atrium | Die Saturnalienfeier der Flavier

  • Kaum hatte Ursus Tilla das Geschenk übergeben, gesellte sich auch Fiona zu ihnen. Auch für sie holte er eine Kerze aus seinem Beutel. "Io Saturnalia, Fiona", wünschte er freundlich und gab ihr die Kerze. "Ein Licht für die dunklen Zeiten im Leben."


    Im nächsten Moment wurde er stürmisch umarmt, denn Tilla hatte ihr Geschenk ausgepackt. Wie sie sich freute! Es war zwar ein kleines bißchen peinlich, von ihr in der Öffentlichkeit so umarmt zu werden, doch sie war ja im Grunde noch ein Kind, - seiner Meinung nach zumindest, - da war das durchaus verzeihlich.


    Er erwiderte sanft die Umarmung. "Dann gefällt es Dir also? Das freut mich. Möge es Dir stets zuverlässig zu Diensten sein. Es ist übrigens sehr scharf, also paß gut damit auf, ja?" Er sah durchaus, daß sie vor Rührung weinte und nicht aus Traurigkeit. Lächelnd strich er ihr eine Träne von der Wange. Ja, er wußte sehr gut, daß ihr ein Messer viel bedeutete. Und weil er es wußte, hatte er es ihr geschenkt. "Deine Freude ist der schönste Dank, Tilla", wehrte er ihren Dank ab.


    Fiona unterhielt sich leise mit Bridhe und da war Ursus auch ganz froh drum. Er selbst konnte Bridhe sicherlich am allerwenigsten helfen. Eine Freundin war da eine wesentlich bessere Hilfe.

  • Sie hatte Verständnis für mich und hörte mir zu! Das gab mir wieder etwas Kraft. Langsam trockneten meine Tränen. Liebte ich ihn wirklich noch, trotz allem, was er getan und gesagt hatte? Darüber mußte ich nicht lange nachdenken! Die Antwort kannte ich schon seit Tagen.


    Ja, das tue ich noch immer. Doch er hat mir keine Chance gegeben, es ihm zu erklären. Seitdem versuche ich, ihm aus dem Weg zu gehen, aus Angst und auch aus Scham. Ich weiß nicht, was ich ihm sagen sollte, würde ich ihm gegenüberstehen.
    Immer noch sprach ich im Flüsterton, auf dass, was ich zu sagen hatte, nur Fionas Ohren erreichen würden.
    Meine Worte waren aufrichtig und zum ersten mal hatte ich es auch wirklich ausgesprochen. Ja ich liebte ihn noch immer und ich würde alles tun wollen, damit auch er mich wieder liebte, würde er mich nur anhören wollen.


    Fiona, was soll ich denn nur tun?


    Hoffnung und Verzweiflung gleichermaßen, spiegelten sich in meiner Stimme.

  • Zitat

    Original von Caelyn
    Aber da war auch Cadhla! Sie stand ganz alleine da und ich hatte so den Eindruck, bei ihr eine gewisse Abneigung gegen dieses Fest bemerkt zu haben. Ich beshloß, mal zu ihr rüber zu gehen.
    "Salve Cadhla! Na ,wie schaut´s?"


    Als Caelyn auf se zutrat, atmete Cadhla innerlich auf - ein bekanntes Gesicht unter so vielen Fremden zu sehen tat gut. Sie hatte auch Siv erspäht, aber diese schien sich gerade gut zu unterhalten, und wie so oft fühlte sich die Keltin in Gegenwart von Fremden eher gehemmt und unsicher, es nicht zeigen zu wollen kam dann auch noch hinzu. "Salve, Caelyn. Du mir kannst vielleicht sagen, was ist Sinn von Fest, bei dem alle spielen, sie gleich? Ich nicht verstehen warum reiche Römer glauben, dass Fest mit Fremden können machen Spaß, wenn räumen Rest des Jahres ihren Dreck weg." Zweifelnd legte sie den Kopf schief und blickte sich abermals um. Diese Szenerie war irgendwie ziemlich absurd und würde es für Cadhlas Geschmack wohl immer so bleiben. Was sollten sie ausgerechnet hier tun? Am liebsten wäre sie jetzt auf dem Rücken eines Pferdes unterwegs und vor allem weitab dieser vielen Römer.

  • Das war wirklich ´ne gute und berechtigte Frage! Wahrscheinlich könnte die auch nur ein waschechter Römer der gehobenen Mittelklasse und aufwärts beantworten!
    "Tja weißt du, ich nehme einfach mal an, die beruhigen damit ihr schlechtes Gewissen, was sie uns gegenüber haben. Ganz kappiert hab ich das Fest auch nie!"
    Aber wenn wir schon mal hier waren, dann konnten wir ja auch mitmachen, zumal das Essen reichlich und der Wein gut war! Doch sie hatte schon Recht! Dieses Fest konnte an Absurdität nicht übertroffen werden!
    "Aber weißte was, wir tun ihnen einfach den Gefallen und machen mit, so haben wir auch was davon! Hast du schon was zu trinken? Der Wein ist richtig gut!"
    Ja, heute feiern und morgen... mal sehen, was ich morgen tun würde.

  • Mit dieser Antwort hatte Fiona schon gerechnet. Wäre Bridhe denn sonst so unglücklich gewesen, wenn sie Severus nicht mehr lieben würde? Wahrscheinlich nicht!
    "Du solltest noch einmal zu ihm gehen und mit ihm in Ruhe darüber reden. Wenn er dich wirklich geliebt hat, wird er dir wenigstens zuhören, was du zu sagen hast. Ich kann dir zwar nicht versprechen, daß er dann zu dir zurück kommt, doch dann hättest du wenigstens Gewissheit."
    Sie hoffte, Bridhe damit wieder etwas beruhigen zu können. Ein wenig Hoffnung brauchte doch jeder Mensch!
    Fiona wollte sich wieder den Anderen zuwenden, bemerkte dann aber, daß sie schon weitergegangen waren. Nun standen Ursus und Tilla bereits bei Cadhla und einer anderen blonden jungen Frau, deren Name sie nicht kannte.
    Bevor sie nun zu diesem Grüppchen gehen wollte schaute sie sich nach Minna um und fand sie sie auch. Sie stand neben Severus.
    "Da ist Severus!" sagte sie automatisch, bevor sie zu Ursus und den anderen Frauen gehen wollte. Bei ihm wollte sie sich noch für die Kerze bedanken. Er hatte sie gelehrt, daß nicht alle Römer gleich waren. Nein, es gab auch duchaus positive Ausnahmen!

  • Du solltest noch einmal zu ihm gehen und mit ihm in Ruhe darüber reden. Wenn er dich wirklich geliebt hat, wird er dir wenigstens zuhören, was du zu sagen hast. Genau davor hatte ich mich die ganze Zeit gefürchtet! Zu ihm zu gehen und mit ihm zu reden. Ich hatte Angst davor, er wollte mir nicht zuhören oder er könnte mich sogar wieder weg schicken. Doch es stimmte, was Fiona gesagt hatte. Ich müßte noch einmal zu ihm gehen, um in aller Ruhe, alles mit ihm zu besprechen. Dann hätte ich wenigstens Gewissheit.


    Doch als Fiona Da ist Severus! sagte, zuckte ich mit einem mal zusammen. Sofort drehte ich mich in die Richtung, in die sie mir deutete.
    Ja, da stand er mit zwei anderen Frauen und unterhielt sich, so als wäre nichts passiert. Hatte er mich denn schon vergessen? Hatte ich ihm so wenig bedeutet? Diese Tatsache schmerzte mich noch um ein Vielfaches.
    Sollte ich zu ihm gehen oder einfach weg rennen?

  • "Ich nicht hergekommen, weil wollen feiern Tatsache, dass sein Sklave," meinte sie recht trocken und betrachtete die sorgsam gewählte Dekoration sinnierend. So viel Aufwand für ein so absurdes Fest, sie würde diese Römer wohl nie verstehen. Schon gar nicht, warum sie zu erwarten schienen, dass es einem Sklaven Spaß machen konnte, so etwas auch noch zu feiern. Jetzt, mit etwas mehr Zeit, erblickte sie mehr und mehr Menschen, die sie kannte - Bridhe, die fahl wie der Tod aussah, aber glücklicherweise in Fionas Gesellschaft zu sein schien, die mit ihr sprach, Severus, der neben Siv stand und sich mit ihr und Minna wohl angeregt unterhielt, dann Ursus und Corvinus, die feierglücklicher aussahen als die meisten der Sklaven, dazu Tilla, die geradezu strahlte und etwas in Händen hielt - und die restlichen Menschen kannte sie nicht. Gutaussehende Männer, aber eben auch unbekannter Männer. Die Stirn runzelnd, überlegte sie, wie sie diesen Abend überstehen sollte, ohne sich zu betrinken.
    "Ein bisschen Wein nicht kann schaden," sagte sie schließlich und nickte Caelyn zu, wenngleich noch nicht ganz überzeugt. Sehr viel aufmerksamer betrachtete sie den Mann mit der schwarzen Haut, der Leone so ähnlich sah, aber er schien noch etwas dunkler zu sein als dieser. Wie konnten Menschen nur so dunkel werden - sie wusst inzwischen, das dies keineswegs ein Spiegel ihrer Seele war, aber furchteinflößend fand sie diese Hautfarbe doch. Wie ein Dämon ...

  • Dann gefällt es Dir also? Das freut mich. Möge es Dir stets zuverlässig zu Diensten sein. Es ist übrigens sehr scharf, also paß gut damit auf, ja?" Tilla nickte zweimal und liess es zu, dass Ursus ihr die Träne von der Wange wischte. Ich passe gut auf. versprach sie ihm genauso wie Cadhla beim Klettern auf dem Baum im aurelianischen Garten vorsichtig zu sein. Tilla lächelte Ursus dankbar an und riss sich zusammen, als sie der vielen Menschen um sie herum gewahr wurde. Es wurde allmählich voll. Und da sie kleiner als alle anderen war, war das kein schönes Gefühl, eingeengt zu werden.


    Ich danke dir. meinte sie zu ihm bevor sie sich mit einem Nicken von den anderen um sie herum verabschiedete und sich zu den großen Fenstern am Ende des Atriums aufmachte, die von breiten Säulen flankiert wurden. Im Vorbeigehen winkte sie Cadhla zu. Auch den anderen Siv, Minna, Severus winkte sie ein kurzes Salve entgegen.


    Am Ziel angekommen setzte Tilla sich sogleich rittlings auf die Fensterbank und zog das Messer aus der ledernen Scheide hervor. Ein wahrlich schönes Messer. Sie drehte das unerwartet erhaltene Geschenk einige Male hin und her, um es näher zu betrachten und schob es wieder ein. Eine mit Zweigen gefüllte Vase stand in direkter Nähe. Tilla angelte sich ein paar der Leckereien von den grünen Zweigen und verspeiste sie mit Genuß. Die ihr bekannten Personen die sie im atrium sah, sprachen mit anderen Personen. Sie wollte sie nicht stören, lieber später in aller Ruhe vorzeigen, was sie bekommen hatte. Ihr fiel das tönere Pferd ein. Tilla zog es hervor und liess es auf der Fensterbank entlanggaloppieren.

  • Ursus lächelte und nickte. "Dann habe noch viel Freude damit." Er blickte Tilla noch kurz nach und erfreute sich an ihrer offensichtlichen Freude. Dann blickte er sich um. Dort hinten standen Siv, Minna und dieser grimmige Bursche (Severus). Sie sahen irgendwie unzufrieden aus. Na, wenn sie schon an diesen Tagen keine Freude fanden, würden sie nie Freude finden.


    Er ging zu ihnen und übergab auch ihnen Kerzen. "Io Saturnalia", wünschte er beiden und bevor sie abwehren konnten, hatte er ihnen die Kerzen in die Hand gedrückt und sich wieder zurückgezogen. Wenn sie die Kerzen nicht wollten, konnten sie sie ja weiterverschenken.


    Mittlerweile hatte er Cadhla entdeckt, die sich mit Caelyn unterhielt. "Io Saturnalia", wünschte er den beiden und gab auch ihnen jeweils eine Kerze. Dann zog er noch zwei Päckchen hervor, die ziemlich gleich aussahen. Wenn sie sie auspackten, würden sie nagelneue Wachstafeln mit einem hübsch verzierten stilus vorfinden. Auf dem Holzrahmen waren ihre Namen eingebrannt, so daß es zu keinen Verwechslungen kommen konnte.

  • Gerade hatte sie sich einen Becher Wein genommen und einige Schlucke getrunken, als auch schon Aurelius Ursus bei ihr und Caelyn erschien und beide ansprach - und beschenkte. Es machte sie schlichtweg für einen Moment lang atemlos - Geschenke? Wieso schenkte er ihr etwas? Aber anscheinend war auch das bei diesem komischen Fest weder anrüchig noch abnormal. Und sie hatte nichts, was sie ihm hätte zurück schenken können, stellte sie unzufrieden fest, Cadhla war niemandem gern etwas schuldig ... und es war so ein schönes Geschenk. Zuerst diese besondere Kerze, die anscheinend sehr sorgfältig geformt worden war, und dann ... eine Wachstafel mit ihrem Namen darauf, ganz alleine für sie. Sie sah teuer aus und die eingeprägten Lettern glänzten, als seien sie aus Metall geformt. So etwas Besonderes hatte sie lange nicht geschenkt bekommen, ihr letztes Geschenk waren ihre eigenen Waffen gewesen, vom Clanführer ihres Stammes, und das war einige Jahre her.
    "Danke, dominus," sagte sie schlicht, die Tradition, dass man sich als Gleiche unter Gleichen ansprach, hatte man ihr zwar erklärt, aber sie fand sie genauso dämlich wie das Fest selbst. Denn letztendlich war und blieb er einer der Herren im Haus, auch wen man ein paar Tage im Jahr so tat, als sei dem nicht so. "Vielleicht Du können mir erklären Sinn von Fest Saturnalia. Warum so spielen als man sei nicht Sklave und Herr, wenn doch ist so? Ihr Römer gern spielt Theater?"

  • Ihre Verwunderung konnte man Minna deutlich ansehen, als sie hörte was Severus über die Blonde erzählte. Konnte das denn wirklich sein? Diese Frau war nicht nur Germanin, sie stammte doch tatsächlich aus dem gleichen Volk wie sie! Als sie es so langsam realisierte, strahlte sie ihr Gegenüber an. "Siv, es freut mich dich kennen zu lernen!" Doch gleichzeitig schmerzte es zu sehen, dass eine chattische Schwester ebenfalls in die Fänge dieser räudigen Bastarde geraten war.
    Doch diese trübsinnigen Gedanken verflogen mit einem Mal, als Severus ihnen von seiner Idee erzählte. Das Julfest, das Fest der Germanen schlechthin! Ihre Augen leuchteten auf. Was für ein hervorragender Vorschlag. Wieso hatte sie nicht daran gedacht? "Ja, das wäre sicher schön, wenn wir Jul zusammen feiern könnten!" Allein der Gedanke daran, mit zwei Stammesgenossen hier im fernen Rom Jul feiern zu können, erfreute sie ungemein. Doch gleich darauf plagten sie schon die ersten Zweifel. "Aber wo soll das Fest bloß stattfinden?" Diesmal müssten sie sich ein besseres Plätzchen aussuchen. Dass ein abgelegener Teil eines Garten nicht sicher genug war, das hatten sie schließlich schon beim letzten Mal erfahren müssen.


    Sie war schon so sehr in ihren Gedanken beim Julfest, dass sie beinahe das Winken von Tilla übersah, die gerade an ihnen vorbeilief. Schnell winkte Minna ihr noch hinterher. Es schien, als wäre die Kleine glücklich... und nüchtern. ;)


    Plötzlich, ohne dass es Minna merkte, trat Ursus zu ihnen. Erschrocken fuhr sie herum. Als sie ihn erkannte, erröteten ihre Wangen leicht. Sie fühlte sich ein wenig ertappt. Hatten sie doch gerade noch in aller Ruhe über die Planung eines weiteren heimlichen Festes diskutiert. Ein Glück, dass sie das Ganze in ihrer Heimatsprache planen konnten. Und dass irgendeiner von diesen verlausten Römern auch nur Bruchstücke des Chattischen verstand, bezweifelte sie doch ganz stark. Also, kein Grund zur Panik, Minna! Somit beruhigte sie sich wieder ziemlich schnell. Sie hatte auch gar nicht viel Zeit dazu, denn gleich darauf drückte Ursus ihr etwas in die Hände. Es war eine Kerze. "Oh..." Sie war darüber so verwundert, dass ihr in dem Moment nichts weiteres dazu einfiel. Fragend blickte Minna zuerst Ursus an, anschließend Severus und Siv. Was sollte das denn jetzt wieder? Diese seltsamen Sitten der Römer sollte mal einer verstehen! Aber wahrscheinlich ist es Ursus an ihrem Totenfest nicht anders ergangen. Wie fremdartig musste ihm das alles vorgekommen sein? Dennoch, auch wenn sie den Sinn darin nicht verstand, sie wollte nicht unhöflich sein und sich wenigstens für dieses Geschenk bedanken. "Vielen Dank, Herr..." Doch viel Zeit blieb ihr dafür nicht, denn gleich darauf wandte er sich auch schon wieder von ihnen ab. Anscheinend fürchtete er genauso wie sie mit einer abweisenden Reaktion von Severus. Vor ihrem geistigen Auge sah sie die Kerze schon im hohen Bogen durch die Luft fliegen bis sie schließlich zielsicher am Kopf des Römers knallte.



    [SIZE=7]// blöde Fehler[/SIZE]

  • Zitat

    Original von Caius Flavius Aquilius
    "Du willst mich also anmeine ganze Schreibarbeit erinnern, was?" neckte ich Corvinus grinsend und nickte ihm dankend zu. "Wenn es Dir nichts ausmacht, werde ich Dir Dein Geschenk etwas später geben, die Gäste begrüße ich nicht gern wie ein Packesel ... vielen Dank für Dein Geschenk, ich werde es auf jeden Fall in Ehren halten und schätzungsweise sehr sehr oft benutzen müssen. ... Ihr entschuldigt mich doch? Ich will meinen Vetter bei der Begrüßung unterstützen, sonst trinkt er sich noch aus Verzweiflung als erster unter den Tisch." Kurz musste ich bei dem Gedanken grinsen, und als sich auch Ursus in Bridhes Richtung wandte, nickte ich Corvinus kurz zu und schritt dann gen Prisca.


    "Aber nicht doch, was denkst du, lieber Freund? Während eines solchen Festes sollte die Aufmerksamkeit doch bei anderen Dingen liegen. Aber danach wird sie dir hoffentlich gute Dienste leisten." Ein Schmunzeln huschte über mein Gesicht, aus den Augenwinkeln sah ich Gracchus' Gemahlin herannahen. Sonstige Claudier fehlten bisher, wie ich glaubte erkennen zu können. "Natürlich, Caius, lass dir nur Zeit. Ich werde mich derweil unter die anderen mischen", entgegnete ich und sah ihm kurz hinterher, wie er Prisca ansteuerte. Wortgewaltig und doch herzlich begrüßte er sie, und ihrem Lächeln nach zu urteilen, war sie davon angetan. Ich gönnte es den beiden, sich so gut zu verstehen. Irgendwann in absehbarer Zeit wollte ich auch mit Prisca noch einmal reden, bisher jedoch hatte sich keine Möglichkeit dazu ergeben, und ein Fest wie dieses war nicht gerade geeignet für ein ernstes Gespräch dieser Art. Als ich mich dabei ertappte, mir selbst zu wünschen, Priscas Glück zu haben, wandte ich mich um.


    Ursus seilte sich gerade ab und verschwand zwischen einigen Sklaven. Ich ging zu unserem mitgebrachten Geschenkedepot und nahm einige der unförmigen, verpackten Päckchen, die ich selbst vorbereitet hatte. Damit beladen, steuerte ich einige unserer Sklaven an, die in einem Grüppchen herumstanden. Ich fing den Blick des germanischen Sklaven Aquilius ein, welcher seinerzeit uns auf der ersten Landpartie hatte begleitet. Die Augen verweilten einen Moment länger auf seinem Gesicht, als es normal gewesen wäre, dann wandte ich mich an Siv, und ein sanftes Lächeln umspielte meine Mundwinkel. "Bona Saturnalia, Siv", sagte ich und überreichte ihr ein sehr kleines Päckchen, dessen Umschlag in sattem Rot gehalten war. Mein Blick fing ihren ein, die blauen Augen, in die ich so gern sah, schimmerten in den Farben des Meeres. Siv würde in ihrem Päckchen ein schmales Lederband finden, an welchem ein Anhänger aus echtem Silber in Form eines sich aufbäumenden Pferdes befestigt war. Ich hatte Brix ausquetschen müssen, um herauszufinden, dass Siv Pferde liebte. Hoffentlich freute sie sich.


    Cadhla, die dem Wein gerade zugetan zu sein schien, erhielt ein dunkelgrünes Paket, welches zudem recht groß war. "Cadhla, io Saturnalia. Ich hoffe, damit kannst du etwas anfangen. Ich bin nicht so bewandert, was keltische Arten des Kampfes anbelangt", sagte ich und reichte ihr das unförmige Ding. Unter dem zarten Papier verbarg sich ein kleiner, Runder Holzschild mit unserem Familienwappen darauf, sowie ein verstärktes Holzgladius. Als nächstes war Tilla an der Reihe. "Tilla, kommst du kurz her?" bat ich sie und reichte ihr dann ein blau eingeschlagenes Paket in Größe und Form einer Melone. Darin befand sich ein bunter Ball aus Pflanzenfasern und ein weiteres, kleines Päckchen, in welchem drei silberne Glöckchen ruhten. "Schöne Saturnalien wünsche ich dir."

  • Erstaunt blickte Ursus Cadhla an. "Du hältst das für Theater? Das ist es nicht, Cadhla. Hat Dir denn niemand etwas darüber erzählt? Ich hätte gedacht, daß es in der letzten Zeit in den Sklavenquartieren kaum ein anderes Thema gab..." Er wollte ihr gerade die Ursprünge des Saturnalienfestes erklären, als Corvinus zu ihnen trat, um Cadhla ein Geschenk zu überreichen.


    Ursus wartete schweigend - und nicht wenig neugierig, was Corvinus seiner Sklavin wohl schenkte. Nun, wo der Onkel gerade hier war wegen Geschenken, konnte Ursus ihn ja auch gleich beschenken. "Bona Saturnalia, Marcus", wünschte Ursus und übergab Corvinus zunächst eine seiner schiffsförmigen Kerzen.


    Und nein, das war nicht alles. Als nächstes förderte er ein recht großes Paket hervor. Wenn Corvinus den Umschlag öffnete, würde er einen hölzernen Kasten aus dunklem Holz vorfinden, der mit Schnitzereien verziert war, die Szenen aus der Odyssee darstellten. In dem Kasten befanden sich mehrere Schriftrollen, die eben dieses Epos enthielten. Ursus hatte bemerkt, daß die Version in der Familienbibliothek schon sehr mitgenommen aussah und stellenweise beschädigt und kaum noch lesbar war. "Möge es Dir hin und wieder Entspannung bringen." Er sagte das weder ironisch, noch unfreundlich, sondern eher in versöhnlichem Tonfall.

  • Sie sah auf, als sie angesprochen wurde und entdeckte dominus Marcus in der Nähe. Hoppla... ihn hatte sie irgendwie ganz vergessen. Mit einem Nicken rutschte sie von der Fensterbank und lief ihm entgegen. Mit leicht schiefgelegtem Kopf blickte sie verwundert zu ihm auf. Noch ein Geschenk? Für sie? Zwei Päckchen? Mit einer kurzen angedeuteten Verbeugung nahm sie die Päckchen entgegen. Wieder war die beruhigende Farbe Blau vorhanden. Tilla lächelte, knüpfte das Band drumherum auf und lugte hinein. Was waren denn das für seltsame Laute, die da an ihr Ohr drangen? Sie griff hinein und brachte alle drei Glöckchen hervor. Oh! Ein wunderbares Geschenk.


    Genau richtig. Danke!! bedankte sie sich bei Marcus und lächelte breit. Sie legte die Glöckchen wieder hinein und griff nach dem anderen Ding. Und was war das? Mit verwunderten Blick in den Augen betrachtete sie den Ball von allen Seiten, wusste nicht, dass es ein 'Ball' war. Was ist das? fragte sie deshalb fragend, wusste nicht so recht mit dem runden Ding etwas anzufangen. Ich weiss es wirklich nicht. beteuerte sie zusätzlich mit ernstem Blick. Was macht man damit? Weisst du es? Tilla spürte unter den Fingerkuppen die Fasern, die um den Ball herumgeschlungen waren. Sie reckte den Ball auf ihrer Hand balancierend Marcus entgegen. Ursus stand neben ihr, hielt ebenfalls Marcus etwas entgegen. Bekamen Männer wie Marcus jetzt auch ein geheimnisvolles Kästchen wie Herrin Aurelia Prisca?

  • Tillas Lächeln war ein Geschenk für sich. Ich hatte ganz vergessen, wie gut es der eigenen Seele tat, wenn man in vor Freude leuchtende Augen sah, die man selbst verschuldet hatte. Ein breites Lächeln umspielte meine Wundwinkel, als sie vorfreudig dem Klingeln der silbernen Glöckchen auf den Grund ging. Kindliches Vergnügen stand auf ihr Antlitz geschrieben. Einzig die Tatsache, dass sie nicht wusste, was sie mit dem Ball anfangen sollte, ließ mich stutzen. Römische Kinder spielten gern und oft mit Bällen, in heimischen wie öffentlichen Gärten und zum Leidwesen mancher Erwachsener auch oft genug auch mitten auf den Straßen und Gassen der urbs aeterna. Ich sah sie fragend an, und als sie bestätigte, wirklich nicht zu wissen, was ihr Geschenk denn eigentlich war, musste ich doch lachen. Ich nahm ihr den Ball mit einer Hand ab und drehte ihn unwillkürlich, wärend ich ihr in gutmütigem Spott erklärte: "Natürlich weiß ich es, Tilla, sonst hätte ich es dir nicht geschenkt. Das ist ein Ball. Zu Hause kannst du die anderen fragen, ob sie Lust haben, mal mit dir zu spielen. Es macht Spaß, du wirst sehen. Man kann hin und her werfen oder mit dem Fuß spielen, da gibt es eine Menge Varianten. Und die Glöckchen kannst du dir an den Knöchel binden, wenn du möchtest, dann gehst du auf dem Markt nicht verloren." Dann gab ich ihr den Ball zurück und wollte die Geschenke in meinem Arm gerade auf beide Hände verteilen, als Ursus hinzutrat, mit Caelyn im Schlepptau.


    Er überreichte mir zuerst die Kerze und dann eine kleine, reichlich verzierte Holzkiste. Ich nahm beides entgegen, was angesichts des vollbepackten Corvinus ein Balanceakt sondergleichen war. Doch das Unglück geschah schneller, als sebst der flinkeste Anwesende reagieren konnte. Die Kerze rutschte ab und sauste gen Boden, bestürzt sah ich sie noch gleiten und fallen, ehe das filigrane Schiff auf dem blitzblankpolierten Boden des flavischen atrium in hundert kleine Stücke zersprang. Erschrocken sah ich Ursus an. Ob er vermutete, ich hätte das absichtlich getan? "Oh. Hm. Schade", sagte ich zerknirscht und meinte es auch so. "Tut mir leid. Hm... ich mache das Kistchen später auf, Titus, wenn ich eine Hand mehr frei habe. Ich muss zuerst noch ein paar Geschenke loswerden. Eh... Schau mal, deines ist das gelbe dort", sagte ich und deutete mit dem Kinn auf ein gelb verpacktes, etwa handtellergroßes Geschenk mit unpassender, violetter Schleife. Darin würde er eine kleine Statuette der Minerva finden. Ich selbst hatte eine kleine Fortuna auf dem Schreibtisch stehen, damit sie mir Glück brachte. Da Ursus allerdings - wie ich fand - eindeutig mehr Weisheit und Wissen gebrauchen konnte, bekam er eine Miniatur-Minerva. Natürlich nicht ganz uneigennützig, schließlich hoffte ich, dass sie abfärbte....


    "Caelyn", fuhr ich fort, als Ursus sein Geschenk genommen hatte. "Für dich ist das dunkelgrüne hier" Ein Ellenbogen deutete auf ein rutschendes Geschenk in Hüfthöhe. Ich kam mir vor wie ein nubischer Packesel. In ihrem Päckchen befand sich eine Schriftrolle. Da ich nicht davon ausgegangen war, dass sie mich angelogen hatte als sie behauptete, lesen und schreiben zu können, hatte ich mich dafür entschieden. Es war eine Abschrift einer Abhandlungen über die römischen Tugenden. Ich selbst hatte schließlich erfahren müssen, dass es der Keltin hieran ganz stark mangelte.

  • "Nun, auch wenn tun so als wären wir gleich für einige Tage, was es ändert wirklich an Situation, dass Du Herr, und ich Sklave? Wenn viel Wein trinken, dann vielleicht vergessen für einige Stunden, aber das ich auch kann ganzes Jahr, und bei aufwachen am Morgen ich kann nicht sehen Änderung in Tatsache. Und haben Kopfschmerzen. Also dieses Fest ist Theater, egal wie nennen und egal wieviel gute Absicht es sein dabei," erklärte Cadhla geduldig in die Richtung von Ursus, nicht einmal erzürnt, aber wie so oft, wenn es um dieses Thema ging, recht trocken und rational. Vielleicht war dies für die Römer eine wohlgehegte Tradition, aber sie fand wenig Sinn darin, und hätte sie sich nicht an ein Versprechen gehalten, so wäre sie gar nicht aufgetaucht und hätte diesen Irrsinn gar nicht mitgemacht. Die Wachstafel klemmte sie sorgfältig in ihren Gürtel, auf dass sie ihr nicht verloren ginge, und auch wenn sie das Fest selbst überflüssig hielt, so freute sie sich über das Geschenk doch, er hatte wohl nicht vergessen, dass sie sich mühte, das Schreiben zu lernen. Aber wie hätte sie diesen Nachmittag auch vergessen können und wollen, an dem ihr alles zuviel geworden war ... ihre Miene, die eben noch eine gewisse Freude offenbart hatte, verschloss sich wieder zu der üblichen Beherrschung, mit der auch Corvinus konfrontiert wurde, als er zu ihnen trat.


    Wie er Siv beschenkte, beobachtete sie sinnierend, und dieses Lächeln verhieß ihr etwas, über das sie seit einigen Tagen nachgedacht hatte. Sollte es möglich sein? Aber warum nicht ... er suchte sich einen Halt, und wenn er ihn bei ihr finden konnte ... dass auch sie des nachts bei ihrem Herrn lag, wusste Cadhla, und es hätte sie erstaunt, hätte es ihn vollkommen unberührt gelassen. Liebe ist etwas Seltsames, überlegte Cadhla, nicht zuletzt, weil sie dieses Gefühl selbst nicht wirklich kannte. Es hatte etwas erschreckendes an sich, etwas wenig greifbares, wie auch Erregung und Lust, und wahrscheinlich würde es besser sein, sie hielte Abstand davon, so weit es ging.
    "Danke, dominus," sagte die Keltin abermals, aber mit unbewegter Miene zu Corvinus, bevor sie langsam das Geschenk auswickelte und das Holzschild und das Holzschwert zutage förderte. Es war das zweite Mal im Leben, dass sie persönliche Waffen erhielt, das erste Mal war zum Tage ihres Schwurs als Schildmaid gewesen, und nun ... was sollte sein Geschenk besagen?


    Dass sie nun ihm verschworen sein würde? Dass er sie als die Kämpferin sehen wollte, die sie immer gewesen war, als verschworene Kriegerin, die seinem Schutz dienen sollte? Und damit auch nicht mehr als jene, die sein Bett hütete und seinen Raum aufräumte, sondern sein Leben ... still blickte sie ihren Herrn an und konnte nichts sagen, denn die Gedanken waren mächtiger und vereinnahmender als alles andere. Sie hielt nur das Schild und das Schwert aus Holz, und rührte sich nicht mehr. Dann, in einer harten abrupten Bewegung, drehte sie sich um und schritt davon, ließ die anderen einfach stehen und suchte sich den Weg zum hortus, den sie zu erahnen glaubte, denn wie man ihr gesagt hatte, waren römische villen gleich gebaut, und wie sie es in der aurelischen villa getan hätte, so tat sie es im Haus der Flavier.

  • Ursus sah die Kerze in tausend Stücke zerspringen. Es war kein großer Wertverlust und er glaubte auch nicht, daß Corvinus das mit Absicht getan hatte. Aber irgendwie schien es als Sinnbild dafür zu stehen, daß jeder Versuch, den einer von ihnen beiden startete, die Kluft zwischen ihnen zu überbrücken, unweigerlich genau auf diese schmerzvolle Weise in tausend Stücke zerspringen mußte, als läge eine Art Fluch auf ihnen.


    "Wenn nachher eine übrig ist, bekommst Du eine neue", meinte Urus ruhig, doch als er nun sah, daß Corvinus sich sein Geschenk nicht mal anschaute, war er sichtlich enttäuscht. Beladen zu sein konnte da kein Argument sein, denn es war ein leichtes, einige Dinge für einen Moment abzustellen.


    "Ja, danke, Marcus", sagte er also und nahm das Päckchen entgegen. Er besaß zumindest die Höflichkeit, es auszupacken und stellte seine anderen Sachen solange einfach ab. Eine Statue. Eine Minerva. Die bösartige Spitze, die für Corvinus dahinter steckte, bemerkte Ursus nicht einmal, denn er verehrte die Minerva sehr. Hielt er doch Weisheit und Wissen für höchste Güter, nach denen man immer streben sollte, egal wie alt man war oder wieviel man zu wissen glaubte.


    "Sie ist sehr schön, danke." Doch auch wenn die Statue ihm wirklich gefiel, so fehlte das freudige Leuchten in seinen Augen. Nicht weil er sich nicht über das Geschenk freute, sondern weil Corvinus sein Geschenk so mit Mißachtung strafte. Immerhin hatte er sich nicht wenig Gedanken deswegen gemacht und es sorgfältig gewählt, auch um ein Zeichen für seinen Versöhnungswillen zu setzen. Nun, soviel dazu.


    Cadhla hatte in ihrem Paket einen Schild und ein Holzschwert gehabt. Dieses Geschenk schien sie sehr aufzuwühlen, denn sie stand wie erstarrt da, bevor sie plötzlich weg ging. Nach draußen, wie es schien. "Ich gehe ihr mal nach", sagte Ursus und ohne eine Antwort abzuwarten, folgte er der Sklavin. Einerseits hatte er das Gefühl, daß sie jetzt jemanden brauchen konnte, andererseits war dies ein guter Grund, von Corvinus fortzukommen.


    Es war kalt draußen, doch das tat in diesem Moment sogar sehr gut. Ursus blickte sich um, konnte Cadhla aber erst einmal nicht entdecken. "Cadhla?"

  • Es war kühl draußen, und das war es, was Cadhla gebraucht hatte. Ein wenig Luft, die nicht nach irgendwelchen Essenzen roch, frischer Wind, in dem niemand zuvor gestanden hatte, und sie niemandem nahe sein musste, allein mit ihren Gedanken und der wieder zurückgekehrten Ungewissheit ihrer Zukunft. Wahrscheinlich wusste ihr Herr nicht einmal um die Besonderheit seines Geschenks, aber es war auch keine rationale Reaktion gewesen, die sie nach draußen getrieben hatte, weg von der erzwungenen Fröhligkeit eines idiotischen Festes mit vielen Fremden. Hier waren nur einzelne Lichter aufgebaut und die übliche Dekoration konnte sie auch erblicken, aber ausser ihr schien niemand im Garten zu sein, was Cadhla nur recht war. Sie suchte sich eine Bank neben einer der Hecken und blickte in den schweigsamen, dunklen Himmel, der von glitzernden Sternen durchsetzt war. Die Nacht war sternklar, keine Wolke trübte ihren Blick, und die Sterne schienen so fern zu sein, nicht wie zum Greifen nahe in ihrer Heimat. Die Sehnsucht quälte sie mit einem Mal so heftig, dass sie das Brennen der Augen nur widerwillig zur Kenntnis nahm. Ebenso die Stimme aus dem Dunkel, die nach ihr rief. Ursus.
    "Ich bin hier," sagte sie schlicht und blieb sitzen. Heute musste sie nicht bei seinem Nahen aufstehen, was auch der einzige Vorteil des vermaledeiten Fests war.

  • Da stand er und unterhielt sich angeregt mit diesen Frauen. Wie er lächelte, mit welchem Elan er erzählte. Hatte er mich schon gänzlich aus seinem Herzen verbannt?
    Es schmerzte mich so sehr ihn zu sehen. Genau diesen Anblick wollte ich mit eigentlich ersparen. Wäre ich diesem Fest doch nur fern geblieben! Ob er auch mich schon entdeckt hatte? Doch was machte das schon! Es war vorbei! Er hatte einen Schlußstrich darunter gesetzt.
    Mit gesenktem Kopf drehte ich mich wieder Fiona und den Anderen zu. Still verharrte ich so, im Kampf mit mir selbst. Sollte ich endlich dieses Fest verlassen? Sollte ich wieder in den Garten gehen und es jetzt richtig machen, so daß mich diesmal niemand Morrigans Fängen entziehen könnte? Oder sollte ich mich ihm gegenüberstellen?
    Es wäre meine letzte Chance!
    Und ich wollte sie nutzen. Entschlossen und erhobenen Hauptes drehte ich mich um. Meine Blicke mußten ihn treffen. Er müßte mich sehen. Er müßte es wahrnehmen, wenn ich auf ihn zusteuerte.


    Zielstrebig bahnte ich mir einen Weg durch die Menge. Ich hatte nur noch Augen für ihn. Mein Herz raste vor Aufregung, mein Atem ging schneller. Meine Augen mußten meine Verzweiflung wiederspiegeln, in der ich mich befand.
    Als ich endlich die Gruppe mit ihm und den beiden germanischen Frauen erreicht hatte, blieb ich stehen.
    Ich nahm all meinen Mut zusammen und sprach ihn mit zittriger Stimme an.
    Severus!

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