Was glaubte er eigentlich? Dass sein guter Glaube an seine Mitmenschen die Sklaven vor Willkür durch ihre Herren schützen würde? Aber wahrscheinlich ließen sich diese irrigen Gedanken nicht mehr aus seinem Kopf bannen, und so sagte Cadhla nichts dazu, sie glaubte ihm ohnehin nicht. Vielleicht würde er die Sklaven nicht strafen, aber bei anderen Aureliern war sie sich nicht so wirklich sicher. Diese Aurelia Prisca hatte sich sehr schnell auf den Gedanken versteift, Sklaven für etwas leiden zu lassen, das sie nicht getan hatten, und sie hatte nicht gefragt, ob sie es gewesen waren oder nicht. Sicher war man als Sklave nie. Und das war es, was Aurelius Ursus wohl nicht verstehen würde, ausser, er würde jemals ebenfalls zum Sklaven werden.
"Ich vielleicht nicht wissen viel über Römer, aber ich wissen, dass ihr gekommen, auch wenn wir nie gemacht haben Krieg mit euch. Dass ihr genommen Dorfland und Leben von Familie und Freunden. Dass ihr zwingen Menschen zu sein Sklave, die wollen sein frei und leben, wie selbst gedacht. Ich gern würden leben wie bisher, aber ich nicht können, weil ich sein Sklave. Ihr mich nicht fragen, ob ich wollen leben, wie lebe, ihr nur nehmen Freiheit und sagen: Du gehören nun Aurelius Corvinus, und tun, was er sagt. Wir euch nicht erobern, weil wir nicht wollen nehmen mehr, als brauchen für Sippe selbst." Seine Argumente überzeugten sie nicht wirklich, und das konnte man ihr auch ansehen, sie blickte ihn ziemlich zweifelnd an. "Es sein einfach. Du schauen Deine Hände, dominus." Cadhla hob beide Handflächen an und zeigte ihm die tiefen Schwielen beider Hände, die wohl vom jahrelangen Gebrauch der Waffen stammten. "Ich geübt Kampf seit gewesen Mädchen, ich schlafen mit Speer neben Bett. Du haben weiches Hände, und Dein Körper nicht ist so stark wie meiner, weil Du viel weniger üben. Um sein Krieger, Du müssen üben, und haben Willen zu töten, wenn müssen. Wieviele Männer Du getötet hast in Leben? Ich viele, ich nicht zählen."
Sie verschränkte die Arme vor der Brust, ihn weiter betrachtend. Letztendlich brachte er ihre Überlegungen der letzten Tage ziemlich genau auf den Punkt. Sie war keine Schildmaid mehr, und ein zurück würde es nicht geben, so sehr sie sich auch an all das klammerte, was gewesen war. Aber was war sie nun? "Ich kein Ziel mehr, denn Römer alles genommen, was gewesen, und was sein wollte. Nun nur noch Sklavin, die räumt auf nach Sisenna, und gießt Blumen und tut die schweren Dinge in villa. Aber ich denken, dass sein mehr als das. Ich noch immer Kämpferin, und noch immer fühlen Kraft und Stärke in mir."