• Theogenes
    _______________


    >Natürlich. Folge mir.<


    sagte Theogenes freundlich und führte den Flavier in das Atrium der Casa Annaea. Dann lies er ihn kurz allein, um seinen Herrn zu informieren. Nach kurzer Zeit kehrte Theogenes wieder zurück und ging wieder auf seinen Posten. Dann kam Modestus ins Atrium. Er trug seine Toga mit dem Latus clavus und sein Pfau Lucullus folgte ihm. Er kreischte Aristides und versteckte sich hinter den Beiden von Modestus.


    >Salve, Flavius Aristides.<


    begrüßte Modestus den Centurio der Cohortes Urbanae.

  • Am heutigen Tag stand ein weiterer Senator auf Marcus oder besser gesagt auf der Liste von Marcus Patron, den er einen Besuch abstatten wollte, um seine Aufwartung zu machen. Es handelte sich um Annaeus Modestus, der erst vor kurzem vom Kaiser in den Senat berufen wurde, aber dennoch eine wichtige Rolle für die Zukunft des jungen Decimers spielen konnte. Quarto hatte ihn neben den anderen einflussreichen Senatoren Roms aufgezählt und das alleine war Grund genug, ihn um seine Unterstützung zu bitten.


    Eine Sänfte brachte Marcus zur Casa Annaea, die wie die meisten Senatorenhäuser in einem der besseren Wohnviertel von Rom stand. Er wusste nicht viel über diese Gens, hatte aber Gerüchte über irgendeine Verbindung zu einem ausländischen Königsgeschlecht aufgeschnappt und auch gehört, dass der bisher bekannteste Annaeaer ein Eques namens Florus war, der die Mittelmeerflotte kommandierte. Nicht wirklich viele Informationen, doch das tat nichts zur Sache. Der Senator würde vermutlich ebenso wenig von Marcus wissen. Es war also ein gegenseitiges Kennenlernen.


    Er stieg aus seiner Sänfte und ließ sie am Straßenrand abstellen, während er selbst in Richtung Eingang schritt und sich beim Ianitor anmeldete. Wie immer ohne ein Wort der Grußes oder einer freundlichen Geste dem Sklaven gegenüber.


    "Melde deinem Herrn das Decimus Flavus, der Sohn des Decimus Livianus um eine Unterredung bittet."

  • Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    “Nun... ich habe zwar nichts konkretes vernommen. Doch hat der Imperator Caesar Augustus ein wohlwollendes Auge auf dich geworfen, wie ich meine. Darum sorge dich nicht, bestimmt ist deine Berufung zum Senator nicht mehr fern. Vermutlich hat sie sich ohnehin nur deshalb verzögert, weil die gesetzliche Höchstzahl nicht überschritten werden darf und schon länger kein Senator mehr ausgeschieden ist.“


    Seine Ahnung trog Aelius Quarto nicht, denn tatsächlich sollte Annaeus Modestus bald nach diesem Gespräch seine erhoffte Berufung zum Vollsenator erhalten.


    >Das ist natürlich verständlich und ich danke dir auch für deine Auskunft.<


    sagte Modestus erleichtert und froh darüber, dass sich zu dem breiten Purpurstreifen, den er als Quindecemvir schon tragen durfte, auch bald ein goldener Ring gesellen würde. Dann trank er noch einen Schluck Wein.





  • Theogenes
    _______________


    >Natürlich.<


    sagte Theogenes reserviert wegen der schroffen, wenn auch nicht ungewöhnlichen oder unangemessenen, Behandlung und schloß die Tür erst wieder, bevor er zu seinem Herrn eilte. Wichtigere oder freundlichere Personen ließ er normalerweiße im Atrium warten, wenn er es für gesichert hielt, dass sein Herr sie empfangen würde, wovon Theogenes auch in diesem Fall ausging, denn sein Herr hatte den ehemaligen Legatus Legionis gekannt. Doch wegen der Art des Decimers ließ er ihn vor der Tür warten.


    >Bitte folgt mir.<


    sagte Theogenes und führte den Decimer ins Atrium, nachdem er seinen Herrn verständigt hatte, und ließ ihn dort zurück. Es dauerte noch einige Minuten, bis Modestus schließlich das Atrium betrat. Er hatte sich gerade erst noch seine Toga anlegen lassen. An seiner linken Hand befand sich nun auch sein neuer Siegelring, auf dem nun neben dem Wappentier der Annaeer auch ein Dreibein und ein Delphin, die Insignien der Quindecemviri, zu sehen war, während an seiner rechten Hand der goldene Senatorenring war.


    >Salve, Decimus Flavus, Sohn des Decimus Livianus. Was führt dich in mein Haus?<

  • Es dauerte einige Zeit, doch dann ließ sich der Senator endlich blicken. Mit einem Kopfnicken deutete Marcus eine Verbeugung an, als der Annaeer das Atrium betrat. Sein Blick musterte gleichzeitig den Mann, der wie Quarto berichtet hatte, erst vor kurzem in den Senat berufen wurde. Der junge Decimer stellte fest, dass dieser Mann zwar die markanten Insignien eines Senators trug, sein Gesicht allerdings nicht denselben verschlagenen Eindruck machte, den er in den letzten Tagen bei anderen Senatoren gesehen hatte. Der Sklave hatte den Senator bereits bestens Informiert, wodurch ein vorstellen unnötig war.


    "Ich grüße dich Senator und danke dir, dass du mich so kurzfristig empfangen hast. Ich hatte gehofft, du könntest dir kurz die Zeit nehmen, um dich mit mir über die kommenden Wahlen im Cursus Honorum zu unterhalten."


  • “Sehr gerne.“, antwortete der Consul.
    Dann leerte er seinen Becher.
    “Ein wirklich vorzüglicher Wein. Ich war ein Narr, nicht schon viel früher einmal deine Gastfreundschaft gesucht zu haben. Aber nun möchte ich sie nicht weiter strapazieren. Leider, aber es wird Zeit für mich, wieder aufzubrechen.“

  • >Selbstverständlich, Consul. Ich kann mir denken, dass du sicher noch dringlichere Aufgaben vor dir hast. Dann lass mich dich noch zur Tür geleiten.<


    sagte Modestus und stellte seinen Becher ab. Dann stand er von seinem Sessel auf, um den Consul persönlich zur Tür zu bringen, sobald dieser selbst aufstand.



  • >Dann setzen wir uns doch.<


    sagte Modestus und deutete dezent auf die beiden mit braunem Leder bezogenen Sessel im Atrium.


    >Callicrates bring uns... den dreijährigen Iudäer.<


    sagte Modestus zu seinem Sklavenjungen nachdem er kurz gezögert hatte. Der Rotwein war nichts im Vergleich zu einem Caecuber, aber einen normalen Landwein schlug er um Längen.


    >Nun worum geht es dir, Decimus Flavus?<

  • Mit einem freundlichen Lächeln nahm der junge Decimer die Einladung sich zu setzen an, wartete bis sein Gastgeber platz genommen hatte und setzte sich dann ebenfalls. Sofort darauf entdeckte er eine weitere Eigenschaft an Modestus, die er sehr an einem Gesprächspartner schätzte – er kam sofort zur Sache, ohne lange um den heißen Brei zu reden. Er nickte dem Senator daher noch einmal dankend zu, als dieser ihm aufforderte seine Anliegen vorzubringen und begann ebenso ohne weitere Freundlichkeitsfloskeln.


    "Ich habe vor bei den kommenden Wahlen für das Vigintivirat zu kandidieren. In diesem Zusammenhang hat mir mein Patron, Consul Aelius Quarto vorgeschlagen, einige Senatoren zu besuchen, sie kennen zu lernen und dabei um ihre Unterstützung und Fürsprache zu bitten. Sowohl mir, als auch dem Consul wäre sehr gelegen, wenn auch du meine Kandidatur unterstützen würdest. Als Mitglied der - nennen wir es – neuen Generation an Senatoren, könntest du gewiss ein Zeichen unter den erst kurz in den Senat berufenen Senatoren setzen und mir die eine oder andere Stimme damit sichern."


    Gespannt wartete der junge Decimer auf die Reaktion des Senator. Er hoffte, dass er die passenden Worte gefunden hatte und auch der Hinweiß darauf, dass der Consul seine Kandidatur ebenso unterstützte, aussagekräftig genug war, um den Senator zu überzeugen.


  • Das tat er dann auch, ließ sich von Annaeus Modestus geleiten und verabschiedete sich schließlich wortreich und durchaus herzlich. Vor der Porta erwarteten ihn seine zwölf Liktoren und auch die Sänfte, die er alsdann bestieg, wobei ihm einer der Liktoren hilfreich den stützenden Unterarm anbot. Dann setzte der Zug sich in Bewegung und schlug den Weg ein, der ihn wohl zum Forum Romanum oder zum Palatin führen würde.

  • >Du möchtest also, wie es von einem Sproß eines Senators nicht anders zu erwarten ist, ebenfalls den Cursus Honorum beschreiten und nun meine Unterstützung dafür gewinnen? Generel spricht nichts dagegen und es wäre mir eine Ehre dem Consul einen Gefallen zu tun, doch warum sollte ich dich von deinem Patron und deinem Vater, den ich im Übrigen kenne, abgesehen unterstützen? Und warum genau strebst du den Cursus Honorum an?<


    Als Flavus erwähnte, dass sein Patron ihn geschickt hatte, war Modestus durchaus stolz auf sich. Der Consul war vor kurzem erst sein Gast gewesen und wenn er nun schon seine Klienten zu ihm, Modestus, schickte, dann musste der Besuch nicht ganz spurlos an dem Consul vorbeigegangen sein. Und wenn man dem Bruder des Imperators einmal einen Gefallen tat, dann konnte das nicht das Schlechteste sein. Gespannt wartete Modestus nun auf zwei Dinge. Auf den Iudaeer, den er bisher noch nicht probiert hatte, und die Antwort des Decimers.


    >Übrigens zu welchen anderen Senatoren hat dich der Consul noch geschickt? Es ist nicht wichtig, aber es würde mich durchaus interessieren.<

  • "Warum? Nun sagen wir um einen ehrgeizigen jungen Mann eine Chance zu geben, sich im Einstiegsamt des Cursus Honorum zu beweisen. Ich denke meinen weiteren Weg nach dem Vigintivirat kann ich dann bereits mit meiner geleisteten Arbeit und meinen dadurch gewonnen Bekanntheitsgrad beeinflussen. Doch für den Einstieg in den Cursus Honorum benötige ich Fürsprecher wie dich. Natürlich sind meine Beweggründe zum Teil aus dem Wunsch heraus gewachsen, in die Fußstapfen meines Vaters zu treten – zumindest Teilweise, denn anders wir er strebe ich keine Karriere beim Militär an – und zum anderen habe ich seit jeher ein besonderes Interesse für die große Bühne der Politik und die Geschehnisse im Senat. Es wäre mir daher nichts lieber, als dem Senat, dem Kaiser und dem Volk von Rom zukünftig als Senator zu dienen."


    Das der Annaeer den Consul kannte war nicht überraschend, dass er jedoch auch den Alten kannte, war eine Information, die Marcus bisher noch nicht geläufig war. Doch bevor er nachfragen konnte, widmete sich der Senator bereits seiner nächsten Frage, die Marcus ein schmunzeln entlockte. Natürlich war es für den Mann, der selbst erst vor kurzem in den Senat berufen wurde, ebenfalls von besonderen Interesse, wen der Consul zu den einflussreichen Männern im Senat zählte. Vielleicht konnte er dadurch selbst den einen oder anderen seine Aufwartung machen und sich damit weiteren Einfluss bei den richtigen Leuten sichern. Der junge Decimer machte ein nachdenkliches Gesicht und tat anfangs so, als würde er sich zieren und davor scheuen diese Information Preis zu geben, doch schließlich sprach er weiter.


    "Neben dir habe ich bisher auch die Senatoren Tiberius Durus, Purgitius Macer und Germanicus Sedulus aufgesucht. Senator Germanicus Avarus weilt derzeit nicht in Rom. Und eben auch du warst in der Aufzählung des Consuls."

  • Die Sklaven ließ Marcus draußen warten, während der annaeische Sklave ihn in das Haus führte, durchaus nicht ohne Neugier sah sich Marcus in dem Haus jener berühmten Familie um, schließlich sagte man ihnen ebenfalls nach, von göttlicher Abstammung zu sein. Aber für welchen Familienzweig das galt, das wußte Marcus freilich nicht, er hatte es ja noch nicht mal sonderlich gut mit seiner eigenen Familienchronik. Marcus schüttelte im Eingangsbereich noch seinen Umhang etwas aus, der von den Regentropfen leicht benäßt war und folgte in die Halle hinein. Gerade als Marcus die Verzierungen betrachtete, ohne wirklich diese zu sehen, sondern in düsterem Brüten zu versinken, kreischte etwas auf, verdutzt blickte Marcus in die Richtung und seine Hand schnellte dorthin, wo er eigentlich immer sein gladius trug, was er freilich nicht umgeschnallt hatte, er war nun nicht mehr Soldat. Doch statt einer Gefahr erblickte er einen Pfau, dessen Federn natürlich in der Balzzeit prächtiger als im Herbst waren, dennoch immer noch mit seinem blaulilanen Federkleid und den grünen Nuancen durchaus etwas her machte. Ein Grinsen schlich auf Marcus' Gesicht, das war mal etwas anderes als der Haushund, der den Herrn des Hauses sonst eher zu begleiten pflegte; erst nach einigen Herzschlägen konnte sich Marcus mit seinem Blick von dem putzigen Vogel lösen und wanderte zu dem Annaeer.
    Salve, Annaeus Modestus.“
    , grüßte er ihn freundlich.
    „Es tut mir leid, daß es doch ein paar Tage länger gedauert hat, aber die Ermittlungen bezüglich des Mordes im cultus deorum haben heute ihren Abschluß gefunden. Um es gleich vorweg zu nehmen, Du kannst beruhigt sein, es wird keine weitere Belästigung hinsichtlich des Mordes mehr auf Deine Familie zu kommen. Der medicus hat eine natürliche Todesursache festgestellt und der Abschlussbericht hebt das klar hervor.“

  • Modestus nickte. Das üblichen Argumente also. Schon eher interessierten ihn die aufgezählten Senatoren. Er kannte alle der Namen, denn über den einen oder anderen Weg kannte er auch alle der Senatoren. Die Germanici waren in seinem Verein, Macer war sein Patron und auch Durus war für ihn kein Fremder. Doch interessant war, dass es fast ausschließlich Plebejer waren. Eine interessante Tatsache, wenn man genauer darüber nachdachte. Schließlich war Aelius Quarto Consul und Bruder des Kaisers.


    >Überschätze deinen Bekanntheitsgrad nach und während deiner Amtszeit als Vigintivir nicht. Du kannst dich glücklich schätzen, wenn sich die wichtigsten Männer überhaubt an deinen Namen erinnern. Doch davon abgesehen, denke ich schon, dass ich ich dich unterstützen werde. Du hast eine Chance verdient und so einem einflussreichen Mann, wie Aelius Quarto, tut man gerne einen Gefallen. Außerdem ist es ratsam, dass du dich dem einen oder anderen Verein anschließt, um verschiedene Leute kennen zu lernen. Nicht nur Beziehungen zu Senatoren sind wichtig. Zufällig bin ich der Promagister eines Vereins.<


    meinte Modestus ernst, denn er sprach aus Erfahrung. Er selbst war vor wenigen Jahren, wenn man von dem aelischen Patron und Senator als Vater, an ähnlicher Stelle gestanden. Bei dem letzten Satz musste er jedoch schmunzeln. Natürlich sah er es nicht als Vorraussetung für seine Hilfe an, dass der Decimer seinem Verein beitrat, aber ihn für die Sache zu gewinnen lag durchaus in seinem Interesse.

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    Lucullus
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    >Wenn du das sagst, dann bin ich wirklich beruhigt. Aber setzen wir uns doch. Übrigens das ist Lucullus, mein Hauspfau. Du musst ihn beeindruckt haben. Normalerweiße ist er aggressiver "Eindringlingen" gegenüber.<


    sagte Modestus schmunzelnd und ging zu den Ledersesseln im Atrium herüber. Lucullus folgte Modestus und ließ sich neben dem Sessel seines Herrchens nieder. Dort schnatterte er erst noch nervös, bevor er damit begann den Eindringling anzustarren.


    >Wie ich sehe hast du heute dienstfrei. Da kann ich dich doch sicher auf einen Becher Wein einladen oder etwa nicht?<

  • Auch Marcus war froh, daß die gesamte Angelegenheit um den CD- Mord, der letztendlich doch kein Mord war, so einfach aufgeklärt worden war; und daß er eben keine weiteren Ermittlungen hatte anstellen müßen oder gar es in die Hände von jemand anders hätte legen müßen, was er in dem Fall nicht getan hätte; schließlich wären die Annaeer dann noch mehr belastet worden, hatten sie doch bestimmt schon wegen dem Artikel genug Ärger. Lucullus? Welch paßender Name; Marcus grinste verhalten und beäugte den Vogel, legte dabei den Kopf etwas schief; doch ein schmuckes und possierliches Tierchen war das, ob Epicharis ein solcher Vogel gefallen könnte? Vielleicht...hm...?
    „Ja, ist er das? Dann fühle ich mich natürlich geehrt.“
    , gab Marcus jetzt breiter grinsend zu und deutete eine Verbeugung vor dem Vogel an.
    „Es ist mir eine Ehre, Dich kennen zu lernen, werter Lucullus.“


    Marcus folgte Modestus zu den Sesseln und nahm ebenfalls Platz, dahin gehend war Marcus immer recht unkompliziert.
    „Gerne doch, ein Wein wäre formidabel.“
    , bestätigte Marcus.
    „Aber dienstfrei habe ich von heute an immer. Zumindest was die CU angeht, denn ich habe heute meinen Dienst aufgegeben und das Militär verlaßen.“
    Marcus zuckte etwas geknickt mit der Schulter.
    „Und Du bist momentan auch nicht in einer Amtzeit eingespannt, hm? Wirst Du bald wieder kandidieren?“

  • Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    Modestus nickte. Das üblichen Argumente also. Schon eher interessierten ihn die aufgezählten Senatoren. Er kannte alle der Namen, denn über den einen oder anderen Weg kannte er auch alle der Senatoren. Die Germanici waren in seinem Verein, Macer war sein Patron und auch Durus war für ihn kein Fremder. Doch interessant war, dass es fast ausschließlich Plebejer waren. Eine interessante Tatsache, wenn man genauer darüber nachdachte. Schließlich war Aelius Quarto Consul und Bruder des Kaisers.


    >Überschätze deinen Bekanntheitsgrad nach und während deiner Amtszeit als Vigintivir nicht. Du kannst dich glücklich schätzen, wenn sich die wichtigsten Männer überhaubt an deinen Namen erinnern. Doch davon abgesehen, denke ich schon, dass ich ich dich unterstützen werde. Du hast eine Chance verdient und so einem einflussreichen Mann, wie Aelius Quarto, tut man gerne einen Gefallen. Außerdem ist es ratsam, dass du dich dem einen oder anderen Verein anschließt, um verschiedene Leute kennen zu lernen. Nicht nur Beziehungen zu Senatoren sind wichtig. Zufällig bin ich der Promagister eines Vereins.<


    meinte Modestus ernst, denn er sprach aus Erfahrung. Er selbst war vor wenigen Jahren, wenn man von dem aelischen Patron und Senator als Vater, an ähnlicher Stelle gestanden. Bei dem letzten Satz musste er jedoch schmunzeln. Natürlich sah er es nicht als Vorraussetung für seine Hilfe an, dass der Decimer seinem Verein beitrat, aber ihn für die Sache zu gewinnen lag durchaus in seinem Interesse.


    Marcus war kein Narr. Er wusste, das dieses Einstiegsamt in den Cursus Honorum nicht das Konsulat bedeutete und man sich kaum in den Reihen der Hohen Herren für einen Vigintivir interessierte. Doch das die wichtigsten Männer seinen Namen kannte, wollte er nicht dem Amt oder der Wahl überlassen – dafür würde er schon selbst sorgen. Als der Senator auf die Vorzüge eines Vereins zu sprechen kam, wurde der junge Decimer hellhörig. Ein Verein? Er hatte davon gehört, aber noch nie näher damit zu tun gehabt. Es war gewiss eine interessante und so wie es sich anhörte auch durchaus empfehlenswerte Möglichkeit, sich Freunde zu machen. Er neigte sich daher interessiert nach vorne.


    "Ein Verein sagst du? Und du bist dort Promagister? Nun Senator. Um welchen Verein handelt es sich, womit beschäftigt ihr euch und wem könnte ich dort kennen lernen?"

  • >Du hast das Militär verlassen? Wieso denn das?<


    sagte Modestus sehr erstaunt und überlegte einen Moment lang nach. Als er noch Tribun gewesen war, hatte der Flavier den Wunsch geäußert höherer Offizier zu werden. Das war schon einige Jahre her und vor kurzem war er noch Centurio gewesen. Während er so nachdachte, gab er seinem Sklavenjungen Callicrates einen Wink und zeigte ihm 5 Finger. Den fünf Jahre alten Wein aus Gallia sollte der Junge aus dem Keller hollen.


    >Hat man dir die Beförderung in ein höheres Position beim Militär verweigert?<

  • >Unter anderem die beiden Germanici von denen du gesprochen hast gehören uns an und zum Beispiel auch ein Praefectus Legionis oder der Procurator a Memoria am Kaiserhof. Letzterer ist auch unser Magister. Wir sind also durchaus gut besetzt. Doch bei unserem Verein geht es nicht nur um Kontakte. Wir haben uns den Erhalt und den Bau von neuen Altaren für die Lares compitales verschrieben.<


    erklärte Modestus dem Decimer, denn in dem Verein ging es nicht nur darum Kontakte zu knüpfen. Die Verehrung der Lares compitales war wichtig, gerade in Rom, wo es doch so viele Unfälle auf den Straßen gab.

  • "Ein außerordentlich lobenswertes und bestimmt auch unterstützenswertes Ziel. Wird der Erhalt der Altäre dabei auch finanziell von euch unterstützt oder was genau ist die Aufgabe der einzelnen Mitglieder des Vereines?"


    Der Senator hatte sichtlich das Interesse des jungen Mannes geweckt. Marcus hatte war kein besonders religiöser Mensch – anders als seine Zwillingsschwester, die dem Cultus Deorum beigetreten war. Allerdings wusste er nur zu gut, dass solche Altäre dem römischen Volk äußerst wichtig waren. Es war bestimmt nicht jedes Mitglied des Vereins aus göttlicher Berufung Mitglied. Jeder hatte wohl seine eigenen Gründe, warum er sich für den Erhalt und den Bau solcher Altäre einsetzte.

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