Die Ereignisse von Lokis und Eilas Heimat noch in den Knochen, ritten die Gefährten durch die immer nebligeren Moore und Wälder, welche die junge Amisia säumten. Jeder für sich eine ziemlich ramponierte Gestalt, hockten sie auf ihren Pferden und suchten ihren Weg durch das unwegsame Gelände..
Loki selbst hatte immernoch Probleme zu atmen, dort wo das Sax auf das Kettenhemd gekracht war, waren wohl einige Rippen zu Bruch gegangen. Wenigstens spuckte er kein Blut mehr... Eila hatte es irgendwann aufgegeben die blauen Flecken an seinem Körper zu zählen, und hatte ihn einen "Hornochsen mit mehr Glück als Verstand" gescholten, als wäre es das dümmste der Welt die Mörder ihrer Eltern ohne Gnade niederzumachen.
Naja, was heißt ohne Gnade... die Bastarde hatten sich gewehrt, und das nicht zu schlecht.
Als sie ihre Spuren verwischt hatte, und sich in Richtung Norden absetzten um etwaige Verfolger zu vermeiden, hatten sie im Wald campiert, und wären im ersten Frost des Jahres beinahe erfroren... die Reise schien zu kippen, zu der Erleichterung die erste Etappe mehr oder minder erfolgreich hinter sich gebracht zu haben (schließlich waren die Eltern Eilas und Lokis nun unter ihren Ahnen, und durch den Tod ihrer Mörder ihre Ehre auch wieder hergestellt. Zudem hatten sie einiges an Beute mitnehmen können, was dem ganzen wieder den Hauch eines gelungenen Unternehmens eingebracht hatte. Allerdings war durch die eingesteckten Blessuren einiges an Stimmung verloren gegangen, und so ritten sie am nächsten Tag eher missmutig los, als sich auf die kommenden Aufgaben zu konzentrieren... Lokis Laune besserte sich als erstes, und so summte er ein kleines Lied vor sich hin, was eigentlich alle Stämme jenseits des Rhenus kannten, und schon bald hörte er den einen oder anderen Kameraden mit einstimmen.
Gen Mittag wagten sie es wieder sich in zivilisiertere Gebiete zu begeben, und kauften an einem Hof Vorräte von den seltsam freundlich gesinnten Bauern. Als Loki nach ein paar Fangfragen Vertrauen zu den Leuten fasste, die ja auch ein kleines Kind zu ernähren hatten, erfuhr er von zwei römisch gewandeten Reisenden, welche zwei Monde zuvor in der Gegend vorbeigekommen wären. Sie hätten an einem Hof wenig entfernt Station gemacht, weil sie dort Freunde vermuteten, und dann weiterreisen wollten.
Loki hakte noch näher nach, und die Beschreibung die der Familienvater von den beiden römisch gekleideten Volksleuten von sich gab passte nur zu genau auf Farold und Svea...
Erleichterung machte sich in ihnen breit, als sie hörten dass die beiden lebend hier durchgekommen seien, und schon bald machten sie sich auf den Weg um ihnen zu folgen... es würde nicht lange dauern und sie würden den Hof finden, zu dem ihre Freunde wollten.