• >Wir errichten beziehungsweiße lassen die Altäre errichten. Die vielen einfacheren Mitglieder packen natürlich selbst mit an, während die besser gestellt Sodalis die Arbeiten eher mit Geld für Material und Arbeiter unterstützen. Genau definierte Aufgaben gibt es nicht. Das kommt immer darauf an. Wir haben bald wieder eine Vollversammlung der Mitglieder. Dort könntest du in den Verein aufgenommen werden, wenn du möchtest.<


    erkärte Modestus und überlegte ob Tiberius Iuvenalis nicht schon einen Termin angesetzt hatte. Wenn nicht musste er noch einmal mit ihm sprechen.

  • Marcus ließ sich das Ganze durch den Kopf gehen und setzte dabei einen Nachdenklichen Gesichtsausdruck auf. Vermutlich wäre es wirklich nicht schlecht, sich diesen Verein einmal anzusehen und mit den Mitgliedern zu sprechen. Mit dieser Art der Unterstützung hatte er jedenfalls kein Problem und selbst die finanziellen Mittel sollten sich bei einem weiteren Gespräch mit dem Verwalter des Alten auftreiben lassen. Er nickte daher erfreut und nahm diese Einladung dankend an.


    "Es wäre mir eine Freude bei der Versammlung dabei zu sein und dort sowohl die Mitglieder, als auch die Gepflogenheiten und den Umgang in deinem Verein kennen zu lernen. Schicke mir einfach eine Einladung in die Casa Decima Mercator."

  • Es war wie eine frische Zahnlücke, die ein grober Schmied Marcus gerißen hatte, die Entlaßung aus dem Militärdienst; sie war noch wund und schmerzte gehörig, selbst wenn man ihm von außen wenig oder vielleicht nur die etwas düstere Mimik anmerkte, sofern es überhaupt auffiel. Er konnte jedoch ein schweren Seufzer nicht unterdrücken, was auch daran lag, daß jener Zahn gerade heute gezogen worden war.
    „Es mußte sein! Zum einen macht mein Bein im aktiven Dienst eines Soldaten nicht mehr mit und hinter einen Schreibtisch und tausend staubige papyrusrollen wollte ich mich auch nicht verbannen laßen, zudem habe ich kürzlich geheiratet, das verträgt sich mit dem Posten eines centurio laut der Gesetze nicht!“
    Marcus verfolgte die Gestik von Modestus an den Sklaven gewandt und war durchaus fasziniert, die Sklaven des Annaeers schienen gut erzogen zu sein, wenn sie ihn damit verstanden, daran sollten sie bei den Flaviern vielleicht auch arbeiten.
    „Nun ja, Du kennst ja die Zeiten und die Mühlen von Rom. Wenn man nicht die paßenden Fürsprecher an der richtigen Stelle hat, dann wartet man entweder bis man alt und grau wird oder wird einfach vergeßen. Und da ich keine Zeit zum Warten habe, noch die richtigen Fürsprecher, denn ich will weder Priester noch – verzeih! – Senator werden und nur dorthin strebt meine Familie sonst, hat sich nichts aussichtsreiches in der Zeit ergeben.“
    Und im Dienst konnte er nicht mehr bleiben, das war nun nicht mehr möglich gewesen. Marcus zuckte mit der Schulter.
    „Aber es hat nun ein jüngerer Offizier die Chance, sich in der CU zu beweisen, was auch nicht schlecht ist.“
    Marcus hegte – trotz diverser Schwierigkeiten mit dem Mann – nicht daran, daß dem so war und Serapio seine Sache durchaus gut machen würde; nur fühlte sich Marcus mit einem Schlag um Jahrzehnte gealtert; es wurde ihm auch allzu deutlich bewußt, daß er bald Vierzig werden würde, eine Zahl, die er bis dahin gerne verdrängt hat.
    „Aber in Deinem Hause steht doch bald eine Hochzeit an, hm? Werden Deine Verwandte noch den Winter abwarten oder schon baldig heiraten?“

  • >Eine Einladung ist wird nicht nötig sein. Komm einfach zum Haus der Germanitas. Man wird dich auch so hereinlassen. Eine Frage habe ich noch. Welches Amt willst du als Vigintivir bekleiden? Die Reden vor der Wahl sind können in der Regel nur recht wenig bewirken, denn der Ausgang der Wahl steht meist schon fest. Da ist die Debatte um die Vergabe der einzelnen Ämter fast wichtiger. Zumindest lässt sich dort mehr bewegen.<

  • Auf die Einladung des Senators hin, direkt zum Haus der Germanits zu kommen, nickte der junge Mann dankend. Auf dieses Angebot würde er bei nächster Gelegenheit auf jeden Fall zurückkommen. Die nächste Frage des Senator konnte er schnell beantworten, da er sich bereits selbst schon Gedanken darüber gemacht hatte, an welcher Stelle er sein Vigintivirat abdienen wollte.


    "Bei den Tresviri capitales. Wenn es möglich ist, dann bei den Tresviri capitales. Ich denke das ich dort am besten dienen und auch am meisten lernen kann."

  • >Tresvir capitales also.<


    meinte Modestus und bemerkte, seinen Sklaven Chion, der ihm von der anderen Seite des Atrium zu verstehen geben wollte, dass er bald aufbrechen musste.


    >Es tut mir leid, aber ich muss dich jetzt bitten zu gehen, denn ich habe noch eine dringende Verabredung der ich nachkommen muss.<


    sagte Modestus und stand von seinem Sessel auf, um den jungen Decimus noch zur Tür zu bringen.

  • >Das mit deinem Bein tut mir leid. Aber was willst du jetzt machen?<


    Modestus musste schmunzeln, denn er war Quindecemvir und Priester. Sein Sklave brachte wie gewünscht den Wein, was auch keine Kunst war den er hatte Weine fortlaufenden Alters. Und da dies nicht das erste Mal gewesen war hatte sein Sklave auch sofort verstanden.


    >Wie darf ich dir den Wein mischen?<


    fragte Callicrates danach den Flavier und hielt einen Becher und die Kanne mit Wasser bereit.


    >Ich ein genaues Datum hat er mir noch nicht mitgeteilt, doch ich denke demnächst wird es soweit sein.<

  • "Ich danke, dass du mir deine Zeit geschenkt hast Senator und für dein Unterstützung. Ich denke wir werden uns als nächstes bei meiner Kandidatur im Senat sehen."


    Es war selbstverständlich kein Thema, dass der Senator den jungen Decimer plötzlich hinauskomplimentierte. Alles was zu sagen war, hatte man gesagt und auch der Grund für Marcus Kommen, wurde zu seiner Zufriedenheit abgehandelt. Die Unterstützung des Senators schien im relativ sicher. Alles weitere Würden die Wahlen zeigen, die in wenigen Tagen stattfanden. Marcus ließ sich vom Senator zur Türe begleiten und verabschiedete sich. Danach brach er auf zur Casa Decima Mercator.

  • Was wollte er jetzt machen? Das war wirklich eine gute Frage, die Marcus aus dem ersten Impuls heraus mit einem Schulterzucken beantwortete, denn Marcus wußte es einfach nicht.
    „Nun, mir riet der septemvir Aurelius Corvinus, ich solle die Götter befragen, denn ich weiß es leider noch nicht, wohin der Weg in meine Zukunft mich führen wird.“
    Noch einmal ein Schulterzucken und ein schiefes Grinsen, ehe er zu dem Sklaven sah.
    „Zwei Drittel vinum zu einem Drittel aqua, bitte!“
    Was eine deftige Mischung war, aber Marcus war durchaus danach. Zudem war er ja nicht mehr im Dienst.
    „Ah so. Nun ja, ob Frühling oder Sommer, letztendlich ist eine Hochzeit in jeder Jahreszeit ein schönes Ereignis.“
    Insbesondere wenn man nicht selber heiratete, aber auch Marcus hatte seine eigene Hochzeit recht glimpflich überstanden.
    „Sag mal, Annaeus, wo hast Du den Pfau erworben?“
    , fragte Marcus mit einem Blick auf das putzige Tier, ein sehr gutes Geschenk für die Saturnalia bestimmt, vielleicht würde sich ja Epicharis über so ein Federtier freuen?

  • >Vale, Decimus Flavus.<


    verabschiedete Modestus den jungen Decimer und lies kurz darauf gleich einen Barbier kommen, um sich frisch rasieren zu lassen, bevor er gleich zu dem Treffen mit der anderen Quindecemviri ging. Währenddessen bereitet seine Sklavinnen schon seine Toga vor.

  • >So viele Berufszweige stehen dir aber auch nicht zur verfügung, wenn du weder Senator noch Sacerdos werden willst. Entweder die Verwaltung der einfachen Bürger oder die Verwaltung der Ritter stünden dir noch offen.<


    sagte Modestus und der Sklave gehorchte und schenkte den Wein wie gewünscht ein. Dann schenkte er noch einen Becher für Modestus ein und zog sich aus dem Atrium zurück.


    >In der Tat. Lucullus? Nun das müsste ich meine Köchinnen fragen. Auf jeden Fall wurde er irgendwo in Mantua gekauft, als ich dort noch Tribun war.<


    erwiederte Modestus nachdenklich, denn er wusste nicht genau wo Lucullus gekauft worden war und er hatte bisher auch nicht daran gedacht über diese Tatsache überhaupt nachzudenken.

  • Ich hatte mir im Triclinium einen kleinen Snack gegönnt. Die Einladung für Modestus hatte ich mitgebracht und wollte nun den Termin der Hochzeit bekannt geben. Ein Sklave servierte etwas Huhn und ein paar Obstschalen warteten nur darauf, geleert zu werden.
    Während ich mir den Hunger vertrieb, wartete ich auf Modestus. Zwar hatten wir nichts ausgemacht, jedoch war er meist um diese Tageszeit zuhause anzutreffen.

  • >Salve Varus. Du wolltest mich sprechen?<


    fragte Modestus schmunzelnd. Eigentlich hatte er schon außer Haus gegessen, doch er ließ sich dennoch auf einer Liege neben seinem Vetter nieder.


    >Du weißt ja sicherlich, dass mir in meinem Haus nichts verborgen bleibt.<

  • Nach ein paar Happen meinerseits, stand Modestus im Triclinium und erkundigte sich nach meinen Belangen. "Salve Modestus...., das ist richtig. Ich wollte dir die Einladung für unsere Hochzeit zukommen lassen." Ich ließ den letzte Bissen verschwinden und nahm die Einladung vom Tisch. "Das habe ich schon bemerkt." Meinte ich schmunzeln, als Modestus seine Hellhörigkeit ansprach. Die Einladung für Modestus war eigentlich nur pro forma, da wir im selben Haus wohnten und eigentlich alles untereinander ausgetauscht wurde.

  • >Ah ich danke dir. Ich habe mir schon gedacht, dass du bald einen Termin festlegen würdest. Wen hast du den noch alles eingeladen, wenn ich fragen darf?<


    fragte Vibulanus interessiert und nahm sich dann doch etwas Obst und einen Becher Wein.

  • Ich überreichte Modestus die Einldung und begann die Gästeliste abzuarbeiten.
    "Als erstes habe ich meinen Patron eingeladen, Marcus Vinicius Hungaricus. Du kennst ihn ja. Meinen Vorgesetzten, den Legatus Curso Publico, Senator Avarus. Natürlich Florus......." Ich kratzte mich kurz am Kopf und überlegte, wer noch alles auf der Gästeliste vermerkt war. "Aurelius Ursus....., der Onkel von Stella, Decimus Furius Licinus, der Bruder von Stella, Caius Furius Helios, dieser ist jedoch zur Zeit in Aegyptus bei der Legio XXII. Achja....ein mir Bekannter hat auch eine Einladung erhalten....., Iulius Proximus. Die Freundin von Stella, Sergia Severa und Aurelia Priscia soll auch noch eine Einladung erhalten." Damit dürfte eigentlich alles durch sein. "Sag...., Modestus....., hast du noch einen Rat zwecks Einladung. Wer wäre noch mit einer Einladung zu bedenken? Oder besser gesagt, wen würdest du uns noch anraten?" Schließlich hatte Modestus einen wesentlich größeren Einflussbereich.
    "Was ich dich noch fragen wollte. Die Angelegenheit mit dem angeblichen Mord? Die Ermittlung haben doch damals die Stadtkohorten übernommen? Kannst du mir sagen, wer der Verantwortliche war. Ihn würde ich auch gern eine Einladung zukommen lassen um mich bei ihm erkenntlich zu zeigen." Schließlich hätte die ganze Sache auch nach hinten losgehen können. Ich nahm mir einen Schluck verdünnten Wein und schien alle Gäste aufgezählt zu haben. "Und natürlich mein Klient, Marcus Dardanus."
    Fiel mir noch ein, jedoch war es für mich selbstverständlich, das Marcus an diesem Tag in unserem Hause zugegen war.

  • Interessant. An sich fällt mir niemand ein, den du noch unbedingt beachten solltest. Ansonsten ist es ja deine und Stellas Entscheidung.<


    antwortete Modestus und überlegte, welche der Gäste überhaupt kommen würden. Hungaricus und der Furier vermutlich nicht.


    >Was die Ermittlungen angeht, so hat mich mein Bekannter noch einmal aufgesucht und die Anschuldigungen sind aus der Welt geschaft, denn man hat mittlerweile bestätigt, dass ihr nichts damit zu tun hattet.<

  • Modestus schien auch keinen Vorschlag mehr zu haben, sodass ich die Angelegenheit alsbald abschloss. "Gut...., ich dachte nur, du hast noch eine Idee. Manchmal vergisst man einfach etwas, was dennoch wichtig ist."


    Was die Ermittlungen anbetraf, so war ich einigermaßen erleichtert, nur wollte ich herausbekommen, wer die Ermittlungen geleitet hat. "Von wem hast du das eigentlich erfahren, was die Ermittlungen betrifft?"


  • ________________________________
    Klient Medicus Germanicus Avarus |



    Es war eine Aufgabe für Iullus Fuficius Gutta. Beim morgentlichen Empfang war jener erschienen, wie er es immer tat zum zweiten Tag der Woche und wie im Rythmus des Lebens fragte er auch diesmal ob er etwas tun könne, um seinem Patron zu danken. Heute hatte Germanicus Avarus eine Aufgabe für den zierlichen Klienten. Er war wie geschaffen dafür, denn die meisten Kunden unterschätzten ihn ob seiner optischen Minderwertigkeit.


    Iullus Fuficius Gutta klopfte an der Pforte an, die den Namen Annaeus auswies.

  • Gerade war ich aus Mantua angekommen und hatte gerade ein paar Augenblicke verschnauft, als es an der Porta klopfte. Da sich hier irgendwie keiner so richtig verantwortlich fühlte, ging ich dem klopfen nach, öffnete die Porta und erkundigte ob des davor stehenden um sein Begehren.
    "Salve..........., mein Name ist Habia..., was kann ich für dich tun?"
    Mit einem Lächeln auf den Lippen beendete ich den Satz und wartete gespannt auf ein mir vorgetragenes Anliegen.

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