In Medeias Zimmer ist es wohlig warm, selbst der Fußboden ist erwärmt. Einige kleine Öllampen erhellen den Raum nur diffus, aber doch mit einem angenehmen Licht. Die Fenster sind mit langen Vorhängen bedeckt. An den Wänden sind die verblichenen Fresken einer Heldensaga um Herkules zu sehen, als er die Hydra erschlägt oder gegen die Stymphalischen Vögel kämpft. Darüber ranken sich Wein- und Lorbeerblätter in den Stein gemeißelt.
Medeia geht vor Melanurus in das Zimmer und schließt hinter ihm die Tür. An der Wand lehnt eine Lyra und auf einem Tisch steht ein Tablett mit Trauben, etwas Brot und Käse, Gebäck und einer Weinkaraffe. Einladend deutet Medeia auf ihr Bett, was mit einer dunkelroten Decke bezogen ist.
Sie setzt sich auf das Bett und zieht Melanurus mit herunter. Sie sieht ihn einen Moment schweigend an, dann lächelt sie. "Wie geht es Dir?" fragt sie leise, fast schnurrend.