[Grundausbildung] Probati Marcus Terentius Lupus et Cnaeus Artorius Severus

  • Leavum, leavum, leavum,...Lupus hörte den Takt und sah mit einiger Erleichterung, daß seine Kameraden auf diese Weise den Takt besser halten konnten. Leavum, leavum, leavum...das klappte jetzt ja ganz gut, soweit, hoffentlich kam der Centurio nicht auf die Idee jetzt eine Wende oder Richtungsänderung zu machen. Leavum, leavum, leavum...

  • Der etwas sorgenvolle Blick des Centurio entging Severus nicht. Ihm ging es jedoch nicht so schlecht, als das es die Sorge gerechtfertigt hätte, und eigentlich war er selbst überrascht, dass er so schlapp gemacht hatte. War vermutlich das Essen. Oder um seine Ausdauer war es wohl etwas schlechter bestellt, als er von sich selbst gedacht hatte. Aber Severus ließ sich nicht so leicht unterkriegen. Es würden andere Disziplinen folgen, auch solche, bei denen es auf Geschick und Kraft ankam und als jemand, der in einer Schmiede gearbeitet hatte, hatte er von beidem reichlich. Nur das Laufen, das war - noch - nicht seine Stärke.


    Den Rhytmus beim Gleichschritt zu halten war gar nicht so schwierig. Severus versuchte einfach, im Takt zu bleiben und dem Vordermann nicht auf die Fersen zu treten. Er merkte gar nicht, dass er aufgehört hatte, die Kälte zu spüren. Der Hintermann trat ihm auf die Ferse und Severus verzog leicht das Gesicht. Noch ein Tritt, jetzt drehte sich der Artorier um.
    "Sag mal, machst du das etwa mit Absicht?"
    zischte er wütend.
    "Dreh dich um und schau nach vorne"
    kam promt die Antwort. Severus kochte innerlich vor Wut, drehte sich aber um, um nicht die Aufmerksamkeit des Centurio zu erregen. Ein weiterer Tritt folgte, mit einem
    "Entschuldigung"
    hinterher. Und wieder ein Tritt und wieder eine Entschuldigung. Severus ahnte, was das zu bedeuten hatte. Sein Name, seine Verwandschaft mit dem Centurio waren der Grund. Er ahnte, dass so etwas früher oder später auf ihn zukam und wollte gleich zeigen, dass er sich so etwas nicht würde gefallen lassen. Er fackelte nicht lange, drehte sich um und ließ den Hintermann seine Faust spüren. Ein Knacken war hörbar, als sie die Nase des Mannes traf und dieser - von der Attacke überrascht - wie ein Baumstamm zu Boden ging.
    "Entschuldigung"
    sagte Severus. Ein klares Zeichen für jeden, der ähnliches mit ihm vorhatte, nur weil er dachte, das Severus begünstigt werden würde, weil der Centurio sein Onkel war, und er deswegen angefeindet werden musste.

  • Lupus war der Disput nicht entgangen, immer wieder latschte der Hintermann Severus in die Hacken.Sicher steckte da System hinter,...besonders weil der grobschlächtige Kerl seinen Nachbarn noch frech angrinste wenn er wieder in die Hacken trat.
    Er sah Severus Attacke nur aus dem Augenwinkel und suchte gleich nach dem Centurio, der sich etwas vor ihnen mit dem Rücken zum Geschehen aufhielt.
    Lupus bückte sich und riss den Mann hoch und zwang ihn weiter.
    Severus stieß er an und zischte,
    Mann, regel das doch nach Dienst!
    Den Provokateur raunte er zu,...Du bist ein Penner! Los,...weitermarschieren...
    Die Unruhe war dem Centurio nicht entgangen,...

  • Alles war recht schnell gegangen, so dass kaum jemand wirklich mitgekriegt hatte, was denn nun vorgefallen war. Jeder allerdings hatte mitbekommen, dass jemand zu Boden ging und auch, dass Lupus die Situation zu retten versuchte. Severus fand sein Verhalten lobenswert. Wohl ein zukünftiger Optio, vielleicht gar Centurio, der da mit ihnen marschierte. Dass die Ganze Sache dem wachsamen Blick des Centurio nicht entgangen sein konnte, war natürlich klar, aber genau darauf spekulierte Severus. Wenn er einmal hier vor versammelter Mannschaft Anschiss bekamm, würden alle sehen, dass er wie jeder andere behandelt wurde. Damit würde wohl auch er selbst ein für alle Mal und von Anfang an von den anderen wie ein normaler Probatus, wie jeder andere behandelt werden. Vorausgesetzt, der Centurio drückte ein Auge zu und schmiss sie beide, ihn und seinen Hintermann, nicht aus der Legion.

  • Reatinus, der noch mit dem Aufsagen eines helfenden "Leavum, leavum, ..." beschäftigt war, unterbrach jeher, als er ein merkwürdiges Knacken in den Reihen hörte und wie einer der Probati mit blutigem Gesicht zu Boden ging. Er hatte schon mitbekommen, dass es da Ungereimtheiten gab, doch kam nicht dazu, mitten in der Übung aufzuhören. Nun war das Problem wohl ernster als es sein sollte. "Stopp!!", unterbrach der Centurio den Marsch, der ursprünglich ein Mal um den Exerzierplatz gehen sollte. Während die ersten Schaulustigen schon nach hinten blickten und andere wiederrum kicherten, marschierte Reatinus mit strenger Mine zum Ort des Geschehens. Er erblickte seinen Neffen, einen kräftig wirkenden, blutend am Boden liegenden Probatus und Probatus Terentius, der das Vorkommnis zu schlichten versuchte. "Zurück ins Glied, Terentius!", befahl Reatinus mit einem düsteren Unterton. Danach lief Reatinus zu dem geschlagenen Probatus, packte ihn am Kinn und zog ihn geradewegs wieder auf die Beine. Der Centurio konnte sich beim besten Willen nicht an seinen Namen erinnern. "Probatus!", schrie er dem Mann ins Gesicht, "Wer bei den Göttern hat dir gestattet, meine Grundausbildung zu stören!!?". Damit schubste Reatinus den blutenden Probaten davon, der daraufhin gestikulierend versuchte, nicht erneut umzufallen. "Geh ins Valetidunarium, ich denke mir etwas für dich aus, Probatus!". Damit machte der Mann sich schleunigst davon, schien Angst zu haben.
    Darauf wollte Reatinus seinen Rundumschlag fortsetzen, doch war ratlos, als er dem anderen Artorier in die Augen blickte. Er ließ es sich nicht anmerken, zögerte jedoch einen Moment, bevor er auch ihm eine Strafe gab. Er konnte ahnen, warum es dazu gekommen war. Er wusste es sogar ganz genau. "Probatus Artorius, für diesen Gewaltakt putzt du eine Woche lang die Latrinen!". Natürlich war es ein buchstäblich bescheuertes Gefühl, das tun zu müssen. Reatinus fühlte sich, als hätte er sich selbst eine Strafe auferlegt. Doch er ging da mit eiserner Hand durch, er wollte nicht, dass man Severus schikaniert. Nun hatten die anderen Probati zumindest erfahren, dass die Legion kein Spielplatz war. Eine der düsteren Erfahrungen, die ein Offizier zu vermitteln hatte.


    "Was glotzt ihr so!? Weitermachen!". Das Gekicher verstummte.

  • Lupus trat zurück ins Glied und beobachtete besorgt die nächsten Reaktionen seines Ausbilders. Er mußte ein Exempel statuieren,...soviel war klar.
    Severus stand wie ein Baum und harrte der Dinge die da kamen.
    Der Störenfried lief davon um sich verarzten zu lassen und Severus,...mit stoischer Ruhe hörte er seine Strafe,...eine Woche...
    Lupus sah die Kameraden böse an...
    Hört auf zu kichern ihr Spinner!
    Habt ihr nur Grütze im Kopf?
    Er sah den unglücklichen Blick des Centurios als er an ihm vorbeischritt und brüllte.
    Severus jedoch schien zufrieden...es schien als hätte sich für ihn der Aufwand gelohnt. Sie brachten sich wieder in Formation und warteten auf den Befehl.

  • Eine Woche lang das Scheißhaus kalken... ekelhaft, aber mit so etwas hatte Severus gerechnet und nahm die Strafe hin.
    "Zu Befehl, centurio"
    sagte er daher laut. Letzten Endes konnte er sich nicht beschweren. Er war immer noch hier, hatte andere davon überzeugt, dass er seinen Cognomen nicht zufällig trug und es besser wäre, sich mit ihm keine blöden Scherze zu erlauben. Lupus musste er wohl bei Gelegenheit einen ausgeben. Aber das hatte Zeit, erst einmal musste er die Strafe hinter sich bringen. Und diesen Tag hier auf dem Campus. So reihte er sich wieder in die Kolonne ein und versuchte, den Gleichschritt zu halten.

  • Vor Lupus Augen taten sich Albtraumhafte Kreaturen in Legionärsuniform auf, die immer wieder die von Severus gereinigten Latrinen mit riesigen Aftern vollschissen. Ein Blick auf seinen Kameraden jedoch zeigte ihm, daß er die Strafe akzeptiert hatte...
    Lupus beschloss ihm beim Reinigen der Latrinen zu helfen...
    Laevum,laevum...der Gleichschritt schien jetzt zu funktionieren,...so hatte alles seinen tiefen Sinn. Die Aktion hatte die Probati wachgerüttelt.

  • Nach der kleinen Standpauke des Centurios ging der Gleichschritt wie gehabt weiter. Diesmal sogar ohne irgendwelche Störungen. Somit konnte man am Ende einen gleichmäßigen Takt aus den Schritten und dem Stampfen heraushören, was Reatinus weitestgehend zufrieden stellte. Bald schon war die Runde um den Exerzierplatz vorrüber und Reatinus ließ erneut sammeln, um den Tag zu beenden. Reatinus hatte nur ein schlechtes Gewissen seinem Neffen gegenüber. Doch beide wussten, dass eine Sonderbehandlung fehl am Platze war.


    "Probati, venite!"

  • Sie traten an, geflissendlich und nach Möglichkeit nicht mehr weiter auffallend.
    Es dauerte nicht lange bis sie in einer Reihe standen, ausgerichtet,,mit richtigem Abstand zum Nebenmann. Brust raus und einen Punkt hinter dem Centurio anstarrend.

  • Endlich nahmen auch die Formationen der Neulinge eine gerade Form, wie es der Centurio ihnen beibrachte. Alles in allem war es doch ein sehr erfahrungsreicher Tag, mit nur einem Zwischenfall. An diesen mochte sich Reatinus überhaupt nicht gerne erinnern.


    "Heute habt ihr gelernt, wie hier alles im Prinzip funktioniert und habt eure ersten Lektionen bekommen, wie man sich als angehender Legionär anstellt. Heute war es noch einfach, und seid gewiss, dass das hier kein Kinderspielplatz ist! Ich empfehle euch übrigens, euch zu waschen, hier müffelt´s! Abite!".


    Somit erlöste der Centurio die Probati, mit einer kleinen Stichelei am Ende.



    Sim-Off:

    Eine Frage, was euch beiden besser gefällt: Soll ich in Zukunft sofort den Start des neuen Tages nach dem Ende des letzten machen, oder mögt ihr lieber noch das Abtreten nach der Grundausbildung ausspielen? ;)

  • Sim-Off:

    Also, mir egal,...ich denke es kommt auf die Situation an,...heute wäre es glaube ich besser das Abtreten zu simmen, weil noch die Strafe für Severus aussteht.


    Lupus löste sich aus seiner starren Haltung und entspannte sich. Er sah zu Severus und dann auf seine Hände,...sie waren blau gefroren,...er fühlte sich generell wie ein Eisklotz,...zumal der eisige Ostwind den Schweiß auf seinem Körper langsam in Eis verwandelte.


    Severus würde ihn wohl kaum in die Thermen begleiten,...daher sprach er ihn einfach an,
    Severus,...was hälst du davon, wenn wir erst was essen, dann die Latrinen putzen und dann in die Thermen zischen?

  • Sim-Off:

    Severus, nicht Sedulus ;) :)


    "Sehr viel sogar"
    sagte Severus.
    "Aber um ehrlich zu sein... du musst dich nicht verpflichtet fühlen, mir helfen, Lupus"
    sagte er.
    "Versteh mich nicht falsch, ich finde es großartig, dass du mir deine Hilfe anbietest. Aber diese Strafe habe ich mir..."
    er drehte sich um, um zu sehen, dass niemand hörte und senkte seine Stimme etwas
    "... habe ich mir bewusst eingehandelt. Ich habe es bewusst darauf ankommen lassen"
    sagte er. Das war natürlich verrückt, Hilfe ausgerechnet beim Latrinenputzen auszuschlagen, aber Severus wollte Lupus da nicht mitreinziehen. Erklopfte ihm auf die Schulter.
    "Heute nehme ich deine Hilfe daher gerne an, Freund. Aber den Rest der Woche musst du dir das nicht antun"
    sagte er lächelnd.

  • Sim-Off:

    Entschuldige, ich war noch in Gedanken bei meinem Patron.Habe editiert!


    Lupus zuckte etwas zusammen unter dem Schulterklopfen seines Kameraden.
    Mit gespieltem Schmerz sagte er,
    Ich habe mir so etwas schon gedacht,...jedoch könntest du dir subtilere Methoden ersinnen um dich des Verdachts der Bevorzugung zu entziehen. Immerhin zwingst du deinen Verwandten in Handlungen welche diesen wiederum in eine für ihn unangenehme Situation bringen. Dies könnte irgendwann dazu führen, daß er dich wirklich auf dem Kieker hat.


    Er bog den Rücken durch und massierte die Schulter.


    ...und das willst du doch nicht wirklich? Du kannst nicht jeden Artorier verachten...ich habe von meinem Cousain Primus gehört,daß dein Onkel ein guter Mann und ein noch besserer Soldat sein soll. Er hält große Stücke auf ihn.


    Dann klopfte er Severus auf die Schulter und schloß,
    Was die Latrinen angeht,...so denke ich, daß wir über mein Einstellen der Hilfe reden, wenn es soweit ist...komm´ich habe einen Riesenhunger!

  • Es verstrichen einige Stunden, bis ein neuer Tag anbrach. Draußen war es noch ziemlich dunkel, wie der germanische Winter es vorhersah. In der letzten Nacht hatte es heftig geschneit, weshalb Centurio Artorius mit der ganzen Winterkleidung durch den Schnee stapfte, die ein Centurio so an seinen Körper anbringen konnte. Der Schnee sollte die Truppe aber nicht an ihrer nächsten Lektion aufhalten.


    "Probati, venite!", trommelte Reatinus alle zusammen.

  • Lupus stellte sich neben Severus richtete sich an ihm und seinem Nachbarn aus und wartete bibbernd auf den Tagesbefehl.
    Er hatte das Gefühl sein ganzer Körper würde erstarren, was andererseits auch dazu führte, daß er etwas von seinem gefühl abgelenkt wurde er würde stinken wie eine Latrine...ein widerliches Geschäft...eine üble Repressalie.
    Er hoffte Severus würde sich jetzt im Zaum halten.

  • Nach und nach füllte sich das Umfeld von Reatinus mit schlaftrunkenden, bibbernden Probati. Jeder Atemzug hinterließ eine lange Dampfschwade vor den Gesichtern der angehenden Legionäre, während der Schnee die untätigen Füße des Centurios einfrieren ließ. Er entschied sich, während der Eröffnung vor den Probati rumzustreifen, so wirkte er streng und autoritär und niemand konnte ihm anmerken, dass er es eigentlich seiner Füße wegen tat.


    Als jeder antrat, begann Reatinus zu erklären.


    "Heute werden wir etwas für eure Kampffertigkeiten tun und ringen. Ihr werdet euch einen Partner dazu suchen, mit dem ihr die übt. Beim Ringen müsst ihr versuchen, euren Gegenüber auf den Boden zu schmeißen - zumindest bei uns! Im Ernstfall jedoch ist alles erlaubt, was euer Überleben sichert, und in richtigen Kämpfen müsst ihr eurem Feind die Birne zu Matsch schlagen und ihn kampfunfähig machen!
    Doch da ihr Kameraden, Brüder seid, dulde ich keine Schläge in die Weichteile oder ernstzunehmende Verletzungen! Ich will auch keine Kneipenschlägereien sehen oder dass ihr euch betatscht wie Mädchen! Nun sucht euch einen Partner und legt los!"

  • Ringen? Severus wusste nicht, wozu das gut sein sollte. Im Eifer des Gefechts würde er eher um sich schlagen, wenn er seine Waffen verlieren sollte, treten, beißen und ... naja, um einen Gegner zu erwürgen konnte es nicht schaden, das Ringen einigermaßen zu beherrschen. Also gut. Severus blickte zum Lupus.
    "Was ist Lupus? Wollen wir ein Tänzchen wagen?"
    fragte er grinsend. Heute also eine Disziplin, bei der er sich viel besser anstellen konnte, als beim Dauerlauf.

  • Bei Severus´Grinsen mußte Lupus schlucken,...er war ein Nummer größer und sicher zwei Nummern schwerer als er selbst. Sein Vorteil lag in der Schnelligkeit,...sollte ihn Severus einmal festnageln, gab es sicher kein Entrinnen. Daher grinste er todesmutig zurück und entgegnete,
    Mach´bitte keine Knoten in irgendwelche Extremitäten! ...was soviel heißen sollte wie "Ich mach´dich alle!" 8)

  • Kaum beendete der Centurio seine Rede, schon begann der Ansturm auf die kleiner gewachsenen Probati in der Gruppe. Reatinus kannte das nur zu gut, denn in jeder Gruppe suchten sie sich die kleineren Gegner aus. Er dachte schon daran, das als Phänomen abzutun...
    Immer wieder fielen heimliche Blicke auf Severus. Reatinus wollte wissen, mit wem er das Ringen trainiert. Auch wenn sein Neffe Reatinus hasste, so konnte er das nicht erwidern, was wohl sein Grund dafür war, dass er ihn ständig heimlich Blicke zuwarf. Jedes Mal wenn er Severus sah, musste er auch an Avitus denken. Reatinus schien Einiges verpasst zu haben. Grund genug, mit dem Gedanken zu spielen, seinen Cousin mal offen in einem Brief zu fragen...

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