[Habitatio] Centurio Servius Artorius Reatinus

  • Lupus löste sich aus seiner militärischen Starre und trat vor um die Tabula entgegenzunehmen.
    Er verbeugte sich leicht und sagte mit klarer Stimme,
    Danke Centurio Artorius!
    Er wartete noch bis Primus fertig war und schlug dann auch die Hand an die Brust. Vale Centurio!
    Dann folgte er Primus zur Pabula.

  • "Vale!", entgegnete Reatinus mit einem militärischen Brustschlag, "Es war mir ebenfalls eine Freude, Eques Terentius!". Damit wartete er der Höflichkeit halber, bis die beiden vondannen zogen. Vielleicht hatte Lupus ja Glück und es wurde was mit dem Patronen. Zumindest waren die beiden höflich. Ein guter erster Schritt!

  • Wieder einmal klopfte Valerian an die Tür der Unterkunft seines Vorgesetzten, wo sich ja auch desssen officium befand. Viel zu lange schon hatte er sich nicht mehr bei seiner Schwester blicken lassen. Und er mußte unbedingt einmal schauen, ob sie in der Casa Quintilia so allein auch klar kam. Hoffentlich gewährte der Centurio ihm den Ausgang.

  • Wieder einmal lief Reatinus zu seiner Türe um zu sehen, wer denn da klopfte. Anstatt es immer eilig zu haben, ließ er sich dieses Mal ruhig Zeit auf seinem Weg zur Türe. Er öffnete diese gemächlich und erblickte einen Soldaten aus seiner Centurie. Quintilius Valerian war es.


    "Salve!", grüßte der Centurio, "Was gibt´s?".

  • Das dauerte ja... War der Centurio am Ende gar nicht da? Sonst wurde die Tür immer so schnell geöffnet. Fast schon wollte sich der Legionär abwenden, als sich die Tür doch noch öffnete und der Centurio nach seinem Begehr fragte.


    "Salve, Centurio Artorius", grüßte Valerian vorschriftsmäßig und salutierte, indem er sich mit der Faust auf die Brust schlug. "Ähm, - also, ich würde gerne meine Schwester besuchen, die in der Stadt wohnt. Und bitte dafür um Ausgang." Die Ärmste fragte sich gewiß schon, wo er blieb.

  • Reatinus dachte kurz nach, als der Quintilier sein Begehr schilderte. Nun, Reatinus war kein Mensch, der anderen Familien im Wege stehen wollte, weshalb er beschlossen hat, Valerian gehen zu lassen. "Deine Schwester besuchen also...", sprach er, "Gut, komm´ erstmal rein!". Als er den Legionär herein gebeten hat, lief Reatinus zuerst zu seinem Schreibtisch, nahm eine Wachstafel und ein Stilus und begann zu schreiben. Aus seinem Tisch lag eine handvoll Schriftrollen und Wachstafeln, die der Centurio noch bearbeiten musste.


    Ausgangsgenehmigung


    Hiermit gewähre ich dem Legionarius Quintilius Valerian den heutigen Tag lang Ausgang in Mogontiacum. Der Legionarius hat vor Schlafenszeit zurück zu sein. Widrigkeiten bis unsachgemäßes Verhalten sind umgehend bei mir zu melden.



    PRIDIE NON IAN DCCCLVIII A.U.C.


    Servius Artorius Reatinus


    "Also gut, du bekommst über lange Umwege die Ausgangsgenehmigung. Aber komm mir ja nüchtern zurück!", erklärte Reatinus schnell und reichte dem Legionären die Wachstafel.

  • Valerian folgte Raetinus in das Innere seiner Unterkunft und betrachtete nicht ohne Mitleid den Schreibtisch des Centurio. Verwaltungskram! Nein, auf so etwas konnte er wirklich gut verzichten. Das Soldatenleben war doch die bessere Wahl gewesen, ganz ohne Frage.


    Zum Glück machte der Centurio keine weiteren Schwierigkeiten, sondern erteilte die Erlaubnis ohne Zögern. "Meine Schwester ist keine Freundin von Saufgelagen. Leider könnte man sagen", wagte Valerian einen Scherz und grinste dabei, räusperte sich aber sofort. "Danke, Centurio. Ich werde Dir sicher keine Schande machen." Hoffentlich war das jetzt kein voreiliges Versprechen.

  • Da Reatinus zum Glück nicht ganz humorlos war wie andere Centurionen, grinste er zu Valerian zurück. "Nimm´s dir nicht zu Herzen, meine Schwestern waren auch nie dafür zu begeistern.", scherzte Reatinus zurück. "Na gut, hoffen wir, dass du wirklich keine Schande über mich bringst, Legionarius! Wenn es nichts gibt, darfst du abtreten!", befahl Reatinus wieder ernst wirkend.

  • Na, der hatte ja richtig Humor! Auch außerhalb der Saturnalien! Obwohl man den sicher nicht überstrapazieren durfte. "Nein, sonst ist nichts. Danke, Centurio. Vale." Er salutierte nochmals und verließ dann schnell das officium seines Vorgesetzten, bevor dem noch etwas anderses einfiel.


    Diese Einschränkung mit dem nüchtern bleiben wurde wirklich langsam lästig. Nicht, daß Valerian heute vorhatte etwas zu trinken. Aber es kamen doch auch mal andere Tage. Na, vielleicht war es anders, wenn man gleich zugab, feiern gehen zu wollen.

  • Es war ein trauriger Tag für Reatinus und seinen Optio zugleich, als immer mehr die Stunden, Minuten und Sekunden verstrichen, die Optio Pontius Fullo näher zu seinem wohlverdienten Dienstende brachten. Der Mann hat seine Pflicht treu und gewissenhaft erfüllt, war jedoch nichtmal so lange Optio, wie Reatinus es sich gewünscht hätte. Reatinus wollte ihm noch so viel beibringen, vergaß aber in diesem mentorenähnlichen Verhalten, dass Fullo bald gehen musste. Ob in den Ruhestand oder irgendwo weiter arbeiten... der Centurio fragte sich, wo es den Pontier verschlagen würde.
    Fullo hatte bereits alle Sachen gepackt und stand dem Centurio in seinem Officium gegenüber. "Meine Zeit ist gekommen, Centurio...". Man konnte ihm anmerken, dass es schwierig war, zu gehen. Diese Straße vor dem Kasernenblock, die Gegend vor den Unterkünften des Centurios. Das war alles zu seinem zweiten Zuhause geworden. Zwanzig Jahre lang war er hier, ein bedeutender Teil seines Lebens. Und jetzt würde er einfach so gehen, das Castellum als Civis verlassen. Genauso, wie er reingekommen ist, vor 20 Jahren. Eine sehr ereignisreiche Zeit war das für Fullo, in jeder Hinsicht. Und jetzt konnte er zur Familie zurück und von seinen Geschichten erzählen, die er erlebt und durchgemacht hat.
    "Du hast deinen Job gut gemacht, Optio. Nun geh in Ehren, du hast es dir verdient.", sprach Reatinus lächelnd und klopfte Fullo freundschaftlich auf die Schulter. Er reichte dem Pontier einen nicht kleinen Lederbeutel, gefüllt mit hochwertigem Fleisch, Räucherfleisch, Eiern und frischem Gemüse. "Das ist ein kleines Abschiedsgeschenk. Erst aufmachen, wenn du Hunger hast!".
    Fullo nahm dankend an und blickte den Centurio mit spiegelnden Augen an. "Nun, ich muss gehen, Centurio. Lebe wohl, und scheiss bitte ein paar Probati für mich an.", sprach Fullo grinsend und wandte sich von Reatinus ab. "Sei dir sicher, das werde ich! Und nun geh als Civis!". Somit verabschiedete sich Reatinus. Fullo winkte zurück, verließ die stattliche Unterkunft des Centurios. Während Fullo zielstrebig zur Porta marschierte, mit vielen Gedanken im Kopf, hielt der Centurio inne. Danach kramte er aus seinem kleinen Regal die Erhebungsurkunde für Iulius Drusus aus. Sein neuer Optio, der hoffentlich länger unter dem Centurio dienen würde.

  • Am Abend jenes Tages, an welchem Drusus von seiner Erhebung zum Optio der vierten Centurie der zweiten Kohorte erfahren hatte, machte er sich wie befohlen auf dem Weg zu dem Officium seines Centurios. Frisch rasiert hatte er sich und auch sonst sich selbst wie seine Ausrüstung ausgiebig gesäubert.


    Nun stand er also mit schnell pochendem Herzen vor dem Büro des Schreihalses, blickte noch einmal kurz an sich herab und klopfte sich ab. Kurz darauf klopfte der frischgebackene Optio dreimal kräftig an und wartete aufgeregt auf ein „Herein“ oder ein „Ja“ oder irgendein ähnliches Zeichen, welches bedeutete, dass er eintreten konnte…

  • Das "Herein" oder "Ja" kam jedoch nicht, da Reatinus es pflegte, immer zur Tür zu flitzen und den Besuch gleich zu empfangen. So auch dieses Mal, wo der Schreihals eiligen Schrittes zur Tür sauste und aufmachte. Er war zwar nur gekleidet in einer Tunika, aber sauber war er und frisch rasiert hatte er sich ebenfalls. Dazu nahm Reatinus eine stramme Haltung ein, Bauch rein, Brust raus. Als Centurio, der das tagtäglich den Probati beibringen musste, beherrschte Reatinus die Haltung natürlich perfekt.
    Die Türe ging auf, und der Centurio erblickte seinen neuen Optio. Er war also wie gewünscht anwesend. "Ah, Optio, salve! Komm´ rein!", bat er den Nachwuchs-Schreihals in seine Unterkunft und lief schonmal zu seinem Tisch. Er kramte noch aus einem Schrank zwei Becher und eine Amphore Wein hervor...

  • Tatsächlich war kein "Herein" oder "Ja" zu hören. Im Gegeinteil, Reatinus eilte selbst zur Tür seiner Unterkunft und öffnete dem Nachwuchsschreihals selbige. Ein ungewohntes Bild für den Iulier und frischgebackenen Optio, bei Crispus hatte immer ein Bursche die Tür geöffnet und den Besucher in das Officium des Centurios geführt. Vielleicht hatte Reatinus ja gar keinen Burschen? Naja, wie auch immer es war die Sache des Schreihalses wie er seine Besucher zu sich rief und Drusus konnte das eigentlich egal sein.


    Vor sienem Vorgsetzten nahm er Haltung an und grüßte selbigen militärisch: "Salve, Centurio Artorius!" Dann folgte er dem Artorier zu dem Tisch der sich in dem Officium befand und nahm einfach schon mal Platz. Drusus war schon überaus gespannt was jetzt folgen würde...

  • Reatinus stellte die zwei Becher auf den Tisch, während Drusus schon Platz nahm. Während er den leckeren Wein eingoss, fing er an, dem Optio sein Anliegen zu erläutern. "Nun, ich wollte mit dir über etwas Bestimmtes reden...", setzte Reatinus an und wieß auf die inzwischen vollen Becher, während er sich seinerseits hinsetzte, "Hier, nimm einen Schluck!".
    Danach setzte Reatinus fort und versuchte, strikt und befehlshaberisch zu wirken. "Du wurdest zum Optio befördert, glückwunsch dazu. Doch du solltest auch wissen, was es heißt, Optio zu sein. Du wirst während der Dienstzeit nicht sehr ausgiebig mit deinen Freunden feiern können und musst sonst auch streng agieren. Du darfst nicht weich werden, egal bei wem. Wenn die Jungs merken, dass du weiche Knie bekommst, versuchen sie, ihre Grenzen auszutesten. Dann musst du das wieder gerade biegen, du verstehst, was ich meine?"

  • Drusus nahm den Weinbecher dankend entgegen und trank sofort einen, wenn auch ausnahmsweise mal eher kleinen Schluck daraus. Anschließend hörte der frischgebackene Optio seinem Vorgesetzten aufmerksam zu. Als der Artorier mit sienen Ausführungen fertig war, nickte er. "Hm, Ich verstehe", erklärte der Optio. der befehlshaberische Ton des Centurios hatte ihn ein wenig verunsichert, doch einiges war dem Iulier noch unklar.


    "Verzeih mir wenn ich dir mit meinen Fragen auf die Nerven gehe, doch was werden in etwa meine Befugnisse seien? Darf beziehungsweise soll ich Stubenkontrollen durchführen und was ist mit Übungen auf dem Exerzierplatz?", stellte Drusus seine Fragen einfach. "Und inwiefern werden wir Unteroffiziere, also ich, der Signifer udn der Tesserarius unsere Aufgaben aufteilen?"

  • Endlich nahm auch Reatinus einen kräftigen Schluck und zeigte sich geduldig und bereit, dem Nachwuchsschreihals alle Fragen zu beantworten. "Es ist gut, dass du fragst, Optio. Wer nicht fragt, bleibt dumm!", lockerte der Centurio die Stimmung lachend auf. Dann kam er jedoch wieder zum "Geschäftlichen". "Der Signifer verwaltet die Truppenkasse und macht ansonsten normalen Kasernendienst. Den Tesserarius betraue ich mit Wachberichten und sonstigem. Auf dich fällt nur sehr wenig Schreibkram zurück, wenn überhaupt. Du bist auch befugt, Stubenkontrollen zu unternehmen, auf eigener Initiative. Lasse mich trotzdem davon wissen. Du wirst zudem mit mir auf dem Exerzierplatz ausbilden. Wenn du immer mehr dazu lernst, wie eine Ausbildung aus unserer Sicht funktioniert, wirst du immer selbstständiger Aufgaben übernehmen - bis ich dir ganze Grundausbildungen selbst anvertraue. Wie schon gesagt, gehe nicht zu zimperlich mit den Jungs um, sonst haben wir hier einen undizplinierten Haufen von Raubeinen oder sonstwas!", erklärte Reatinus ausführlich, während er eindringlich blickte und nebenbei an seinem Becher umherdrehte.

  • Drusus nahm ebenfalls einen tiefen Schluck aus seinem Weinbecher und folgte den Ausführungen seine Vorgesetzten interessiert. Stubenkontrollen durfte er also alleine durchführen und nach und nach würde der (noch) neue Optio auch vollkommen eigenständig Grundausbildungen leiten. Doch bis dahin war es wohl noch ein sehr langer und weiter Weg... Der Nachwuchsschreihals nickte verstehend, eines wollte der Iulier jedoch noch in Erfahrung bringen: "Und wie sieht es mti Übungen auf dem Exerzierplatz, wie du eine vor kurzem durchgeführt hast? Darf ich so etwas auch eigenständig durchführen?"

  • Eiligen Schrittes, ja er lief schon fast näherte Drusus sich von der Principia kommend dem Officium seines Centurios, blieb dort kurz stehen um wieder zu Atem zu kommen und klopfte dann mit seinem Optionenstab dreimal kräftig an der Tür zu dem Büro an. Nun wartete der Optio auf eine Reaktion seines Vorgesetzten.

  • Zitat

    Original von Tiberius Iulius Drusus
    Drusus nahm ebenfalls einen tiefen Schluck aus seinem Weinbecher und folgte den Ausführungen seine Vorgesetzten interessiert. Stubenkontrollen durfte er also alleine durchführen und nach und nach würde der (noch) neue Optio auch vollkommen eigenständig Grundausbildungen leiten. Doch bis dahin war es wohl noch ein sehr langer und weiter Weg... Der Nachwuchsschreihals nickte verstehend, eines wollte der Iulier jedoch noch in Erfahrung bringen: "Und wie sieht es mti Übungen auf dem Exerzierplatz, wie du eine vor kurzem durchgeführt hast? Darf ich so etwas auch eigenständig durchführen?"


    "Du darfst mich fragen, oder ich übertrage die Arbeit auf dich. Je nachdem.", erklärte der Centurio voller Geduld und Selbstbewusstsein. Er hoffte, dass das Selbstbewusstsein auf seinen Nachwuchsschreihals abfärben würde. Reatinus erhob sich gemächlich, sichtlich zufrieden wirkend... die Suppe im Kessel musste noch gerührt werden, die einen delikaten Geruch im Raum verteilte. Sie war aber noch nicht fertig, als Reatinus sie rührte und beschaute.
    "Ich habe eigentlich alles gesagt. Du müsstest jetzt ein etwaiges Bild davon haben, was ein Optio so macht. Du bist kurz gesagt mein Stellvertreter und meine rechte Hand. Soweit alles klar, Optio?", fragte Reatinus den Iulier mit einem eindringlichen Blick.

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