Shall I compare thee to a summer's day?
Thou art more lovely and more temperate:
Rought winds do shake the darling buds of May,
And summer's lease hath all too short a date:
Sometimes too hot the eye of heaven shines,
And often his gold complexion dimm'd;
And every fair from fair sometime declines,
By chance,or nature's changing course, untrimm'd;
But thy eternal summer shall not fade,
Nor lose possession of that fair thou ow'st;
Nor shall death brag thou wander'st in his shade,
When in eternal lines to time thou grow'st;
So long as men can breathe, or eyes can see,
So long lives this, and this gives life to thee.
William Shakespeare, Sonnet XVIII
Der Himmel war wolkenverhangen, grau und Nebel hing in der Luft. Es war einer der ersten kalten Morgen. Bald würde der Winter endlich Einzug halten.
Noch lag eine friedvolle Stille über der Villa Flavia. Bis auf einige geschäftige Skalven, die damit beschäftigt waren, alles zu tun, um der Herrschaft auch an diesem kalten Tag, einen angenehmen warmen Morgen in ansprechender Athmosphäre zu verschaffen.
Auf leisen Sohlen hatte ich das cubiculum verlassen. Er schlief noch.
Notdürftig mit meiner Tunika von gestern Abend und einem Umhang bekleidet, stahl ich mich in den Garten hinaus.
Zwar fror ich, doch bedurfte ich der frischen Luft. Die noch vorherrschende Ruhe wollte ich dazu nutzen, um einige klare Gedanken fassen zu können. Zu den Dingen, die mich die ganze letzte Zeit bereits marterten, gesellten sich nun weitere hinzu, die mir mein Leben auch nicht gerade erleichterten.
Schließlich gelangte ich nach einiger Zeit zu einem künstlich angelegten Teich, der etwas verwildert wirkte. Offensichtlich hatte man sich schon längere Zeit nicht mehr darum gekümmert. Doch diese verwilderte Unberührtheit, verlieh ihm auch eine gewisse Art von Schönheit.
Am Ufer des Teichs kam ich zum stehen. Völlig ruhig lag der Teich da. Das Wasser bildete eine glatte Oberfläche. Leicht beugte ich mich über den Rand und konnte mein Spiegelbild erkennen.
Wer war jene Person, die sich da im Wasser spiegelte? War das wirklich ich? Was hatte ich getan? Was hatte ich nur getan? Wer war ich?
Die letzte Nacht hatte mich und meine Gefühle nun vollends verwirrt. Welche Gefühle hegte ich eigentlich? und für wen hegte ich sie? Was wollte ich eigentlich?