"Schon wieder Puls, ich dachte endlich etwas anderes zu bekommen. Na gut wenn ihr nichts anderes habt."
Ob hier noch mal her komme muss ich mir aber noch reichlich überlegen.
Nun sank mene Laune plötzlich, was für ein Laden dachte ich. Die scheinen noch nicht einmal Vorräte zu besitzen.
Ich legte meine Hände um den Becher mit dem heißen Met und hob ihn langsam zur Nase. Riechen tat er ja gut, hoffentlich schmeckte er auch so. Meine Aufmerksamkeit richtete ich dann wieder dem stattlichen Fremden.
Taberna Barbarorum
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Caerdoc von den Ambiani
Zum Glück wärmte der Met gut. Wenn jetzt noch bald das Huhn vor ihm auf dem Tisch stand und er damit auch seinen Hunger stillen könnte, war alles gut. Langsam begann sich sein Körper zu entspannen. Endlich konnte er ausruhen, nach der langen Reise. Dabei hätte er Confluentes gar nicht so überraschend verlassen müssen. Eventuelle Zeugen für das, was passiert war, gab es nicht mehr. Die lagen längst mit durchgeschnittener Kehle auf dem Grund des Rhenus. Aber Caerdoc hielt es nie lange an einem Ort. Seit er vor vielen Jahren seinen Leuten in Samarobriva den Rücken gekehrt hatte, war er rastlos geworden.
Außerdem hatte er einen Sinn dafür entwickelt, besonders aufmerksam für seine Umwelt zu sein. Das konnte in seinem Metier lebensrettend sein. So entging es ihm nicht lange, das einer der Männer, die ein paar Tische weiter saßen, ein Auge auf ihn geworfen hatte. Der Kerl starrte ihn unvermindert an. Der Ambianer wurde nervös, doch seine Selbstsicherheit obsiegte.
"Gibt´s was?", blaffte er den Kerl an, der mit Sicherheit eines nicht war, ein Einheimischer! Dem Aussehen nach vielleicht ein Grieche.
Ungefähr im gleichen Moment öffnete sich die Tür erneut. Ein weiterer Gast trat ein, den Caerdoc zwar im Blickwinkel hatte, aber nachdem er sich gesetzt hatte, nicht mehr weiter beachtete.
Der Wirt, der jammernd aus der Küche, zurück in den Schankraum eilte, hatte für kurze Zeit Caerdocs Aufmerksamkeit. Ihm waren die Sorgen des Wirtes (noch) ziemlich einerlei. Hauptsache eines der beiden Hühner würde bald vor ihm auf dem Tisch landen. Alles andere war ihm egal. Nickend quittierte er den Zuruf des Wirtes, wegen seines Zimmers. Über die Titulierung großer Fürst, lächelte Caerdoc bloß. Die Zeit der großen Fürsten war längst vorbei, woran die Römer bekanntlich nicht ganz unschuldig gewesen waren. Aber wenn der Wirt Spaß daran hatte, war er der letzte, der ihm den nahm.
Wie gesagt, Caerdoc freute sich auf sein Hühnchen, auch wenn es mit allerlei unnützen Kräutern verschandelt war. Der Hinweis mit dem Puls war sozusagen ganz an ihm vorbei gegangen. Umso mehr war er nun über die Frage des Wirtes erstaunt.
Caerdocs Stirn legte sich in Falten, bevor er antwortete. "Wieso Puls, verdammt? Ich hab der kleinen Süßen doch gesagt, ich will ein Huhn! Wieso kommst du mir jetzt mit Puls? Du hast doch noch zwei Hühner!" Von jeher war Caerdoc ein aufbrausender Charakter gewesen, was wohl in der gallischen Mentalität verankert war.
Der Kerl, der ihn die ganze Zeit angeglotzt hatte, war anscheinend mit der Option, das Huhn gegen den Puls zu tauschen zu müssen, auch nicht ganz einverstanden. Nur machte er seinem Zorn weniger Platz. Nicht einmal das! Er nahm es einfach, wie es kam. -
Herodorus antwortete dem Wirt er solle das Zimmer herrichten lassen.
Ich werde hier nächtigen.
Als der Wirt an ihm vorbeikam, raunte er ihm zu ihm auch Met zu bringen, des weiteren solle er dem Barbar am Nachbartisch auch noch eins bringen, der sah durstig aus.
Des Weiteren würde ein Becher Met der Konversation zwischen dem Hühnen und dem Schmächtling weitere Würze verleihen.
Wie lang dauert das mit dem Puls ich habe Hunger graunte er dem Wirt hinterher.
Dann genoss er, dass er zeitnah etwas zu essen und trinken bekam.
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Unversehens rutschte mir ein „Kalistra … äh ich meine guten Abend“ heraus.
Linos sei vorsichtig, auch wenn du unbedingt eine Abwechslung in diesem verfluchten Germanien brauchst, mit dem ist nicht gut Kirschen essen.
Ich musste ihm schnell eine Antwort geben, wenn ich weiter seine Aufmerksamkeit haben wollte, deshalb versuchte ich es, wie ich mir dachte, mit einem unverfänglichen Thema.
„Nein was soll sein, ich dachte mir nur dass du, wenn ich deine Kleidung so ansehe, eine weite Reise hinter dir haben musst und beim Essen vielleicht gerne Gesellschaft hättest.“
So nun kam es auf seine Reaktion an. -
Zitat
"Caerdoc: ... "Wieso Puls, verdammt? Ich hab der kleinen Süßen doch gesagt, ich will ein Huhn! Wieso kommst du mir jetzt mit Puls? Du hast doch noch zwei Hühner!"
Herodorus: ... "Wie lang dauert das mit dem Puls ich habe Hunger"
Linos: "Schon wieder Puls, ich dachte endlich etwas anderes zu bekommen. Na gut wenn ihr nichts anderes habt."Laubasnius
"Also, großer Fürst, wenn du rechtzeitig die Bohnen aus deinen Ohren genommen hättest, dann hättest du mitbekommen, dass es heute keine Hühner mehr gibt. Die zwei, die wir aus der Silva Nigra bestellt haben, waren die letzten. Die sind für die Gäste da drüben". Er zeigte auf Sermo und Restitutus. "Du bist einfach zu spät gekommen".Er rief in Richtung der Küche: "Chrothilde, zwei Puls mit Zwiebeln und Speck, die Gäste haben Hunger!" Zu Herodorus und Linos: "Tut mir leid, dass das etwas langsam geht, ich hab jetzt euren Puls geordert. Weil der große Fürst immer noch herumzockt, hat sich das etwas verzögert".
Er wandte sich wieder an Caerdoc: "Also was ist, willst du jetzt einen Puls oder nicht? Wenn du dich nicht entscheiden kannst, dann bestraft dich das Leben. Chrothilde macht bald die Küche zu".
Sim-Off: Linos, mach deine Postbox sauber!
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Zitat
" ... können wir ja darum würfeln, wer die Frontohühner bezahlt"
Wir hatten schon zwei Runden gewürfelt und ich war gerade dran. Es war zum Heulen, ich war schon gewaltig im Rückstand und da würfelte ich bloß eine mickrige Zwei! "So eine ausgekochte Kuhscheiße!" Irgendwie, sagte ich mir, schienen die Götter heute nicht auf meiner Seite zu sein. Vielleicht sollte ich bei Gelegenheit mal etwas Weihrauch aufsteigen lassen.
Da rauschte Chrothilde mit den dampfenden Frontohühnern herbei und schob die Würfel zur Seite, um das Gezeug vor Sermo und Restitutus abzusetzen. 'Lasst es euch schmeckem, ihr staubigen Bäckerburschen!' Ich bestellte gleich noch einen heißen Met.
Hinten, in der Nörgelecke reckten sich die Hälse.
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Caerdoc von den Ambiani
Je größer sein Hunger wurde, desto schlechter wurde seine Stimmung. Caerdoc leerte den Rest des Mets in einem Zug und ließ den Becher mit einem lauten Krach auf die Tischplatte zurücksausen. Sollte wenigstens der Met seinen Magen füllen. Für´s erste, auch wenn das mit der Zeit und bei erhöhter Menge Auswirkungen auf sein Verhalten haben konnte. Betrunken war der Ambianer unberechenbar.
"Noch einen!", rief er.
Beiläufig beobachtete er den Fremden, der kurz nach ihm hereingekommen war und nun auch den Puls orderte und in der Taverna nächtigen wollte. Der tat ja mächtig geheimnisvoll! So machte es jedenfalls den Eindruck.
Der Grieche, der ihn so angestarrt hatte, grüßte schön und redete irgendetwas Belangloses daher, um ein Gespräch anzufangen.
"Du scheinst mir von viel weiter herzukommen! Das verrät mir dein Aussehen und deine Sprache!", wich er ihm aus. Dem Griechen musste er ja nicht auf die Nase binden, woher er kam und noch viel weniger, was er dort gemacht hatte. Am Ende müsste er den Griechen dann auch noch zu den Fischen schicken.Der Wirt begann, langsam lästig zu werden. Sagte er nicht soeben, es gäbe nur noch zwei Hühner? Dummerweise war Caerdoc noch nicht in der Taverne gewesen, als genau diese beiden Hühner schon von den nett dreinschauenden römischen Herrn, ein paar Tische weiter, bestellt worden waren. Verdammtes Römerpack!
"Hör zu, mir ist es egal, ob du mir die römischen Hühner oder den Puls auftischst! Nur tisch mir endlich was auf!", knurrte er und widmete sich wieder dem Griechen.
Doch dann roch es plötzlich so verführerisch nach gebratenen Hühnern und die Frau des Wirtes erschien aus der Küche. Sie brachte die Vögel zu den beiden Römern. Verdammt noch eins! -
Fast hätte ich zur Bestätigung bei der Bemerkung des Fremden genickt. Genauso ging es mir auch seit dem ich in diesem verfluchten Mogontiacum hatte ich noch nichts Gescheites gegessen. Da war das Essen auf unserer Reise hierher doch noch besser gewesen, trotz des Eiltempos. Der Duft dieser römischen Hühner brachte bei mir das Fass zum überlaufen. Ich trank den Rest des Mets, stand auf und ging an den Tisch zu den Römern, auch wenn ich die Neuankömmlinge beobachtet hatte, waren mir die Geräusche der Würfel nicht entgangen. Mir war eine Wahnsinnsidee gekommen. „Wie wäre es vor dem Essen noch schnell mit einer Würfelrunde? Der Gewinner bekommt die Hühner.“ Woher ich diese Dreistigkeit nahm wusste ich auch nicht. Bei Tyche oder auch Fortuna, sollte mir das Glück gewogen sein, so hatte ich zwei Hühner. Mit meinem Hunger hätte ich auch einen Ochsen vertilgen können, aber allzu viel konnte ungesund sein. Ich würde eins dem Fremden abtreten und somit wäre mir seine Gesellschaft sicher. Grinsend wartete ich die Antwort ab.
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Hey Wirt !!!!
Was macht das Essen ??!! in Herodorus Frage war deutlich eine bedrohliche sonore Stimmung herauszuhören.
Ich hoffe deinen Tischgenossen bekommt das Huhn.
Herodorus wippte genervt hin und her , wenn er nicht bald etwas zu essen und zu trinken bekam, würde der Wirt hier noch etwas erleben können.
Der wusste wohl nicht wen er vor sich hatte, das war wohl auch besser so.
Während er genervt auf das Essen wartete, kontrollierte er - unauffällig, unter dem Umhang ob seine Messer alle an dem Ort waren , wo sie hingehörten.
Dies war der Fall.
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Zitat
Caerdoc; "Hör zu, mir ist es egal, ob du mir die römischen Hühner oder den Puls auftischst! Nur tisch mir endlich was auf!"
Herodorus: "Hey Wirt !!!! Was macht das Essen ??!!"Laubasnius
Es war zu sehen, dass Laubasnius schon etwas genervt war, denn seine Ohren waren erst rot geworden und jetzt ging ihre Farbe allmählich ins Violette über. Er rief in die Küche: "Mach noch einen Puls mehr! Der ist für den hohen Herrn, und tu eine Extraportion Garum drauf, der Herr hat einen erlesenen Geschmack".
Dann machte er eine Drehung und schaute sich die beiden Krakeeler an: "Schreit nicht so rum! Jede Arbeit braucht ihre Zeit. Man kann ja schließlich nicht gleichzeitig scheißen, den Acker umgraben, Kuchenteig machen und dem Kaiser die Hand geben!"
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Mit Sorge beobachtete ich die violett angelaufenen Ohren von Laubasnius, aber dann kam Linos und riß mich aus den Gedanken. Er schlug vor, darum zu würfeln, wer die Hühner bekommen sollte.
"Oh, Mann, du siehst doch, dass die Hinkel schon angeknabbert sind. Bei dir und den beiden anderen scheinen die Sonnenuhren gewaltig nachzugehen. Ihr kommt immer zu spät, auch du mit deinem Vorschlag. Wir würfeln schon in der zweiten Runde darum, wer die Hühner bezahlt. Gleich wirst du deinen Puls kriegen und wenn dein Magen dann wieder auf Normalbetrieb ist, dann kann man ja vielleicht was mit dir anfangen. Setz dich her. Nach dem Essen schauen wir mal, wie es weiter geht".
Ich äugte aufmerksam hinüber zu Restitutus. Der griff gerade zum Würfelbecher.
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Seine tolle Sprüche konnte der sich jetzt aber wirklich verkneifen, langsam ärgerte mich das benehmen des Wirtes.
"Dann muss es wohl an Germanien liegen, bei euch laufen sie auch nicht gerade schnell, sonst hättet ihr mehr Vorrat und würdet auch eure Gäste schneller bedienen. Dass Würfeln später könnt ihr vorerst vergessen, ich erwähnte schon dass ich es eilig habe."
Ich hatte wirklich keine Lust den Anderen beim Verzehr ihres Huhns zuzusehen, deshalb ging ich wieder zurück auf meinen Platz.
"Noch ein Met aber diesmal supito." -
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Caerdoc von den Ambiani
Um die Hühner würfeln! Caerdoc schmunzelte. Der Grieche war doch nicht der Duckmäuser, für den er ihn gehalten hatte. Er war gewitzt. Aber sagte man das den Griechen nicht auch nach, dass sie gewitzt waren? Der Ambianer hätte sich fast schon hinreißen lassen, auch an den Tisch der Römer zu treten um zu verkünden, dass er mitmachen wollte, wenn um die Hühner gewürfelt wurde. Aber die Kerle ließen nicht mit sich handeln. Unter anderen Umständen hätte Caerdoc vielleicht nachgeholfen. Aber diesmal nicht. Er war gerade mal wenige Stunden in Mogontiacum und wollte noch etwas länger bleiben. In einer Stadt wie dieser wartete sicher auch das eine oder andere "Geschäft".
Als der Grieche sich wieder auf seinen alten Platz setzte, überlegte der Kelte nicht lange und rief ihn zu sich. "He, Grieche! Wenn du willst, setz dich zu mir!" So ein gewitzter Grieche konnte ziemlich hilfreich sein. Inwieweit würde man noch sehen. Wenn man erst einmal gemeinsam getrunken hatte… Ach ja trinken! Caerdoc griff ins Leere, als er seinen Becher nehmen wollte. "He, Wirt! Wo bleibt der Met?" In dieser Spelunke war der Wirt nicht auf Zack! -
Jetzt war es Herodorus genug.
Diesen Würfelheinzeln würde die Lust auf ihr Spiel schon noch vergehen.
Leise, fast unmerklich schob sich der Schemel auf dem er saß nach hinten.
Drei Sätze, schon war er am Tisch der Würfelspieler.
Er griff dem Mitspieler, der im Begriff war die Würfel aufzunehmen, auf die Hand und drückte sie mitsamt der Würfel auf den Tisch. Mit den Würfeln unter Hand musste dies gewisse Schmerzen bereiten, die ihm die unmittelbare Lust am Spiel vergingen ließen.
Wirt drehte er sich zeitgleich um, Deine Gäste sind durstig und hungrig, also kümmer Dich um Sie. Bei dieser Aussage kam er dem Wirt ganz nahe, ohne die Hand des anderen Spielers loszulassen.
Herodorus Augen blitzen böse. Das übliche taten die Narben auf Herodorus Händen, die unausgesprochen von zig Messerschnitten erzählten.
Dann lies Herodorus los und ging ruhig zurück zu seinem Tisch.
Mach jetzt !!
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Zitat
Mach jetzt !!
Nachdem der Schreihals die Hand von Restitutus auf den Tisch geknallt hatte, ging ich zu ihm hinüber.
"Ich bin Massula und ich will von dir jetzt wissen, wie du heißt und woher du kommst. Außerdem möchte ich dich bitten, dich bei Restitutus zu entschuldigen".
Inzwischen kam Laubasnius aus der Küche zurück mit einer Schüssel und einem Becher Met. Seine Ohren hatten wieder Normalfarbe angenommen. Er stellte die Schüssel vor den Schreihals hin und sagte: "Hier, dein Puls. Er ist zwar nur halbgar, aber du kannst ja nicht warten. Wohl bekomm's".
Ich grinste und sagte: "Ja, wohl bekomm's".
Laubasnius ging hinüber zu Caerdoc, stellte ihm den Becher hin und und sagte ihm, dass der Met mit freundlichen Grüßen von dem Schreihals gekommen sei.
Ich wartete.
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„Das wird ja noch lustig hier“, stellte ich grinsend fest, nachdem ich bei Caerdoc Platz genommen hatte und Herodorus dem Würfelspiel ein jähes Ende gemacht hatte. Ich hatte vorher beobachtet, wie dieser blitzschnell an dem Tisch der Würfler stand. Mir war klar das er nicht nur als Zuschauer dort auftauchte und zimperlich würde er auch nicht sein. Ob Massula überhaupt ahnte was nun auf ihn zukommen konnte? Wenn ich nicht solch einen Hunger hätte, wäre mir dies kommende Schauspiel willkommen gewesen. Nur war ich mir jetzt nicht sicher, ob ich überhaupt noch etwas bekommen würde. Auch störte das Geschehen gerade meinen Versuch mit Caerdoc ein Gespräch zu beginnen. „Ich hätte auch gerne noch ein Met“, wandte ich mich zu Laubasnius, als dieser an unserem Tisch auftauchte. „Falls ich dann irgendwann endlich mein Puls bekommen könnte wäre ich dir auch sehr dankbar“, fügte ich noch schnell hinzu.
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Caerdoc von den Ambiani
Caerdocs Laune verschlechterte sich zusehende. Der Kerl, der ihm diesen Laden empfohlen hatte, war wahrscheinlich besoffen gewesen oder hatte sich zur Abwechslung ein paar Pilze reingezogen.
Er hatte sich eigentlich einen netten gemütlichen Abend erhofft, aber das hier drohte immer mehr aus dem Ruder zu laufen. Der Kerl, der nach ihm kam, versuchte Radau zu machen und ging in die Vollen. Er legte sich doch tatsächlich mit einem der Römer an! Es war doch klar, wie so etwas endete. Gleich würden hier ganz gewaltig die Fetzen fliegen. Wenn das nicht hitzköpfig war!
Der Ambianer seufzte, als der Grieche sich zu ihm an den Tisch setzte. Mit seiner Vermutung lag er absolut richtig! Das würde sehr lustig werden. Zu lustig für ihn! "Mir reicht´s jetzt!" Der Met,den der Wirt gerade abgestellt hatte und der von dem Fremden gesponsert worden war, rührte er nicht an. "Hier nimm meinen! Der ist noch warm." sagte er zu dem Griechen. Dann begann er einige Münzen aus seinem Geldbeutel zu kramen und knallte sie auf den Tisch. Schließlich wollte er dem Wirt nichts schuldig bleiben und verließ die Taverna. -
Herodorus setzte sich an seinen Tisch. Aß und trank. Das der Puls nur halbgar war, war ihm egal. Er hatte schon schlimmeres gegessen. Dann leerte er den Met in einem Zug.
Na es geht doch resümierte er, nachdem sich ein erstes Sättigungsgefühl eingestellt hatte.
Diesen Massula ignorierte er, während er aß und trank.
Als er fertig war, stand er auf, legte ebenfalls 3 Münzen auf den Tisch. Hier für deinen Fraß , Wirt.
Dann drehte er sich zu Massula um, kam ihm nahe vor das Gesicht und zischte,
Was gehts Dich an Römer woher ich komme und wohin ich gehe ?
Massula , diesen Namen würde er sich noch merken.
Dann machte Herodorus sich auf, die Taverna auch zu verlassen. Spass würde es wohl heute hier nicht mehr geben.
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Na toll außer Spesen nix gewesen
Enttäuscht schaute ich hinter Caerdoc her aber Recht musste ich ihm geben. Noch während ich darüber nachdachte ob ich auch gehen sollte, löffelte Herodorus seinen Puls.
Gerade als ich mich dazu durchgerungen hatte, trotz knurrendem Magen zu gehen stand auch Herodorus auf.
Mein geschenktes Met hatte ich nicht angerührt, ein anderes getrunken, sollte der Wirt doch das geschenkte und bezahlte behalten. Somit war ich nach meiner Rechnung Quitt. Mein Puls konnte die Römer oder sonst wer essen, ich hatte die Nase voll. Die Zeit für eine Pause war vorbei, ich musste unbedingt zurück. Noch bevor Herodorus die Türe erreicht hatte, haute ich verärgert die Türe von draußen zu. -
Ich ging zu unserem Tisch zurück, wo sich Restitutus noch mit etwas schmerzverzerrtem Gesicht die Hand rieb.
"Na, tolle Sache," sagte ich, "kaum bittest du jemand, dass er sich entschuldigt, und schon ergreift er die Flucht. Und die anderen gleich mit. Stell dir vor, Sermo, bei einem Feldzug stehen sich Römer und Germanen gegenüber. Jetzt bittet der römische Feldherr den germanischen Herzog, sich zu entschuldigen. Und sofort ergreifen er und seine Krieger in Panik die Flucht. Das wäre was!"
Ich wünschte den beiden einen guten Appetit für ihr Abendessen und sagte zu Laubasnius: "In letzter Zeit treibt sich aber auch ein merkwürdiges Gesocks in Mogontiacum herum".
"Ja", antwortete Laubasnius, "und dieses Gesocks wird auch der Untergang von Mojentiaco sein".
Ich freute mich, dass Laubasnius wieder in seine übliche Konstitution zurück gefunden hatte. Er bastelte also an einer neuen Verschwörungstheorie, das war ein gutes Zeichen. Und es versprach spannende Unterhaltung an irgendeinem Abend in nächster Zeit.
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