[Habitatio] Centurio Servius Artorius Reatinus

  • "Ich habe keine Fragen, centurio",


    antwortete Drusus seinem neuen Vorgesetzten.


    "Ich danke dir für deine Ausführungen und melde mich in mein Quartier ab".


    Er deutete eine einigermaßen militärische Kehrtwendung an und verließ die habitatio centurionis.


    Vor der Tür überflog er kurz seine militärischen Habseligkeiten, stellte fest, daß nichts fehlte und machte sich auf den Weg zu seinem künftigen Zuhause.

  • "Tu das.", bestätigte Reatinus, während sein neuer Probatus eher ungekonnt als gekonnt kehrt machte. Naja, er würde das Ganze schon noch lernen. Spätestens morgen, wenn der Optio die nächste Gruppe Probati unter seine Fittiche nahm... 8)


    Reatinus schlosse seine Türe wieder zu, als Drusus mit seinem Ausrüstungsberg davon torkelte und wandte sich wieder diversen Formularen und Schriftrollen zu, die er zu bearbeiten hatte.

  • Ein junger Legionär war es, der im Auftrag des am Morgen davongerittenen Tribuns ein Päckchen an der Unterkunft des Centurio Artorius abgab. Natürlich war der Centurio zur Zeit mit der Grundausbildung der Probati beschäftigt, doch der Scriba konnte dies natürlich ebensogut annehmen.


    Dem Päckchen war eine Schriftrolle beigefügt.



    Salve, Centurio Raetinus!


    Natürlich konnte ich es mir nicht nehmen lassen, Dir ebenfalls eine Kleinigkeit zu besorgen. Zum einen findest zu ein Paket Datteln vor, die ja hier nicht ganz so leicht zu bekommen sind. Mögen sie Dir wohl munden. Und dann habe ich mir erlaubt, Dir eine Fibel für Deinen Mantel zu kaufen, ich hoffe, sie gefällt. Denn mir fiel unlängst auf, daß die Deine schon recht mitgenommen aussieht.


    Ich hoffe, bald einmal von Dir zu hören. Mögen die Götter ihre Hände schützend über Dich halten.


    Vale,


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    Sim-Off:

    Wi-Sim

  • Es war mal wieder ein Tag, der in dem Stimmgebrauch des Centurios seinesgleichen suchte. Zum Glück war es schon Nachmittag, als der Centurio vom Exerzierplatz abtreten konnte und in aufgebrauchter Gestalt vor seiner Unterkunft stand. Nichtsahnend öffnete Reatinus seine Türe, anschließend eilte ihm der Wachmann salutierend entgegen, unter die Arme das Päckchen geklemmt, welches Ursus für Reatinus abgegeben hatte.


    "Salve, Centurio Artorius! Ein Päckchen für dich, anbei eine Schriftrolle...", erklärte der Legionär und reichte dem Centurio sowohl Päckchen als auch Schreiben. Reatinus staunte nicht schlecht, was sich in seinem Gesichtsausdruck wiederspiegelte. "Danke.", bedankte sich Reatinus perplex und knapp, wieß den Legionär mit einer Handbewegung zurück an seinen Posten.
    In seinem Officium, hockend vor seinem Schreibtisch und das Päckchen vor sich liegend, öffnete Reatinus die Schriftrolle. Sie war von Ursus, demzufolge auch das Päckchen. Reatinus lachte lauthals beim Lesen, obwohl er alleine im Raum war und die Tür (zum Glück) geschlossen war. Eine gute Beobachtungsgabe hatte der Aurelier! Tatsächlich zeigte seine Fibel eine Hand voll Gebrauchsspuren auf, welche kaum zu leugnen waren!


    Danach öffnete Reatinus freudig das Päckchen und bestaunte die Fibel. Sie war wunderschön, und während Reatinus sie mit freudigem Ausdruck in den Augen betrachtete, schob sich schon einmal eine Dattel in den Mund... im Gedanken war er dem scheidenden Tribunen sehr sehr dankbar...



    Sim-Off:

    Danke! :)

  • Immer noch alles andere als gut gelaunt, lief ich so schnell wie möglich zur Unterkunft des Centurio. Ich war froh, meinen Umhang dabei zu haben. Denn ohne ihn wäre ich im Nu durchnässt gewesen. Auf den Straßen und Wegen war nichts los. Wer konnte, befand sich in seiner Stube im Trockenen. Trotz der Kapuze schlug mir der Regen ins Gesicht, so dass ich mit feucht glänzendem Gesicht bei der Unterkunft ankam. Dann würde es wenigstens so aussehen, als würde ich schwitzen, weil ich so schnell gerannt bin, dachte ich mit einem Grinsen. Dann setzte ich eine ernste Miene auf und donnerte mit der Faust gegen die Tür.

  • Das Szenario dort draußen bot eine Weltuntergangsatmosphäre, wie es Reatinus noch nicht zu Gesicht bekommen hatte. Der Himmel war vollkommen verdunkelt und es war relativ am Abend, was die gesamte Gegend erhellen ließ, wann auch immer es blitzte. Der starke Wind rüttelte fest an Reatinus´ Fenstern, der sich nicht erst die Mühe machte, ruhig zu arbeiten. Der Regen prasselte laut hörbar und in schnellerer Folge auf die Fensterschreibe ein, als das Kaminfeuer des Centurios knisterte. Immer und immer wieder hörte man einen lauten Donner über dem Castellum krachen, der ein faszinierendes, grimmig mahlendes Geräusch erzeugte.
    Fest stand jedoch: Wer bei diesem Unwetter seine vier Wände verließ, musste wahnsinnig oder tollkühn sein. Der Artorier fragte sich, was in der Stadt vor sich ging. Es musste garantiert ein Chaos herrschen, welches seinesgleichen suchte.


    Doch kaum kam Reatinus auf einen solchen Gedanken, klopfte es schon an die Türe. Oder es donnerte wohl eher, denn derjenige außerhalb des Officiums war nicht gerade zimperlich beim Klopfen. Zügig schritt Reatinus zu seiner Türe und öffnete sie vorsichtig, bis er Probus im Umhang gehüllt vor sich stehen hatte. Klatschnass, verstand sich. "Salve, Legionarius... kann man dir irgendwie helfen?", fragte Reatinus neugierig, obwohl die Frage als solche ja ein wenig deplaziert war. Dass der Legionär bei diesem Wetter zu seinem Officium eilte, war wohl nicht ohne Grund. Er konnte sich vorstellen, dass es in der Stadt tonnenweise Probleme gab, welche vom Militär wieder wenigstens ansatzweise in Ordnung gebracht werden mussten. Sei es Panik der Bewohner oder Schäden durch Übeflutungen, Blitzeinschläge oder die Brände die darauf folgten. Ach, was wären jetzt Vigiles für Mogontiacum praktisch gewesen! Aber dieses Privileg war wohl nur der ewigen Stadt gegönnt. Kaum hatte Reatinus den Legionär um sein Anliegen gefragt, riss der starke Wind Reatinus´ Fenster offen, welcher die ganzen schön geordneten Akten und Dokumente des Centurios durcheinander wirbelte, auf den Boden schmiss und gespenstisch Pfiff, während er in das Zimmer eindrang. "Ach du Scheisse!", stieß Reatinus aus und eilte zum Fenster...

  • Kaum hatte ich mit der Faust laut gegen die Tür gedonnert, grollte ein tiefer Donner vom Himmel auf. Mit etwas mulmigen Gefühl angesichts des scheinbar immer stärker werdenden Unwetters wartete ich darauf, dass jemand die Tür öffnen würde. Gerade in diesem Moment ging sie auf und der Centurio blickte mich an. Mir helfen, dachte ich leicht ironisch über dessen Frage. Schick mich in meine Unterkunft. Das wäre schon mal ein guter Anfang, ging es mir durch den Kopf. Doch statt dessen stand ich stramm und machte Meldung.


    Ich wollte gerade meine Meldung machen, als ich hörte, wie ein Fenster aufsprang. Hinter dem Centurio flogen mit einem Mal die Dokumente, die bisher fein säuberlich auf dem Tisch lagen, durch die Stube. Der Artorier blickte sich um und eilte nach einem kräftigen Fluch in seine Stube. Scheinbar um das Fenster wieder zu schließen. Damit ließ er mich allein vor der Tür stehen, die sofort vom Wind aufgedrückt wurde, so dass dieser nun ungehindert die auf dem Boden liegenden Papiere aufwirbeln konnte. Für einen kurzen Moment blieb ich unschlüssig stehen. Doch dann ging ich in die Unterkunft und schloss hinter mir die Tür. Dabei achtete ich darauf, nicht auf eines der Dokumente zu treten. Allerdings konnte ich es kaum verhindern, vielleicht einige mit dem von meinem Mantel tropfenden Wasser zu befeuchten. Ich blickte mich nach dem Centurio um. Dieser hatte anscheinend das Fenster wieder fest verschlossen. Hoffentlich war ich durch mein Eintreten in seine Unterkunft nicht zu weit gegangen, dachte ich.


    „Salve, Centurio Artorius!”, grüßte ich ihn aufgrund dieses kleinen Zwischenfalls erst jetzt. „Legionarius Germanicus, ich melde, dass mir soeben an der Porta Praetoria dieses Schreiben vom Legaten für dich überreicht wurde.”, antwortete ich. Ich holte das Schreiben unter meinem Mantel hervor und reichte es ihm.



    BEFEHL
    an
    Centurio Artorius Raetinus


    Die Unwetter in Mogontiacum nehmen Überhand und der Duumvir hat die Legio um ihre Hilfe gebeten.
    Du wirst diesen Einsatz leiten, rücke mit zwei Centurien nach Mogontiacum ein, sorge für Ruhe und Ordnung, vermeide Panikausbrüche der Bevölkerung und hilf den städtischen Einheiten bei deren Arbeit. Auch sollten die Tempel verstärkt bewacht werden, sowie die Regia und die Stadtverwaltung.
    Solltest du mehr Männer brauchen, so zögere sie nicht, sie aus dem Castellum anzufordern.
    Bei Unklarheiten wende dich an den Duumvir Hadrianus.


  • Das Fenster des Centurios wurde schon bald wieder von seinem Besitzer geschlossen, bevor das Unwetter noch mehr Unheil in das Officium des Centurios bringen konnte. Kurzzeitig hatte es in den Raum hinein geregnet, weshalb die Uniform und eine Vitrine des Centurios ein wenig nass wurde, als er das Fenster hektisch zuwarf. Dass Probus von sich aus in den Raum trat, die Türe schloss und somit den fürchterlichen Durchzug beendete, konnte Reatinus genau recht sein, weshalb er es durchgehen ließ. Der Legionär hatte gerade richtig reagiert, wie Reatinus erleichtert feststellte. Doch dann kamen sie wieder zum Geschäftlichen.


    "Ein Brief des Legaten?", hinterfragte Reatinus trotzig, während er provisorisch einige Dokumente wieder aufsammelte. Dann nahm er das Schreiben des Legaten entgegen und wickelte interessiert die Schriftrolle auf. Es war tatsächlich vom Legaten geschrieben und gesiegelt. Es war sogar ein strikter Befehl... Reatinus schüttelte dem Kopf und blickte noch einmal aus dem Fenster. Wie bestellt donnerte ein Blitz aus den Wolken empor und vestärkte Reatinus Unmut. Ausgerechnet sie mussten jetzt bei dem Sauwetter in der Stadt rumturnen! Aber die Notfälle häuften sich... wenn die Legion nicht aushelfen würde, wer dann? Vigiles hatten sie in Mogontiacum ja nicht, welche das in die Hand nehmen konnten. Die Centuria V sollte der IV. aushelfen.
    "Warte kurz.", befahl Reatinus kurz und bündig und sputete zu seinem Schreibtisch, nahm eine frische Schriftrolle, einen Gänsekiel und begann zu schreiben... der Rhenus war unweit von hier. Kaum auszudenken, wenn sich zu den Problemen noch Hochwasser hinzugesellen würde.



    Verstärkungsersuchen
    umgehend zuzustellen an
    Centurio Herminius Albinus
    Cohors II, Centuria V



    Salve, Kamerad!


    Vom Legaten habe ich den schriftlichen Befehl erhalten, in Mogontiacum für Ruhe und Ordnung zu Sorgen und in der Stadt auszuhelfen. Unter meiner Leitung sollen zwei Centurien mobilisiert werden. Ich bitte um Verstärkung, seid so schnell wie möglich bereit. Bitte stelle Männer dazu ab, mögliche Überflutungen einzudämmen. Wir können uns solche nicht leisten.


    Ich zähle auf deine Unterstützung, Kamerad. Bitte suche mich auch so schnell wie möglich auf.





    Anschließend schmiss Reatinus hektisch den Gänsekiel beiseite und trabte erneut zu Probus, während er im Lauf die Schriftrolle einzwickelte. "Hör gut zu, Legionarius. Bring diese Schriftrolle umgehend zur Centuria V zu Centurio Herminius. Danach mach dich bereit, wir müssen in der Stadt für Ordnung sorgen. Dort herrscht völliges Chaos.", erklärte Reatinus, "Abite! Beeilung!".





    [Sim-off]Ich lass dir bei dem Schreiben den Freiraum... entweder du simmst die Übergabe aus oder bestätigst hier kurz, dass du es tust und ich nehme an, dass die Centuria V dann da ist. :) [/simoff]

  • Scheinbar hatte der Centurio nichts dagegen, dass ich in seine Unterkunft getreten war. Oder er übersah es höflich. Aber das konnte ich mir nicht vorstellen. Dann nahm er mir die Schriftrolle aus der Hand und las sie. Besorgt sah ich den Vitisträger den Kopf schütteln. Schlechte Nachrichten? Der Widerschein eines Blitzes zuckte durch das Zimmer. Dieses Sauwetter, dachte ich und wartete weiterhin. Kurze Zeit später hörte man einen lauten Donner, der die Geräusche des fallenden Regens, wohl eher des Wolkenbruchs, übertönte. Die Wände der Unterkunft schienen unter dem dumpfen Grollen zu Zittern.


    Wie befohlen rührte ich mich nicht von der Stelle. Schließlich war es hier drin warm und trocken. Und ich verspürte wenig Lust, wieder an die Porta zu gehen. Ich blickte dem Centurio dabei zu, wie er irgendetwas auf ein Papyrus kritzelte. Das musste ja wirklich wichtig gewesen sein, dachte ich, als ich die Hektik des Vitisträgers bemerkte. Zu gerne hätte ich gewusst, worum es in den Schreiben ging. Dann kam der Artorier fast zu mir gespurtet und reichte mir ein neues Schreiben. Aufmerksam hörte ich ihm zu.


    "Jawohl, Centurio Artorius!", erwiderte ich. Da fiel mir der Mann am Tor ein. Ich zögerte kurz. Ob der auf eine Antwort wartete? Er hatte mir nicht gesagt, dass er dort bleiben würde. Vielleicht war er schon weg. Falls nicht, dann hatte er Pech gehabt. "Vale!", verabschiedete ich mich noch vom Vitisträger, drehte um und ging schnell raus. Mit missmutiger Miene blickte ich durch die Gegend und schob mir die Kapuze meines Mantels über den Kopf. Einmal tief durchgeatmet und dann lief ich zur Unterkunft des Centurios der Vten. Unterwegs bemerkte ich, dass sich schon größere Rinnsale auf der Via bildeten. Da kam aber gehörig was runter, dachte ich.


    Da der Weg nicht allzu lang war, war ich kurze Zeit später an meinem Ziel und übergab das Schreiben dem Centurio. Nachdem er das Schreiben gelesen hatte, entließ er mich und ich rannte, wie vom Artorier befohlen, zum Contubernium, um mich fertig zu machen. Doch auf dem Weg dorthin, dachte ich wieder an den Boten. Wenn er nun doch auf eine Antwort für den Legaten wartete? Mit einem leisen, missfälligen Brummeln machte ich mich auf den Weg zur Porta Praetoria.



    Sim-Off:

    sorry für die späte antwort. ich habe den post übersehen.

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