atrium | Die Saturnalienfeier der Flavier

  • "Ich nicht weiss ob guter Preis oder nicht - es sein seltsames Gefühl dass Wert von Mensch wird in einige Säcke Gold gefasst und alle finden es normal. Würden Du wollen, dass man schätzen Deinen Wert in Goldsäckchen?" Sie schmunzelte für einen Moment lang schief und schüttelte dann den Kopf, letztendlich war das ein Thema, das sie oft genug gemeinsam besprochen hatten, und sie waren immer unterschiedlicher Meinung gewesen, naturgemäß. "Es nicht viel gibt, was ich könnte tun um zu gewinnen Freiheit, das Du weisst sehr gut, dominus. Ich könnte fliehen, was sein schwieriges Unterfangen, und schwieriger, weil ich nicht gut sprechen Latein und haben rote Haare und helle Haut. Also wenn fliehen, dann nicht sehr bald, und es immer bleiben voller Gefahr. Ich mich wohl muss kaufen frei, und verdienen Geld mit Dingen, die ich kann machen - kämpfen. Vielleicht wenn ich kämpfen in Arena, wie andere Krieger tun, für Herrn, und er verdienen Geld mit Wetten..." Sinnierend blickte sie auf ihre Füße und seufzte dann abermals. "Ja, Du haben wohl Recht, ich sprechen mit dominus und er mir wird sagen müssen, ob er mich überhaupt wollen verkaufen."


    Sie rückte langsam auf der Bank ein wenig zur Seite und machte eine einladende Geste. "Du können setzen zu mir wenn Du wollen, es ist weniger kalt mit Hecke in Rücken." Fast zufrieden registrierte sie, dass er es tatsächlich tat, und behutsam nahm sie ihre neuen Holzwaffen zwischen die Unterschenkel, damit sie ihm nicht im Weg waren. Es war keine allzu große Sitzbank, und sie fühlte durch den Stoff der tunica seine Wärme, obwohl sich beider Körper nicht berührten. Es war seltsam, gemeinsam im kühlen Garten einer fremden Familie zu sitzen und sich dennoch ein wenig beruhigt zu fühlen. Seine Gegenwart machte es leichter, dieses Fremde, die vielen Dinge, die man nicht auf einmal verstehen konnte. Hätte man sie in diesem Augenblick gefragt, was sie dem Aurelier gegenüber empfand, hätte sie es nicht einmal wirklich sagen können. In vielem hatte er sich als Freund erwiesen, aber ...
    Still lehnte sie sich an seine Schulter und sprach dann sehnsüchtig: "Wir jedes Jahr feiern Eostre, ein Fest für Fruchtbarkeit, da man sich schenkt Eier und Kleinigkeiten, um machen Freude der Familie, und der ganze Stamm feiert gemeinsam."

  • Leise sein? Jetzt erst recht! Sie kroch Caelyn hinterher, was gar nicht so einfach war, weil ihren Becher noch in der Hand hatte. Sich mühsam in den Schneidersitz zurecht setzend lauschte sie dem was da gesprochen wurde. Hicks. Auch von diesem Abenteuer liess sich der Schluckauf nicht vertreiben. Tilla trank einen großen Schluck, bohrte den mittlerweile nur noch halbvollen Becher in die Erde hinein und beugte sich die Ohren spitzend vor. Irgendwie schien es da um Feste zu gehen...


    Oh nein! Tilla klatschte sich an die eigene Stirn und schüttelte den Kopf. Bekam Cadhla jetzt gerade und ausgerechnet heute Ärger von Ursus? Und jetzt? Durch ihre leichte Beschwipstheit verstand sie alles ein wenig anders als es gemeint war. Dabei fragte Ursus sie nur, welches Fest sie denn daheim feierte. Wir müssen Cadhla helfen... meinte Tilla gebärdend zu Caelyn, sah sie bittend an. Hicks.


    Komm.. wir gehen zu ihr und ihm. schlug sie vor und erhob sich ein klein wenig wieder aus dem Schneidersitz heraus. Uff, das fiel ihr schwer. Ratsch machte der Beutel, in dem sie ihre Saturnalien-Geschenke verwahrte. Der Ball aus Pflanzenfasern kullerte hinaus aus dem Busch in die Richtung der beiden Erwachsenen. Die drei Glöckchen bimmelten dumpf. Erschrocken plumpste Tilla auf den Hosenboden zurück, nahm die Glöckchen an sich und kauerte sich zusammen, tastend ob das Messer noch bei ihr war.

  • Hinter einem Busch hatten wir uns verkrochen. Tillas blöder Schluckauf wollte und wollte nicht enden! Das würde uns garantiert noch verraten!
    Irgendwas wollte sie mir mitteilen. Was? Wem helfen? Cadhla? Warum denn das? Irgendwie kappierte ich wieder nur die Hälfte. Was in aller Welt war denn passiert, dass wir Cadhla helfen mußten? Die unterhielt sich doch nur ganz normal mit Bärchen. Sonst nix! :hmm:
    Na gut, wenn se meinte! Sie wollte zu den beiden hin gehen. Eigentlich hätte ich ´ne viel bessere Idee gehabt aber bevor ich ihr die mitteilen konnte, passierte was ganz blödes! Ihr Beutel mit den Geschenken darin, hatte es nich über´n Winter geschafft und ihr Ball, den sie vom Raben geschenkt bekommen hatte, kullerte auf und davon. Na Klasse! Super Rettungsaktion!
    Geistesgegenwärtig spritzte ich auf, rannte dem Ball hinterher und schrie:"Na warte Tilla, den krieg ich noch!"
    Ich tat so, als würden wir mit dem Ball spielen. Zufälligerweise war dann der Ball hierher gerollt. Tja, Improvisation is halt alles!
    Wie ´ne Irre sprang ich auf den Ball und ging zu Boden. Autsch! Ich hatte mir doch glatt das Knie aufgeschlagen! Na gut, meine Tunika konnte man jetzt wegschmeißen. Die war hin. Mein Knie zum Glück nich.
    Langsam drehte ich mich um und erblickte die beiden, wie sie beieinander auf ´ner Bank saßen. Ganz verschmitzt sagte ich nur: "Hallo dominus, hallo Cadhla!"

  • Ursus setzte sich neben Cadhla, als sie ihn dazu aufforderte und es war sehr angenehm, daß sie sich so vertrauensvoll an ihn lehnte. Es war jetzt ganz natürlich, ihr seinen Arm um die Schultern zu legen. Ganz leicht nur, nicht drängend oder gar einengend. Nur wärmend und schützend. "Und wie...", begann er, da er noch mehr darüber hören wollte, wurde aber von merkwürdigen Geräuschen und Geraschel aus der Hecke hinter ihnen unterbrochen. Und schon kullerte der Ball hervor, den Corvinus Tilla geschenkt hatte, wie Ursus ja gesehen hatte.


    "Tilla!" Niemand anderer konnte dahinter stecken, nur dieses übermütige, temperamentvolle Mädchen. Doch dann stolperte auch noch Caelyn hervor und kugelte mit dem Ball um die Wette. Ursus blickte seine Sklavin kopfschüttelnd an. Wenigstens ihr hatte er ein bißchen mehr Vernunft zugetraut. "Caelyn... Was habt ihr zwei denn hier draußen zu suchen?" Es war eigentlich müßig, danach zu fragen. "Tilla, komm da raus!" Die steckte ja immer noch in den Büschen, dem merkwürdigen Geräusch nach zu urteilen, daß er mittlerweile als Hicksen identifiziert hatte.

  • Beschämt stand ich auf. Mannomann! Ich hatte echt nich damit gerechnet, daß er so reagieren würde. Der war ja richtig sauer!"Wir haben mit Tillas neuem Ball gespielt, dominus!" log ich und sah verlegen zu Boden. "Tilla komm raus!" Jetzt schaute ich zu dem Busch, in dem Tilla immer noch saß.
    Ich kam mir vor, wie so´ne dumme Göre. Dementsprechend angeknackt schaute ich drein. Das war´n ja wirklich tolle Saturnalien!

  • Es war ein schöner Augenblick, in dem er ihr den Arm um die Schultern gelegt hatte, und gerade, als sie sich an diese freundliche, Geborgenheit spendende Geste zu gewöhnen begann, ohne das Echo in ihrem Körper zu deutlich vernommen zu haben, war dieser Moment auch schon vorüber. Überrascht blickte sie zu der raschelnden Hecke und der daraus hervorkommenden Caelyn samt Ball - sie hatte die beiden noch bei der Feier im Inneren des Hauses geglaubt und folglich auch nicht erwartet, die beiden hier zu sehen - und schon rutschte der Arm Ursus' herab, als sich Cadhla erhob und in Richtung der Hecke ging, um bei Caelyn stehen zu bleiben.


    "Du sein verletzt - was Du hast gemacht? Ihr beiden sicher schon habt getrunken," sie sprach leise, aber ein gewisser Tadel lag durchaus darin. Letztendlich waren sie hier alle zu Gast, und wenn sie sich nicht ordentlich alle miteinander benahmen, war es wahrscheinlich das letzte Mal, dass sie aus dem Haus durften, sie konnte ihren Herrn dabei nicht so recht einschätzen, aber erfreut wäre er über betrunken im Garten über einer Hecke hängende Sklavinnen sicherlich nicht. Sie stemmte eine Hand in die Seite und runzelte die Stirn, als sie Tillas Aufstoßen vernahm - anscheinend hatte sie recht, und die beiden hatten sich an den alkoholischen Getränken gütlich getan. Einen kurzen Blick warf sie zu Ursus, aber in diesem stand weit mehr Bedauern als Ungehaltenheit ...

  • Verdutzt blickte sie Caelyn nach und rechnete es ihr hoch an, dass sie das gerade erst geschenkt bekommene Geschenk retten wollte. Und da war das Messer. Was für ein Glück!! Tilla knotete den gerissenen Beutel vom Gürtel ab, liess ihn auf der Erde liegen und verstaute die kleineren Dinge in dem Beutel den sie für Krimskrams reserviert hatte. Das Messer war leider zu groß, also steckte sie dieses unter ihre Tunika in den inneren Gürtel. Hicks Vermadeleit nochmal... es war zu spät. Ursus rief schon nach ihr. Und Caelyn stand ihm auch schon Rede und Antwort. Wie war das noch mal mit dem Lügen gewesen?


    Auch die Ältere rief nun nach ihr. Die konnte sie nun wirklich nicht im Stich lassen. Tilla trank den Becher leer und kroch aus dem Versteck hervor, um neben Caelyn zu treten. Hicks Nunja... roter Met schmeckte eben gut. Tilla spähte zu Cadhla auf, entdeckte ihren Ball in Caelyns Händen. Da war er ja. Ja, das stimmt, wir haben Ball gespielt anstatt auf einen der Bäume zu klettern. rutschte es aus ihr hervor. Tilla verdrehte innerlich die Augen über sich selbst. Na super! Hicks. Hicks. Tilla scharrte mit einem Fuß, traute sich nit zu Ursus aufzusehen. Alles wegen Luca! Ohjeh, was war wenn er auch noch erfuhr, was sie mit Fionas Kleid gemacht hatte!! Es waren nur zwei Becher voll... Sie trat in diesen Worten die Flucht nach vorn an.

  • Tja, da standen sie nun, die beiden. Verlegen blickten sie zu Boden, wagten es nicht mal, ihn anzusehen. Ballspielen, na sicher. Da hätte man sie doch schon vorher schon gehört. "Ich verzeihe wirklich viel. Aber ich mag es überhaupt nicht, wenn man mich anlügt", meinte Ursus und schüttelte fast traurig den Kopf. "Heute sind Saturnalien. Euer Glück. Tilla... auch wenn ich es Dir heute nicht verbieten kann: Du solltest dem Wein aus dem Weg gehen. Wenn Du nach zwei Bechern schon so betrunken bist, verträgst Du ihn wirklich nicht. - Na, und wenn ihr Ball spielen wollt, dann tut das. Aber laßt Cadhla und mich in Ruhe, ja?" Natürlich wußte er, daß sich der Moment nicht zurückbringen ließ. Und das stimmte ihn sehr traurig. Es war so viel Vertrauen gewesen in der Geste des Anlehnens. Und es hatte sich so gut angefühlt, sie zu umarmen.


    "Auch wenn ihr uns heute gleichgestellt seid: Bitte achtet ein wenig auf euer Benehmen. Wir sind hier Gäste. Ihr seid Aurelier, ihr repräsentiert die Familie genauso wie Marcus oder ich. Was immer ihr anstellt, es fällt auf uns alle zurück." Die Frage war nur, ob es die beiden überhaupt störte, die Aurelier zu blamieren. Sie gehörten noch nicht lange zur Familie.


    Ursus warf einen hilfesuchenden Blick auf Cadhla. Im Grunde wollte er ja gar nicht den strengen Herrn raushängen lassen. Schon gar nicht heute, da war er ja streng genommen gar kein Herr. Warum hatten sie nicht einfach drinnen bei den anderen bleiben können? "Ist irgendwas passiert, daß ihr rausgekommen seid?", fragte er dann sicherheitshalber doch nochmal nach.

  • Während Fiona sich umziehen geht, wandere ich ein wenig durch die Räume und komme dann irgendwann, viele Tischumrundungen, Grüße hierhin und dahin, ohne daß ich die Menschen kenne oder sie mich kennenlernen wollen, auch angesichts der etwas vorgerückten Stunde und der Tatsache, daß gerade ein neuer Gang aufgetragen wird, Seezunge auf Gänseleber umhüllt von güldenem Aspik, kaum verwunderlich.


    Ich nehme mir eine Becher mit frischem Wasser, verdrücke die erste Seezunge und balanciere auf dem Becherrand derweil die zweite. Im vorderen Garten stehen einige Menschen herum und plaudern angeregt. Die frische Nachtluft tut meinen Lungen gut, die leichte Benommenheit schwindet dahin.


    NAchdem ich ein wenig in der porticus gestanden habe, mache ich einen Schritt in den Garten hinaus, nicke der Gruppe um den Herren zu, 'lauter Hennen um einen Hahn', denke ich mir kurz, hat der's gut. Da entdecke ich Tilla. "Io Saturnalia!" wünsche ich in speziellen dem Herren und im allgemeinen den jungen Frauen, Tilla inkludierend, wie Onkel Gracchus vielleicht geruhen würde zu formulieren, falls er für sie überhaupt ein Auge haben würde. "Ich hoffe, Ihr amüsiert Euch?!" - Flavius Lucanus, ganz der formvollendete Gastgeber, ach.

  • Na Klasse! Ganz toll! Jetzt stellten die mich auch noch als Schnapsdrossel hin! Nicht genug, dass Ursus gerade dabei war, mir´n schlechtes Gewissen einzureden, nö! In Cadhlas Stimme war eindeutig was vorwurfsvolles! Ey Leute, gleich mach ich mich vom Acker! Was hab ich denn schon groß gemacht? War doch nich meine Idee, raus zu gehen! Und störn wollt ich auch nich! Ich wollt doch nur der Lütten helfen, sonst wär se doch wieder traurig gewesen und nich nur wegen ihrem Ball, nö auch wegen so´nem blöden Kerl. Ich sach ja immer, Kerle machen nur Schwierigkeiten!
    Na schön, lauschen wollt ich auch aber gehört hab ich nix, weil Tilla ständig hickste! Mannomann, jetzt war ich echt stinkig und nachdem jetzt so ziemlich jeder seinen Senf dazu gegeben hatte, wollte ich mit der Verteidigung meiner Person beginnen. Ich atmete tief ein, um anschließend meine Stimme zu meinem Plädoyer zu erheben. Doch es blieb nur beim einatmen. Als ich so richtig loslegen wollte, verschlug´s mir doch glatt die Sprache! Plötzlich stand der blöde Kerl da, der an allem Schuld war! Dieser Luca, oder so, weiß der Geier! Sollt ich jetzt sagen der da is an allem schuld! Nee, am Ende bin ich doch wieder der Gelackmeierte! Also hielt ich die Klappe, doch mein Blick sagte alles. Mann, war ich sauer! X(

  • Klar, er mochte es nicht wenn man ihn anlog. Eigentlich wollte Tilla ihn eigentlich auch nicht anlügen. Ihr blieb nichts übrig, seine Worte über sich ergehen zu lassen und stumm zu nicken. Hicks Vom Wein ablassen? Mhm, der Schluckauf kam ja von daher. Fruchtsaft als Altenative zum Roten hatte sie noch nicht entdeckt. Und Caelyn hatte ihr vorhin erlaubt einen Roten zu trinken.


    Sie sollte Cadhla und Ursus in Ruhe lassen? Aber... Tilla sah auf und und runzelte die Stirn. Sie hatte doch gar nix gemacht. Der Ball hatte die Störung verursacht, weil ihr Beutel gerissen war! Schmollend stopfte sie die Hände in ihre Tunika. Dann bat er sie auch noch sich zu benehmen. Hach, wenn er wüsste. Lieber nicht erführe. Sie waren Gäste, ja, aber auch auf dominus Marcus Wunsch mit hierher gekommen. Tilla gab dazu kein Nicken ab, hielt still und betrachtete die Füße der Erwachsenen. Dumme kleine Nuss! Hicks Was sollte sie ihm denn antworten, warum sie rausgekommen waren. War es verboten während einer Feier in den Garten der Gäste zu gehen? Zu voll, zu eng, zu stickig, zu laut. Handvoll frische Luft schnappen. Kurze Ruhe vor Worten und Lärm. erwiderte sie in rascher Abfolge zu Ursus und auch Cadhla, und verstaute ihre Hände wieder in der Tunika. Hicks


    Diese Schritte, die näherkamen. Wer war das? Tilla linste auf und schnappte lautlos nach Luft. Das gibts doch nicht! Cnaeus Luca war hier! Eilig nahm sie die Hände wieder raus und strich sich die Haarsträhnen aus dem Gesicht, lächelte scheu zu seinem Gruß. Er war nicht mehr bei Fiona. Fiona war allein! Die übrigen wussten nichts von ihrem Decknamen-Spiel.. außer Caelyn. Salve! Sachte stupste sie Caelyn an, nahm ihr ihren Ball ab und strahlte sie an. Danke für Ball retten. Das wird gut ausgehen! Mannomann, das war so toll! Er ist hier! Hicks Tilla nahm all ihren Mut zusammen, suchte vorsichtig Lucas Blick auf, drehte den Ball in ihren Händen. Was sollte sie bloß zu ihm sagen?

  • In der neuen Tunika fühlte Fiona sich wieder wohl. Sie fand, der lindgrüne Stoff passte viel besser zu ihrer roten Mähne, die sie, nachdem sie sich umgezogen hatte, wieder mit ihrem Haarband gebändigt hatte.
    Immer noch beobachtete sie Severus und Bridhe. Doch da es bislang nicht zu Handgreiflichkeiten gekommen war, wandte sie ihren Blick ab und begann nach dem jungen Flavier Ausschau zu halten, dem sie die frische Tunika zu verdanken hatte. Suchend mischte sie sich unter die Menge.
    Sie konnte sich nicht wirklich vorstellen, daß so viele Menschen in diesem Raum Platz finden konnten. Doch sie konnten es und es gab auch noch genug Platz, um die köstlichen Speisen zu genießen. Ihre Nase verriet ihr, daß wohl soeben der Fisch aufgetragen worden war.
    War sie gerade noch auf der Suche nach Luca, spielte sie nun schon mit dem Gedanken, sich ein Stücken Fisch zu genehmigen. Sie mochte Fisch über alle Maßen. Leider stand der nicht so oft auf der Speisekarte für die Sklaven in der Villa Claudia. Nichts ahnend, daß ihr Appetit auf Fisch sie wieder auf Lucas Spur führen würde, beschloß sie, sich etwas zu essen zu holen.
    In dem Moment, als sie zugreifen wollte, erkannte sie Luca in ihrem Blickwinkel, wie er in Richtung des Gartens schlenderte. Sie gab sich einen Moment Zeit, zu überlegen, was sie tun sollte. Sie entschied sich gegen den Fisch und für den Flavier. Langsammen Schrittes, um einen gewissen Abstand zu wahren, nahm sie seine Spur auf und folgte ihm in den Garten.
    Er blieb er bei einer Gruppe von anderen Besuchern des Festes stehen. Zu ihrer Überraschung erkannte sie alsbald Ursus, Cadhla und das blonde Mädchen, das ihr vor noch gar nicht so langer Zeit diesen empörten Blick zugeworfen hatte. Hätte Fiona geahnt, daß auch Tilla anwesend war, hätte sie sicher kehrt gemacht, da sie sonst wieder um ihre frische Tunika hätte bangen müssen. Doch die kleine Tilla war durch die großen Erwachsenen verdeckt und so für Fiona im Augenblick nicht ersichtlich.
    "Salvete, ich hoffe ich störe euch nicht bei einer ungeheuer wichtigen Besprechung", begrüßte sie grinsend die Anwesenden.

  • Jetzt war der letzte Rest Vertrautheit und Vertraulichkeit endgültig verschwunden, und Cadhla fühlte sich immer unbehaglicher, je mehr Menschen herauskamen, auch wenn sie einen guten Teil dieser kannte. Caelyn wirkte wütend, Tilla betreten und den jungen Mann, der fragte, ob sie sich amüsierten, setzte damit dem Ganzen noch die Krone auf. So antwortete sie Lucanus höflich. "Ja, es sein sehr schönes Fest. Ich froh bin, dass wir wurden eingeladen." Nicht, dass sie das auch gedacht hätte, aber da er nicht zum aurelischen Haushalt gehörte, machte ihn zu einem potentiellen Flavier, und deswegen war Höflichkeit das Gebot der Stunde, zumindest so lange, bis sie sich würde von der Menschenmasse absetzen können.


    Noch ein Blick ging zu Ursus, dann meinte sie, zu Caelyn und den anderen gewandt: "Es ist schöner Garten, und ich überlegen zu gehen Runde, um anzusehen." Dann stutzte sie kurz, blickte Fiona etwas genauer an, die Augen zusammenkneifend - hatte sie nicht vorher etwas ganz anderes angehabt? Oder hatte sie es einfach anders im Gedächtnis? Sie musste sich getäuscht haben.
    "Wie es geht Dir? Ich hoffe Du haben gehabt angenehme Wochen bis heute, seit wir uns gesehen letztes Mal." Höfliche Plaudereien waren nun wirklich nicht die Sache der Kriegerin, und doch bemühte sie sich darum, zumindest interessiert zu wirken, auch wenn alles in ihr danach drängte, dem aufgelaufenen Pulk den Rücken zu kehren, um wieder Luft zum Atmen zu haben. Es galt, die Sache durchzustehen - Siv konnte nicht ahnen, was dieses Fest langsam aber sicher für ein Opfer für Cadhla wurde.

  • Irrte er sich oder verlagerte sich die ganze Feier gerade nach draußen? Hatten Cadhla und er irgendwie versehentlich eine Art Leuchtfeuer entzündet, daß sich alle hier einfanden? Dabei hatten sie einfach nur ein wenig in Ruhe reden wollen. Sicher empfand Cadhla diese Menschenmenge als erdrückend. Was er wirklich gut verstehen konnte.


    "Io Saturnalia", wünschte auch Ursus, als dann nach Fiona auch noch der junge Flavier zu ihnen trat. Sie waren einander noch nicht vorgestellt worden, doch hatte Ursus ihn schon einmal in der Begleitung von Aquilius gesehen. Doch den Namen des jungen Mannes wußte er noch nicht. "Ja, es ist wirklich ein wunderbares Fest", beantwortete er die Frage des jungen Gastgebers mit einem freundlichen Lächeln.


    Jetzt war wohl alles egal. Das Gespräch mit Cadhla war unwiederbringlich beendet, vielleicht sollten sie sich dafür einmal in einem Zimmer einschließen, um endlich einmal vor Störungen sicher zu sein. Er seufzte innerlich, ließ sich davon aber nichts anmerken. Auch die Standpauke für Tilla und Caelyn hatte sich damit erledigt. Naja, so schlimm war ihr Verhalten dann ja auch wieder nicht gewesen. Abgesehen davon, da sie wohl gelauscht hatten. Wieviel sie wohl gehört hatten?


    "Ja, ein wenig frische Luft tut zwischendurch mal ganz gut, nicht wahr? Aber auf die Dauer wird es dann doch ziemlich kühl. Wollen wir nicht hineingehen und gemeinsam auf dieses schöne Fest anstoßen?" Dabei würde es sicher nicht auffallen, wenn Cadhla sich einfach absetzte und im Garten blieb. Er zwinkerte ihr zu und hoffte, sie würde den Hinweis verstehen. Natürlich war auch noch die Frage, ob die anderen darauf eingehen würden.

  • Als sich Sciurus verabschiedete, nickte er ihm freundlich zu, ebenso Dido, und betrachtete die Anwesenden abermals. Menschenmengen hatten ihre eigene Dynamik, und nach einer gewissen Zeit des Aufeinander-Klebens sonderten sich für gewöhnlich auch immer kleine Grüppchen ab, die eine Weile miteinander verbrachten, um sich meist dann wieder zu trennen und neue Grüppchen zu bilden. Wenn man verschiedene Menschen mit roter Farbe markiert hätte und dafür gesorgt, dass sie weiterhin Farbe auf den Boden verloren, hätten sich sicherlich interessante Muster gebildet, und Straton war sich fast sicher, dass auch das gesellschaftliche Beisammensein, ob nun von Sklaven, Freien oder Patriziern, auf logischen Grundsätzen entwickelte und dass man diese nur erkennen müsse, um alles zu verstehen. Als sich allerdings einige der Gäste in Richtung des Gartens absonderten, atmete er tief ein - zweifellos, die Luft hatte sich ob der vielen Anwesenden enorm verschlechtert, und er winkte mehrere Freie heran, die er anwies, mit großen Federwedeln dafür zu sorgen, dass frische Luft in den Raum strömte.


    "Werte Gäste - schenkt mir doch einen Augenblick eurer Aufmerksamkeit!" kündigte der Grieche sich schließlich mit erhobener Stimme den Anwesenden an. "Wohl habt ihr nun neue Bekanntschaften geschlossen und alte erneuert, doch nun ist die Zeit gekommen, den Abend auch mit Genuss abzurunden. Lasst euch die Genüsse munden, die von nah und fern hierher gebracht wurden, nur um eure Gaumen zu erfreuen. Und nun sei allen gewünscht, diesen Abend und die folgenden Tage im Geiste der Saturnalien zu verbringen, die uns alle einander gleich machen. Io Saturnalia!"
    Er klatschte in beide Hände und die für den Abend angeheuerten freien Männer, die zudem noch einigermaßen passabel aussahen und neue Kleidung erhalten hatten, balancierten große Tabletts in das atrium herein, auf denen die verschiedensten Speisen angerichtet waren: Der eine trug frisch geschälte, gekochte Eier auf Tellern, zu denen kleine Schalen mit dunkelwürzigem garum gestellt worden waren, ein anderer brachte fingerfertig geschnittenes Obst, vor allem Äpfel und Melonen, aber auch andere süße Früchte, dazu Schalen mit Trauben, wieder ein anderer trug Teller mit verschiedensten Fleischsorten herein, von gut gewürzten Hammelfleischstreifen über Hühnerschenkel und Hühnerbrust bis hin zu Schweinefleischstücken, zu denen zwei verschiedene, fruchtig aussehende Saucen gereicht wurden.


    Im Grund gab es für jeden Geschmack etwas, bei den Beilagen konnte man zwischen verschiedenen Käsesorten und Oliven frei wählen, dunkle Oliven, hellgrüne Oliven, mit rötlicher Paste gefüllte Oliven - wer Oliven mochte, kam auf seine Kosten, wer Oliven hasste, würde sie an diesem Abend nicht lieben lernen, ebenso reichte einer der Freien mit einem großen Korb frisch gebackenes und gewürztes Fladenbrot herum, ein anderer offerierte den Gästen gebackene und mit süßer Fruchtpaste gefüllte Ölkuchen, man hätte fast meinen können, die Flavier würden an diesem Abend versuchen, eine ganze Legion zu verköstigen, und während Straton durchaus zufrieden beobachtete, wie sich die Freien daran machten, die Gäste zu beköstigen, nahm er sich einen Fischspieß mit geräuchertem Aal von einem Teller eines vorbeihastenden Mannes und kaute genüsslich. Es schien bisher alles gutzugehen, und auch wenn der ein oder andere Gast dem Wein vielleicht etwas zu viel schon zugesprochen hatte, so war es doch bisher recht friedlich verlaufen, ein zerbrochener Becher war noch lange kein Grund, sich zu viele Gedanken zu machen. Zufrieden verharrte der vilicus des Flavius Aquilius an der Seite und gab sich seinen müßigen Gedanken hin, ohne vorerst das Gespräch von selbst zu suchen.

  • Jetzt mußte die rote Schnalle auch noch angewackelt kommen! Ja, Süße du störst! wollte ich ihr zurufen, doch meine gegenwärtige Lage, in der ich mich befand, erlaubte es mir nicht noch ´nen Schnitzer hinzulegen. Also tat ich was ich immer in solchen Situationen machte, ich hielt die Klappe. Komisch, in letzter Zeit häuften sich solche Situationen -.^.
    Aber jetzt, ne, was jetzt kam, haute den dicksten Seemann vom Boot!
    Als ob se sich abgesprochen hätten fingen Cadhla und Ursus damit an, Süßholz zu raspeln, wie schön doch dieses Fest war, wie sehr sie sich freuten hier zu sein und wie gut die frische Luft tat! Aaah! Jetzt reichte´s mir aber!
    Vor lauter Zorn wurde ich ganz rot im Gesicht und ließ meine Wut verbal entweichen. War mir völlig egal, was alle dachten! Zum Kuckuck damit!
    "Hey wißt ihr was, ihr könnt mich alles ma! Das is ja hier der reinste Kindergarten! Und dieses bescheuerte Fest kann mich auch ma! So! Und tschüss!" Damit verließ ich die Rund und trat die Flucht zurück ins Atrium an. Am liebsten hätte ich Ursus die Wachstafel, die er mir geschenkt hatte, noch an´ne Birne geschleudert, doch dummerweise hatte ich die nich griffbereit.


    Mann, was war´n hier los! Alle stürzten sich auf´s Futter! Na, gegessen hatte ich ja auch noch nix, nur´n bisschen Wein getrunken. Ma sehn, was es so gab.
    Das sah ja irre lecker aus! Da wußte man gar nich, was man nehmen sollte! Doch nach langem hin und her nahm ich mir ´nen Fleischspieß, angelte mir´n paar Oliven und nahm mir´n Stück Brot.
    Damit ich den hungrigen Leuten nich im Weg stand, stellte ich mich an die Seite und genoß mein Essen. Dabei bemerkte ich so´n schwarzhaarigen aalglatten Typen neben mir, der die gleiche Idee hatte.
    "Hey, wat meinste, ob die ´ne Ahnung davon haben, wie dieses garum überhaupt hergestellt wird", fragte ich ihn beiläufig, nachdem ich den Bissen Fleisch hinuntergeschluckt hatte.

  • Zitat

    Original von Bridhe


    Arrecina.
    Seine Lippen zuckten, pressten sich dann um so fester aufeinander und der alte Schmerz glitt wie ein dunkler Schatten über sein Gesicht. Ein Jahr war es her, dass sie in seinen Armen gelegen hatte. Auf den Tag genau ein Jahr.
    "Arrecina! Sie hat damit gar nichts zu tun!", versetzte er aufgebracht. "Wage es nicht ihren Namen in den Dreck zu ziehen Du loses Weib!"
    Unverständnis mischte sich in seinen Zorn. Bridhe sprach Latein, aber was sie da sagte war ihm so nebulös und unklar, als hätte sie in einer exotischen Fremdsprache zu ihm gesprochen.
    "Du wolltest Dich 'für mich' umbringen? Aber wieso denn 'für mich'?", fragte er verwirrt, zügelte dabei wieder seine Stimme. Versteh mal einer die Frauen. Als ob er was davon gehabt hätte wenn Bridhe sich das Leben nahm, nein, er hätte sich sicher Vorwürfe gemacht, aber das musste sie ja nicht wissen.
    "So. Du hast mich also betrogen weil Du mich vermisst hast. Und mich verraten um mir zu helfen.", resümierte er sarkastisch und kalt. Das war doch nicht zu fassen, diese überspannten, dreisten Ausreden! Aber wenigstens beteuerte sie, Aquilius nichts sagen zu wollen. Wenn es nur dabei blieb. Er traute ihr einfach nicht mehr. Und Luca hatte natürlich recht, was ein Geheimnis bleiben sollte durfte man keinesfalls einer Frau erzählen...
    Sie entzog sich seinem Griff. Aber was sagte sie da... diesmal würde sie keiner rechtzeitig finden? Trotz allem betroffen von dieser unverhohlenen Ankündigung, hielt er sie schnell am Arm fest als sie entweichen wollte.
    "Bridtha. Lass den Unsinn. Sich umzubringen ist doch bloss feige. Unsäglich feige."
    Wenn sie sich tötet, kann sie aber nichts mehr weitersagen..., schoss es ihm berechnend durch den Kopf. Er verscheuchte den Gedanken wie eine lästige Fliege.
    "Bleib lieber leben.", sagte er mit rauher Stimme, sah sie dabei zwiespältig an.
    "Solange man lebt kann man auch was ändern."

  • Dass diese junge Frau, eigentlich noch fast ein Mädchen, auf ihn zukam und offensichtlich etwas ähnliches zu essen gefunden hatte, wie der Grieche selbst, wunderte ihn noch nicht unbedingt. Fischspieße waren schließlich ziemlich aromatisch und er aß sie selbst sehr gerne, wenngleich der Aal sein eindeutiger Favorit war. Geräucherter Aal hatte ein unvergleichlich strenges Aroma, das, mit einigen Oliven gemischt und etwas Fladenbrot aufgelockert, eine wunderbare Mahlzeit darstellte. Dass sie ihn allerdings ansprach, ließ eine der Augenbrauen auf Stratons Stirn empor wandern, und ob es nun wegen ihrem Tonfall geschah oder der bloßen Tatsache, dass sie tatsächlich ein Gespräch zu beginnen schien, war dabei nicht allzu klar.


    "Nun, die wenigsten Menschen würden freiwillig vergorene Fischexkremente und -innereien verspeisen, aber augenscheinlich ist dies in Saucenform sehr beliebt," gab er trocken zurück - wobei er genau wusste, dass garum ein Produkt vergorener Sardellen und Fischstücke war, und nicht deren Exkrementen - und nahm noch einen Bissen von seinem Aal-Spieß. Woher sie wohl stammte? Der Sprache und dem singenden Tonfall nach war sie wohl aus irgendeiner Gosse aufgelesen, und sein klares, von Bildung sprechedes Hochlatein entpuppte sich als ein recht krasser Gegensatz. "Aber es ist recht häufig der Fall, dass Menschen Dinge schätzen, ohne sich zu fragen, woher sie stammen. Vielleicht ein sehr großes Glück für die einheimischen Händler."

  • Warum nur gerieten alle Feiern über kurz oder lang zu einem unangenehmen Ereignis? Es war bei Samhain schon schief gegangen, jetzt schien auch dieses Fest aus dem Ruder zu laufen, zumindest gab es eine Menge Unstimmigkeiten. Warum war nun Caelyn so sauer? Verblüfft schaute Cadhla der jungen Frau hinterher und schüttelte dann den Kopf - sicher, sie war mit dem Fest an sich auch nicht glücklich, aber sie knallte es nicht jedem an den Kopf. Ursus' Augenzwinkern jedenfalls verfehlte seine Wirkung nicht, und als er den Vorschlag mit dem Anstoßen machte, hob sie abwehrend eine Hand.
    "Ich kommen später dazu, wenn haben gesehen schönen Garten." Jetzt brauchte sie wirklich frische Luft und vor allem Abstand von dieser Menschenmasse, die mit all ihren Vorlieben und Stimmungen wie eine Woge eiskalten Wassers über sie hereingebrochen war. So nickte sie den anderen freundlich, aber bestimmt zu und wandte sich um, um der Hecke entlang zu gehen und tiefer in den Garten hinein zu treten ... die Geschenke von Corvinus ließ sie einstweilen bei der Bank zurück, denn sie erwartete nicht, dass sie gestohlen würden in einem so reichen Haus.

  • Seine Reaktion, als er den Namen Arrecina vernahm, erstaunte mich auch nicht mehr. Auch die Art und Weise, wie er mit mir Sprach, verwunderte mich nicht. Damit hatte ich eigentlich fest gerechnet und es war nur noch eine weitere Bestätigung dafür, was ich bereits ausgesprochen hatte.
    Wieso er so verwirrt dreinschaute, als er zu begreifen schien, dass ich wegen ihm, mir das Leben nehmen wollte, leuchtete mir in diesem Moment nicht ein. War ich ihm denn nicht gleichgültig geworden? Hatte er mich nicht gänzlich aus seinem Herzen verbannt? Offenbar noch nicht ganz!
    Denn nachdem ich ihm ankündigt hatte, es wieder tun zu wollen, so dass mich niemand mehr retten könnte und ich mich aus seinem Griff befreien wollte, hielt er mich plötzlich zurück.
    Er nannte mich wieder Bridhta, so wie er es früher immer getan hatte. So wie ich es immer geliebt hatte. So, wie ich es mir so gewünscht hatte, er würde mich so wieder nennen, mich wieder sein Schwanenmädchen heißen, mich wieder in die Arme schließen.
    Bleib lieber leben. Solange man lebt kann man auch was ändern, hatte er zu mir gesagt.
    Dann gib mir einen Grund zum Leben! Ich umarmte ihn und unter Tränen bat ich ihn, mir zu verzeihen! Ich hoffte, er würde mich nicht einfach von sich weisen. Hatte nicht jeder eine zweite Chance verdient?


    Bitte verlass mich nicht! Bitte, du bist doch das Einzige, was ich noch habe! Virgieb mir nur dieses eine Mal! Ich werde dich nie wieder enttäuschen. Das verspreche ich! Bitte, es tut mir so leid!


    Ich klammerte mich förmlich an ihn und meine Tränen benetzten seine Tunika. Freiwillig würde ich nicht mehr von ihm weichen wollen. In diesem Augenblick wollte ich wieder leben. Für ihn!

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