Es war früher Nachmittag als die Sänfte in der Helena saß den Markt erreichte. Sie hatte sich lange überlegt, ob sie herkommen sollte, doch schließlich war ihr bewusst geworden, dass es ihr nur gut tun konnte endlich mal wieder aus der Villa hinauszukommen. Entgegen ihrer normalen Angewohnheit hatte Helena diesmal auf Sklaven verzichtet. Bis auf die die Träger, die bei der Sänfte bleiben würden, wurde sie nur noch von einem Leibwächter begleitet. Sie wusste, dass das nicht ganz ungefährlich war, aber sie vertraute dem Mann und auf dem Markt würde ihr sicher nichts passieren. Als die Sänfte mit einem leichtem Rucken zum Stehen kam richtete sie sich auf und ließ sich von einem der Träger hinaushelfen. Sie trug ihre Lieblingstunika in einem hellen Blau und bevor sie die ersten Schritte auf den Marktplatz machte überprüfte sie den Sitz des Kleides und strich ein paar Falten aus dem Stoff. Marina hatte ihre Haare zu einer komplizierten Frisur hochgesteckt und sie traute sich noch nicht einmal sie zu berühren, um das Kunstwerk nicht zu zerstören. Nachdem sie sicher war, dass sie mit ihrem Aussehen zufrieden sein konnte nickte sie ihrem Leibwächter zu und verschwand dann zwischen den Ständen.
Es war laut, so wie immer und doch spürte Helena wie sie sich langsam entspannte. Sie genoß es schweigend durch die schmalen Gassen zu gehen und sich ganz auf die Auslagen konzentrieren zu können, ohne das sie eine Sklavin zurechtweisen musste, oder aber die neusten Gerüchte zu hören bekam. Mit einem kurzen Blick über die Schulter vergewisserte sie sich, dass ihr Leibwächter ihr mit wenigen Schritten Abstand folgte, dann konzentrierte sie sich wieder auf die ausgefallenen Waren. Sie hatte Geld dabei, bzw ihr Leibwächter hatte es in sicherer Verwahrung, denn sie wusste aus Erfahrung, dass sie sich besser fühlte, wenn sie etwas Teures kaufen konnte. So waren Frauen nunmal. Vor einem Stand mit seltsamen Tonstatuen blieb sie stehen. Aufmerksam musterte sie die Statuen und schmunzelte, als sie erkannte, dass es sich bei einer um zwei Menschen in einer eindeutigen Pose handelte. Wer kaufte bloß soewtas?