ambulatiuncula* | zwei Aurelia unterwegs in Rom

  • [SIZE=7]*kleiner Spaziergang[/SIZE]


    Sobald eine Aurelia die villa verließ, wurden die Sklaven stets vor eine kleine logistische Herausforderung gestellt. Hatten sie genügend zu Essen und zu Trinken dabei? – stand die Sänfte bereit? – waren die Leibwächter und die Leibsklavinnen darüber instruiert worden, wohin es gehen sollte? – war einfach alles im Überfluss vorhanden oder hatte die domina wieder mal einen speziellen und unerfüllbaren Wunsch geäußert? und und und ... Fragen über Fragen..... Aber gleich zwei Aurelia auf einmal?! das war fast zuviel!!! ... Da kam selbst ein altgedienter Leibwächter wie Trautwini arg ins schwitzen, der für solche Organisationen immer als Erster herhalten musste. Von dem geplanten Ausflug der beiden dominae Helena und Prisca hatte er ja gewusst. Trotzdem wurde ihm bisher nicht gesagt, was die beiden jungen Aurelierinnen so alles vor hatten. Gerade erreichte der aurelische Tross den imposanten Tempel der beiden Göttinnen Veneris et Roma und dieser sollte wohl auch der Ausgangspunkt für den gemeinsamen Stadtspaziergang darstellen. Von hier aus konnte es eigentlich in alle Richtungen weiter gehen und vielleicht wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, um einmal nach zufragen. Doch gerade als er sich vorsichtig einer der beiden Sänften näherte und zum sprechen ansetzen wollte, kam ihm eine nur allzu gut bekannte Stimme zuvor ...


    „Trautwini! ... Sind wir endlich da? ...das wurde aber auch langsam Zeit!“, meldete sich Prisca ungeduldig zu Wort ... "natürlich sind wir da und das nächste Mal sollten sich die Sklaven etwas mehr beeilen!" ... kaum hatte eine Sklavin die Vorhänge der Sänfte etwas zur Seite geschoben, erhob sich Prisca auch schon. Die Arme etwas angewinklelt stand sie da und wartete darauf, dass Tilla ihr die Kleidung zuecht zupfte. „Wir sind da, Helena! ... “ rief sie währenddessen freudig und in einem wesentlich freundlicheren Tonfall als eben über die Schulter hinweg und blickte sich kurz zu Helenas Sänfte um. "... Wo bleibst du denn? ..." Prisca wollte ja nicht drängen, aber sie freute sich schon so und wusste gar nicht so recht, wo sie anfangen sollten. „... und was machen wir jetzt zuerst? ... Wollen wir beim Kolosseum vorbei schauen? Vielleicht wird dort heute ja etwas geboten? ...oder ...wir könnten auch zum Forum Boarium auf den Markt gehen ... oder ... wollen wir vielleicht sogar ein Orakel über unsere Zukunft befragen...?“ es gäbe sicher einiges und Prisca sprudelte einfach mal ihre Gedanken heraus, bevor sie sich dann ein wenig umsah.


    Der Tag war wie geschaffen, um zu Fuß zu gehen. Es war sonnig aber nicht zu warm und auch der leichte Wind der wehte, war nicht unangenehm kalt sondern verhinderte lediglich, dass sie ins schwitzen geraten könnten. Für die nötige Diskretion und den gebührenden Abstand zum niederen plebs würden die Leibwächter sorgen, die heute - entsprechend dem Anlass - in doppelter Zahl vorhanden waren. Zufrieden musterte Prisca die durchtrainierten Körper der Beschützer, welche ein beruhigendes Gefühl der Sicherheit ausstrahlten. Den guten Trautwini, der nervös an seinen Fingern herum nestelte, bedachte sie dagegen nur mit einem bösen Blick. "vielleicht sollte ich mir bei Zeiten einen eigenen und vor allem fähigen custos corporis kaufen" überlegte Prisca kurz, denn seit dem Vorfall mit dem Theaterstück war sie eigentlich auf die halbe aurelische Sklavenschaft gar nicht gut zu sprechen. Außer auf Tilla, die sich trotz ihres Handicaps sehr geschickt anstellte, wie Prisca immer wieder fest stellen musste. Nachdem ihre Kleider also geordnet waren schickte sie die kleine Sklavin mit einem Kopfnicken zu Helena, damit Tilla auch ihr half und wartete (un-)geduldig bis sie endlich los gehen würden.

  • Tilla verschlief die vergangene Nacht eher schlecht. Morgen würde was aufregendes geschehen: denn es ging in die Stadt und sie war dabei!! Sie freute sich so sehr auf diese Gelegenheit bald die Mauern der Villa von außen sehen zu dürfen. In Gedanken versunken malte sie sich aus, was sie sehen und erleben würde, schlief dann doch noch ein. Als sie geweckt wurde, meinte sie gerade erst eingeschlafen zu sein. Gähnend rieb sie sich die müden Augen. Ein Schwall kaltes Wasser half ihr beim wachwerden. In der villa war auch schon ganz viel los. Dies und das musste beschafft und verstaut werden. Tilla erfuhr von der Sänfte und von der Begleitung.. wer denn noch alles mitkommen würde und bestaunte die aufgeregten aurelischen Sklaven. So was ähnliches hatte sie noch nie erlebt...


    Und dann ging es auch schon los! Rasch liessen sie die aurelischen Mauern hinter sich. Still für sich neben den Sklaven und hinter der Sänfte hergehend verdrückte sie ihr Frühstücksbrot mit Käse im Gehen, sah sich aufmerksam um. Warum nur mussten die Leibwachen so groß sein? Und ihre Arme erst recht? Tilla kam gar nicht mehr aus dem Staunen heraus, verpasste beinah den auffordernden Stupser sich um die Herrinnen zu kümmern. Tolles Wetter, nicht wahr? 'erzählte' sie Prisca mit raschen Handbewegungen, deutete auf die Sonne, hob den Daumen. Noch verstand sie nicht, warum man als Sklave deren Kleidung richten sollte, aber egal. Sie tat es eben wie das sich selbst Anziehen und hüpfte rüber zu Helena, die sie mit einem fröhlichen Lächeln anlachte. Behutsam zupfte sie die entstandenen Falten heraus. Tilla selbst trug ihre sonst offenen Haare zu zwei Zöpfen geflochten, die ihren Kopf wie zwei Schlangen einander umkreisten. Wohin laufen wir? fragte sie die andere Frau ganz gespannt anblickend. Nebenbei kratzte sie wie gewohnt und unbewusst den rechten Knöchel mit der linken Sandalensohle. Ihr blauer Tränenstein, der vorwitzig unterm Tunikakragen hervorlugte, funkelte mit seinen Kristallen mit der Sonne um die Wette.

  • Helena summte leise ein Lied vor sich hin, dass ihr ihre Mutter beigebracht hatte, als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war. Sie hatte den Vorhang ein wenig zur Seite geschoben, um die Sonnenstrahlen zu genießen. Seit Germanien war sie geradezu süchtig nach Sonne. Das sanfte Schaukeln der Sänfte hatte Helena ein wenig schläfrig gemacht, so dass sie sich ersteinmal streckte, als sie an ihrem Bestimmungsort angekommen waren. Sie hörte Priscas ungehaltene Stimme und schmunzelte leicht. Scheinbar konnte ihre Freundin es kaum erwarten den Tag genießen zu können. Ihr ging es genauso, denn bis jetzt war sie noch nicht allzu oft aus der Villa heraus gekommen. Nicht nur ihre ständigen Kopfschmerzen hatten sie davon abgehalten, sondern auch ihre trüben Gedanken, die oft dafür gesorgt hatten, dass sie das Zimmer nicht verlassen wollte.


    Als Tilla zu ihrer Sänfte kam um ihr zu helfen lächelte Helena der Sklavin entgegen, bevor sie aufstand und mit Tillas Hilfe ihr Äußeres richtete. Auch die junge Frau schien vor Tatendrang fast zu vibrieren. War Tilla überhaupt schon einmal in der Stadt gewesen? Mit Helena zumindest nicht und sie konnte sich auch nicht vorstellen, dass jemand anders aus der Villa sie mitgenommen hatte. Aufgrunddessen konnte sie die Aufregung sehr gut verstehen. Prisca war mittlerweile damit beschäftigt die vielen Möglichkeiten aufzuzählen, die sie hatten und auch Tilla schien sehr neugierig zu sein. Helena lachte und hob abwehrend die Hand.


    "Nun mal langsam. Wir haben doch noch den ganzen Tag Zeit. Oder hast du noch etwas vor? Aquilius treffen zum Beispiel?" Helena grinste und zwinkerte Prisca dann schelmisch zu. Sie wusste es zwar nicht genau, aber sie hatte das Gefühl, als würde der Gute um ihre Freundin werben. "Also ich würde gerne zuerst zum Kolosseum gehen. Ich war schon so lange nicht mehr dort. Wenn ihr also nichts dagegen habt..." Ein leises schabendes Geräusch ließ sie innehalten und ihr Blick wanderte nach unten. "Tilla, unterlass das!"

    teeeeeeeeeeeeeeeeeeeessssssssssssssssssssssssttttttttttttttttttt

  • Während Tilla damit beschäftigt war, die Falten aus den Gewändern zu zupfen stand auch Prisca einen Moment lang still und reckte ihr Gesicht einfach der Sonne entgegen. Normalerweise war es natürlich unschicklich für eine Patrizierin, ihre kostbar blasse Haut der Sonne aus zu liefern. Aber die wärmenden Strahlen dieses späten Herbsttages würden wohl keinen allzu großen Schaden mehr anrichten. Tilla schien es genauso zu sehen, zumindest deutete Prisca das Gefuchtel, welches die kleine Sklavin mit den Händen veranstaltete, so und konnte sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. Ja, ein wirklich schöner Tag, um etwas zu unternehmen.


    Endlich hatte sich auch Helena aus ihrer Sänfte erhoben und Prisca nutze die Zeit, die Tilla brauchte um Helenas Kleider zu ordnen, um sich ihre Cousine einmal genau zu betrachten. Mit Anerkennung nahm Prisca die bezaubernde Erscheinung von Helena zu Kenntnis und nicht ganz neidlos verglich sie sich damit. Aber umso mehr freute es Prisca zu sehen, dass es Helena wieder gut zu gehen schien. Fast schon zu gut, oder wie sollte sie eben die Anspielung auf Aquilius verstehen, nachdem Helena abwehrend die Hände gehoben hatte? Kurz verzog Prisca beleidigt die Miene und lächelte dann sofort wieder, denn das war ein willkommenes Stichwort für sie.

    "Aquilius? ... wie kommst du gerade auf ihn?..."
    ... sicher wusste Helena noch nicht, was sich in den letzten Tagen zugetragen hatte... "... hatte ich dir eigentlich schon erzählt, dass ich in den vergangenen Tagen gleich zweimal Besuch hatte?", fragte Prisca ganz unschuldig zurück und grinste dabei nicht minder schelmisch. Prisca brannte direkt darauf, die Neuigkeiten mit ihrer Freundin zu teilen und tat deshalb besonders teilnahmslos. "Natürlich haben wir nichts dagegen!" ... wen meinte denn Helena mit wir? ... da war nur Prisca ... Seit wann zählen denn die Sklaven mit?...Na gut, Tilla zählt vielleicht noch, denn sie ist irgendwie süß an zu sehen, wie sie zwischen uns beiden hin und her hüpft ... aber sonst?!..." Ja, lass uns zum Kolosseum gehen! ... Ich weiß zwar nicht was heute geboten wird und wie es dir geht, aber nur zu gerne würde ich einmal eine naumachie sehen." , bemerkte Prisca und war von von Helenas Vorschlag begeistert. Ihre eigene Hoffnung war sicher von vorne herein zum scheitern verurteilt, denn Seeschlachten wurden im Kolosseum bereits lange zuvor angekündigt und es wäre schon ein unglaublicher Zufall, wenn ausgerechnet heute das Kolosseum geflutet wäre, aber .... "Na ja, vielleicht haben wir Glück und es werden heute neue Gladiatoren vorgestellt!", bemerkte Prisca und winkte Trautwini zu sich."Sieh nach, was es heute im Kolosseum zu bestaunen gibt und teile es uns unverzüglich mit!", befahl Prisca und überlies es ihm dafür zu sorgen, das umgehend die gewünschten Informationen besorgt wurden.


    Priscas Aufmerksamkeit galt vorerst wieder ganz ihrer Cousine, die gerade Tilla aufforderte etwas zu unterlassen. Prica musterte kurz das Mädchen und das was es gerade tat, um dann ebenso ungehalten wie Helena hinzu zu fügen."Tilla hörst du nicht? .. unterlass das gefälligst! ... wie sieht das denn aus!" ". Kopfschüttelnd trat Prisca neben Helena und stupste gleichzeitig ihrer Cousine sachte am Oberarm "... Was ist jetzt Helena? ... Lass uns endlich gehen! Zumindest eine venationes sollte es heute schon geben." Aufmunternd sah Prisca zu Helena und hielt ihr den Arm hin, um sich unter zu haken. Gleich würden sie es wissen, sobald Trautwini oder einer der Sklaven mit der Information zurück wäre ...

  • Fertig!! Erwartungsvoll sah sie zu Aurelia Helena auf. Da, sie bekam einen Blick und dieser war leider nicht so wie sie es sich gedacht hatte. Ach herrjeh, da kam schon die zweite Ermahnung von Aurelia Prisca. Tilla hielt inne, lächelte verlegen über diese Angewohnheit, kratzte sich hinterm Ohr. Wie sah was aus? Ihr Kratzen? Entschuldigt bitte... erwiderte sie verlegen zu ihren Herrinnen, trat betreten zurück. Doch ihre Verlegenheit verschwand schon wieder.


    Zum Kolosseum? Au fein.. VOR dem Gebäude gibts meist ganz viel zu sehen. Manchmal sind die Gaukler und Jongleure da.. noch besser finde ich die Geschichtenerzähler! erzählte sie spontan, vergnügt dreinblickend. Ja, das Straßenleben hatte nicht nur schlechte Zeiten gehabt, sondern auch gute Seiten, jedenfalls wenn man die Augen offenhielt und sich die Plätze merkte, die einen ablenkten vom Kummer des Tages. Sie eilte um die beiden Frauen herum nach vorne und hielt schon mal Ausschau nach Trautwini und zugleich respektvollen Abstand zu den Leibwächtern. Noch fühlte sie sich nicht eingeengt.


    Aurelia Priscas Stimme erwähnte den Mann von dem sie die Geschenke bekommen hat. Es erinnerte Tilla prompt an ihre unzähligen noch unbeantworteten Fragen, die ihr durch den Kopf schwirrten. Um sie sogleich festzuhalten, zog sie ihre Tafel hervor, schrieb im Gehen alles auf. *Erzählen die Rosenranken und Rosenblätter auf der Kiste und die Bilder auf dem Schmuckstück eine Geschichte? Was ist eine naudings.. naumadings.. naumachie? Und was sind Gladiatoren? Und Venas.. venationes?* Fragte sie auch nicht zu viel? Tilla blieb stehen, blickte auf ihre Worte nieder und sah zweifelnd zu den Frauen rüber. Hm, vielleicht später fragen? Mhm, das ist doch doof. Dann weiss ich immer noch nicht Bescheid, wenn wir da sind. Irgendwie konnte sie sich nicht entscheiden, wer die Tafel bekommen sollte. Tilla seufzte stumm auf: sie mochte beide. Still geworden trabte sie der davonziehenden Gruppe hinterher, nahm ihren Platz hinter den Erwachsenen wieder ein.

  • Helena beobachtete Priscas Reaktion auf ihre Worte genau und schmunzelte leicht bei den verschiedenen Gefühlsregungen, die kurz hintereinander über das Gesicht ihrer Freundin huschten. Also hatte ihr Instinkt sie doch nicht betrogen. Mehr als Instinkt war es aber auch nicht, da sie seit der cena nicht mehr über Aquilius gesprochen hatten. Helena hoffte, dass Prisca sich ihr anvertrauen würde, denn einmal abgesehen davon, dass sie unheimlich neugierig war, war sie begierig darauf eine vielleicht wachsende Liebe zu sehen, die nicht wie ihre eigene zum Scheitern verurteilt war. Da sie Prisca aber in Gegenwart Tillas nicht direkt darauf ansprechen wollte antwortete sie nicht auf die Frage ihrer Freundin, sondern schüttelte nur amüsiert den Kopf. Sie würde warten, bis es eine passende Gelegenheit gab.


    Tilla schien, nachdem auch Prisca sie zurecht gewiesen hatte ein wenig verlegen zu sein, was sich darin äußerte, dass sie sich m Kopf kratze. Auch etwas, woraufhin Helena sie mit einer hochgezogenen Augenbraue musterte, aber sie beschloß für heute Gnade über Recht ergehen zu lassen. Sie hatte keine Lust sich diesen Spaziergang mit Erziehungsmaßnahmen zu vermiesen und solange Tillas Verhalten sich in einigermaßen annehmbaren Grenzen hielt, würde sie ein Auge zudrücken. Die Sklavin schien ihre Verlegenheit auch recht schnell wieder zu vergessen, sobald sie vom Kolosseum hörte. Helena musste sich konzentrieren, um die schnelle Abfolge von Gesten zu verstehen, doch schließlich nickte sie zustimmend.


    "Du hast recht, aber heute werden wir bei den Geschichtenerzählern nicht Halt machen."


    Im Gegensatz zu dem was im Kolosseum vor sich ging waren die kleinen Aufführungen davor kaum erwähnenswert. Helenas Herz begann ein wenig schneller zu klopfen, als sie darüber nachdachte und auch Prisca schien es kaum noch erwarten zu können. Nach dem leichten Stupser an ihren Oberarm hakte Helena sich bei ihrer Freundin unter und zusammen machten sie sich langsam auf den Weg. Genauso wie Prisca überlegte sie, was sie im Kolosseum erwarten würde. Doch solange Trautwini noch nicht zurück war, war das bloße Spekulation. Doch eine venationes würde sie ebenfalls gerne sehen, deswegen nickte sie zustimmend.


    "Ich hoffe, sie lassen Tiger in die Arena. Diese Kämpfe sind immer so aufregend. Und egal was angeboten wird, wir sollten uns ein wenig beeilen. Ich möchte einen guten Platz haben." Sie senkte die Stimme ein wenig und lehnte den Kopf zu Prisca hinüber. "Und ich hoffe natürlich, dass du mir später erzählst, was es mit diesen beiden ominösen Besuchen auf sich hat."

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  • „Ihr habt es gehört! Auf zum Kolosseum!“, auf Helenas Wunsch hin übernahm Prisca es, den Befehl zum Aufbruch an die Sklaven zu erteilen. Und sogleich setzte sich der aurelische Tross in Bewegung. Ohne erkennbare Anstrengung pflügten sich dabei die Leibwächter durch die Menschenmenge und teilten diese, mit wenigen Handgriffen, vor ihnen auseinander so wie einst ein Mann namens Moses, das Meer geteilt haben soll. ...Hatte das nicht ein gewisser Tacitus in seinen Historiae beschrieben? ... Davon gelesen hatte sie erst kürzllich, aber egal ... Solange die Leibwächter ihnen den Weg bahnten, könnte sie Helena endlich die Neuigkeiten erzählen! Prisca drehte voller Vorfreude den Kopf zu ihrer Cousine - die sich bei ihr untergehakt hatte - und wollte eben zu sprechen beginnen, da schüttelte Helena doch glatt nur amüsiert den Kopf. ... Nein ...nicht? ...Nicht hier und jetzt? ... warum wollte Helena es denn jetzt nicht hören. War sie denn gar nicht neugierig zu erfahren, was sich in meinem cubiculum zu getragen hat? Sogar Tilla war dabei gewesen! zumindest beim ersten Mal ... Zuerst sah Prisca etwas irritiert zu Helena, doch dann belies sie es für den Moment dabei, denn ...


    ... Wo war eigentlich die kleine Sklavin überhaupt schon wieder? Hatte sie nicht eben noch etwas auf ihre Tafel geschrieben und war dann Trautwini hinterher gelaufen ... und dann noch das Kratzen am Fuß und am Kopf ... Prisca fand dieses Verhalten sehr ungebührend und hielt eine Erziehungsmaßnahme für angebracht. Suchend blickte sie sich nach der Sklavin um, doch erst der Blick über die Schulter zeigte ihr, wo Tilla gerade war. „Da bist du ja! ... was machst du da eigentlich die ganze Zeit?“, fragte Prisca lediglich etwas ungehalten und bezog es natürlich auf das ständige Herumrennen und was sie andauernd auf ihre Tafel kritzelte. Dass Prisca neugierig wäre konnte nun wirklich niemand von ihr behaupten! Nein, vielmehr war das 'Immer-alles-wissen-wollen' eben für Prisca ganz natürlich. :D


    Genauso wie Prisca endlich wissen wollte, was es heute im Kolosseum zu bestaunen gäbe. Besonders da Helena ihre Vorliebe für die Tierhetzen teilte und sie sich wirklich beeilen mussten, um sich die guten Plätze ganz weit vorne zu sichern. Prisca nickte ihrer Freundin eifrig zu. "Ja , wir sollten uns wirklich beeilen. Ich weiß auch nicht, wo dieser Trautwini schon wieder so lange bleibt. ... Ich glaube, ich werde mir bald einen fähigeren Leibwächter zu legen, wenn das so weiter geht ... ", bemerkte Prisca gerade noch. Dann verwarf sie diesen Gedanken sofort wieder, als ihre Cousine eben mit gesenkter Stimme etwas hin zu fügte. ... aaah, der ominöse Besuch ... natürlich ist sie neugierig!! ... ja und ich erst ! ... Prisca begann zu schmunzeln und neigte ihren Kopf ebenfalls etwas zur Seite. "Natürlich erzähle ich dir davon! ... Jetzt gleich?... Wolltest du mir nicht auch etwas Wichtiges erzählen?", flüsterte Prisca und grinste mittlerweile. Zumindest von einer Sache wusste sie ja bereits seit der meditrinalia! Und nur diesbezüglich konnte sie sich diese Bemerkung nun nicht mehr verkneifen. "... Übrigens, was mir gerade einfällt! ...", tat Prisca ganz unschuldig." Eigentlich brauchen wir uns doch gar nicht zu beeilen. Sind nicht die besten Plätze ganz vorne stets für die Senatoren und ihre Familien reserviert?..." Ein Wort betonte Prisca ganz besonders und zwinkerte dabei verschwörerisch. Helena wusste genau auf wen sie da gerade anspielen wollte.


    ... während Prisca noch gespannt auf die Reaktion ihrer Cousine wartete, bahnte sich unweit von ihnen auch schon Trautwini seinen Weg zurück zum aurelischen Großgefolge. Er wedelte dabei ganz aufgeregt mit dem Wachstäfelchen, auf dem er sich den heutigen Spielplan des Kolosseums akrribisch notiert hatte "Ich habs, ich weiss was gespielt wird ... ", rief er immer wieder ganz aufgeregt, doch ging das wohl im allgemeinen Trubel unter ....

  • Schade, sie würden die Geschichtenerzähler nicht besuchen. Dafür gingen sie jetzt zum Klos.. Koloß.. äh.. wie war das? Kolosseum. Tilla sah auf ihre Tafel hinab und las die niedergeschriebenen Fragen noch einmal. Fragte sie auch nicht zuviel? Mhm, mal schauen, wann sich eine Gelegenheit ergeben würde, um an Antworten zu gelangen. Geduldig trabte sie hinter den Erwachsenen und sah Prisca erstaunt an, die sie fragte, was sie machte. Ich schreibe im Gehen. Ihr beide zusammen sagt soviele Wörter. Ich kenne die alle gar nicht. Was heisst das und das? eriwderte sie prompt und reckte der Frau ihre Tafel entgegen. Kam sie jetzt schneller als erhofft an die Antworten? Tilla schickte noch ein liebeswürdiges, unschuldiges Lächeln hinterher, um ja nicht aufdringlich zu wirken. Es war gar nicht so leicht auf diesem Grat zwischen Neugier und Zurückhaltung zu wandern.


    Wegen einem Stein, der in ihre Sandale geraten war, konnte sie nicht alles mithören, was die Frauen miteinader besprachen. So ein Mist aber auch! Kurz ärgerte sich Tilla über diesen Stein und warf ihn kurzerhand über die Köpfe der Leibwächter hinweg in einen leeren Blumentopf. Klong. Kling. Klickerklackerklong. Hm, das klang aber gar nicht nach einem Blumentopf!!


    Tilla zwängte sich flinken Fußes an den Frauen vorbei nach vorne zu der Stelle, wo das Geräusch herkam. Die Leibwächter liessen gerade Trautwini vorbei, der anscheinend erfolgreich seinen Auftrag erfüllt hatte. Und erhaschte einen Blick auf einen älteren Mann mit weißem Haarkranz auf dem Kopf, der mit verwundertem Blick in den blauen Himmel sah und nach etwas Ausschau hielt. Mit einem verschmitzten Grinsen trat sie vor, fischte den Stein wieder heraus und liess ihn abermals fallen. Klong. Kling. Klickerklackerklong. Da, sieh nur. Steine können fliegen. Kann ich das haben? Tilla kramte in einem Beutel, hielt ihm eine Kupfermünze hin. Der Mann aber reagierte nicht so wie erwartet. Er tippte an die Stirn und drehte sich mit dem Topf um. Tilla senkte den Kopf, umklammerte die Münze mit geballter Faust. Och menno, dachte sie bei sich. Seufzend drehte sie sich um, hielt sich traurig dreinschauend vom Trubel um den Spielplan fern, beobachtete insgeheim aus den Augenwinkeln den Mann.

  • Auch Helena fiel das unmögliche Verhalten der Sklavin auf, doch da Prisca sie schon zurechtwies, hielt Helena sich zurück. Stattdessen warf sie einen Blick auf das Täfelchen, das Tilla ihnen entgegenhielt und runzelte bei der Menge der Fragen die draufstanden die Stirn. Die alle zu beantworten würde eine Weile dauern und Helena bezweifelte, dass sie die Geduld dafür haben würde. Doch bevor Sie auch nur zu einer Antwort ansetzten konnte blieb Tilla erneut stehen und da Prisca sie weiterzog, hatte Helena keine Möglichkeit mehr auf sie einzugehen. Sollte Marcus Tilla in ihre Dienste stellen, würde die Kleine einige Lektionen lernen müssen, denn so würde es auf keinen Fall weitergehen.


    Als hätte Prisca ihre Gedanken gelesen, sprach sie sie plötzlich auf Marcus an. Nicht direkt natürlich, denn sie wusste ja nicht, warum Helena mit ihr reden wollte, aber es reichte, um Helene kurzzeitig ein wenig blass werden zu lassen. Dann jedoch fing sie sich wieder und versuchte sich an einem kleinen Lächeln.


    "Das ist jetzt erstmal nicht so wichtig. Dafür bin ich viel zu neugierig, was bei dir alles geschehen ist. Deinem freudigen Gesichtsausdruck nach muss es ja etwas positives sein." Als Prisca das Wort Senator so eindrucksvoll betonte grinste Helena und schüttelte dann den Kopf. "Nun ja, falls Tiberius Durus anwesend ist, könnten wir möglicherweise in den Genuß kommen. Wenn nicht...es wäre wohl äußerst unpassend uns dort niederzulassen, ohne dass wir in der Gesellschaft dieses Senators sind. Immerhin hat sich seit der cena noch nichts weiter ergeben." Helena konnte sich nur zu genau vorstellen, warum Prisca sie darauf angesprochen hatte. Wahrscheinlich erhoffte sie ein kleines Geheimnis zu erfahren, doch da gab es nichts zu erzählen. Zumindest nicht in der Hinsicht. "Vielleicht sollten wir warten bis wir im Kolosseum angekommen sind. Dort haben wir sicher die Möglichkeit uns in Ruhe zu unterhalten."


    Eher aus Zufall sah Helena Trautwini, der gerade versuchte sich durch die Menge zu ihnen zu kämpfen. Helena wartete, bis der Leibwächter bei ihnen angekommen war und nahm ihm dann die kleine Wachstafel ab, auf der er sich Notizen gemacht hatte. Es war nicht gerade einfach seine Schrift zu entziffern, aber schließlich sah Helena mit einem Lächeln zu Prisca hinüber.


    "Nun, wir haben Glück. In einer Stunde wird tatsächlich eine venationes geben. Wir haben also genug Zeit um zum Kolosseum zu gelangen und einen passenden Platz zu finden." Helena sah noch einmal auf die Tafel und wiegte nachdenklich den Kopf hin und her. "Gladiatoren werden heute ebenfalls vorgestellt, aber erst Abends. Ich denke, dass wir dann nicht mehr hier sein werden, nicht wahr?"


    Ein seltsames Geräusch sorgte dafür, dass Helena den Kopf wandte. Es dauerte einen Moment, bevor sie Tilla in der Menge fand, wieder viel zu weit von ihnen entfernt. Also sowas! Helena reichte die Tafel an Prisca weiter und blieb stehen. "Tilla! Komm sofort hier her!"

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  • Ein wirklich herrlicher Tag um eine Patroullie zu begleiten, dachte sich Dragonum, schließlich war das in lezter Zeit die einzige Möglichkeit gewesen dem Papierkrieg in seinem Büro zu entkommen und es gab nichts was Dragonum lieber mied als mit seinem Scriba über unwichtigen Schreibarbeiten zu brüten ...


    So marschierte er mitsamt den zwei Contubernien über den kleinen Platz und es gefiel ihm mal wieder das Pflaster der Stadt unter den Sohlen seiner Sandalen zu spüren. Während der Optio und der Großteil der Vigiles mit Überprüfungen bezüglich der Brandschutzverordnungen beschäftigt waren, ließ der Tribun seinen Blick durch die Menge gleiten. Hier und da ein paar Straßenküchen Händler die allerlei Sachen anboten von denen, das war fürDragonum unmissverständlich klar, die Hälfte weder einen Besitzer brauchte noch umgekehrt, doch seine Aufmerksamkeit galt den Leuten die über den Markt schlenderten und so viel sein Blick auf eine kleine Gruppe von Leibwächtern die sich ihren Weg durch das Gedränge bahnten und genau auf ihn zuzukommen schienen. Kurz bevor die Gruppe den Tribun und seine Leibwächter erreichte bog sie jedoch ab, so das die beiden Gruppen einander passierten. Gerade als Dragonum seinen Blick wieder schweifen ließ vernahm er ein seltsames Geräusch das seine Aufmerksamkeit erregte: "Klong. Kling. Klickerklackerklong."


    Dragonum blieb stehen und sah sich nach der Quelle des Geräuschs um doch er konnte nichts entdecken ... bis ihm ein Mann auffiel der etwas im Arm trug das wie ein Krug aussah oder zumindest etwas Ähnliches. Als sich Dragonum dem Mann näherte, konnte er sehen wie eine junge Frau, die auf den ersten Blick recht unscheinbar wirkte, sich ebenfalls auf diesen zubewegte. Als sie ihn erreichte griff die Frau in den Topf, oder was auch immer es sein mochte, und hielt nun einen kleinen Stein in der Hand, den sie sogleich wieder in den Topf warf. Und da war es wieder:"Klong. Kling. Klickerklackerklong."


    Dragonum war verduzt wie simpel dieses Geräusch nun auf ihn wirkte und wie konfus es grad eben noch gewirkt hatte ...
    In eben diesem Moment wurde Dragonum durch einen Ruf aus seinen Gedanken gerissen ...


    "Tilla! Komm sofort hier her!"


    Als Dragonum den Blick der Rufenden deutete und dieser auf die Frau vor ihm fiel wurde er sich erst bewusst das es sich hierbei scheinbar um eine Sklavin handelte, da sie nicht den Anschein machte als wolle sie davon laufen legte ihr Dragonum jediglich die Hand auf die Schulter und sagte mit gleichsam ernster und fester Stimme:


    "Du solltest hören wenn deine Herrin dich ruft!"

  • Sie würde dieses Ding das aussah wie ein einfacher Blumentopf aber doch nicht wie ein einfacher Blumentopf anhörte gerne haben. Tilla kaute auf den Lippen, betrachtete so gut es ging diesen Blumentopf und merkte sich seine Form. Nun den.. vielleicht gab es noch tausend andere solcher Blumentöpfe? Oder sie besorgte sich etwas Ton, formte die Form nach und bettelte die aurelianische Köchin Niki an, den Topf in den Ofen zu stellen. Mhm.. der einfachste Weg war es zu kaufen oder es eben zu 'ergaunern'. Der Ruf der Herrin liess sie aus den Gedanken auffahren. Aurelia Helena rief nach ihr. Tilla war drauf und dran ihr ein 'Ich komme gleich' zu erwidern.


    Etwas anderes lenkte sie von dem Vorhaben ab, eine schwere Hand legte sich auf ihre Schulter und eine Stimme sprach zu ihr. Sie ärgerte sich nicht mehr auf die Umgebung geachtet zu haben und linste zu dem Sprecher hoch. Was sie sah versetzte ihr einen Schrecken. Genau diese Sorte Uniformträger hasste sie, auch wenn es Menschen waren. Tilla schüttelte seine Hand ab und trat mit drei schnellen Schritten weg. Mit der eigenen Hand säuberte sie ihre Schulter, wobei ihre Augen wütend aufblitzen. Sie stand zudem mit den Rücken zu den Frauen, sodass diese nichts sehen konnten vom wütenden Mimikspiel, welches ihr Gesicht überzog. Dank dieser Leute hatte sie mehr als einmal ganz schnell flüchten müssen. Wie immer, wenn es nach draußen ging nahm sie ihr kleines Messer mit. Tilla hatte sich trotz des Haß soweit unter Kontrolle, dass sie nicht danach griff. Die Schulter führte sich wieder sauber an. Und die Kupfermünze landete wieder im Lederbeutel. Vergessen war dieses Klong. Kling. Klickerklackerklong. Tilla strich ihre Tunika glatt, drehte sich um und trabte zu den Frauen zurück. Oh, wie sie diese Stadtwachen hasste. Unschuldig sah sie drein und doch brodelte es in ihr.

  • Verdutzt darüber wie unglaublich flink die kleine doch war unternah Dragonum nichts um ihr zu folgen, doch das erschien ihm auch nicht notwendig als er sah in welche Richtung sich die Sklavin gewandt hatte. Etwas verrückt wirkte sie nun ja dann doch, wo sie sich die Tunika glattstrich als wenn ein Arbeiter aus den Äquedukten sie mit Schlamm besudelt hätte, aber es war amüsant ihr zuzusehen wie ihre Augen böse den Tribun anfunkelten ... ohne Frage dieses Mädchen hatte Mut und das nicht zu knapp, die meisten Römer hätten sich nicht getraut einem Tribun solch einen Blick zuzuwerfen, aber es war ein schöner Tag und warum sollte sich Dragonum in seinem Stolz oder gar seiner Ehre verletzt fühlen nur weil ihn eine Sklavin böse angefunkelt hatte ... sie war eine Frau und das war ganz natürlich wie Dragonum, mit einem Lächeln auf den Lippen, soeben feststellte, denn neben seiner Mutter hatten auch schon viele andere Frauen ihm einen solchen Blick zugeworfen ...


    Als die Sklavin sich nun abwand und zu ihrer Herrin zurückkehrte musste Dragonum schmunzeln ... ein wahrlich lustiger Tag der da gerade verstrich ... und da war es wieder in seinen Gedanken ... Klong. Kling. Klickerklackerklong

  • ... Bei den Göttern warum soll das jetzt nicht wichtig sein, was du mir erzählen wolltest??? ... drängte Prisca im Gedanken ihre Freundin, nun endlich mit ihrem Geheimnis heraus zu rücken. … ob Helena das absichtlich macht, um meines zuerst zu hören? ... Aber was war das? Eben noch schien Helena auf ihre Andeutung hin etwas blass um die Nase zu werden und nun erzählte ihre Freundin doch glatt und mit einem breiten Grinsen im Gesicht, dass sich mit Senator Durus seit der cena noch nichts weiter ergeben haben sollte? Prisca gab ein gnädig mildes Lächeln zur Antwort, welches soviel heißen sollte wie … und du glaubst wirklich, ich nehme dir das ab? …


    Prisca seufzte leise während sie kurz nach unten auf die Straße blicke, welche sie gemeinsam entlang schlenderten. Die Straße hätte wohl symbolisch für den Holzweg stehen können, auf dem sie sich bezüglich Helenas Geheimnis befand, aber davon ahnte Prisca ja nichts. So lange sie beide so weiter machten, würde wohl keine von ihnen ihre Neugier stillen können und bis zum Kolosseum, so wie Helena es eben vor schlug, wollte zumindest Prisca mit ihrer Neuigkeit nicht mehr warten. …also gut, du hast gewonnen … gab sie sich gedanklich bereits geschlagen und wollte dies ihrer Cousine eben mit Worten eingestehen, als sich Trautwini mit seinem Wachstäfelchen bei ihnen einfand.


    … sehr guter Zeitpunkt Trautwini! … wirklich perfekt … brach Prisca ihren Versuch ab, von Flavius Aquilius zu erzählen und atmete die bereits zum sprechen eingesogene Luft hörbar wieder aus. Während sie den Leibwächter noch böse anfunkelte, hörte sie sich nun erst einmal an, was Helena von der Tafel vor las. … Venationes? … sehr schön, wir haben wirklich Glück … und in einer Stunde erst? … perfekt! … „In einer Stunde? … seeeehr gut!“ Prisca klatschte freudig in die Hände und grinste … da kann ich Helena ja doch noch alles von den Geschenken, Flavius Aquilius und von meinem Ausflug in vier Tagen erzählen ...„… Dann haben wir also genügend Zeit uns einen guten Platz zu suchen! … Sicher zeigen sie heute eine dieser Tierhetzen, bei denen sie zum Tode Verurteile ohne Waffen gegen Tiger und Löwen kämpfen lassen … das wird bestimmt ein riesen Spass!“, freute Prisca sich schon auf die bevorstehende Schau und äußerte dann ihre Vermutung zur weiteren Vorgehensweise. „hmm, dass die Gladiatoren erst abends vorgestellt werden ist natürlich schade … aber sind nicht manchmal die Tiere und auch die Kämpfer schon tagsüber in Käfigen beim Kolosseum ausgestellt?“ Sicher war sich Prisca nicht, ob das heute der Fall wäre, aber das würden sie beim Eintritt ohnehin von selbst feststellen und so zwinkerte sie Helena einfach zu. … So! jetzt aber! erzähle ich dir endlich, was ich von Aquilius geschenkt bekommen habe … Eben wollte Prisca zum zweiten Mal mit ihrer Erzählung beginnen, als plötzlich ….


    Klong. Kling. Klickerklackerklong Tilla! Komm sofort hier her!


    … was ist denn jetzt schon wieder los? ... wie soll man denn da in Ruhe etwas erzählen können?? … Prisca blickte etwas verduzt drein als Helena nach der kleinen Sklavin rief und ihr die dabei Tafel in die Hand drückte … welche sie wortlos an Trautwini weiter reichte ... um sich dann ebenfalls nach Tilla um zudrehen, die auf Helenas Befehl hin eben angetrabt kam. „Was hat sie jetzt schon wieder angestellt? …“, erkundigte sich Prisca bei ihrer Cousine und wirkte nicht minder erbost. Da Tilla gerade in Reichweite kam, packte Prisca die kleine Sklavin einfach am Ohr und hielt sie daran fest, damit Helena in Ruhe das ungezogene Ding zurecht weisen konnte, ohne dass die kleine Sklavin gleich wieder auf und davon hüpfte. Natürlich zog Prisca nicht zu grob und wenn Tilla still hielt, würde es sicher nicht allzu weh tun. Abwartend sahPrisca zu ihre Freundin hin, als ihr ausgerechnet in dem Moment wieder das funkelnde Amulett auffiel, welches die Sklavin um den Hals trug und das aus dem Ausschnitt ihrer Tunika blitze ... stimmt, das wollte ich Helena ja auch noch fragen, ob sie vielleicht eine Ahnung hat, woher das Amulett stammen könnte … dachte sich Prisca, sagte aber noch nichts und holte den Stein nur mit der anderen Hand hervor, um ihn sich noch einmal genauer an zu sehen.

  • Hatte Marcus seinen Sklaven überhaupt keine Manieren beigebracht? Vielleicht hätte man sie warnen sollen, dann hätten Prisca und sie eine andere Sklavin mitgenommen. Helena war nicht gewillt ihren kleinen Ausflug damit zu verbringen, ständig auf eine frechen Göre aufzupassen. Scheinbar hatte ihre laute Stimme mehr Aufmerksamkeit erregt als sie beabsichtigt hatte. Ein Soldat auf Patrouille hatte ihren Unwillen ebenfalls gehört und trat nun auf Tilla zu. Was er sagte konnte Helena nicht verstehen. Dafür ruhte ihr Blick bewundert auf seiner Erscheinung. Er war ein sattlicher Mann und sein kerniges Gesicht gefiel ihr. Als er zu ihnen hinübersah wandte Helena das Gesicht peinlich berührt ab. Es gehörte sich nicht, dass eine Frau ihres Standes einen ihr fremden Mann in der Öffentlichkeit so ansah. Sie konnte nur hoffen, dass er nichts bemerkt hatte.


    Was immer er auch zu Tilla gesagt hatte, der Kleinen schien es nicht zu gefallen. Helena runzelte die Stirn, als sie den Gesichtsausdruck der Sklavin sah, aber immerhin führte das dazu, dass sie wieder zu ihnen zurückkam. Auch Prisca war mittlerweile auf das Schauspiel aufmerksam geworden und Helena konnte sehen, dass sie ebenfalls nicht begeistert war. Der Griff nach Tillas Ohr sorgte dafür, dass das Mädchen erstmal nicht mehr davonlaufen konnte. Helena trat ein Stück auf sie zu und senkte die Stimme. Sie hatten schon genug Aufmerksamkeit erregt.


    "Tilla, so langsam ist meine Geduld mit dir am Ende! Hat dir denn niemand gesagt, wie du dich zu verhalten hast, wenn du mit deinen Herren unterwegs bist? Du bleibst in unserer Nähe und tust was wir dir sagen! Eigenständige Ausflüge sind nicht gestattet. Das war die letzte Warnung. Erlaubst du dir nochmal sowas schick ich dich nach Hause!"


    Helena atmete tief durch und straffte die Schultern. Hoffentlich hatte Tilla ihre Aufgabe nun verstanden. Mittlerweile überlegte sie, ob es so eine gute Idee Marcus darum zu bitten, Tilla in ihre Dienste zu stellen. Sie würde viel Geduld haben müssen, bis sie die Sklavin derart geformt hatte, wie sie sie haben wollte. Helena schüttelte den Kopf und wandte sich an Prisca.


    "Lass uns weitergehen. Wir haben schon viel zu viel Zeit verloren. Vor allem, wenn wir uns noch nach den Gladiatoren umsehen wollen. Ob diesmal wohl auch Frauen dabei sind? Zu gerne würde ich sie kämpfen sehen, aber wir sind sicher nicht zum letzten Mal im Kolosseum. Und ich verspreche dir, wenn wir einen guten Platz gefunden haben, dann erzähl ich dir das, was ich dir schon die ganze Zeit erzählen will."


    Das Lächeln, mit dem sie Prisca bedachte war etwas schief und zeigte deutlich, dass es etwas gab was sie sehr beschäftigte. Während sie weitergingen warf Helena einen Blick über die Schulter. Ob der Soldat noch da war?

    teeeeeeeeeeeeeeeeeeeessssssssssssssssssssssssttttttttttttttttttt

  • Leicht niedergeschlagen darüber das sich aus der vermeindlichen Ablenkung nur eine weitere Lapalie ergeben zu haben schien, wandte Dragonum sich von der Gruppe ab und warf einen Blick auf die Vigiles die überall auf dem Platz die Läden und Hauseingänge kontrollierten. Sie waren fleißige Männer, ganz anders als man es sich über sie erzählt hatte, als er damals noch Tribun bei den Cohortes Urbanae gewesen war. Wahrscheinlich waren das Vorurteile die diesen Männern zu Teil wurden weil viele von ihnen auch einst Sklaven gewesen waren. Für Dragonum gab es nur eine Regel wenn es darum ging Menschen zu bewerten ... wie ehrlich war er und wie fleißig ging er seiner Arbeit nach? ... Genau in diesem Moment fiel ihm ein Vigil ins Auge der sich auf eine Kiste gesetzt hatte und einen Moment ausruhte, während seine Kameraden den Eingang eines Lagerhauses überprüften ...


    Ohne sich von dem Vigil abzuwenden gab Dragonum einem der Optiones die ihn begleiteten einen Wink und dieser trat an ihn heran ...


    "Ja Tribun, was kann ich für euch tun?"


    "Wer ist dieser Mann dort und warum ruht er sich aus während seine Kameraden weiterarbeiten?"


    "Das ist Manius Pelfius,Tribun! Er war vor einiger Zeit noch Optio bis er von eurem Amtskolegen degradiert worden ist wegen einer Schlägerei die er angezettelt hat!"


    "Sagt ihm er soll weiterarbeiten oder er kann demnächst seine Uniform in der Castra zurücklassen wenn er sie verlässt!"


    "Zu Befehl Tribun!"


    Kaum das der Optio weg war konnte Dragonum den Drang nicht unterdrücken sich nochmals nach der kleinen Gruppe umzudrehen, schließlich war Neugier auch dem Sldaten nicht fremd ...


    Gerade als er die kleine Gruppe in der Menge wieder ausfindig gemacht hatte traf sich sein Blick mit dem einer dieser bildhübschen jungen Römerinnen und für einen kurzen Moment schwelgte er in ihrem Anblick und ertappte sich dabei wie er sich ausmalte den Nachmittag von nun an anderweitig verstreichen zu lassen ... genau in diesem Moment schob sich eine Sänfte zwischen ihn und die kleine Gruppe und Dragonum erwachte aus seiner Trance die ihm sogleich peinlich war. Doch gleichzeitig fasste er einen Entschluss und holte sich erneut einen Optio an seine Seite ...


    "Optio Julianus?"


    "Ja Tribunus?


    "Du wirst diese Überprüfung zu Ende führen, während ich samt meiner Leibwache einer anderen Sache nachgehen werde!"


    Der Optio nickte und salutierte Formvollendet bevor er sich den anderen Vigiles zuwand und sich der Untersuchung widmete ...


    Dragonum hingegen fasste sich ein Herz und folgte der kleinen Gruppe deren langsames Vorankommen durch die Menschenmengen nochmals verlangsamt wurde, ein Malus den der Tribun nur mit seinem Lächeln und seinem Helm umging den vor ihm teilte sich die Menge wie das Meer am Bug eines Schiffes ...

  • AU! Tilla zog die Augenbrauen zusammen und sah Aurelia verdutzt an. Von wegen etwas angestellt... Leider reagierte sie zu spät, um zu verhindern, dass sie quasi mit dem Hals in Aurelias Händen hing. Jetzt trat doch noch diese Situation ein, die sie im Zimmer der Älteren vermieden hatte. Es fühlte sich nicht gut an. Langsam hob sie die Hand an, um ihr Amulett aus Aurelias Händen zu entziehen und zuckte zeitgleich unter Helenas Wortschwall, der auf sie niederprasselte zusammen. Jetzt tat es richtig weh, am Ohr festgehalten zu werden. AU!


    Sie schüttelte vorsichtig den Kopf, schüttelte zur Unterstützung das vergoldete Glöckchen zweimal um ihr Nein! zu verdeutlichen. Niemand hatte ihr gesagt, das sie nichts eigenständiges machne durfte.. aber da war so vieles was sie lockte und anzog, um entdeckt und erforscht zu werden. AU! Tilla seufzte, sah zu Boden auf ihre Zehenspitzen hinunter. Sie wollte nicht zurück zur villa Aurelia. Ihre dunklen Augen erhaschten die vollbeschriebene Tafel. Auf ihre 'Tafel-Fragen' hatte sie keine Antwort bekommen. Sie entzog sich Aurelias Griff und stellte sich hinter einer Sklavin auf. So, das hatten die Herinnen davon. Jetzt würde sie nie wieder dahinter hervorkommen. Tilla kramte die Kupfermünze hervor. Das wäre doch gelacht wenn sie diesem Klong. Kling. Klickerklackerklong. und seinem Besitzer nie wieder begegnen würde. Auf jeden Fall merkte sie sich diese Ecke! Vor gespannter Aufregung zitternd wartete sie das Vorbeiziehen der Sänfte ab.


    Nun hinter den übrigen Personal hinterhertrabend warf sie anstatt den Stein nun die Münze in den Blumentopf. Die Münze schoß haarscharf an dem Soldaten Dragonum vorbei, der ihre Schulter angefasst hatte. Tilla hielt den Atem an. Auweia, dachte sie und schon ertönte das Geräusch. Klingklong. Klongkling. Klackerkleckerklingklongklung. Sie klatschte amüsiert in die Hände und genehmigte sich einen Hüpfer, um dann Sekunden später, mit verschränkten Händen unbeteiligt dreinzuschauen. Der Besitzer des Blumentopfs seinerseits starrte in den Himmel und fragte sich, wo dieses Kupferstück denn jetzt herkam. Fiel gleich der Himmel auf sie herunter? Tilla hielt nach dem verhassten Uniformträger Ausschau und bemerkte, dass dieser ihrer Gruppe hinterherfolgte, sie allesamt sogar überholte. Hatte er Tilla etwa als fingerflinke Diebin erkannt? Nun, das wäre nicht gut... wirklich nicht gut. Der Umstand, dass er irgendwie für ein schnelleres Vorankommen zu sorgen schien, beruhigte sie nur ein kleines bisschen. Schon bald kam der gewaltige Bau des Kolosseums in Sicht. Tilla reckte den Hals, um ja nichts von diesem Anblick zu verpassen.

  • Es war Tilla deutlich an zu sehen, dass ihr Helenas Standpauke und das Ohrenziehen ganz und gar nicht gefielen. Prisca allerdings ließ sich von dem Gezappel der kleinen Sklavin nicht weiter beirren. Da half diesmal auch das kleine Glöckchen nicht, welches sie dem Mädchen zur besseren Verständigung geschenkt hatte. Erst nachdem Helena mit der Belehrung fertig war, lies auch Prisca das Ohr der Sklavin wieder los. "Du hast gehört, was von dir erwartet wird!", rief Prisca nur knapp hinter Tilla her, die sich augenblicklich hinter einer anderen Sklavin versteckte. … wie ein kleines Kind … Vergessen war für den Moment wieder das Amulett, welches Prisca eben noch nachdenklich betrachtet hatte. Stattdessen bedachte sie Helena mit einem zustimmenden Nicken. … richtig so! das geht wirklich zu weit, was sich Tilla da erlaubt …


    Und Priscas zustimmendes Nicken wurde sogleich noch um einige Nuancen heftiger. Vergessen war mit einem Mal der Ärger von eben. Freudestrahlend nahm Prisca zur Kenntnis, dass Helena ihr endlich ihr Geheimnis verraten wollte. … sobald wir gute Plätze haben! … sie hatte ja keine Ahnung! ... "Trautwini!", rief Prisca sofort und sah sich nach dem Leibwächter um. Dabei streifte ihr Blick das erst Mal einen uniformierten Mann, der etwas abseits von ihnen ging … täusche ich mich, oder beobachtet er uns? …


    Trautwini der sich, ebenso wie Tilla jetzt, lieber etwas im Hintergrund gehalten hatte, lenkte Priscas Aufmerksamkeit jedoch auf sich. "Ja, Herrin hier bin ich…", seufzte er ergeben und eilte auch schon demütig herbei. "Trautwini! … eile voraus und halte uns zwei gute Plätze frei! …. Die Besten! …Los, los, los …" … selbstverständlich mussten es heute die besten Plätze sein! … Mit einer ungeduldigen Handbewegung scheuchte Prisca ihn auch schon wieder davon und wandte sich wieder zu Helena. "Gleich werden wir sehen, ob wir Glück haben. Falls sie heute wirklich Frauen kämpfen lassen, werden es bestimmt Germaninnen sein. Nennen sich diese Kämpferinnen nicht selbst Schildmaids?" Kurz überlegte Prisca, woher sie wohl diesen albernen Namen kannte, doch was auch immer geboten wurde..." … egal, interessant wird es auf jeden Fall! …. Aber zuerst einmal wirst du mir gleich in Ruhe erzählen, was wirklich mit dir los ist! hm!" Auf Helenas hilfesuchendes Lächeln hin wirkte Prisca wieder ernster. Aufmunternd drückte sie kurz Hand ihrer Freundin, da sie in dem Moment das unbestimmte Gefühl hatte, dass Helenas Geheimnis womöglich schwerer wog als das, was sie selbst zu erzählen hatte.


    Zum Glück würde es ohnehin nicht mehr lange dauern bis sie den Eingang des Koloesseums erreicht hätten. Schon ragte das imposante Bauwerk beeindruckend nahe vor ihnen in den Himmel. Ein faszinierender Anblick jedesmal, der auch Prisca eine Sekunde lang fast ehrfurchtsvoll inne halten lies. Es dauerte jedoch nicht lange, da zog Helenas verstohlener Schulterblick Priscas ganze Aufmerksamkeit weider auf sich. Sie drehte sich ebenfalls in die Richtung um und … das ist doch immer noch der selbe Mann, den ich vorhin schon gesehen habe?! … "Helena? …. Kennst du zufällig diesen Mann dort drüben? ... oder bilde ich mir das nur ein, dass er uns schon seit einiger Zeit folgt?", fragte Prisca neugierig wie sie war und warf einen erneuten Blick zu dem Mann hinüber, der immer noch etwas abseits von ihnen ging.


    ... Klingklong. Klongkling. Klackerkleckerklingklongklung...


    … bei den Göttern! … Das war nun wirklich nicht zu überhören … das war sicher wieder ... Tilla!

  • Helena konnte nicht anders als Priscas freudestrahlendes Lächeln zu erwiedern. Ihre Freundin schaffte es schon durch Kleinigkeiten sie wieder aufzumuntern. Schweigend beobachtete sie, wie Prisca ihrem Leibwächter den Befehl gab für sie Plätze frei zu halten. Eine gute Idee, denn im Kolosseum würde es sicher voll werden. Egal zu welcher Tageszeit, es kamen immer so viele Besucher, dass es besser war sich Plätze reservieren zu lassen. Trautwini schien von diesem Vorschlag nicht sonderlich begeistert zu sein. Helena runzelte erneut die Stirn und schüttelte verärgert den Kopf. Hatten sich die Sklaven heute abgesprochen, um ihren Herrinen besonders viel Ärger zu machen? Trotzdem schwieg Helens weiterhin, denn sie wollte sich in das Gespräch nicht einmischen.


    Stattdessen warf sie immer wieder einen Blick über die Schulter. Irrte sie sich, oder folgte der Soldat ihnen? Sicher war das nur pure Einbildung, doch trotzdem spürte Helena wie sich ihr Herzschlag ein wenig beschleunigte. Was war bloß los mit ihr? Seit den Geschehnissen mit Marcus verhielt sie sich Männer gegenüber anders. Helena wusste das nur zu gut, aber sie konnte weder etwas dagegen machen, noch wusste sie, was dieses Verhalten auslöste. Wollte sie Marcus vielleicht nur zeigen, dass sie auch ohne ihn Spaß haben konnte? Helena schob diesen unfeinen Gedanken zur Seite und beobachtete aus den Augenwinkeln, wie sich die Menge vor dem Mann teilte. Als Prisca sie ansprach zuckte Helena ein wenig zusammen, als wäre sie bei einer Missetat ertappt worden.


    "Mhhh? Äh, nein ich kenne ihn nicht. Er hat vorhin mit Tilla gesprochen als sie bei diesem Händler stand. Und du meinst er folgt uns? Vielleicht hat er auch einfach nur den gleichen Weg." Helena sah noch einmal zu dem besagten Soldaten hinüber. Dann neigte sie den Kopf ein wenig zu ihrer Freundin und senkte die Stimme. "Aber er sieht gut aus, nicht wahr?"


    Helena spürte wie ihre Wangen leicht erröteten und damit Prisca das nicht bemerkte wandte sie den Kopf wieder ab. Ihr Blick fiel auf das Kolosseum, dass nun schon zu sehen war. Einen Moment wurde ihre Aufmerksamkeit von dem Mann abgelenkt, denn der große Bau war wirklich ein atemberaubender Anblick. Dann jedoch fasste sie einen Entschluß. Sie straffte ihre Schultern, zwinkerte Prisca kurz zu und verlangsamte ihren Schritt dann soweit, dass der Soldat immer näher kam. Schließlich ruhte ihr Blick mit einem schüchternen Augenaufschlag auf ihm und sie neigte leicht den Kopf zur Begrüßung.


    "Ich grüße euch. Hoffentlich hat unsere freche Sklavin euch nicht zuviel Ärger gemacht. Zuweilen vergessen sie ihre guten Manieren."


    Was tat sie da eigentlich? Sie sprach einen ihr wildfremden Mann an, nur weil er unheimlich anziehend auf sie wirkte. Prisca würde über soviel Dreistigkeit sicher nicht erbaut sein. Doch jetzt konnte sie nicht mehr zurück.

    teeeeeeeeeeeeeeeeeeeessssssssssssssssssssssssttttttttttttttttttt

  • Dragonum war erneut davon begeistert wie sich sein nun wiedererlangtes Amt auf die Allgemeinheit auswirkte, die Leutetraten erfurchtsvoll zur Seite oder aber sie wollten nur nicht in die Bedrängnis geraten sich mit seinen Leibwächtern zu befassen ... immerhin war es niemals eine gute Idee sich mit einer Gruppe von Gerüsteten und Bewaffneten auf Kolisionskurs zu befinden. Als er gerade belustigt darüber nachdachte tauchte plötzlich das Kolloseum in seinem Blickfeld auf und er erhaschte einen Blick auf einen aus der Gruppe ausscherenden Leibwächter der dorthin unterwegs war, sicherlich um seine Herinnen anzukündigen schließlich musste man doch Plätze vorbereiten die solchem Besuch angemessen waren. In genau diesem Moment wurde seine Gedankenwelt gestört durch das bezaubernde Lächeln einer der beiden jungen Damen, welche ihn auch sofort ansprach ...


    "Ich grüße euch. Hoffentlich hat unsere freche Sklavin euch nicht zuviel Ärger gemacht. Zuweilen vergessen sie ihre guten Manieren."


    Dragonums Kopf war wie leergefegt als sie mit ihm sprach und er konzentrierte sich nahezu vollkommen auf das Gespräch nur ein Gedanke durchlief ihn fast schon beiläufig dem er aber keine Beachtung schenkte ...


    "Oh keineswegs ich hatte nur den scheinbar fälschlichen Eindruck sie würde euch davonlaufen, jedoch muss ich ihr danken das sie mich auf euch aufmerksam gemacht hat! Wie dem auch sei, wie ich vermute seid ihr auf dem Weg ins Kolloseum? Wenn dem so ist , möchte ich euch gern einladen mich zu begleiten und auf meiner Tribühne Platz zu nehmen! Immerhin wäre es mir eine Ehre zwei so hübsche Frauen an meiner Seite zu wissen! Erlaubt ihr mir mich euch anzuschließen?"

  • ... Helena kennt ihn also nicht ... gut! ...ja gut sieht er schon aus, wie alt er wohl sein mag? ... Prisca schielte ein weiteres Mal neugierig in die Richtung des Soldaten, während sie ihren Kopf zu Helena neigte, um ihr zu zu hören. Zeitgleich versuchte sie irgendwo Tilla aus zu machen. ... bin ich denn das Kindermädchenoder bin ich die Herrin? ... zweifelte Prisca einen Moment lang an sich selbst. "Tilla, wo bist du? Was hatten wir dir vorhin befohlen? ... komm sofort her zu mir!", zischte Prisca, sich umschauend, einfach in alle Richtungen und dachte schon über weitere Erziehungsmaßnahmen der kleinen Sklavin nach, als ...


    ... ihr fast der Mund offen stehen blieb. Soeben sah sie wieder zu ihrer Cousine hinüber. ... was macht Helena denn jetzt. ... sie wird doch nicht? ... nein? ...doch? ... sie tut es tatsächlich ... völlig verblüfft nahm Prisca zu Kenntnis, wie Helena sich keck und mt einem Augenzinkern in Richtung des fremden Soldaten bewegte und ihn dann auch noch ansprach. Prisca schlich fast hinter ihrer Freundin her, blieb dann neben Helena stehen und musterte zuerst einmal nur stumm und verstohlen den Fremden. Er schien Helena zu gefallen und sie ihm. ... Helena! ... Prisca war entsetzt und fasziniert zugleich über die Dreistigkeit ihrer Cousine. Mühsam presste sie die Lippen aufeinander, um so ihr Schmnunzeln zu unterdrücken. Was mussten Helena und sie wohl gerade für einen Anblick bieten? Daran wollte Prisca erst gar nicht denken....


    ... Und der Fremde lud sie jetzt auch noch beide zu sich auf seine Tribüne ein. ... Ins Kolosseum, auf seine Tribüne? das ist ja fantastisch! ... Helena! so sag doch was, schnell !!! ... stell uns endlich vor! ... aber lehn bloß nicht seine Einladung ab! ... Prisca warf ihrer Freundin fast flehentlich Blicke zu. Sie war doch gemeint! Prisca muste sich selbst auf die Zunge beissen, um nicht von sich aus das Wort zu ergreifen.

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