Vorzimmer des Präfekten

  • "Ahja Echion..., richtig! Der Tribun Subdolus scheint was auf dich zu halten. Du darfst daher im Winter zu einer Seemission aufbrechen." Publius grinste, er war sich noch nicht sicher ob diese Fahrt wirklich gut für die Mannschaft an Bord war und ob es daher wirklich eine Ehre war dort mitzumachen. Er war hier im Büro eingesetzt, hatte sowas wie ein Schonplatz. Doch er wollte keinen Kommentar dazu abgeben, er wußte das manche Wände Ohren hatten. "Du kannst hier warten, der Naucharius Antonius ist ebenfalls heute einbestellt und sollte bald kommen, um auch Dich mitzunehmen..."













    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Nachdem der Scriba sagte Winter Seemission dachte ich kurz nach. Das erinnerte mich daran wie ich seiner Zeit über das Meer zum Fischen gesegelt war im Winter. Wasser kann meist wenn es kalt ist so tückisch sein. Doch ich wollte keinen weiteren Gedanken daran verschwenden. Vor allem nachdem gesagt wurde das der Tribun was von mir hält denn meistens hatte er gerade beim Tribun den Eindruck das er nichts von mir hielt.


    "Ich werde warten"


    antwortete ich dem Scriba und nickte. Ich hoffte natürlich das Antonius nicht zu lange brauchen würde. Doch ich übte mich in Geduld und wartete auf ihn.

  • Während die Optiones im Vorzimmer aufsprangen während ich hindurchrauschte, positionierten sich einige der Miles und ihr Centurio gleich neben der Tür, der Part mit dem "Wiedersetzen" und "arrestieren" hatte auch ihnen gefallen wie ich mir gut vorstellen konnte, schließlich wollte niemand der eine sein der zur falschen Zeit im Weg gestanden hatte, vor allem dann nicht wenn man nichteinmal wusste wessen man am Ende womöglich noch beschuldigt werden könnte ...

  • Nach einer ewigen Reise über das Meer war ich nun mehr wieder in Misenum. Es war eine harte Reise gewesen aber nun war sie vorbei. Ich war gespannt was für Aufgaben nun auf mich warteten so ging ich ins Vorzimmer des Präfkten und sagte zum Scriba der dort saß:


    "Salve, ich möchte gern zum Präfekten."

  • "Salve, ganz sicher nicht, Nauta." Es hatte sich doch schon wie ein Lauffeuer im ganzen Lager herum gesprochen. Viele bedrückte es und einige erzählten Geschichten aus der Vergangenheit, um die böse Sache ganz schnell zu verdrängen oder zumindest für eine Weile zu vergessen. "Der Praefectus Decimus wird nicht zurück kommen. Er ist seiner schweren Krankheit erlegen und wir alle tun gut daran respektvoll zu trauern. In zwei Tagen wird es ein offizielles Opfer geben. Aber du kannst natürlich auch selbst Anteil nehmen." Das dazu. Der Optio hielt einen Moment inne, dann fuhr er fort: "Woher kommst du und was wolltest du vom Praefectus?" Namen intressierten hier weniger. Der junge Mann war ein Nauta, das erkannte man an dessen Kleid und er hatte noch nichts vom Tod des Praefectus Classis mitbekommen, was nahe legte, das dieser Seemann gerade von einer Mission zurück gekehrt war. Wahrscheinlich jener Schiffsverband, der vor wenigen Stunden unten im Dock für Aufsehen geregt hatte, als die Schiffe anlandeten.


    Die Offiziere hatten es noch nicht nach oben zur Principia geschafft, die mitfahrenden Mannschaften waren jedoch schon von Bord gegangen und hatten den Schiffsbesatzungen das Deck überlassen. Jene Schiffsmänner mußten noch ein paar Tage schuften, bevor auch sie in die Tavernen einkehren durften, um den kleinen Sold zu versaufen.

  • Diese Nachricht hatte mich aus der Bahn geworfen. Der Praefectus war tot? Wie konnte das sein? Wir waren doch garnicht so lange auf See gewesen. Der Lauf der Dinge war so unvorhersehbar. Gewiss würde ich zu dem Opfer gehen. Nun allerdings war immer noch die Frage wie würde hier alles weiter gehen. So ergriff ich wieder das Wort und sagte:


    "Mein Name ist Echion. Ich komme gerade von einer Mission zurück die mich und den Schiffsverband mit dem ich unterwegs war nach Africa führte. Ich wollte zum Praefectus um eine neue Aufgabe zu erhalten."

  • "Soso, nun auf dich wartet allgemeiner Lagerdienst. Bring deine Ausrüstung auf Trapp und kümmere dich wie die Anderen in deiner Stube darum, das jene Blitzblank ist. Außerdem teile ich dich zum Wachdienst ein. Du wirst eine der Tagesschichten am Tor absolvieren. Melde dich dazu beim diensthabenden Centurio Morgen in der Früh." Noch im Sagen kritzelte der Optio den Namen in eine Anwesendheitsliste, die auch die Informationen trug, wer wo eingesetzt war...

  • Obgleich dieser harte Schlag des Todes mich getroffen hatte bedankte ich mich drehte mich um und wollte mich sogleich auf meine Aufgaben stürzen. Nicht zu fassen wie vergänglich das Leben doch war.

  • Die wunderbare Zeit des Jahres, wo Schiffe kamen, beladen wurden und bald wieder fort fuhren, brachte dem Stützpunkt den Frieden zurück. Die drückende Stimmung begann sich schon bald wieder zu verflüchtigen. Das schwarze Tuch des Todes flatterte dahin, denn endlos konnte sich die Flotte keine Trauerstimmung erlauben. Solche Gedanken weckten die Gefahr, das jemand Fehler machte und Unachtsamkeiten waren nunmal brandgefährlich an Bord der Schiffe und im Stützpunkt. Für Tribun Hadrianus blieb viel Officium Arbeit übrig. Mit dem Nauarchus Pontius Pansa plante er Routen, steuerte die einzelnen Stützpunkte, damit deren Schiffe effektiv die schiffbaren Zeitfenster ausnutzen konnten. Derweil kamen ständig Botenreiter in die Principia, um Befehle abzuholen oder Bestätigungen abzugeben. Das Vorzimmer glich einen Bienenstock. Die drei Optio hatten alle Hände voll damit zu tun die Schreiben zu sortieren, zu kopieren und zu archivieren. Mittlerweile bekamen sie bereits durch sieben Schreiber Unterstützung dabei. Es war eben die Hochsaison in der Schifffahrt.


    Subdolus und Pansa gönnten sich eine Auszeit. Die Luft stand in den Schreibstuben und draußen lärmten gerade eine Handvoll Reiter herum, die dabei waren erneut zu ihren Stützpunkten aufzubrechen. Für beide standen volle Becher bereit, die sie nun abwechselnd zum Mund führten und sich Geschichten erzählten, die das Leben so schreibt. Ab und an ein Lachen, dann wieder Stille. Zwischen den Episoden beobachteten sie immer wieder das Geschehen im Vorzimmer. Nachdenklich konnte man dabei werden. Aber auch wehmütig. Vorallem dann, wenn es die Beine hinaus in die Freiheit zog, das Haar frohlockte im Wind zu wehen, die Haut hoffte, die Sonne zu spüren und das Kleinhirn spitz auf Action war. Doch diese Zeit schien meilenweit weg zu sein und sie beide hatten diesen heißen unermütlich stickigen Sommer vor sich. Noch war ein geringes Maß des schiffbaren Zeitraums verflossen. Die Abwechslung war so weit weg, wie das kühle, erfrischende Eis des Winters...


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Die Tage würden auch so vergehen, aber mit dem Wissen einen neuen Kommandeur zu erwarten, versetze den gesamten Stützpunkt in Bereitschaft. Nicht weil man etwas zu verbergen hatte oder Angst die jetzige Struktur wäre instabil. Aber ein Neuer Praefectus bedeutete auch einen Neuanfang und dies vorallem dann, wenn man den Neuen nicht kannte.


    Subdolus nahm es lockerer als die Meisten hier. Er hatte schon unter vielen gedient und nie das Gefühl gehabt, unauskömmlich zu sein. Trotz dessen nahm er sich jeden Morgen die Zeit im Vorzimmer nach zu fragen ob man schon etwas von den Octavius gehört hatte. Doch wie auch die letzten Tage war da nichts bekannt.


    Blieb nur der Gang ins eigene Büro, um die Arbeit bis zum Eintreffen weiter zu verteilen...


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Nachdem Dragonum noch etliche weitere Male seine Ernnenungsurkunde vorgezeigt und nach dem Weg gefragt hatte war er schließlich in der Principia angelangt. Hier blieb nun eigentlich nur der Weg ins eigene zukünftige Officium schließlich sollte da ja derjenige anzutreffen sein der momentan das Sagen hatte oder zumindest ein Scriba der einem erneut einen Tipp geben konnte ...


    Als Dragonum also die Tür zum Vorzimmer seines zukünftigen Officiums öffnete, trat er ein und musterte kurz die Anwesenden ...


    "Salve Milites, ich bin Tiberius Octavius Dragonum und auf der Suche nach dem kommandierenden Offizier!"

  • Publius und Gaius hatten zurück an ihren Stammplatz gefunden. Ihnen schmerzten alle Knochen. Die harte ungewohnte Arbeit draußen beim Steinbruch und unten am Hafen war ihnen sichtlich nicht bekommen. Die Haut hatte zwar etwas Farbe abbekommen, die Glieder übertönten diesen positiven Nebeneffekt aber gänzlich. Die Beiden waren heil froh gewesen, als man sie zurück in die Schreibstube beorderte. Sie wollten ganz sicher nicht mehr auf die Idee kommen das es die Optio's draußen doch viel besser hatten als sie hier drinnen. Oh nein sie hatten sich da übermäßig geirrt.


    Sie sprangen natürlich auf, als der neue Praefect das Officium betrat und standen stramm. Sie kannten das Gesicht nicht und ihm waren auch keine Mythen voraus geeilt, das man... naja lassen wir das.


    "Praefectus, Salve!" schallten sie zu gleich. Nach einer kurzen Weile begann Publius sich zu wagen und beantwortete rasch die Frage des neuen Kommandanten: "Der Tribun Hadrianus ist anwesend, Praefect. Er brauchte nur Ruhe für wichtige Briefe. Sitzt da in seinem Officium. Soll ich?!" Die massiven Holztüren, die diese Principia prägen, waren nämlich der beste Weg unliebsame Zuhörer aber auch Lärm von draußen auszusperren. Darauf hatte man damals beim Umbau der Kommandoebene besonders Wert gelegt. Denn nicht jedes Gespräch war für die ganze Classis gedacht und jeder Mensch hatte ein gewisses Potenzial zum Klatschmaul zu werden...



    Optio Tabellarii Classis Misenensis

  • Das Officium, ein freundlicher kleiner Raum, dessen Enge man nicht entfliehen konnte, wenn man einmal drin stand. Kleiner als in Nikopolis. Über den Geschmack der Ausstattung konnte man streiten. Sagen wir, ein von militärischer Einfachheit geprägter Aufenthaltsort für einen Optio Tabellarii. Hier waren es gleich zwei und es hatte sich herumgesprochen, dass der Praefect in Anmarsch war.


    Ich hatte mich, so gut es ging, hinter dem Praefecten plaziert. Im Rückenpanzer verbissen, danach sah es eher aus. Schließlich wollte ich mich nicht als Türstopper missbrauchen lassen. Gelassen sah ich bei der Enge, dem weiteren Geschehen entgegen. Der Praefect wollte sicher unter vier Augen mit dem Tribun sprechen. Das gab mir Zeit, die zwei Kameraden nach der Lage der Örtlichkeiten, wie Materiallager, Unterkünfte und so weiter, zu fragen.

  • Das man bereits wusste wer er war schmeichelte Dragonum natürlich, auch wenn es sich hier nur um zwei Optiones handelte, schien man sich jedoch der Tragweite dieses Kommandowechsels bewusst zu sein ... auf die Frage des "sprechenden" Optios hin schüttelte Dragonum leicht den Kopf ...


    "Nein nein, er soll sich erstmal um seine Aufgaben kümmern, immerhin habe ich ja im Moment ohnehin noch keine Befehle für ihn. Unterrichte den Tribun das ich eingetroffen bin und das ich ihn, sobald er Zeit hat und ihn nichts Wichtigeres ruft, gern in meinem Officium sprechen würde! ... Wobei .. welches ist denn nun mein Officium?"


    Dragonum wartete kurz eine Deutung ab und wollte sich grad schon auf den Weg machen als ihm noch etwas einfiel ...


    "Das hier ist übrigens mein Adjutant, Optio Appius Decimus Massa, er wird in nächster Zeit sicher öfter mit euch beiden zu tun haben! Aber dazu in den nächsten Tagen mehr!"


    Damit wandte Dragonum sich ab und schlenderte zu den schweren Türen die in sein zukünftiges Arbeitszimmer führten ...

  • Einen dicken Strich machte mir der Praefect durch die Rechnung. Kein Materiallager, keine hellblaue Tunika, keine Unterkunft, kein.......Pustekuchen. Das hieß selber losziehen und die Augen offen halten. Ein Glück das jedes Castellum nach fast dem gleichen Schema aufgebaut war. Vereinzelt hatte man sich den örtlichen Gegebenheiten angepasst, kein Grund zu verzweifeln.


    Na! was war den nun noch? Beinahe wäre ich mit meiner geistigen Abwesenheit voll aufgelaufen. Der Praefect machte den beiden klar, dass sie ich sie in nächster Zukunft öfter heimsuchen werde. Ich nickte zustimmend und setzte mich wieder in Marsch, als der Praefect gut zwei Schritte voraus war. Der Abstand war groß genug, weiteren Stolperfallen zu entgehen. Das gekonnte hinter - her - laufen, gar nicht so einfach. Verbesserungswürdig, es musste geübt werden. :D

  • Zitat

    Original von Tiberius Octavius Dragonum



    "Die rechte Tür..." sprach Publius weiter und musterte dabei den Begleiter, der sich bsiher nicht offen gezeigt hatte. "Wird er im Officium Tabellarium sitzen? Dort..." er zeigte mit der Hand auf den leeren Platz in dieser Stuben "... ist noch ein Schreibtisch frei. Seit Brutus zum persönlichen Schreiber von Nauarchus Antonius aufgestiegen ist, hat diesen Platz keiner mehr eingenommen." Wurde er fast leutseelig und tadelte sich im Anschluss innerlich derart losgeplappert zu haben.








    Optio Tabellarii Classis Misenensis

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!