laufburschen zu sagen, dieser möge dem Herrn des Hauses Bescheid geben. Zudem soll der Junge die Kochsklavin unterrichten. Diese Unterredung dauerte freilich nur kurz und bestand aus nicht mehr als fünf Worten und einigen Gesten.


    Der Ianitor wandte sich dann wieder an den Klienten, der den Senator angemeldet hatte - er war nicht vermessen genug, sein Wort direkt an den Senator zu richten - und sagte, dass der Consul sicherlich sogleich kommen werde und selbstverständlich gleich für die Verpflegung gesorgt werden würde. Dann entfernte er sich vom Atrium, nicht ohne ein süffisantes Grinsen im Gesicht, denn bei einem solchen Besuch blieben immer Reste aus der Küche über.

  • Genannter Consul ließ sich - ganz vornehm - etwas Zeit, denn eine Toga sprang nicht von sich aus so hübsch drapiert auf die Schultern eines Römers und es wäre doch zuviel der Nachlässigkeit, einfacher gekleidet solchen Besuch zu empfangen. Das war ja nicht irgendein Senator, sondern der Consular Aelius, der zudem noch der Bruder des Kaisers war. Und da Vitorius nach seiner Periode als Consul durchaus berechtigte Hoffnungen auf ein angenehmes Proconsulsamt hegte (er preferierte dabei Asia oder - seiner Gicht wegen - die warmen Gefilde von Mauretania), wollte er es sich nicht mit dem Aelius verscherzen.


    "Senator Aelius! Welch Freude! Was verschafft mir die Ehre?"

  • “Consul Marcus Vitorius Marcellus, ich danke dir, dass du mich in deinem Haus empfängst. Ich bin es, der sich geehrt fühlen muss.
    Es sind die kommenden Wahlen zum Cursus Honorum, die mich zu dir führen. Ich habe mich dazu entschlossen bei diesen Wahlen wieder einmal zu kandieren; als Consul. Mit dem Imperator Caesar Augustus habe ich auch bereits darüber gesprochen und es ist auch sein Wunsch, dass ich mit zur Wahl stelle. Darum komme ich heute zu dir, um diese Kandidatur offiziell anzumelden.“

  • Natürlich, es war kein Freundschaftsbesuch, aber dies war dem Consul selbstverständlich bewusst gewesen. Allerdings überraschte ihn etwas die doch schnelle und forsche Vorgehensweise des Aelius, so gleich mit der Türe ins Haus zu fallen. Er war da doch anderes gewohnt, ließ sich jedoch nichts anmerken.


    "Ah, du möchtest also mein Nachfolger werden." sagte Marcellus mit freundlichem Gesicht. "Wie schön. Ich werde die Kandidatur gerne vermerken."

  • Begleitet von einem Sklaven hatte sich Ursus heute auf den Weg zum Haus des Consuls gemacht. Es wurde Zeit, seine Kandidatur bekannt zu geben. Natürlich hatte er die beste Toga angelegt, die er sein Eigen nannte. Noch immer hatte er sich nicht wieder ganz an das Tragen der Toga gewöhnt, nachdem er ein Jahr lang in Uniform und Rüstung herumgelaufen war. Doch er achtete gerade heute peinlichst darauf, daß die Falten nicht in Unordnung gerieten und perfekt fielen.


    Er wußte zwar, daß viele ihre Kandidatur einfach schriftlich mitteilten, doch er war der Meinung, daß so etwas ein wichtiger Schritt auf dem Weg des Cursus Honorum war und fand es daher angebracht, persönlich zu erscheinen. Schon um zu zeigen, wie wichtig es ihm war. Mit einem schnellen Blick prüfte er noch einmal seine Erscheinung, dann gab er dem Sklaven einen Wink, woraufhin dieser anklopfte.

  • Der leicht dümmlich aussehende, nichts desto trotz jedoch blitzgescheiter Ianitor öffnete die Porta.


    "Ja?" krächzte er, denn er hatte sich eine Erkältung eingefangen. Und das mitten im Hochsommer.

  • "Salve", grüßte der Sklave höflich und hielt sorgfältig Abstand zu dem offensichtlich erkälteten Ianitor. Das hätte ihm gerade noch gefehlt, daß er sich hier bei einem angeseuchten Sklaven ansteckte! "Mein Herr, der ehrenwerte Titus Aurelius Ursus", er nickte zu Ursus herüber, der aus einiger Entfernung dem Ianitor ernst entgegen blickte, "möchte seine Kandidatur zur bevorstehenden Wahl bekanntgeben und aus diesem Grunde den ehrenwerden Consul Marcus Vitorius Marcellus sprechen." Einen Versuch war es immerhin wert, zu versuchen, mit dem Consul selbst ins Gespräch zu kommen.


    Edit: Signatur

  • Zitat

    Original von Narrator
    Natürlich, es war kein Freundschaftsbesuch, aber dies war dem Consul selbstverständlich bewusst gewesen. Allerdings überraschte ihn etwas die doch schnelle und forsche Vorgehensweise des Aelius, so gleich mit der Türe ins Haus zu fallen. Er war da doch anderes gewohnt, ließ sich jedoch nichts anmerken.


    "Ah, du möchtest also mein Nachfolger werden." sagte Marcellus mit freundlichem Gesicht. "Wie schön. Ich werde die Kandidatur gerne vermerken."


    Aelius Quarto erwiderte das freundliche, aber auch etwas aufgesetzt wirkende Lächeln des Consuls.
    “Ich danke dir. Es würde mich freuen dir nachfolgen zu dürfen.“

  • Ein Sklave der Gens Octavia klopfte an die Tür. *poch, poch*


    Ein einer Sänfte dahinter lag Octavius Cato, der sich nun vorbereitete einem der zwei Consulen entgegenzutreten. Hinter ihm wusste er ein mittelgroßes Heer an Klienten, die ihm sein Vater vermacht hatte.

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    "Salve", grüßte der Sklave höflich und hielt sorgfältig Abstand zu dem offensichtlich erkälteten Ianitor. Das hätte ihm gerade noch gefehlt, daß er sich hier bei einem angeseuchten Sklaven ansteckte! "Mein Herr, der ehrenwerte Titus Aurelius Ursus", er nickte zu Ursus herüber, der aus einiger Entfernung dem Ianitor ernst entgegen blickte, "möchte seine Kandidatur zur bevorstehenden Wahl bekanntgeben und aus diesem Grunde den ehrenwerden Consul Marcus Vitorius Marcellus sprechen." Einen Versuch war es immerhin wert, zu versuchen, mit dem Consul selbst ins Gespräch zu kommen.


    "Ha... ha... hatschi!!" Lautstark und flüssig nieste der Ianitor, zwar nicht in die Richtung des Anklopfenden, aber einige Tropfen konnten schon in dessen Nähe kommen. :D


    "Jaja, übliches Verfahren." Der Ianitor wischte sich den überstehenden Rotz an seiner Tunika ab. "Sag deinem Herrn, er soll mir folgen. Und auf Abstand bleiben." Dann machte er Platz, wartete bis der gnädige Herr soweit war und führte ihn ins Atrium.

  • Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    Aelius Quarto erwiderte das freundliche, aber auch etwas aufgesetzt wirkende Lächeln des Consuls.
    “Ich danke dir. Es würde mich freuen dir nachfolgen zu dürfen.“


    "Kann ich sonst noch etwas für dich tun? Oder lassen deine zahlreichen Verpflichtungen noch einen Becher Wein zu?"

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